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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 16:02
von BlueNote
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Zitat: |
Mal sehen, wann das nächste Bröckchen heruntergeworfen wird.
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Jetzt!!!!!
(gleich)
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 16:04
von BlueNote
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Episode 2
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein dunkelhäutiger Mann stürmte energischen Schrittes in den Saal. Laut ächzten die Holzdielen, als er geräuschvoll über sie stampfte. Der Mann musterte die Anwesenden kurz und blieb abrupt stehen. Dann rief er in einem barschen Tonfall:
„Ruhe bitte!“
Die Tatsache, dass außer ihm niemand ein Wort sprach, ignorierte er geflissentlich.
„Mein Name ist José Gutiérrez. Ich bin der Notar ihres verstorbenen Onkels und werde im Folgenden die Testamentseröffnung durchführen.“ Nora war dieser Namen wohl bekannt. Über die dunkle Vergangenheit des Exilkubaner Gutiérrez hatten sich Noras Freundinnen bereits oft genug das Maul zerrissen. Und ausgerechnet diese zwielichtige Person setzte ihnen Onkel Herbert nun als seinen Notar vor die Nase.
Die Stimme des Kubaners war viel zu laut und wirkte völlig deplatziert in der kleinen Amtsstube mit den altmodischen Holzstühlen.
„Was für eine entwürdigende Veranstaltung!“, dachte sich Nora. Doch diese Amtshandlung war notwendig und sie würde sich wohl oder übel den Anweisungen des Notars fügen müssen. Schließlich wollte sie alles möglichst schnell hinter sich bringen.
Der Kubaner stellte sich breitbeinig vor den versammelten Erbberechtigten auf. Alle Augen waren nun auf den fremdländisch wirkenden Mann gerichtet. Einer Meute Geiern kurz vor dem Ausschlachten eines Kadavers gleich, reckten die Verwandten ungeduldig ihre Hälse, um von den Handlungen des Notars nur nichts zu verpassen. Dabei versäumten sie es nicht, sich gegenseitig mit Argusaugen zu beobachten. Die Verwandten schienen fest entschlossen zu sein, jederzeit einen missliebigen Konkurrenten auszuschalten und kaltzustellen, falls dies der eigenen Situation Vorteile bringen sollte.
Die Lippen des Notars waren inzwischen das Einzige, was sich im Raum noch bewegte. Selbst die Standuhr war aus unerfindlichen Gründen stehengeblieben. Die Lippen des Notars formulierten jedoch keine Worte, sondern waren lediglich auf der Suche nach dem passenden Zeitpunkt für den Beginn der Ansprache.
"Meine Herrschaften!" mahnte der Notar mit autoritärer Stimme.“ Ich kann unnötige Lautstärke in meinem Arbeitsraum nicht dulden. Achten Sie also im Verlauf dieser Veranstaltung darauf, sich möglichst ruhig zu verhalten. Ich verbitte mir außerdem ausdrücklich, beim Verlesen des Testaments durch Kommentare unterbrochen zu werden. Stellen Sie Ihre Fragen bitte im Anschluss!“
Die Nichten und Neffen des Verstorbenen waren darum bemüht, sich noch stiller zu verhalten, obwohl sie in ihrem Inneren sichtlich gegen den unangemessenen Kommandoton des Amtmannes rebellierten. Selbst das ungeduldige Herumrutschen auf den unbequemen Stühlen versuchten sie zu unterdrücken, um den Beginn der Testamentseröffnung nicht weiter hinauszuzögern. Noch während der Notar sprach, bewegte er sich langsam auf den Sessel hinter dem Schreibtisch zu. Er bedachte die Besucher mit einem letzten drohenden Blick, ehe er sich auf das speckige Leder setzte.
„Schreiten wir nun zur Verlesung der letztwilligen Verfügung des Erblassers, ihres Onkels Herrn Herbert Engel.“
Der Kubaner machte erneut eine Pause und schaute kontrollierend in die Runde.
„Das Testament wird nun von Amts wegen eröffnet."
Bedächtig beugte sich der Notar über den Schreibtisch aus schwerem Eichenholz und öffnete eine Schublade. Er entnahm ihr einen Umschlag aus edlem Büttenpapier und durchbrach das Siegel. Seelenruhig zog er den zusammengefalteten Brief heraus und glättete das Papier. Nora begann langsam vor Wut zu zittern, denn in diesem Moment hasste sie die bedächtige Art des Kubaners noch mehr als ihre vielen Cousinen und Cousins neben sich. Es waren zu viele Cousinen und Cousins, dachte sie und kicherte leise, aber bösartig. Der Notar räusperte sich effektvoll und begann mit dem Verlesen des Dokumentes:
Fortsetzung
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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24.08.2010 16:49
von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Episode 2 Die Verwandten schienen fest entschlossen zu sein, jederzeit einen missliebigen Konkurrenten auszuschalten und kaltzustellen, falls dies der eigenen Situation Vorteile bringen sollte.
Fortsetzung folgt! |
Bei einer Testamentseröffnung kann man niemanden ausschalten und Vorteile erringen. Geht nicht. Erbfolge.
Zitat:
"Ich bin der Notar ihres verstorbenen Onkels und werde im Folgenden die Testamentseröffnung durchführen.“
Es wird bei der Eröffnung kein Verwandtschaftsgrad genannt, da niemand wissen soll wer erbt. Kann außer den Nichten noch sonstwer auftauchen.
Es wird deshalb: Herr Herbert Engel heißen, dass niemand denkt es ist eine abgekartete Sache. Vielleicht ist es das, aber das wissen wir noch nicht.
Hardy
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Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
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24.08.2010 16:54
von Traumtänzerin
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Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben: | BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Episode 2 Die Verwandten schienen fest entschlossen zu sein, jederzeit einen missliebigen Konkurrenten auszuschalten und kaltzustellen, falls dies der eigenen Situation Vorteile bringen sollte.
Fortsetzung folgt! |
Bei einer Testamentseröffnung kann man niemanden ausschalten und Vorteile erringen. Geht nicht. Erbfolge. | Hier war eher die illegale Form des "Ausschaltens" gemeint. Mithilfe körperlicher Gewalt. ^^
Zitat: | Es wird bei der Eröffnung kein Verwandtschaftsgrad genannt, da niemand wissen soll wer erbt. Kann außer den Nichten noch sonstwer auftauchen.
Es wird deshalb: Herr Herbert Engel heißen, dass niemand denkt es ist eine abgekartete Sache. Vielleicht ist es das, aber das wissen wir noch nicht.
| Danke für den Hinweis! In der Tat sind nicht alle (zum Beispiel Rüdiger Heller) direkt mit Herbert Engel in diesem Sinne verwandt, das wurde übersehen.
"Ich bin der Notar des verstorbenen Herrn Herbert Engel und werde im Folgenden die Testamentseröffnung durchführen." Besser?
LG,
Traumtänzerin
_________________ Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
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Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
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Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 17:01
von BlueNote
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Ich danke auch für die Hinweise. Gut, wenn jemand Testamentseröffnungserfahrung hat. (Ich hab sofort nach allen Onkeln im Text gesucht )
Nebenbei: Darf ein Testament geknickt sein?
(Hmmm ... ich glaub, meines ist es)
BN
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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24.08.2010 17:23
von Hardy-Kern
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: |
Nebenbei: Darf ein Testament geknickt sein?
(Hmmm ... ich glaub, meines ist es)
BN |
Wenn du im Notariat oder einer Rechtsanwaltskanzlei an der Eröffnung teilgenommen hast, wird es wohl nicht geknickt sein. Wird dann auch ein Exemplar rumgereicht, welches jeder Erbberechtigte mit seiner Unterschrift zur Kenntnis nimmt und bestätigt.
Du selbst bekommst dann mit Siegel und Unterschrift deinen gesetzlichen Anteil mitgeteilt, so dass jeder seine Urkunde hat. Die Summe wird dann auf dein Konto überwiesen. Wenn ein Testament geknickt ist, verliert es wohl kaum seine Aussagefähigkeit, auch wenn es im Briefcovert ankommt.
Hardy
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 17:30
von BlueNote
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Ist zwar aweng offtopic, aber ...
ich habe mal eine Scheidungsurkunde zu Gesicht bekommen, geknickt, mit fürchterlich vielen Rechtschreibfehlern, in einem entsetzlichen Deutsch und zusätzlich beschmutzt (vom Notar so überreicht). Aber löhnen mussten die Betroffenen dafür ganz schön viel.
Vielleicht gibt es solche und solche Notare ...
Und dann erst die kubanischen Notare
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Gast2 Eselsohr
G
Beiträge: 459
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G 24.08.2010 17:35 .. von Gast2
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Wann geht`s weiter?
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Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
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24.08.2010 17:39
von Traumtänzerin
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Da ist aber jemand die Geduld in Persona. ^^
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 17:39
von BlueNote
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Mensch Dela, jetzt ging's doch erst mal weiter.
Aber in der nächsten Folge passiert echt sauviel! Es überstürzt sich regelrecht alles - also dann fragst du wahrscheinlich eher:
Geht das noch weiter??!
BN
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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Gast2 Eselsohr
G
Beiträge: 459
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Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
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24.08.2010 17:55
von Traumtänzerin
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@schneestern:
Zitat: | Nicht quengeln Heidi, die dürfen doch nicht so schnell, wie sie bzw. wir gern möchten. | Richtig erkannt. Die Ketten rasseln schon ... oh ich meinte natürlich, die goldene Regel hilft uns dabei, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren (auf effektive Weise). Wir genießen das wirklich gar nicht, euch ein wenig zappeln zu lassen. Im Gegenteil: Das sind unmenschliche Schmerzen!
Zitat: | Aber ich muss ja sagen, ihr habts schon ein seltenes Talent, immer im falschen Moment aufzuhören. | Hm. Haben wir das? Oh. So ein Mist. Hm. Hm. Böse Sache.
@DELA:
Zitat: | Na ich kann doch warten, ....tralala....JETZT? | Ja, DELA.
JETZT!
JETZT ist die Zeit gekommen, dass du JETZT beginnen darfst, dich endlich dem Warten widmen zu dürfen.
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Gast2 Eselsohr
G
Beiträge: 459
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Gast3 Klammeraffe
G
Beiträge: 794 Wohnort: BY
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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24.08.2010 18:10
von Hoody
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Schließe mich der Meute mal an. Habe zwar bisher nur den halben Anfang gelesen, aber wenn ich dann fertig wäre mit dem ersten und zweiten Teil, müsste ich auf die restlichen warten und das stelle ich mir nicht gerade so dolle vor. Lieber lese ich es in einem Rutsch durch.
Wenn ihr alle Teile gepostet habt, fügt ihr dann noch einmal alle Teile zusammen, zu einem Ganzen und stellt es in diesen Thread rein?
lg Hubi
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7306 Wohnort: NBY
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24.08.2010 18:14
von BlueNote
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Lieber Jarda,
diese Geschichte entfaltet erst ihre Wirkung (*räusper*), wenn sie wie jetzt in Teilen gepostet wird.
BN
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Gast
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24.08.2010 18:20
von Gast
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Will weiter lesen...
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The Brain Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1966 Wohnort: Over the rainbow
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24.08.2010 18:28
von The Brain
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Ich auch!
_________________ Dinge wahrzunehmen,
der Keim der Intelligenz
(Laotse)
***********
Die Kindheit endet nicht mit dem Erwachsenwerden.
Sie begleitet dich durch all deine Lebenstage.
***********
Alle Bücher dieser Welt
Bringen dir kein Glück,
Doch sie weisen dich geheim
In dich selbst zurück.
(Hermann Hesse) |
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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24.08.2010 19:02 Re: Traumtänzerin & BlueNote: Ring of Fire von Bananenfischin
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Hallo ihr!
Ich hab mir mal den ersten Teil vorgenommen ...
Zitat: | Nora Engels Lippen kräuselten sich zu einem überheblichen Lächeln, als sie den Blick über die kleine Menschenschar zu ihren Seiten nach links und rechts gleiten ließ. |
"links und rechts" und "zu ihren Seiten" sind eigentlich redundant, auch der Satzbau holpert nach meinem Empfinden. Ich denke, so genau braucht der Leser es auch nicht. " ... als sie den Blick über die anderen Anwesenden schweifen ließ." Oder so.
Zitat: | Über allem lag eine durch heimliche Phantasien hochgeschraubte, schwer zu befriedigende Gier nach Geld. |
Der Sinn des "schwer zu befriedigend" erschließt sich mir an der Stelle nicht, kann weg, möchte ich meinen.
Zitat: | Es hieß, der Verstorbene hätte sehr viele Reichtümer besessen: Immobilien, Ländereien, Barvermögen ... |
Wieso: "Es hieß"? Die Verwandtschaft wird das doch wohl wissen?
Zitat: | Nora rümpfte die Nase und wandte den Blick von ihren Verwandten ab. Die kühle Blonde strich sich ... |
Da ja im Grunde aus Noras Sicht erzählt wird, dachte ich hier zunächst, die "Blonde" wäre eine andere Person.
Aber auch sonst: Die Information, dass sie blond ist, tut nichts zur Sache und ist stilistisch auch nicht unbedingt ratsam. Dann doch lieber öfter den Namen nennen oder durch ein Pronomen ersetzen. So etwas habt ihr öfter drin, es gibt da auch noch die "Dunkelhaarige" usw. auch den kompletten Namen würde ich nach der Erstnennung nicht mehr verwenden.
Zitat: | Das penetrante Ticken ging Nora mächtig auf die Nerven, sie räusperte sich demonstrativ und konnte dennoch nicht umhin, mit den Augen dem hin und her schwingenden Pendel zu folgen. |
"demonstratives Räuspern" erscheint mir hier deplaziert. So etwas macht man, wenn einem das Verhalten eines anderen auf den Nerv geht, um ihm dies indirekt, aber deutlich zu zeigen und ihn zu einer Verhaltensänderung aufzufordern. Bei einer Uhr ergibt das keinen Sinn.
Zitat: | Rüdiger Heller war Inhaber einer großen Bohrmaschinenfirma. Von dem Ehrgeiz, den er als aufstrebender junger Mann besessen hatte, war so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Auch waren die konjunkturellen Schwankungen des vergangenen Jahres keineswegs spurlos am Unternehmen vorübergezogen. Die Belegschaft munkelte von ernst zu nehmenden finanziellen Engpässen der Firma, wenn nicht sogar von einem drohenden Konkurs. Nora wusste, dass diese Gerüchte – obwohl ihr Schwager ihren Wahrheitsgehalt vehement bestritt – stimmten. |
Dass es sich hierbei um Gerüchte handelt, die Nora zu Ohren gekommen sind, würde ich weiter nach vorn setzen, spätestens vor den dritten Satz, dann wirkt es nicht so sehr wie ein Perspektivbruch. Woher Nora das Wissen hat, dass diese Gerüchte stimmen, wäre auch wissenswert, da sie mit ihrer Verwandtschaft ja sonst nicht viel zu tun zu haben scheint.
Zitat: | Als sie einen stechenden Blick auf sich ruhen spürte, sah Nora Engel auf. | Nanu? Sie sieht AUF? Sie hat doch gerade ihren Schwager beobachtet. Mal abgesehen davon, ob sie das wirklich spüren könnte und nicht vielleicht besser den Blick aus den Augenwinkeln bemerken sollte.
Zitat: | Laut ächzten die Holzdielen, als er geräuschvoll über sie stampfte. | "Laut", "geräuschvoll", "stampfte" ... Eins davon reicht, oder? Vielleicht "Die Dielen ächzten gepeinigt, als er über sie stampfte."
Liebe Grüße
Bananenfischin
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Fao wie Vendetta
Alter: 33 Beiträge: 1994
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24.08.2010 19:41
von Fao
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Grad keine Zeit zum meckern (aber ich habe eh noch nichts gefunden ),
daher kurz die Meldung, bin immer noch dabei, liest sich gut und spannend, und ihr seit gemein
_________________ Begrüßt gerechte Kritik. Ihr erkennt sie leicht. Sie bestätigt euch in einem Zweifel, der an euch nagt. Von Kritik, die euer Gewissen nicht anerkennt, lasst euch nicht rühren.
Auguste Rodin - Die Kunst. |
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Traumtänzerin Fähnchen Fieselschreib
Alter: 30 Beiträge: 1178
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24.08.2010 19:48
von Traumtänzerin
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Hallo Bananenfischin,
schön, dass sich jemand die Zeit zum Zerfieseln genommen hat.
Danke für deine konstruktive Kritik und das Entlarven der Logikfehlerchen, die bisher noch ihre Tarnkappe behalten hatten.
Nun aber zu deinen Anmerkungen.
Zitat: | "links und rechts" und "zu ihren Seiten" sind eigentlich redundant, auch der Satzbau holpert nach meinem Empfinden. Ich denke, so genau braucht der Leser es auch nicht. " ... als sie den Blick über die anderen Anwesenden schweifen ließ." Oder so. | Hm, das scheinen ein wenig zu viel der Beschreibungen gewesen zu sein. Dein Vorschlag gefällt mir. Mal sehen, ob BN genauso darüber denkt, wenn er wieder online kommt.
Zitat: | Ring of Fire hat Folgendes geschrieben: | Über allem lag eine durch heimliche Phantasien hochgeschraubte, schwer zu befriedigende Gier nach Geld. | Der Sinn des "schwer zu befriedigend" erschließt sich mir an der Stelle nicht, kann weg, möchte ich meinen. | "schwer zu befriedigende Gier nach Geld" = sie kriegen den Hals nicht voll = geldgierig. Inwiefern man das kürzen könnte, geschieht in Absprache. Aber mir gefällt's eigentlich so (hm, BN?). Danke für den Hinweis!
Zitat: | Ring of Fire hat Folgendes geschrieben: | Es hieß, der Verstorbene hätte sehr viele Reichtümer besessen: Immobilien, Ländereien, Barvermögen ... | Wieso: "Es hieß"? Die Verwandtschaft wird das doch wohl wissen? | Nun ja, nicht nur die Verwandtschaft ...
Zitat: | Da ja im Grunde aus Noras Sicht erzählt wird, dachte ich hier zunächst, die "Blonde" wäre eine andere Person.
Aber auch sonst: Die Information, dass sie blond ist, tut nichts zur Sache und ist stilistisch auch nicht unbedingt ratsam. Dann doch lieber öfter den Namen nennen oder durch ein Pronomen ersetzen. So etwas habt ihr öfter drin, es gibt da auch noch die "Dunkelhaarige" usw. auch den kompletten Namen würde ich nach der Erstnennung nicht mehr verwenden. | Hm... Aber das kann man doch erschließen? Oder nicht? Dachten wir. Anscheinend nicht. Schade.
Vielleicht sollte man die äußerlichen Merkmale vorher explizit der Person zuschreiben?
Aber auch hier gilt: Absprache.
Zitat: | Ring of Fire hat Folgendes geschrieben: | Das penetrante Ticken ging Nora mächtig auf die Nerven, sie räusperte sich demonstrativ und konnte dennoch nicht umhin, mit den Augen dem hin und her schwingenden Pendel zu folgen. | "demonstratives Räuspern" erscheint mir hier deplaziert. So etwas macht man, wenn einem das Verhalten eines anderen auf den Nerv geht, um ihm dies indirekt, aber deutlich zu zeigen und ihn zu einer Verhaltensänderung aufzufordern. Bei einer Uhr ergibt das keinen Sinn. | Das "demonstrative Räuspern" sollte eigentlich Noras Ungehaltenheit (deutsches Wort?!) beschreiben. Mit der Uhr hatte es nur insofern zu tun, dass ihr das Ticken und somit das Verrinnen der Zeit auf die Nerven geht.
Zitat: | Dass es sich hierbei um Gerüchte handelt, die Nora zu Ohren gekommen sind, würde ich weiter nach vorn setzen, spätestens vor den dritten Satz, dann wirkt es nicht so sehr wie ein Perspektivbruch. Woher Nora das Wissen hat, dass diese Gerüchte stimmen, wäre auch wissenswert, da sie mit ihrer Verwandtschaft ja sonst nicht viel zu tun zu haben scheint. | Guter Vorschlag!!
Zitat: | Ring of Fire hat Folgendes geschrieben: | Als sie einen stechenden Blick auf sich ruhen spürte, sah Nora Engel auf. |
Nanu? Sie sieht AUF? Sie hat doch gerade ihren Schwager beobachtet. Mal abgesehen davon, ob sie das wirklich spüren könnte und nicht vielleicht besser den Blick aus den Augenwinkeln bemerken sollte. | Huch, jetzt haste uns am Wickel. Gut aufgefallen!
Zitat: | Ring of Fire hat Folgendes geschrieben: | Laut ächzten die Holzdielen, als er geräuschvoll über sie stampfte. |
"Laut", "geräuschvoll", "stampfte" ... Eins davon reicht, oder? Vielleicht "Die Dielen ächzten gepeinigt, als er über sie stampfte." | Hm. Meiner Meinung nach eine Alternative. Aber über diesen Absatz hat BN die Macht.
LG,
Traumtänzerin
@Fao: Zitat: | bin immer noch dabei, liest sich gut und spannend, und ihr seit gemein | Rückmeldung: schön, danke und danke, wir doch nicht! ^^
_________________ Title sponsored by Boro, (c) by Alogius
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Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
---
Eine spitze Zunge ist in manchen Ländern schon unerlaubter Waffenbesitz.
---
Dem wird befohlen, der sich selbst nicht gehorchen kann. (Nietzsche)
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Inquisition war in der frühen Neuzeit der ganz große Burner. |
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