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Shneshana Schneckenpost
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Beiträge: 9
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S 28.01.2011 16:31 Drogenmissbrauch + Narkose = ? von Shneshana
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Ich habe in meiner Geschichte einen drogenabhängigen Protagonisten (Opiate + Benzodiazepine).
Der Protagonist steht unter Drogen, als er einen Unfall hat, eine OP ist dringend notwendig.
Da sind jetzt drei Punkte, über die ich mir nicht ganz im Klaren bin und wo ich für jede Hilfe sehr sehr dankbar wäre:
1. Wir nehmen an, die Ärzte wissen vom Drogenmissbrauch (der Protagonist wird von Bekannten - nicht guten Freunden! - ins Krankenhaus gebracht, bisschen Auskunft gibts also, aber nicht allzu viel). Genaue Dosis zum Zeitpunkt der Einlieferung und auch der übliche "Verbrauch" des P. sind nicht bekannt, da er nicht mehr ansprechbar ist. Da die OP aber wegen lebensbedrohlichem Zustandes gleich erfolgen muss, wie siehts da mit der Anästhesie aus? Kann man überhaupt jemanden narkotisieren, der schon eine unbestimmte Menge von etwas intus hat, was einem Anästhetikum nahekommt (für eine Narkose werden häufig Opiate und Benzos verwendet)?
2. Wie gesagt werden ähnliche Substanzen wie die, die mein P. einnimmt, für eine Narkose verwendet. Welchen Einfluss hat denn die erhöhte Toleranz für eine Substanz, die bei einem Abhängigen ja mit der Zeit entsteht, auf die Wirksamkeit von Narkose, Sedation etc.?
3. Alternativ zu einem Unfall hatte ich anfangs auch über eine Krankheit/Verletzung nachgedacht, die der P. schon länger mit sich herumschleppt. Allerdings bräuchte ich da etwas, das a) zwar unbehandelt tödlich, jedoch auch im fortgeschrittenen Stadium noch heilbar/behandelbar ist, wenn denn ein Arzt aufgesucht wird und b) große Schmerzen verursacht. Konnte leider nichts finden, deshalb würde ich notfalls auf den Unfall ausweichen... gefällt mir aber nicht so.
Ich sag schonmal danke
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schreibsucht Eselsohr
S Alter: 45 Beiträge: 295 Wohnort: Regensburg
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S 29.01.2011 07:00
von schreibsucht
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Hallo!
Vorweg: Ich weiß wirklich nicht, ob Dir das Folgende helfen wird, da es von deinem Setting abweicht. Aber möglicherweise gibt es Dir einen Denkanstoß.
1.) Vor sieben oder acht Jahren hatte ein Hardcore-Alkoholiker aus meinem weiteren Bekanntenkreis (er war der ehemalige Wirt einer Billardkneipe, in der ich öfter gespielt hatte) einen Autounfall. Wie mir zugetragen wurde, hat sich der Anästhesist geweigert, ihn für die nötige OP zu narkotisieren. Begründung: Das würde die Leber endgültig zertrümmern. (Die Ärzte haben's dann ohne Narkose versucht. R.I.P.!)
2.) Ich habe zehn Jahre lang im Krankenhaus besonders betreuungsintensive Patienten überwacht. Verwirrte Opis, rückfallgefährdete Suizidversucher, Alkoholiker im Entzug et cetera. Ich kann mich an einen Fall erinnern, in dem es auch um einen wirklich heftigen Säufer ging, der leider die Tendenz hatte, im Entzug ziemlich aggressiv zu werden. Zitat der zuständigen Krankenschwester: "Im Zweifelsfall haben wir ein Problem. Die Dosis an Beruhigungsmitteln, auf die der überhaupt ansprechen würde, würde zum Leberversagen führen."
Meine Erfahrungen/mein Wissen beschränken/beschränkt sich also auf Alkohol. Aber die Tendenz bleibt: Wenn die Leber entweder einiges gewohnt ist oder schon fast komplett in Schutt und Asche gelegt, dann wird's kritisch für die Anästhesie.
Gruß,
schreibsucht
_________________ "Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef |
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Shneshana Schneckenpost
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Beiträge: 9
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S 29.01.2011 14:12
von Shneshana
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Danke, die Leber kam mir garnicht in den Sinn, könnte ja durchaus auch ein sehr wichtiger Punkt sein. Da muss ich mal nachforschen
Hast du denn Ahnung, wies bei Opiatabhängigen mit der Leber so ist - ich meine, gehört zu haben, dass das die Leber nicht so sehr angreift wie Alkohol und mein Protagonist ist noch jung und noch nicht lange abhängig. Wäre das dann auch hier schon wichtig oder gilt das nur für Leute, die schon jahrelang mit Drogen rumpfuschen?
Was mir ursprünglich Sorgen gemacht hat, war eigentlich eher, dass Opis+Benzos schon jedes für sich bei Überdosierung zum Aussetzen der Atemfunktion, sinkendem Puls etc. führen... wenn man den Spaß kombiniert putschen sich die Mittel ja gegenseitig hoch und die Wirkung wird viel schlimmer.
Wenn der Patient jetzt sowieso schon eine Überdosis/extrem hohe Dosis intus hat, wegen der es zum Unfall kommt, dann hatte ich mich gefragt, wie die Ärzte das machen sollen, wenn sie doch für eine Narkose die gleichen bzw. ähnliche Mittel benötigen, weil dann wär's ja ne Über-Überdosis - ja klingt blöd, ist aber hoffentlich verständlich
Oder ist sowas egal wenn man beatmet? Oder gibt man dann erst Naloxon und dann nochmal Betäubungsmittel?! Klingt alles irgendwie nicht schlüssig...
Ärzte müsste man kennen...
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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29.01.2011 15:14
von Murmel
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Die kritische Situation entsteht tatsächlich durch die Gefahr der Überdosierung und der eintretenden Anästhesietoleranz. Der Anästhesist hat allerdings Ausweichmittel zur Verfügung. Bei einem Drogenmissbräuchler (im Gegensatz zum Süchtigen) ist das das Hauptproblem. Bei Langzeitabhängigen kommen noch die Leberkomplikationen dazu.
Aber ... frag doch einfach beim örtlichen Krankenhaus nach. Sag ihnen dass du Schriftsteller bist und bittest sie um einfache Hilfe. Du wirst erstaunt sein, wie unkompliziert dir Auskunft gegeben wird.
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Shneshana Schneckenpost
S
Beiträge: 9
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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31.01.2011 15:35
von Murmel
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Mit Ärzten habe ich das noch nicht ausprobiert, aber mit anderen Berufen oder Gelegenheiten schon. Die Polizei nimmt ja auch so manchen Schriftsteller auf eine Fahrt mit, ohne zu vermuten, dass er ein Verbrechen begehen will. Allerdings kann schon sein, dass Kleider hier Leute machen.
Solltest es sich hierbei um deinen ersten Roman handeln, dann brauchst du dir nicht so viel Gedanken machen. Wenn du einen Verlag hast, wirst du dir leichter tun, dieses Recherchedetail nachzuliefern.
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8672 Wohnort: Bayern
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01.02.2011 01:03
von Merlinor
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Hallo Shneshana
Auch Ärzte werden Dir bereitwillig Auskunft über fachliche Fragen erteilen, wenn Du Ihnen glaubhaft darstellen kannst, dass es sich hier um eine Recherche für ein schriftstellerisches Projekt handelt.
Es ist halt, wie Murmel sagt: "Kleider machen Leute".
Anders ausgedrückt: Es kommt auf Dein Auftreten an.
Ich nehme an, dass Du noch sehr jung bist und deshalb bei Deinem Frauenarzt auf das beschriebene Misstrauen gestoßen bist.
Aber es kommt in dem Fall noch hinzu, dass Du offenbar ohne nähere Begründung aus "reinem Interesse" gefragt hattest und nicht im Rahmen eines zuvor angekündigten Projektes.
Da reagieren die Menschen leicht einmal misstrauisch und versuchen die Gründe für eine Fragestellung auszuforschen, bevor sie antworten, da sie mögliche unlautere Hintergedanken befürchten.
So ist das Leben ... leider ...
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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01.02.2011 01:10
von Probber
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Wenn das Unfallopfer ohnehin schon bewußtlos ist, ist denn dann überhaupt eine Narkose notwendig?
Können Ärzte nicht an den Geräten Pulsfrequenz etc. überwachen und dosieren dementsprechend nach?
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Shneshana Schneckenpost
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Beiträge: 9
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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02.02.2011 16:56
von Probber
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Shneshana hat Folgendes geschrieben: | @probber: Wenn man einen Bewusstlosen ohne Narkose in den OP schiebt und der dann während der Narkose aufwacht, was ist denn dann?
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Wie gesagt: Ich weiß nicht, in wie weit man von den Gerätschaften ablesen kann, ob jemand im Begriff ist, aufzuwachen oder ob - je nach Grad der Verletzungen - diese Wahrscheinlichkeit überhaupt besteht.
Wenn man die Risiken gegeneinander abwägt, ob man den Tod durch Narkosemittel riskiert oder ob der Patient während der Narkose aufwacht, dann spricht doch einiges für die zweite Option.
Das Ziel ist doch, ein Leben zu retten.
edit: Nebenbei: Für einen Roman wäre diese Option sogar dramtischer.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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02.02.2011 17:34
von anuphti
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Shneshana hat Folgendes geschrieben: | @probber: Wenn man einen Bewusstlosen ohne Narkose in den OP schiebt und der dann während der Narkose aufwacht, was ist denn dann?
Glaub ich nicht, dass ein Arzt sowas macht, du machst mir Angst... ^^
Ja und bezüglich von wegen "kommt drauf an wie man rüberkommt" das ist bei mir dann wohl problematisch, ich sehe... hm... naja nicht grad aus wie ne Bankkauffrau
Naja egal, ich glaub ich werds einfach mal wagen. Oder ich suche mir ein paar auskunftsfreudige Medizinstudenten |
Als Bewusstloser wirst Du auf jeden Fall erst einmal intubiert, dafür braucht es Medikamente, die den Muskeltonus ausschalten (das geht nur bei sehr tiefer Bewusstlosigkeit ohne weitere Medikamente)
Und die Narkosetiefe ergibt sich aus Werten wie Blutdruck und Puls, d.h. der Anästhesist (Narkosearzt) überwacht ständig die Vitalfunktionen des Patienten und dosiert Medikamente nach, je nach Narkosetiefe.
Alptraum aller Patienten ist es , "wach" zu werden und sich wegen der Muskelrelaxantien nicht bemerkbar machen zu können, und der Anästhesist merkt es nicht (normalerweise würden vegetative Symptome wie Puls und Blutdruck aufgrund der im Wachzustand wahrgenommenen Schmerzreize das signalisieren.
LG
Dr. Nuff Sommer
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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