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Guten Morgen


 
 
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axh
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A


Beiträge: 14
Wohnort: Hamburg


A
Beitrag28.03.2011 21:14
Guten Morgen
von axh
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten morgen

Erst die  begehrende Kontraktion eines Bauchmuskels beendet den traumlosen Schlaf. Das Blut flutet die Venen in den Extremitäten, presst in die Fasern und streckt den unwilligen Körper in einen laut gähnenden Spasmus. In der Halsschlagader verebbt dieser Angriff zunächst wie die Flut im Watt, doch die Tide kämpft sich in der nächsten Welle vor bis zu den Augenlidern und in der übernächsten bis zur Hand am Lichtschalter.  Ein Blitz sticht in die Großhirnrinde, als wollte er eine nächtliche Landschaft erleuchten. Doch die Bilder dieser Landschaft laufen sich auf der gigantischen Oberfläche tot, versickern wirkungslos in den Windungen der Gewohnheit, den Fugen des Unbewusstseins. Das schlechte Gewissen öffnet blinzelnd die Lider und setzt den Körper kopfschüttlend auf die Bettkante.  Das Vakuum beginnt, sich zu füllen um alsdann in der Blase überzulaufen. Der Gang zum Klo führt durch viel zu enge Türen und durch viel zuviele Ablenkungen, bevor er unter nochmaligem Kopfschütteln laut krachend auf der wackligen Klobrille endet. Man hängt einem Gedanken nach wie der Mittelstrahl der Schleusenöffnung und schon beim Abschütteln ist er wieder vergessen. Während das Wasser danach eine Zeit lang ungenutzt ins Waschbecken fliesst, um auf die Erderwärmung zu warten, starren zwei – nennen wir es Augen – auf ihre eigene Reflexion, um endlich wahrgenommen zu werden. Routinemäsig taucht man ab, reibt sich gewaltsam das Gesicht mit Wasser und taucht so verändert wieder vor seinem Konterfei auf. Man kommt sich bekannt vor, ein deja vu, aber um sicherzugehen ergreift man noch ein paar Maßnahmen, die die Erinnerung unterstützen. Am Ende ist es fast Freundschaft und man geht gemeinsam frühstücken. Mit gefestigtem Schritt wird das Radio angesteuert. „Die Zeit. Es ist sechs Uhr. Guten morgen, meine Damen und Herren.“

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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag30.03.2011 18:35

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo axh,

also ich muss sagen, mir gefällt dein "Guten Morgen" sehr gut. Erinnert mich ein wenig an das Lied "Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da". (Meist Du ich komme jetzt auf den Namen von dem Sänger und Kabarettisten???? Ich habe sein Bild vor Augen.)
Aber nur ein ganz klein wenig. Wobei ich natürlich als Frau bei einer  Stelle in deinem Text  nicht nachempfinden kann.

Zitat:
Man kommt sich bekannt vor, ein deja vu, aber um sicherzugehen ergreift man noch ein paar Maßnahmen, die die Erinnerung unterstützen. Am Ende ist es fast Freundschaft und man geht gemeinsam frühstücken.


Aber diese  Zeilen dürften bei Männlein und Weiblein gleiche Empfindungen hervorrufen. Einfach gelungen.

Zitat:
Das schlechte Gewissen öffnet blinzelnd die Lider und setzt den Körper kopfschüttlend auf die Bettkante.


Noch besser finde ich diese Stelle. Herrlich. Muss man erst mal drauf kommen.


LG

adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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axh
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A


Beiträge: 14
Wohnort: Hamburg


A
Beitrag30.03.2011 22:34

von axh
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Adelbo,

vielen Dank für dein freundliches Feedback. War der Sänger, den du suchst, vielleicht Jürgen von der Lippe?

Gruß
axh

adelbo hat Folgendes geschrieben:
Hallo axh,

also ich muss sagen, mir gefällt dein "Guten Morgen" sehr gut. Erinnert mich ein wenig an das Lied "Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da". (Meist Du ich komme jetzt auf den Namen von dem Sänger und Kabarettisten???? Ich habe sein Bild vor Augen.)
Aber nur ein ganz klein wenig. Wobei ich natürlich als Frau bei einer  Stelle in deinem Text  nicht nachempfinden kann.

Zitat:
Man kommt sich bekannt vor, ein deja vu, aber um sicherzugehen ergreift man noch ein paar Maßnahmen, die die Erinnerung unterstützen. Am Ende ist es fast Freundschaft und man geht gemeinsam frühstücken.


Aber diese  Zeilen dürften bei Männlein und Weiblein gleiche Empfindungen hervorrufen. Einfach gelungen.

Zitat:
Das schlechte Gewissen öffnet blinzelnd die Lider und setzt den Körper kopfschüttlend auf die Bettkante.


Noch besser finde ich diese Stelle. Herrlich. Muss man erst mal drauf kommen.


LG

adelbo
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339

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Beitrag31.03.2011 09:03

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Moin axh und herzlich willkommen im dsfo!

Meinen Geschmack trifft der Text leider nicht. Die Sprache ist mir besonders in der ersten Hälfte zu piekfein, hervorgerufen durch zu viele Füllwörter (worunter ich auch einige Adjektive zählen würde) und eine Metaphorik, die in Einzelfällen zwar gut gelungen ist, über weite Strecken aber abgegriffen und ermüdend wirkt. Am Anfang stört mich zudem die doppelte Verwendung der Flut: Einmal werden die Venen geflutet, das andere Mal (im darauffolgenden Satz), verebbt der Angriff wie die Flut im Watt. Das letzte Viertel des Textes erinnert mich an diesen alten Witz mit dem Besoffenen, der sich nach einer durchzechten Nacht am Morgen danach im Spiegel sieht und erschrocken die Augen aufreißt: "Wer ist das denn? Na, egal. Ich wasch ihn erstmal." Der Schluss wiederum, das gemeinsame zum-Frühstück-gehen, stimmt mich wieder versöhnlich, aber unterm Strich erstickt der Text in seiner selbstgefälligen Fülle an Metaphern, von denen die meisten entweder nicht zünden oder sogar abgeschmackt sind und mich im Extremfall, nämlich bei der Schleusenöffnung, sogar zum Fremdschämen animierten.

Tur mir leid, aber für meinen Geschmack ist der tolle Ansatz aufgrund der mangelhaften Umsetzung ein Schuss in den Ofen.

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Pütchen
Geschlecht:weiblichWeltenbummler

Moderatorin

Beiträge: 10312
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Wohnort: Im Ländle
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Beitrag31.03.2011 11:24

von Pütchen
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Hallo axh,

auch von mir ein herzliches Willkommen smile

Ich muss Moses zustimmen, der Text ist recht überladen. Zudem durch die mangelnden Zeilenumbrüche recht schwierig zu lesen.

Die Grundidee finde ich jedoch ganz gut, da kannst du mit ein bisschen feilen noch einiges rausholen smile

Ich verschiebe es dir mal in die Werkstatt, dort kann ordentlich gehobelt werden.

Viele Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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jope
Schneckenpost
J


Beiträge: 14



J
Beitrag01.04.2011 13:11
Gefällt mir nicht
von jope
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Der Text wirkt auf mich zwanghaft, so als wollte jemand etwas besonderes schreiben, aber sich in seinen eigenen Gedanken, Methaphern und Formulierungen verfängt.

Mein Ineresse an dem text war nach wenigen Zeitlen vorbei.

Viele Grüße jope
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag01.04.2011 19:23

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Puetchen hat Folgendes geschrieben:

Ich verschiebe es dir mal in die Werkstatt, dort kann ordentlich gehobelt werden. Pütchen

Ich hatte es Sylvia schon geschrieben. Wenn verschoben, dann aber auch dorthin. Steht immer noch in der Hauptprosa.
Nur mal ein kleiner Tipp von,

Hardy
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MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag02.04.2011 09:54

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Moin Hardy!

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte es Sylvia schon geschrieben. Wenn verschoben, dann aber auch dorthin. Steht immer noch in der Hauptprosa.
Nur mal ein kleiner Tipp von,

Hardy

Das, was in der Prosa noch steht, ist nur der "Schatten" der Verschiebung, also sozusagen ein Wegweiser, damit der Autor eines Textes oder ein Leser nicht irrtümlich annehmen, der Thread sei gelöscht worden. Die Schatten lösche ich in der Regel alle paar Tage. smile

Schönes Wochenende und beste Grüße,

Martin


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axh
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A


Beiträge: 14
Wohnort: Hamburg


A
Beitrag04.04.2011 22:02

von axh
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Hallo Martin,

da dir mein Text ja überhaupt nicht gefallen hat, habe ich einfach mal eine andere Fassung geschrieben. Vielleicht gefällt dir die ja besser.

Guten Morgen,
mit akut guter Laune werde ich aus traumlosem Schlaf gerissen. Die grausam motivierte Stimme des lokalen Radiojockeys scheppert mir aus dem Radiowecker entgegen, weckt mich mit einem Gewinnversprechen auf ein Romantikwochenende für zwei.

Ich schlage reflexartig meine Hand in seine Richtung und treffe seinen Mute-Knopf. Gelernt ist gelernt. Ausserdem ist Montag, und ich liege allein im Bett.  Ich habe genau eine Minute, um eine Wiederholung zu vermeiden. Das hilft.

Ich drehe mich schwer seufzend auf die Seite, und blinzle vorsichtig auf die grell roten Digitalziffern der Zeitanzeige. Ein blinkender Doppelpunkt taktet eine gewisse Bedrohung unter meine schweren Lider. Wer erfindet endlich den Radiowecker mit einem schlagbaren  Aus-App?

Komm schon, Mann. Ich fingere dem Wecker quasi am Gesäß, um den Schieberegeler fürs finale Off zu finden und surfe plötzlich auf der Mittelwelle. Kein Hörsturz, ist eher ein schwaches, rauschdurchsetztes Echo, wie aus einem Volksempfänger auf der Suche nach Empfang. Auch nicht schlechter als …

Endlich! Mute, over und aus. Ich nutze die Seitlage und stemme mich hoch auf die Bettkante. Mit abgewendeten Augen knipse ich die Nachttischlampe an und schau volles Rohr in den Spiegel des Wandschrankes, der mir das Licht vorschriftsmäßig zurückwirft. Aus verstrahlten Augen registriere ich zunächst, wie mein Kopf sich voller Unverständnis schüttelt, und ich frage mich warum. Mit den sich langsam weitenden Pupillen vermag ich dann auch einen möglichen Grund zu erkennen.

So von der Seite gesehen, nackt, auf einer niedrigen Bettkante sitzend, mit den Knien bis zum Hals und Haaren wie Urban Priol, da kann es einen schon mal schütteln. Und da meldet er sich plötzlich wieder lautstark, der unwiderstehliche Radiojockey, und wünscht mir… aber das kann ich nicht mehr hören. Ich habe ihm den Stecker gezogen.


MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Moin axh und herzlich willkommen im dsfo!

Meinen Geschmack trifft der Text leider nicht. Die Sprache ist mir besonders in der ersten Hälfte zu piekfein, hervorgerufen durch zu viele Füllwörter (worunter ich auch einige Adjektive zählen würde) und eine Metaphorik, die in Einzelfällen zwar gut gelungen ist, über weite Strecken aber abgegriffen und ermüdend wirkt. Am Anfang stört mich zudem die doppelte Verwendung der Flut: Einmal werden die Venen geflutet, das andere Mal (im darauffolgenden Satz), verebbt der Angriff wie die Flut im Watt. Das letzte Viertel des Textes erinnert mich an diesen alten Witz mit dem Besoffenen, der sich nach einer durchzechten Nacht am Morgen danach im Spiegel sieht und erschrocken die Augen aufreißt: "Wer ist das denn? Na, egal. Ich wasch ihn erstmal." Der Schluss wiederum, das gemeinsame zum-Frühstück-gehen, stimmt mich wieder versöhnlich, aber unterm Strich erstickt der Text in seiner selbstgefälligen Fülle an Metaphern, von denen die meisten entweder nicht zünden oder sogar abgeschmackt sind und mich im Extremfall, nämlich bei der Schleusenöffnung, sogar zum Fremdschämen animierten.

Tur mir leid, aber für meinen Geschmack ist der tolle Ansatz aufgrund der mangelhaften Umsetzung ein Schuss in den Ofen.

Beste Grüße,

Martin
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A-Lien
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 36
Beiträge: 34
Wohnort: Berlin


Beitrag05.04.2011 00:20

von A-Lien
Antworten mit Zitat

Ich fand die erste Fassung auch etwas sehr sperrig. Besonders das Wort "Spasmus" in diesem metaphorischen Sinn hat mich gestört.
An sich mag ich auch etwas ungewöhnlichen Schreibstil. Darf auch ruhig schräge Bilder kombinieren, aber ich finde  es schwierig werden Fachbegriffe in einem Kontext genutzt, der fern des eigentlichen ist...

Ich musste automatisch an die spastische Lähmung bei Hemiparese denken(Beugemuster obere Extremität mit Streckmuster untere Extremität... theoretisch geht glaube auch andersrum? Bin nicht sicher.) und war sehr verwirrt, dasss er aufstehen konnte...
Das ist nur ein Beispiel.

Vielleicht besser wenige Bilder, dafür aber passend und besser vorstellbar. Oder du benutzt die anspruchsvollere Beschreibung und durchmischt sie mit der eher lockeren Schreibweise, sprich erst das mit der  "begehrenden Bauchmuskelkontr." und dann ein lockeres "Kurz gesagt: Er musste pissen."

So, dass man als Leser Erholpausen hat und ne Chance bekommt sich in diese Weltsicht hineinzudenken.

Ansonsten find ich die zweite Variante gut lesbar, aber auch nicht unendlich spannend.
Ich denke eine Kombination aus beiden Stilrichtungen könnte interessant werden Smile
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axh
Geschlecht:männlichSchneckenpost
A


Beiträge: 14
Wohnort: Hamburg


A
Beitrag05.04.2011 07:26

von axh
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Guten Morgen A-Lien,

vielen Dank für dein Feedback, auch wenn es sich auch im wesentlichen noch auf den ersten Text bezieht.

Zunächst einmal, der "Spasmus" ist hier ja gar keine Metapher, sondern ein Zustand. Du hast dich doch sicher auch schon mal beim Gähnen so gestreckt, das es fast in der Nähe eines Krampfes war.

Dann scheint es hier allenthalben eine gewisse Metaphern-Phobie zu geben, die ich nicht nachvollziehen kann. Eine ausführliche Beschreibung ist mitnichten anspruchsvoller. Immerhin sind die Beiträge hier in der Regel ziemlich kurz und da kann man schonmal versuchen, mehr in die Sätze zu packen.

Vielen Dank für deine Anregung mit dem "Er musste pissen", aber da bekomme ich dann wieder die an den Hals, die sich dann Fremdschämen (siehe oben)Wink

Und "spannend" ist auch so ein Begriff, der mir ein wenig abgegriffen ist. Wer kann denn von wenigen Zeilen Spannung erwarten. Das ist so ähnlich wie "Spass haben im Leben" zur Lebensphilosophie zu erheben.

A-Lien hat Folgendes geschrieben:
Ich fand die erste Fassung auch etwas sehr sperrig. Besonders das Wort "Spasmus" in diesem metaphorischen Sinn hat mich gestört.
An sich mag ich auch etwas ungewöhnlichen Schreibstil. Darf auch ruhig schräge Bilder kombinieren, aber ich finde  es schwierig werden Fachbegriffe in einem Kontext genutzt, der fern des eigentlichen ist...

Ich musste automatisch an die spastische Lähmung bei Hemiparese denken(Beugemuster obere Extremität mit Streckmuster untere Extremität... theoretisch geht glaube auch andersrum? Bin nicht sicher.) und war sehr verwirrt, dasss er aufstehen konnte...
Das ist nur ein Beispiel.

Vielleicht besser wenige Bilder, dafür aber passend und besser vorstellbar. Oder du benutzt die anspruchsvollere Beschreibung und durchmischt sie mit der eher lockeren Schreibweise, sprich erst das mit der  "begehrenden Bauchmuskelkontr." und dann ein lockeres "Kurz gesagt: Er musste pissen."

So, dass man als Leser Erholpausen hat und ne Chance bekommt sich in diese Weltsicht hineinzudenken.

Ansonsten find ich die zweite Variante gut lesbar, aber auch nicht unendlich spannend.
Ich denke eine Kombination aus beiden Stilrichtungen könnte interessant werden Smile
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phönixe
Geschlecht:weiblichEselsohr
P

Alter: 56
Beiträge: 238
Wohnort: Gelsenkirchen
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P
Beitrag05.04.2011 10:29

von phönixe
Antworten mit Zitat

Hallo Axh
wenn ich den ersten Text bewerten müsste, wofür er sich eignet, würde ich schreiben- es ist eine nette Story für die Rentner Bravo ( Apothekenumschau heisst die glaub ich richtig)
...ab einem gewissen Alter tendieren Menschen dazu - wenn sonst nicht mehr viel passiert- penibel alle Wehwechen aufzuzählen und darauf acht zu geben;

der zweite Text wirkt jünger, mir fiel spontan die Redewendung ein...wie ein Äffchen auf dem Schleifstein sitzen, wobei ich nicht wusste, es bedeutet unbequem sitzen, lächerlich aussehen.
Vermutlich sieht man so aus, wenn man wach wird in einem Futon Bettgestell ( kann ich aber nicht wirklich beurteilen, deckt sich nur mit meinen Vorurteilen zu diesen modernen Schlafplätzen) und so flach musste ich noch nie liegen;

mir gefällt der zweite Text besser

lg phönixe


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Nichts kommt zweimal vor / auch wenn es uns anders schiene / wir kommen untrainiert zur Welt / und sterben ohne Routine. (wislawa szymborska)
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OceanChild
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 36
Beiträge: 272
Wohnort: Köln


Beitrag05.04.2011 10:46

von OceanChild
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Hallo Axh!

Der zweite Text gefällt mir wesentlich besser als der erste! Da hab ich nach den ersten Sätzen schon aufgehört zu lesen.
Der zweite ist verständlicher und trifft meinen Geschmack von Humor, da war was zum Schmunzeln dabei. Sehr nett smile


_________________
Kleine Meise, großes Herz.
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag05.04.2011 11:24

von adelbo
Antworten mit Zitat

Moin, Moin,

es ist doch wunderbar, dass nicht allen das Gleiche gefällt. Mir gefällt der zweite Text auch gut. Aber der erste gefällt mir nach wie vor besser. Er ist so herrlich abwegig und ich finde ihn "cool", würde meine kleine Nichte sagen.

Zitat:
In der Halsschlagader verebbt dieser Angriff zunächst wie die Flut im Watt, doch die Tide kämpft sich in der nächsten Welle vor bis zu den Augenlidern und in der übernächsten bis zur Hand am Lichtschalter. Ein Blitz sticht in die Großhirnrinde, als wollte er eine nächtliche Landschaft erleuchten. Doch die Bilder dieser Landschaft laufen sich auf der gigantischen Oberfläche tot, versickern wirkungslos in den Windungen der Gewohnheit, den Fugen des Unbewusstseins. Das schlechte Gewissen öffnet blinzelnd die Lider und setzt den Körper kopfschüttelnd auf die Bettkante.


Das fließt für mich so richtig schön vor sich hin.

Natürlich weiß ich jetzt auch warum er gerade mir so gut gefällt. Ich lese auch schon mal hin und wieder die Rentner Bravo.  Embarassed
In meinem Alter darf man damit beginnen. lol

LG

adelbo


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Bertrand Russell
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