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Deus Gänsefüßchen
D Alter: 33 Beiträge: 23
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Scritoressa Graue Hexe
Alter: 29 Beiträge: 686
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06.02.2011 18:24
von Scritoressa
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Hi Deus!
mit solchen Schelmenfiguren habe ich persoenlich nciht viel ERfahrung, habe aber schone einige Buecher gelesen, in denen sie verwendet werden.
Von meiner Sicht aus kann das entweder genial sein, oder total trashig.
Ich wuerde es mit einer Figur mit etwas Tiefgang versuchen, das mit dem an den Baum binden finde ich schon gut. Die Gestalt hat eine Geschichte, trampelt nicht einfach durch den Roman um dumme Sprueche herumzuwerfen.
Es wirkt auch immer gut, Charakteristika durch Kontrast hervorzuheben.
_________________ Better to have loved and lost but to have never loved at all. |
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Rote_Hexe_ Gänsefüßchen
Beiträge: 26
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28.04.2011 15:23 Re: Der Narr / "comic relief" von Rote_Hexe_
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Wenn deine Figur Tiefgang hat, würde sie für mich nicht wie ein Comic relief wirken, sondern als ernster Teil deiner Geschichte, und JA, mit ein paar witzigen Stellen.
Das macht das Buch doch erst lesenswert.
Wenn du ein Beispiel für Comicfiguren suchst ist, glaube ich, "Rincewind der Zauberer" von Terry Pratchett genau der richtige.
Er ist komplett unmoralisch (daher kommen die meisten Witze), der unfähigste Zauberer aller Zeiten und sein berühmtester Satz ist "Äh... Keine Ahnung."
Perfekt, oder?
Scritoressa hat recht.
Es ist doch wie beim Malen: Der Kontrast macht das Bild erst interessant!
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EdgarAllanPoe Poepulistischer Plattfüßler
Alter: 32 Beiträge: 2356 Wohnort: Greifswald
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28.04.2011 15:32
von EdgarAllanPoe
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Ein "comic relief" sollte nie zu drastisch sein. Das heißt: Man sollte schon grinsen können, ohne gleichzeitig die Hand auf die Stirn schlagen zu müssen.
Ein Beispiel dafür ist die Kurzgeschichte "Corners" von Sheila Barry. Darin will der Bestatter von zwei Schwestern wissen, ob die Verstorbene (deren Angehörige) passend "hergerichtet" ist für die Beerdigung. Nach der Ansicht eine der beiden Schwestern lächelt die Tote allerdings zu sehr, was durch ein Verschieben der Mundwinkel geändert werden soll. Die Schwestern streiten sich, eine verlässt wutentbrannt das Institut, die andere folgt ihr. Sie vertragen sich nach kurzer Zeit wieder, und die Geschichte endet damit, dass sie sich gegenseitig die Mundwinkel nach oben und nach unten verschieben.
Da musste ich durchaus lächeln (auch wenn dieser Humor sehr schwarz ist).
Das heißt also: Du kannst durch ein "comic relief" durchaus für eine Auflockerung der Stimmung sorgen. Es sollte sich aber noch im Rahmen bewegen, dass man darüber lachen kann und nicht schreiend deinen Roman zuschlägt.
_________________ (...) Das Gedicht will zu einem Andern, es braucht dieses Andere, es braucht ein Gegenüber. Paul Celan
Life is what happens while you are busy making other plans.
- JOHN LENNON, "Beautiful Boy"
Uns gefällt Ihr Sound nicht. Gitarrengruppen sind von gestern. (Aus der Begründung der Plattenfirma Decca, die 1962 die Beatles ablehnte.) |
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kleiner schreiberling Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 107 Wohnort: Hütte
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28.04.2011 16:16
von kleiner schreiberling
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Wenn du eine solche komische / sarkastische / evtl. zynische Figur darstellst, ist es meiner Meinung nach am wichtigsten, hintergründig darzustellen, warum die Figur so ist. Wenn hinter ihrem Verhalten z.B. eine vorher erfolgte tragische Katastrophe (meine ich jetzt im rein dramatischen Sinn, nicht Rosamunde-Pilcher-Herzschmerz ) steckt, d.h. der Charakter rund und interessant ist, bereichert so etwas den Roman ungemein.
_________________ "Soll ich dir die Gegend zeigen,
Musst du erst das Dach besteigen."
J.W. von Goethe
Das Leben ist wie eine Zitrone...
nicht jedermanns Sache, aber man muss grinsen |
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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29.04.2011 03:03
von Murmel
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Der Comic relief ist genauso schwierig zu schreiben wie die anderen Figuren. Die Pointen müssen sorgfältig gesetzt sein, um eine Balance zu den dramatischen Episoden zu bilden. Du willst ja keine Komödie schreiben.
Ich setze ihn gerne ein, denn ich schätze Autoren, die das gesamte Spektrum beherrschen, von der Träne bis zum Schmunzeln.
Natürlich gibt es die beiden anderen Enden vom Spektrum, die Komikbücher und todernste Thriller und Horrorstories.
Am besten in Filmen zu studieren. Weil's mir gerade einfällt: Lord of the Rings, The Two Towers. Nobody tosses a dwarf mitten im grössten Getümmel. Comic relief pointiert eingesetzt im epischen Drama. Perfekt.
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