Schneiderin

[Ralphie]

Wozu könnte eine Frau eine Schneiderin ins Haus bestellt haben?

[lady-in-black]

Oh man, das kenne ich nur noch (aus meiner Kindheit) von meiner Oma  
Die hatte eine etwas untypische Figur und war auch gerade Mal 1,50 m groß. Kleider von der Stange passten prinzipiell nicht. Die Schneiderin arbeitete "privat", hatte also kein Geschäft. Daher kam sie immer zu meiner Oma ins Haus, wo dann alles besprochen, probiert, abgemessen und für nötige Änderungen abgesteckt wurde.

In welcher Zeit soll es denn spielen?

Ich glaube, früher war eine Schneiderin mehr eine "Dienstleisterin", die zu den hohen/reichen Damen selbstverständlich ins Haus kam.

Heute sehe ich eigentlich nur noch Änderungsschneidereien, die überwiegend von Personen z.B. aus der Türkei betrieben werden. Man geht dort hin, um (relativ!) preiswert z.B. einen Reißverschluss bei einer besonders guten/teuren Jacke ersetzen oder eine neue Hose kürzen zu lassen.
Ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr mitbekommen, dass Jemand eine Schneiderin ins Haus kommen lässt.

[Ralphie]

Das soll 1971 bei einer reichen Lady in GB spielen.

[lady-in-black]

Na, dann passt es doch  
Reiche Lady, hat z.B. zu- oder abgenommen oder feuriger Liebhaber hat was zerrissen, will/muss edle Kleidung ändern/reparieren lassen,  die Schneiderin hat dafür selbstverständlich ins Haus zu kommen.

[Gast]

Guten Morgen Ralphie,

ob in GB in den 70ern die Schneiderinnen noch nach Hause kamen, weiß ich nicht.
Aber wenn sie es taten, dann vielleicht um ein besonders kostbares Kleid ändern zu lassen. Vielleicht enger oder kürzer. Es könnte auch sein, dass deine Lady so reich ist, dass sie nur maßgefertigte Klamotten trägt und die Schneiderin mit einer Menge kostbarer Stoffe kommt, um die Kundin aussuchen zu lassen. Oder sie berät deine Prota wegen eines Brautkleides, Abendkleides oder „nur“ ein tolles, neues Kostüm.
Vielleicht ist es aber auch verarmter Adel und deine Prota will aus einem alten, wertvollen Mantel etwas Modernes machen lassen, weil für einen neuen das Geld dann doch nicht da ist.
Nur mal so meine Ideen.

Liebe Grüße
Monika

[Dorade]

Hi Ralphie, früher, als sich cie Mode von der Stange noch nicht so durchgesetzt hatte, oder auch in der Nachkriegszeit, als alles knapp war, war es nicht unüblich -- und auch noch erschwinglich --, sich Kleidung von einer Schneiderin / einem Schneider anfertigen zu lassen. Allerdings weiß ich nicht, wie das im GB der 70er Jahre war.

Wie auch immer, eine Schneiderin könnte z.B.

-- Maß nehmen für ein Kleid / Kostüm (oder ein anderes Kleidungsstück).
-- Sie könnte Stoffmuster mitgebracht haben, um das Material auszuwählen.
-- Sie könnte wegen der Anprobe für ein Kleidungsstück gekommen sein.
-- Sie könnte ein fertiges Kleidungsstück abliefern.
-- Sie könnte ein Kleidungsstück abholen, das geändert werden soll, oder ein geändertes wieder abliefern.

[Ralphie]

Danke euch für die wirklich eindrucksvolle Hilfe.