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Rest In Park


 
 
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Alexander Hill
Geschlecht:männlichWortedrechsler
A

Alter: 60
Beiträge: 59



A
Beitrag25.05.2010 11:25
Rest In Park
von Alexander Hill
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

„Sarah!“ Detective Sergeant Kazinskys Ruf erreichte sie, als sie gerade aus dem hellbraunen Rover ausgestiegen war. Sie beugte sich zum offenen Beifahrerfenster hinunter. Kazinskys Gesicht hatte im Schein der Straßenlaternen eine ungesund grüne Farbe.

„Pass auf dich auf, ja? Wir sind immer in deiner Nähe.“
 „Hör zu, Will“, sagte Sarah. „Der Typ muss zur Strecke gebracht werden. Mir gefällt das hier nicht. Ich hab’ sogar eine scheiß Angst. Aber wer soll den Drecksjob denn sonst machen?“

„Du weißt genau, dass Pamela von der …“

„Pamn?“ Sarah hob die Augenbrauen. „Denkst du wirklich, dass ausgerechnet Pam in das Beuteschema dieses Typen passt?“

„Aber du bist erst seit …“

 „Wo in ganz London wollt ihr denn sonst eine >Blondine< mit meiner Qualifikation so schnell herzaubern?“ Sarah klimperte mit den Augen und drückte den Rücken durch. Amüsiert registrierte sie, wie Kazinskys Augen bewundernd an ihrem Push-Up-unterstützten Dekoletée hängen blieben.

Kazinsky sah Sarah wieder in die Augen. „Wenn wir eine Alternative gehabt hätten, wärst du jetzt nicht hier.“ Er machte eine kleine Pause, die Tom Sloman vom anderen Einsatzteam nutzte. „Wenn ihr mit euerem Geturtel fertig seid, können wir dann endlich anfangen?“, prasselte seine Stimme aus dem Funkgerät.

Will zuckte mit den Schultern. „OK, wenn du keinen Rückzieher machen willst, legen wir los. Machen wir noch mal einen Systemcheck.“

Sarah sah sich um. Der Rover stand in einer Seitenstrasse in der Nähe des islamischen Kulturzentrums, einen Block vom Regent’s Park entfernt. Sie ging über die Strasse und wackelte dabei theatralich mit den Hüften. „Hallo, Detective, können Sie mir wohl behilflich sein“, sagte sie in übertrieben naivem Tonfall in das Mikrofon, das unter ihrem Revers versteckt war.

„Empfang ist klar und deutlich“, flüstere der Knopflautsprecher in ihrem linken Ohr. „Hörst du mich?“

„Alles klar“, gab Sarah in normalem Tonfall zurück. „Ich geh’ rein.“

„Verstanden. Wir treffen uns in dreißig Minuten. Viel Glück!“

Sarah sah dem Rover nach, der den Outer Circle Richtung Süden fuhr. Seine roten Rücklichter verchwanden um eine Kurve. Jetzt war sie allein. Sie drehte sich um und musterte den vor ihr liegenden Weg in die Dunkelheit.

Ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Von der gut beleuchteten Strasse aus gesehen wirkte der Park stockfinster, obwohl er mitten in London lag. Einzelne Laternen waren umgeben von halbdunklen Pfützen aus Licht; der mit Kies bestreute Weg war kaum zu erahnen.

Ihr Kopf juckte wie verrückt unter der blonden Perücke, aber der Killer stand nun mal auf Blondinen. Mit ihren fast schwarzen Haaren hätte sie wohl kaum eine „Chance“ gehabt, überfallen zu werden. Sie wünschte sich sehnlichst eine Splitterweste. Aber unter dem dünnen Stoff ihres weißen T-Shirts war das unmöglich. Trotz der angenehmen Temperatur fröstelte sie.

Um sich selbst zu beruhigen, legte sie ihre rechte Hand kurz auf den Griff ihrer .38er, die sie in einem Schulterholster auf der linken Seite trug. Ja, die Waffe war noch da. Gegen das Zittern in den Händen half das auch nicht. Sie atmete tief ein und aus. „Geh los“, flüsterte ein Teil ihres Gehirns. „Ich könnte auch einfach hier stehen bleiben“ ein anderer. Sie zog ihre Windjacke zurecht und setzte sich in Bewegung.

Am Anfang war die Strecke noch übersichtlich. Der Weg führte an einem Kinderspielplatz mit einem Wasserbecken vorbei. Das Wasser lag schwarz und regungslos neben dem Weg. „Immer ein Teil nach dem anderen“, machte sie sich Mut und betrat den Kiesweg. Die Steinchen knirschten unter den Sohlen ihrer Turnschuhe. Der Weg führte sie auf eine Holzbrücke zu, die einen schmalen Kanal überspannte und eine Insel mit dem Ufer verband.

Das Licht der Strassenlaterne hinter ihr verlor sich im Strauchwerk der Insel. Ihr eigener Schatten überholte sie. Auf der Insel war nur eine Laterne, die noch dazu von Blättern umrankt war.

Vor der Brücke blieb Sarah kurz stehen. Hier begann der Abschnitt ihres Weges, der jederzeit mit einem aus den Büschen springenden Serienkiller enden konnte. Ihre Augen versuchten, das Schwarz der Büsche zu durchdringen. Ihre Ohren reagierten auf das kleinste Rascheln. An ihren Unterarmen stellten sich die Haare auf. Sie bekam eine kurze Panikattacke, bis sie sich mit Gewalt zur Ordnung rief.

„Ich bin gut ausgebildet. Ich kann das. Der Kerl soll nur kommen“, versuchte sie, sich Mut zu machen.

„Sarah, alles in Ordnung?“, meldete sich Will über ihren Ohrenstöpsel. Sarah zuckte zusammen und stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus. Sie hatte ihr Motivationsmantra wohl aus Versehen laut ausgesprochen

„Will, verdammt nochmal, ich versuche mich zu konzentrieren. Halt’ die Klappe.“

Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus. Durch den Park gehen, auf Geräusche achten, Pistole schussbereit, Selbstverteidigungsgriffe im Notfall. Sie ging alles nochmal wie auf einer Checkliste durch.

Dann betrat sie die Brücke.



--------------------------------------------

Das erste Kapitel einer (dreikapiteligen) Kurzgeschichte, die ich seit langer Zeit mit mir rumtrage. Ich habe sie oft überarbeitet, gekürzt, geändert, was auch immer. Jetzt drehe ich mich im Kreis. Ich komme nicht mehr weiter. Die Geschichte ist für mich fertig.

Ich bitte um Kritik. Was soll ich ändern? Was kürzen? Umschreiben? Was gefällt, was nicht?


Alex

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Cogito
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 86
Wohnort: Dystopia


Beitrag25.05.2010 15:13

von Cogito
Antworten mit Zitat

Hallo, Alex.

Im Großen und Ganzen lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Spannung wird aufgebaut und bindet den Leser.
Ein paar wenige Tippfehler. Und du hältst an der alten Rechtschreibung fest?

Zitat:
„Immer ein Teil nach dem anderen“, machte sie sich Mut und betrat den Kiesweg.

Das hat mich dann noch ein wenig ins Schleudern gebracht. Unglückliche Formulierung, oder ich verstehs einfach nicht. Wink

Zitat:
An ihren Unterarmen stellten sich die Haare auf.

Also bitte! Das ist eine Frau. Wenn, dann lieber "Härchen". Laughing

Gern gelesen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil - wobei ich das anfangs eher für den Einstieg in einen Kriminalroman gehalten habe. Die Bezeichnung als "Kurzgeschichte" hat mich dann ein wenig gewundert.


Beste Grüße,
Cogito (Hendrik)
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Alexander Hill
Geschlecht:männlichWortedrechsler
A

Alter: 60
Beiträge: 59



A
Beitrag26.05.2010 06:56

von Alexander Hill
pdf-Datei Antworten mit Zitat

---------------------------------------------------------

Sarah war froh um die Gummisohlen. Auf der Holzbrücke machten diese fast kein Geräusch. Der Weg war nur noch ein dunkelgrauer Schemen im Schwarz der Nacht. Unter ihr plätscherte Wasser. Vor ihr raschelte das Gebüsch ein wenig. Sie versuchte, die Dunkelheit allein mit Willenskraft zu durchdringen. Vergeblich.

Die Büsche am Wegrand und die Bäume bildeten fast einen Tunnel. Mit schnellen Schritten brachte sie die dunkelste Stelle hinter sich und näherte sich einem kleinen Platz in der Mitte der Insel.

Die schmutzige Laterne am gegenüberliegenden Rand des Platzes beleuchtete zwei Bänke und einen kleinen Tisch. Das düstere Licht ließ die Schatten rundherum eher noch tiefer und undurchdringlicher werden.
Zögernd ging sie an den Bänken vorbei. Ein erneutes Rascheln vor ihr in den Büschen schickte ihr einen Adrenalinstoß durch die Brust. Unwillkürlich hielt sie die Luft an und ging in die Hocke. Ihre Hand lag auf der Waffe. Scharf musterte sie den Punkt, von dem das Geräusch gekommen war. Unter dem Müll, der um die Laterne herum verstreut lag, konnte sie eine Bewegung erkennen.  Sie atmete auf. Eine Ratte. Erleichtert setzte sie ihre Atmung wieder in Gang. Eine Ratte, verdammt noch mal.  

Sie musste an Paul denken. Erst vor ein paar Tagen hatte er mannhaft eine Maus aus dem Hinterhof vertrieben, während sie ihm vom Küchenfenster aus Anweisungen zugerufen hatte. Und jetzt lief sie in tiefster Nacht durch einen stockdunklen Park, um sich überfallen zu lassen. Sie lächelte, als ihr die Ironie bewußt wurde.

Sie rief sich in Gedanken zur Ordnung. Wie konnte sie nur in so einer Situation an Paul denken! Langsam überquerte sie die Lichtung. Die Ratte verzog sich ins Gebüsch und Sarah wählte einen Weg, der sie einen möglichst annehmbaren Kompromiß zwischen der Ratte und den dunklen Büschen beschreiben ließ. Nach der Überquerung einer weiteren, kurzen Holzbrücke hatte sie diesen Ausläufer des Sees hinter sich.

Sie nahm den Weg am Seeufer entlang. „Eigentlich ein romantisches Fleckchen“, dachte sie sich. Der See zu ihrer Rechten, das sanfte Mondlicht, das sich darin spiegelte, der schön gepflegte Park um sie herum, Parkbänke, die am Ufer verstreut waren. Die Luft hier im Park war auch viel – offener, ja das war das Wort, offener. Das alles lud zu einem Abendspaziergang geradezu ein. Sie ging gerne mit Paul abends spazieren. Seine starken Schultern gaben ihr die Geborgenheit, die sie in ruhigen Stunden brauchte. Seine schulterlangen, braunen Haare waren so weich, und sein etwas zotteliger, aber dünner Vollbart war immer wieder ein Grund für einen kleinen Scherz.

Sie schweifte schon wieder ab. Offensichtlich kam sie mit dem Stress bei so einer Unternehmung nicht so gut zurecht, wie sie vorher gedacht hatte. „Schluss damit!“, rief sie sich gedanklich zur Ordnung. Sie ließ während des Gehens den Blick schweifen. Der Park war völlig verwaist. Kein Mesch traute sich mehr her, weil der von den Medien weidlich ausgebeutete „Schlächter vom Regent’s Park“ bereits drei junge Frauen hier ermordet hatte. Jedesmal war ein sehr großes Messer im Einsatz gewesen. Sarah hatte die Bilder deutlich vor Augen. Durchschnittene Kehle. Zerfetzte Kleidung. Alle blond. Alle vergewaltigt. Meistens an Wochenenden, gegen Mitternacht. Die drei Morde hatten sich über vier Monate hingezogen, und der Plan war, dass Sarah regelmäßig an Wochenenden als Lockvogel nachts durch den Park wanderte. Eigentlich rechnete sie heute Nacht nicht mit dem Auftauchen des Killers. Das wäre doch ein ziemlicher Zufall gewesen, gleich beim ersten Mal.

Die Uferpromenade teilte sich. Nach links und geradeaus führte der Weg über eine offene Wiese. Dort konnte der Killer sich nicht verstecken. Also wählte sie den Weg nach rechts, der über eine weitere Brücke mit dem sinnigen Namen „Long Bridge“ wieder auf die andere Seite des hier etwa dreißig Meter breiten Sees führte.

Sie betrat die Brücke, als plötzlich ein Schauer über ihre Oberarme und den Rücken lief. Sie wurde beobachtet! Sie durfte sich nicht zu schnell umdrehen, um den Killer nicht zu verscheuchen. Sie hielt sich am linken Brückengeländer fest, hob einen Fuß und tat so, als ob mit dem Schuh etwas nicht in Ordnung wäre. Aus den Augenwinkeln suchte sie hektisch die Umgebung ab. Da! War da nicht eine Bewegung in den Büschen? Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, das Blut rauschte in ihren Ohren. Sie hatte plötzlich einen Kloß im Hals.

Trotz der angenehmen Temperatur rann ihr ein kalter Tropfen das Rückgrat entlang. Sie war wie gelähmt. Da war eine Bewegung gewesen! Sie war ganz sicher. Irgendwas in den Büschen am anderen Ufer des Sees. Jetzt konnte sie nichts mehr sehen. Unter ihr plätscherte etwas im Wasser. Erneut zuckte sie zusammen. Die Brücke lag in fast völliger Dunkelheit. Am jenseitigen Ufer war wieder eine Laterne.

Wenn sie nicht gleich weiterging, würde sie die ganze Nacht hier in der relativen Sicherheit der Brücke verbringen. Sie biss die Zähne zusammen. Sie konnte nicht weitergehen! Sie spürte einen Druck auf der Blase. „Nicht jetzt, verdammt!“ Sarah atmete mehrmals tief ein und aus und spürte, wie sie ruhiger wurde. Sie befahl ihrem rechten Fuß mit aller Willenskraft, vom Geländer wegzutreten. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Mit weit aufgerissenen Augen musterte sie das gegenüberliegende Ufer. Nichts zu sehen. Ihr Puls raste. Sie widerstand der Versuchung, die Waffe zu ziehen. Jeder Schritt bedeutete eine Überwindung, die sie bis heute nicht für möglich gehalten hatte. „Paul, hilf mir!“ dachte sie. Ihre Liebe war ihr eine Stütze. Sie würde das hier schaffen.

Etwas entschlossener schritt sie weiter aus und erreichte das Ende der Brücke. „Du hast dir das eingebildet“, beruhigte sie sich selbst gedanklich. Ihre überreizten Sinne  hatten ihr mit Sicherheit einen Streich gespielt. „Heute passiert nichts“, sagte sie sich immer wieder. Sarah bezweifelte, dass sie nach dieser Nacht überhaupt jemals wieder einen Fuß in einen nächtlichen Park setzen würde.

Sie erreichte den Inner Circle, eine ringförmige Strasse um Queen Mary’s Garden. Hier war die Beleuchtung wieder besser und Sarahs Puls beruhigte sich etwas. Trotzdem konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass sie beobachtet wurde. Der schwierigste Teil stand ihr noch bevor. Der Weg an St. John’s Lodge vorbei war noch dunkler als der bisherige Teil, allerdings nur etwa dreihundert Meter lang.

Sie betrachtete kurz das beeindruckende Amphittheater gegenüber der Strasse. Die Betonterrassen, die sich halbkreisförmig um die Freiluftbühne herum bogen, lagen grau und kalt im Mondlicht. Die spärliche Strassenbeleuchtung reichte nicht, um mehr erkennen zu können. Sarah gab flüsternd ihre Position an Kazinsky und Sloman durch. Sie meldete nichts von ihrem Gefühl, beobachtet zu werden, weil sie sich nicht lächerlich machen wollte. Wahrscheinlich war es nur eine Katze oder ein streunender Hund gewesen. Das unbewußte Ziehen im Nacken war allerdings immer noch da.

„Was würde ich jetzt für eine Zigarette geben“, dachte sich Sarah. Vor etwa einem Jahr hatte sie das Rauchen aufgegeben, auf Wunsch von Paul. Sie hatte die Sucht überwunden, aber es gab einfach Momente, da war eine Zigarette zum daran Festhalten nicht zu verachten.

Sie hatte gut die Hälfte des Weges hinter sich gebracht. Nur noch der Weg an St. John’s Lodge vorbei war gefährlich. Nur noch dreihundert Meter, dann käme sie wieder in besser beleuchtete Bereiche. „Der wird mich nicht unterkriegen“, dachte sie sich.

Entschlossen setzte sie sich wieder in Bewegung. Die Versuchung, am gut beleuchteten Inner Circle entlang zu gehen, war sehr groß. Die Dunkelheit des Wanderweges fiel gegenüber der Strassenbeleuchtung umso stärker aus.

Nach ein paar dutzend Schritten wurde das Gefühl, angestarrt zu werden, wieder stärker. Mittlerweile war sie wieder im Halbschatten unter Bäumen. Sie wurde langsamer. Vor ihr in den Büschen meinte sie, eine Bewegung zu sehen. Sie erstarrte. „Geh weiter, verdammt“, sagte sie sich. Vor ihr im Gebüsch fiel etwas durch die Blätter. Unwillkürlich hielt sie an. Was war das? Keine weitere Bewegung. Vorsichtig stand sie wieder auf. Erst jetzt merkte sie, dass sie ihre Hand um den Griff ihrer Waffe geklammert hatte. Mühsam lockerte sie den Griff und entspannte sich. Als sie sich ganz aufgerichtet hatte, wußte sie, dass sie sich auf die falsche Stelle konzentriert hatte. Das Gefühl, dass jemand hinter ihr stand, wurde geradezu übermächtig.


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Danke für deinen Kommentar, Hendrik. Ich werde heute nachmittag das Ende der Story hier einstellen. Dann hoffe ich auf rege Diskussion.

Alex
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Cogito
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Beiträge: 86
Wohnort: Dystopia


Beitrag26.05.2010 12:52

von Cogito
Antworten mit Zitat

Hallo, Alex.

Wieder nur zwei Kleinigkeiten:
Zitat:
Sarah bezweifelte, dass sie nach dieser Nacht überhaupt jemals wieder einen Fuß in einen nächtlichen Park setzen würde.

Das ist einmal zu viel; außerdem ein wenig merkwürdig formuliert.
Besser: Sarah bezweifelte, dass sie nach dieser Aktion überhaupt wieder des Nachts den Fuß in einen Park setzen würde.

Zitat:
Sie betrachtete kurz das beeindruckende Amphittheater gegenüber der Strasse.


Ansonsten wieder gern gelesen.


Beste Grüße,
Cogito (Hendrik)
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Alexander Hill
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Alter: 60
Beiträge: 59



A
Beitrag26.05.2010 14:20

von Alexander Hill
pdf-Datei Antworten mit Zitat

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Sie wollte sich umdrehen, aber es war zu spät. Mit brutaler Kraft legte sich eine Hand auf ihren Mund und riss ihren Kopf zurück. Sie wollte schreien, bekam aber nur ein krampfhaftes Stöhnen durch die Nase heraus. Etwas Kaltes, Gemeines, Scharfes, legte sich auf ihre Kehle. Sie erstarrte. Es war zu spät. Der Killer hatte sie erwischt. Ihre panischen Gedanken hielten sie in der Starre fest. Welche Optionen blieben ihr noch? „Weglaufen!“, schrien alle ihre Sinne. Sie konnte nicht weglaufen. Jede Bewegung hätte ihren Kopf vom Körper getrennt. „Waffe“, war ihr nächster Gedanke. „Kazinsky, wo bist du“, einer der nächsten. Diese Dinge liefen ihr im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf. Alles war blockiert. Ihre ganze Ausbildung, ihre Waffe, ihre Begleiter, alles reduziert auf die scharfe Klinge, die an ihrem Hals lag.

Der Angreifer hatte sie zu ihm hingezogen, so dass er sich jetzt an ihren Rücken schmiegen konnte. Eine gierig verzerrte Stimme sagte zu ihr „Na, Süße, so spät noch unterwegs?“

Sarah hatte keine Kraft, um irgendetwas zu erwidern. Die Hand vor ihrem Mund behinderte sie beim Atmen. Ihr Puls raste, Schweiß rann ihr von der Stirn. Sie hatte die Augen unnatürlich weit aufgerissen und versuchte, einen Blick auf den Mann zu werfen,

Der Killer sagte „Ich nehme dir jetzt die Hand vom Mund, Süße. Wenn du einen Mucks von dir gibst oder dich auch nur ein wenig bewegst, bist du tot!“ Bei diesen Worten zog er das Messer unter Sarahs Kinn ein wenig nach oben, so dass sie sich unwillkürlich auf die Zehenspitzen stellte. Langsam löste der Mann seine Hand von Sarahs Mund. Sie wagte kaum zu atmen. Sie spürte deutlich, dass das Messer ihr bereits einen leichten Schnitt zugefügt hatte.

Der Mann begrapschte sie. Sein grober Griff verkrallte sich in ihre rechte Brust. Ihr Ekel war kaum in Worte zu fassen. Dieses Schwein. Langsam gewann die Wut Oberhand über ihre Furcht. Wenn sie schon so gut wie tot war, wollte sie keine Gelegenheit auslassen, diesen Wichser mitzunehmen.

Seine Hände wanderten unter ihren Brüsten entlang nach links und stutzten, als sie auf das Schulterhalfter trafen. „Was haben wir denn hier?“ fragte er und nesselte die 38er aus der Halterung. „Waren wir doch nicht so schutzlos unterwegs, was?“

Diese Stimme. Sie kannte sie erst seit einigen Sekunden, aber sie hasste sie jetzt schon. „Lass das Messer locker“, wünschte sie sich in Gedanken. „Lass das Messer nur etwas lockerer und ich mache dich kalt“. Diese Stimme. Irgendwas irritierte sie an der Stimme. Sie konnte nicht den Finger drauf legen, aber etwas stimmte nicht.

Der Mann steckte sich die Waffe in den Hosenbund. Dann hob er wieder die Hand und fuhr ihr mit den Fingern durch die Haare.

„Was zum...“ fing er an zu fluchen, als sich die Perücke löste und ihre dunklen, hochgesteckten Haare plötzlich zum Vorschein kamen. „Du bist ein Bulle“ rief er, nahm das Messer weg und schubste sie grob nach vorne, so dass sie stolperte und in den Kies fiel.

„Dreh dich um, Bulle“, forderte er. Sie höre, wie ihre 38er gespannt wurde. Sie drehte sich um und sah den Killer an. Er trug eine Skimaske. Ein großer, aber hagerer Mann. Breite Schultern. „Sind hier noch mehr von euch in der Nähe?“, fragte er etwas hysterisch, während er mit der 38er vor ihr herumfuchtelte. „Antworte!“

„Denkst du, ich mache so was allein?“ fragte Sarah trotzig zurück. „Hier kommst du nicht mehr raus.“

„Das wird dir nichts mehr helfen, wenn du tot bist.“ Seine Stimme klang hysterisch. Er hob den Revolver und zielte auf ihr Gesicht. Die Waffe war nur noch einen guten Meter von ihr entfernt. Er konnte sie nicht verfehlen.

Das wars also. Ihr Leben. Sie hatte keine Möglichkeit, zu handeln. Kazinsky und Sloman waren bestimmt schon unterwegs. Sie würden zu spät kommen. Ihre Blase drückte wieder, und sie fragte sich, ob ihr letzter Gedanke in diesem Leben sein würde, dass sie zur Toilette muss. Sie hatte die Augen geschlossen. Die Angst war jetzt vorbei. Resignation machte sich breit. Sie würde ihr Leben abschließen, ohne ihre großen Ziele erreicht zu haben. Schiess doch endlich. Warum dauerte das so lange. Sie wußte, wenn sie die Augen öffnete, würde der Typ abdrücken.

Sie blinzelte vorsichtig aus halb geschlossenen Lidern. Die Waffe schwebte immer noch einen Meter vor ihrem Gesicht. Allerdings zitterte sie heftig. Sie öffnete die Augen ganz und sah, dass nicht nur die Waffe, sondern auch der Arm des Killers immer stärker zu zittern anfing. Langsam senkte sich die Waffe. Das Zittern wurde stärker. „Also kein Kopfschuss“, dachte Sarah sinnloserweise. Die Waffe wanderte weiter herunter, zielte auf ihre Brust, den Bauch, die Knie und war schließlich ganz gesenkt.

Dem Killer knickten die Beine weg. Er fiel auf seine Knie, dann auf den Hintern, wie eine Marionette mit gekappten Fäden. „Sarah...“ krächzte eine Stimme, die mit der vorigen nicht mehr viel gemeinsam hatte.

Sarah war völlig überrascht. „Woher kennen Sie...“. Sie stockte.

Der Killer griff mit seiner freien Hand nach der Skimütze und zog sie kraftlos vom Kopf. Sie sah ein scharf gezeichnetes Gesicht mit hohen Wangenknochen, dichte Augenbrauen, schulterlange Haare. Sarah konnte nicht glauben, was sie hier sah. Ihr Gehirn weigerte sich, das anzunehmen, was offensichtlich war.

„Paul...“ flüsterte sie entsetzt.


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Das war's. Ich hoffe, ihr habt euch amüsiert. Hendrik, danke nochmal fürs lesen. Ich werde deine Anregungen berücksichtigen.

Alex
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Cogito
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 86
Wohnort: Dystopia


Beitrag29.05.2010 13:13

von Cogito
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Hallo, Alex.

Habe nun auch den letzten Teil gelesen.
Da ist eigentlich nichts dran auszusetzen. Das Ende überrascht natürlich. Aber nun denke ich mir: Okay, schön erzählt. Und nun?
Hier kommt mir das gleiche in den Sinn, was ich zu Anfang gedacht habe - deine Geschichte würde sich sehr gut für einen längeren Kriminalroman handeln. Aber nur so als kleine Geschichte? Kurzgeschichten haben meistens ihre Pointe, Moral, geben dem Leser eine Lehre mit, gruseln ihn oder erzählen einen Witz. Der Schauplatz und auch die einzelnen Protagonisten stehen damit in Verbindung. Du erzählst zwar eine schöne Geschichte, aber die kann dem Leser leider nichts mit "auf den Weg geben".
Verstehst du, was ich damit sagen will?
Auf deinem Schreibstil kannst du jedoch auf jeden Fall aufbauen.


Beste Grüße,
Cogito | Hendrik
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Kastanienbaum
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Alter: 60
Beiträge: 10
Wohnort: Oberbayern


K
Beitrag29.05.2010 20:55

von Kastanienbaum
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Hallo Alex!
Toll!
Ich habe mir gerade deine Geschichte durchgelesen und finde sie sehr gut.
So möchte ich auch schreiben können.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass aus diesr kurzen Gesichte eine längerer, spannender Roman werden kann.

Liebe Grüße
Monika
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Alexander Hill
Geschlecht:männlichWortedrechsler
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Alter: 60
Beiträge: 59



A
Beitrag07.06.2010 14:31

von Alexander Hill
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Hallo

ich komme gerade von ein paar Tagen Urlaub ohne Internet zurück. Darum die verspätete Antwort.

@Cogito:
Danke für deine Kommentare. Ich weiß, was du meinst und sehe das ebenfalls ähnlich. Leider hat sich mir bei dieser Story kein "tieferer Sinn" aufgedrängt. Ein längerer Roman? Hmm, mal darüber nachdenken.

@Monika:
danke für deine Anmerkungen.

@all:

Jetzt weiß ich, worin die Hölle eines Schriftstellers besteht. Nicht in Kritik oder Verriss oder Lob, Hunger oder Durst, sondern nur in - Ignoration.

Zugegebenermaßen bin ich ein wenig enttäuscht von der Resonanz. Zwei einsame Kommentierer? Nach zwei Wochen? Ich habe mir von einem Schreibforum und vor allem von der Talentschmiede mehr erwartet. Ich suche Tips, um mich zu verbessern. Schreibt ruhig, was euch umtreibt. Ich hoffte auf konstruktive Kritik, mittlerweile wäre ich mit Kritik überhaupt schon zufrieden.

Ist die Geschichte zu lang zum lesen, zu langweilig, zu ausgelutscht, zu unprosaisch, zu platt? Schreibt mir einfach kurz, wie die Story bei euch angekommen ist. Ein Satz reicht ja schon.

Alex
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Gast







Beitrag07.06.2010 18:01

von Gast
Antworten mit Zitat

Zitat:
Alexander Hill"]Hallo

@all:[/b]
Jetzt weiß ich, worin die Hölle eines Schriftstellers besteht. Nicht in Kritik oder Verriss oder Lob, Hunger oder Durst, sondern nur in - Ignoration.
Zugegebenermaßen bin ich ein wenig enttäuscht von der Resonanz. Zwei einsame Kommentierer? Nach zwei Wochen? Ich habe mir von einem Schreibforum und vor allem von der Talentschmiede mehr erwartet. Ich suche Tips, um mich zu verbessern. Schreibt ruhig, was euch umtreibt. Ich hoffte auf konstruktive Kritik, mittlerweile wäre ich mit Kritik überhaupt schon zufrieden.


Hallo Alexander,

der fett vorgehobenen Satz hat in mir den Eindruck erweckt; du möchtest es tatsächlich wissen. Ich hatte es bereits gelesen und war zu dem Schluss gekommen, dass du einiges neben der Spur liegst.

Allgemeines:
Die Kurzgeschichte ist für zu detailierte Schilderungen ungeeignet. Du wirst mit sehr viel weniger Worten auskommen müssen. Da du diesbezüglich näher beim Roman bist, werde ich das Stück entsprechend beurteilen.

Du wirst sicherlich schon mal den Begriff Füllworte gehört haben. Sie tragen viele Gewänder, aber ich nenne sie hier einfach mal immer gleich und notiere dazu eine Schlussbemerkung. Die Anmerkungen finden sich jeweils UNTER den Bezugszeilen.

Zitat:
„Sarah!“ Detective Sergeant Kazinskys Ruf erreichte sie, als sie gerade aus dem hellbraunen Rover ausgestiegen war. Sie beugte sich zum offenen Beifahrerfenster hinunter. Kazinskys Gesicht hatte im Schein der Straßenlaternen eine ungesund grüne Farbe.


Der Ruf gibt den ersten Auftritt an Kazinsky ab. Der ist aber nicht Prota des Stückes. Sortiere die Abläufe. Sarah steigt aus, hört den Ruf.
Folgende unnütze Füllworte gehören gestrichen: rotbrauner Rover – besser Fahrzeug. / offenen: Erstens ist klar, dass der Sergeant sie nicht durchs geschlossene Fenster gerufen haben kann und zweitens, hätte es keinen Sinn gemacht sich zum geschlossenen Fenster zu beugen.

Kazinskys Gesichtsfarbe kommt keine besondere Bedeutung zu. Füllsatz, also streichen. Eine viel bessere Charakterisierungsmöglichkeit hätte seine Sitzposition geboten. Denk mal drüber nach.

Zitat:
„Pass auf dich auf, ja? Wir sind immer in deiner Nähe.“
Hör zu, Will“, sagte Sarah. „Der Typ muss zur Strecke gebracht werden. Mir gefällt das hier nicht. Ich hab’ sogar eine scheiß Angst. Aber wer soll den Drecksjob denn sonst machen?“


Kazinskys Dialog gibt nichts her, das Sarahs Vortrag begründen könnte. Es ist leicht zu erkennen, dass du lediglich die Situation erklären wolltest. Weg damit. Krimileser zu unterschätzen wird hart bestraft. Die Fäkalsprache „Drecksjob!“ ist allzu klischeehaft. Besser weg damit und Sarah angesichts der Aufgabe mehr Nachdenklichkeit geben. So klingt sie wie eine Kampflesbe.

Zitat:
Du weißt genau, dass Pamela von der …“

„Pamn?“ Sarah hob die Augenbrauen. „Denkst du wirklich, dass ausgerechnet Pam in das Beuteschema dieses Typen passt?“

„Aber du bist erst seit …“



Dialog entspricht nicht den Sprachgewohnheiten natürlicher Menschen. Im oberen Teil fällt Sarah dem Vorgesetzten zwei Mal ins Wort. Bereits das erste Mal charakterisiert sie als unerfahren und vorlaut. Die Redundanz besser beseitigen! bzw. den Vorgesetzten angesichts der ernsten Lage ausreden lassen. Zudem ergibt der gesamte Dialog keinen Sinn, weil sich später heraus stellen wird, dass Sarah auch nicht ins Beuteschema des Täters passte und deshalb eine blonde Perücke trägt. Der Umstand mach den gesamten oberen Absatz zu Füllmaterial.

Zitat:
„Wo in ganz London wollt ihr denn sonst eine >Blondine< mit meiner Qualifikation so schnell herzaubern?“ Sarah klimperte mit den Augen und drückte den Rücken durch. Amüsiert registrierte sie, wie Kazinskys Augen bewundernd an ihrem Push-Up-unterstützten Dekoletée hängen blieben.


unangebrachtes Superlativ des Erzählers. „in ganz London“ streichen! Füllmaterial. Auch hier Füllmaterial. Da Sarah nicht blond ist kommt der Einstiegssatz als Dampfgeplauder rüber.

Zitat:
Kazinsky sah Sarah wieder in die Augen. „Wenn wir eine Alternative gehabt hätten, wärst du jetzt nicht hier.“ Er machte eine kleine Pause, die Tom Sloman vom anderen Einsatzteam nutzte. „Wenn ihr mit euerem Geturtel fertig seid, können wir dann endlich anfangen?“, prasselte seine Stimme aus dem Funkgerät.


Es ist unerheblich wer wo hin sieht. Wohin haben die zwei geschaut, während sie miteinander geredet haben? Ergo, Füllmaterial. Streichen.
„Die kleine Pause“ kommt geschrieben unbeholfen rüber. Kann auch durch Interpunktion gelöst werden. Der Tom ist technisch nicht möglich. Da die Stimme aus dem Funkgerät prasselt, ist vom anderen Standort auszugehen. Ergo kann Tom dem Gespräch nicht folgen! Hören kann man nur, wenn die Gegenseite die Sprechtaste drückt. Wäre es so, hätte Tom nicht sprechen können.

Zitat:
Will zuckte mit den Schultern. „OK, wenn du keinen Rückzieher machen willst, legen wir los. Machen wir noch mal einen Systemcheck.“
Sarah sah sich um. Der Rover stand in einer Seitenstrasse in der Nähe des islamischen Kulturzentrums, einen Block vom Regent’s Park entfernt. Sie ging über die Strasse und wackelte dabei theatralich mit den Hüften. „Hallo, Detective, können Sie mir wohl behilflich sein“, sagte sie in übertrieben naivem Tonfall in das Mikrofon, das unter ihrem Revers versteckt war.


Warum sieht Sarah sich um? Weil du die Gasse beschreiben willst. Weg damit, das ist Füllmaterial. Weder das Kulturzentrum, noch die die Entfernung zum Park spielen eine Rolle.

Schauen wir uns mal dieses Satzkonstrukt an:

„Hallo, Detective, können Sie mir wohl behilflich sein“, sagte sie in übertrieben naivem Tonfall in das Mikrofon, das unter ihrem Revers versteckt war.

Acht Worte Dialog werden von fünfzehn Worten unbeholfener Beifügung begleitet. Kein gutes Verhältnis zwischen Aussage und Füller. „Säuselte sie lasziv“ hätte vollkommen gereicht. Sinnvoller wäre die kurze Erwähnung des Kleidungsstückes gewesen, zu dem der Revers gehört.

Zitat:
„Empfang ist klar und deutlich“, flüstere der Knopflautsprecher in ihrem linken Ohr. „Hörst du mich?“


Der Kontext gibt auch ohne Erklärung her, dass sie ein Funkgerät trägt. Weg mit dem Miko. Begnüge dich im Zweifel mit „sagte sie/ er“.  Diese Verständnishilfe ist grundsätzlich nur nötig, wenn mehr als zwei Personen am Set sind und der Inhalt die Zuordnung der Worte nicht sicher stellt. Ansonsten verschmilz „sagte ich“ unbemerkt im Satz. Gestelzte Beifügungen hingegen, werden schnell nervig. Davon ab, kann der Knopflautsprecher nicht flüstern!

Zitat:
„Alles klar“, gab Sarah in normalem Tonfall zurück. „Ich geh’ rein.“


Wenn der Tonfall normal ist, warum wird er denn erwähnt. Stelzt fürchterlich! Fünf Worte werden von sechs begleitet?!

Zitat:
„Verstanden. Wir treffen uns in dreißig Minuten. Viel Glück!“
Sarah sah dem Rover nach, der den Outer Circle Richtung Süden fuhr. Seine roten Rücklichter verchwanden um eine Kurve. Jetzt war sie allein. Sie drehte sich um und musterte den vor ihr liegenden Weg in die Dunkelheit.


Wenn du string aus Sarahs Perspektive schreibst, und die Rücklichter in der Nacht verschwinden, ist automatisch klar, dass Sarah die Abfahrt beobachtet. Ergo, weg mit der unselig kühlen Beschreibung, her mit ihren Empfindungen / Wahrnehmungen.

Gleiches gilt für die Wegbeschreibung. In jedem Fall streichen. Der Satz: „seine roten Rücklichter verschwanden um eine Kurve“ enthält in doppelter Hinsicht unfreiwillige Comis. 1) nehmen die orangen (Blinker) und die weißen (Rückfahrscheinwerter) einen anderen Weg? Das Licht verschwindet nicht um eine Kurve. Hinter einer Kurve oder in der Nacht.

Zitat:
Ein kalter Schauder lief ihr über den Rücken. Von der gut beleuchteten Strasse aus gesehen wirkte der Park stockfinster, obwohl er mitten in London lag. Einzelne Laternen waren umgeben von halbdunklen Pfützen aus Licht; der mit Kies bestreute Weg war kaum zu erahnen.


Der Einstieg: Ein kalter Schaude sollte vermutlich heißen, ein kalter Schauer fuhr …, Gleich wie, Das gehört nicht platt erzählt, sondern erzeugt! Was denkt, fühlt sie, wenn die Lichter verschwinden, das Motorengeräusch verstummt und sie des Nachts auf weiter Flur allein zurück bleibt? Finde einen Weg das klar zu stellen und jage dem Leser einen Schauer über den Rücken.

Gleiches galt für die Stimmung. Sie wird nicht erzählt, sie wird erzeugt.
Ein mit Kies bestreuter Weg? Was ist das? Ein Teerweg mit Kiesauflage? Kiesweg oder nicht Kiesweg ist hier die Frage. Mit Kies bestreuter Weg geht nicht. Schlimmsten Falls wäre es Rollsplitt. Die einzelnen Laternen sind platt. Sie stehen selten Im Duzend, oder? Konzentriere dich auf das Wesentliche. Und das ist bei Laternen in der Nacht nun mal das Licht. Wie ist es? Scharf umrissene Lichtinseln? Was ist, wenn man außerhalb der Lichtinseln steht. Wie wirkt Licht auf die Nachtsicht? Wie wirkt ein nächtlicher Park?


Zitat:
Ihr Kopf juckte wie verrückt unter der blonden Perücke, aber der Killer stand nun mal auf Blondinen. Mit ihren fast schwarzen Haaren hätte sie wohl kaum eine „Chance“ gehabt, überfallen zu werden. Sie wünschte sich sehnlichst eine Splitterweste. Aber unter dem dünnen Stoff ihres weißen T-Shirts war das unmöglich. Trotz der angenehmen Temperatur fröstelte sie. `


„Ihr Kopf juckte unter der Perücke. Mag sein, aber das geht weniger unbeholfen. Erwähnst du z.B. die juckende Perücke, ist klar, dass sie das nicht in den Kniekehlen tut. Unterschätze die Leserschaft nicht. Allen voran Krimileser.

Zitat:
Um sich selbst zu beruhigen, legte sie ihre rechte Hand kurz auf den Griff ihrer .38er, die sie in einem Schulterholster auf der linken Seite trug. Ja, die Waffe war noch da. Gegen das Zittern in den Händen half das auch nicht. Sie atmete tief ein und aus. „Geh los“, flüsterte ein Teil ihres Gehirns. „Ich könnte auch einfach hier stehen bleiben“ ein anderer. Sie zog ihre Windjacke zurecht und setzte sich in Bewegung.


Ein Griff zum Holster braucht keine Begründung. Ebenso wenig wie das Kaliber der Waffe oder die Seite der Greifhand! Schon gar nicht braucht es die Verortung des Holsters selbst und die Bestätigung, dass die Waffe noch da ist. „Sie atmete tief ein“ weg damit. Sie atmete ein letztes Mal durch und …“ schon eher. Versuche den Absatz geschmeidiger und sinniger zu Formulieren.

Zitat:
Am Anfang war die Strecke noch übersichtlich. Der Weg führte an einem Kinderspielplatz mit einem Wasserbecken vorbei. Das Wasser lag schwarz und regungslos neben dem Weg. „Immer ein Teil nach dem anderen“, machte sie sich Mut und betrat den Kiesweg. Die Steinchen knirschten unter den Sohlen ihrer Turnschuhe. Der Weg führte sie auf eine Holzbrücke zu, die einen schmalen Kanal überspannte und eine Insel mit dem Ufer verband.


Hier kostet dich unbeholfene Formulierung die Stimmung. Das Wasser lag schwarz neben dem Weg? Das Wasser kann nicht neben dem Weg liegen. Es liegt im Becken und braucht keine weitere Erwähnung, es sei denn, du geht’s raffinerter ran und setzt es in Szene. Z.B. Wasser spiegelt und Ringe entstehen nicht ohne Anlass!

Zitat:
Das Licht der Strassenlaterne hinter ihr verlor sich im Strauchwerk der Insel. Ihr eigener Schatten überholte sie. Auf der Insel war nur eine Laterne, die noch dazu von Blättern umrankt war.


Seltsamer Satz. Das Licht hinter ihr? Wenn es sich im Strauchwerk verlor, wird es das auch getan habe, als es vor ihr war. Auch diese Formulierung ist unbeholfen und ohne Wirkung. Der Übergang zur Insel ist zu hart. Höre auf, die Laternen zu zählen.

Offenbare dem Leser Sarahs Sinneswahrnehmungen. Eine Laterne kann nicht von Blättern umrankt werden, wohl aber von Efeu und/ oder anderen Klettergewächsen.

Zitat:
Vor der Brücke blieb Sarah kurz stehen. Hier begann der Abschnitt ihres Weges, der jederzeit mit einem aus den Büschen springenden Serienkiller enden konnte. Ihre Augen versuchten, das Schwarz der Büsche zu durchdringen. Ihre Ohren reagierten auf das kleinste Rascheln. An ihren Unterarmen stellten sich die Haare auf. Sie bekam eine kurze Panikattacke, bis sie sich mit Gewalt zur Ordnung rief.


Der obere Absatz ist eigentlich komplett verunglückt. Warum sollte der Raum vor der Brücke weniger gefährlich sein? Du hat es versäumt die Sinne der Leser anzusprechen. Hier entgleitet dir zusätzlich der Wissensvorsprung. Die Augen versuchen was zu durchdringen? Die Arme. Handelns sie selbstständig? Die Panikattacke ist behautet, nicht heraus gearbeitet.

Zitat:
„Ich bin gut ausgebildet. Ich kann das. Der Kerl soll nur kommen“, versuchte sie, sich Mut zu machen.


Dein Wissensvorsprung spielt dir einen Streich. Sie ist sicher, dass der Kerl ein Kerl ist, und das er auftauchen wird. Wenn dem so ist, hätte es die Charade nicht gebraucht. Eine Hundertschaft rein und den Kerl raus gezerrt.

Zitat:
„Sarah, alles in Ordnung?“, meldete sich Will über ihren Ohrenstöpsel. Sarah zuckte zusammen und stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus. Sie hatte ihr Motivationsmantra wohl aus Versehen laut ausgesprochen


Hier erzählst du nacheinander, was sich eigentlich zeitgleich abspielt. Deshalb verpufft die Wirkung. Lass dir was einfallen. Ist der Killer in der Nähe, wäre ein Dialog nicht gerade geschickt. Übrigens, wer ist Will? Weg mit der Erklärung, kein Mensch würde vermuten, dass Wll, er immer das sein mag, im Park steht und ihr die Worte zu brüllt.

Zitat:
„Will, verdammt nochmal, ich versuche mich zu konzentrieren. Halt’ die Klappe.“
Sie schloss die Augen, atmete tief ein und aus. Durch den Park gehen, auf Geräusche achten, Pistole schussbereit, Selbstverteidigungsgriffe im Notfall. Sie ging alles nochmal wie auf einer Checkliste durch.
Dann betrat sie die Brücke.


Das kommt jetzt aber wirklich schräg. Die Einzelaktionen, wie durchatmen und so weiter, werden erst plausible, wenn du die Spannung sorgfältig heraus gearbeitet hast. Der Satz: DAnn betrat sie die Brücke - ist der ultimative Verräter und erzählt mehr über die Intention des Autors, als über Sarahs Empfindungen.

Kurgeschichten haben keine Kapitel. So, nun das Fazit zum ersten Teil. Die Idee ist gut, aber mangelhaft umgesetzt. Schlüpfe in Sarah, sehe durch ihre Augen, höre mit ihren Ohren und fühle ihren Herzschlag. Es mag dir schräg vor kommen, aber mein Rat an dich ist: Gehe spät nachts in einen Park und absolviere Sarahs Reise mit allen Sinnen. Präge dir deine Empfindungen ein, als wären sie die letzten deines Lebens und denke ausgiebig drüber nach, bevor du an die Tastatur gehst. Solltest du zu gleichgültig sein, bitte eine Bekannte Sarahs Weg zu gehen und beobachte sie aus der Distanz. Bleibst du unsichtbar, wird sie damit rechnen, dass du sie aus dem Busch erschrecken willst. Somit wäre sie ebenso vorgespannt, wie Sarah es sein dürfte.

Stimmung will heraus gearbeitet werden. Sie hat Angst, ist zu platt. Da es eine KuGe ist, will die Stimmung wortkarg heraus gearbeitet werden. Also suche nach passende Vergleiche und Metaphern. Und verbessere unbeding das Verhältnis zwischen Info und Füllworte!


Achte auf deinen Wissensvorsprung. Die Marschrichtung des Textes lässt keinen Zweifel daran, dass Sarah den Killer begegnen wird. Das ist ungeschickt und muss beseitigt werden. Worin soll denn da die Spannung liegen? Krimis,ob kurz oder lang, leben nun mal von der Spannung.
Umreiße kurz das Umfeld, kehre ihre Gefühle nach außen und ohne langatmig zu werden. Dann dürfte das Stück stärker werden.

Den zweiten Teil gehe ich, sobald sich zeigt, dass die Kritik für den ersten Teil keine vergeudete Zeit war. Ist was unklar, hinterfrage.

Grüße
Bobbi
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Alexander Hill
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Beitrag08.06.2010 06:47

von Alexander Hill
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Hallo Bobbi

du hast meinen Glauben an Textkritik wieder hergestellt. Ich wußte unterschwellig, dass an dem Text einiges nicht stimmt. Du hast den Finger ziemlich genau in die Wunde gelegt. Ich werde nicht anfangen, einzelne Textstellen zu erklären. Wenn der Text so nicht funktioniert, ist es mein Fehler.

Ich werde die Version wieder überarbeiten. Das wird sicher ein paar Tage dauern.

Bei folgendem bin ich mir aber nicht sicher:
Zitat:
Folgende unnütze Füllworte gehören gestrichen: rotbrauner Rover – besser Fahrzeug.

Ich habe schon öfter davon gehört, dass man bei Beschreibungen spezifisch sein soll, also nicht "die Waffe" oder "das Fahrzeug", sondern eben "die .38er" und "der Rover". Offensichtlich bist du hier anderer Meinung?

Vielen Dank für die Arbeit, die ich dir gemacht habe. wink

Alex
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Beitrag08.06.2010 10:16

von Gast
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Hallo Alexander,

Zitat:
Ich habe schon öfter davon gehört, dass man bei Beschreibungen spezifisch sein soll, also nicht "die Waffe" oder "das Fahrzeug", sondern eben "die .38er" und "der Rover". Offensichtlich bist du hier anderer Meinung?


ich würde es eher Erfahrung nennen. Sich präzise ausdrücken ist immer gut. Aber beim Schreiben ist nichts dauerhaft wörtlich zu nehmen. Der Autor ist gehalten die Präzisionsfrage von Satz zu Satz neu zu stellen. Wegweisend ist immer die jeweilige Situation und deine Intention.

Hättest du z.B. einfach geschrieben, dass sie nach dem Holster tastet, hätte jeder ihre Gedanken geahnt. Der Wirkungsgrad wäre mit dem Zeitpunkt abzustimmen. Folgt der Reflex nachdem der Wagen in der Nacht verschwunden ist, oder bevor sie den Park betritt. Beides sendet dasselbe Signal. Zu bedenken wäre lediglich; wenn sie den Park sehen kann, wird jemand im Park auch sie sehen können und natürliches Verhalten entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Die Begründung der Geste verwässert die Wirkung zusätzlich.

Was den Wagen angeht. So wäre ich selbst im Roman nicht darauf gekommen, ihn farblich in Szene zu setzen. Der „dunkle Geländewagen“ wäre das höchste aller Gefühle.

Hinter der Forderung nach „Präzision des Ausdrucks“ steht nicht wirklich das Verlangen nach lückenloser Information. Vielmehr schließt sich diese Forderung ergänzend an die an Autoren geforderte Aufgabe an, den Lesern nur so viel Informationen zu liefern, wie nötig ist, um den Leser in die Situation hinein zu ziehen.

Die Kurzgeschichte biete nicht denselben Raum wie der große Bruder und verlangt deshalb mehr Fertigkeiten bzw. Hirnschmalz vom Autor.  

Wenn du die Geschichte neu angehst, achte auf sorgfältigere Orientierung. Zu Welcher Jahres- und Tageszeit spielt die Story? Es gilt abzuwägen zu welcher Zeit und unter welchen Umständen ein Killer zugeschlagen hat. Sind die Straßen wegen ihm wie leergefegt? Seit wann und ab welcher Uhrzeit? Manchmal bringen ein paar Worte der Erzählung mehr, als das herausarbeiten per Dialog. Der so frei werdende Raum kann dann für die Feinarbeit genutzt werden.

Zudem läuft die Story zu linear. Es könnte sinnvoller sein, wenn dies nicht der erste derartige Einsatz wäre, um die Erfolgsfrage nicht von Anfang an auf eine zwingende Schiene zu setzen. Nähere dich den Charaktere mehr. Sarah kann vor den Kollegen gern auf dicke Hose machen, sich aber völlig anders geben, sobald sie allein ist usw. Achte darauf deinen Wissensvorsprung nicht in den Text einzuarbeiten und rausche nicht so zielstrebig auf die Begegnung zu. Nutze ihre Sinne. Sie ist nicht der einzige Mensch auf der Welt. Es könnte die eine der andere morbide Gestalt, Pärchen die nach Einsamkeit suchen usw. geben. Was wenn Sarah plötzlich den Rauch einer Zigarette wahrzunehmen glaubt? Könnte sie es sich leisten das Signal zu missachten?

Wie auch immer. Denken und fühlen mit allen Sinnen. Viel und intensiv. Das wird dem Autor abverlangt. Gestalte Sarah dreidimensional und lass sie auf dem Weg mehr erleben, als alle paar Sekunden zu erschrecken und greife nur Punkte auf, die unmittelbar auf sie wirken.

Grüße
Bobbi
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Alexander Hill
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Beitrag08.06.2010 11:34

von Alexander Hill
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Hallo Bobbi

vielen Dank für die Präzisierung. Ich werde die nächste Version in Angriff nehmen.

Sehr vieles von dem, was du gesagt hast, sehe ich ohne weiteres ein. Dass Kurzgeschichten eine völlig andere Herangehensweise erfordern als längere Romane, habe ich auch schon gemerkt. Ich empfinde das Schreiben von KGs als wesentlich schwieriger.

Alex
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Murmel
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Beitrag08.06.2010 13:14

von Murmel
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Viel neues kann man Bobbis ausführlicher Textkritik nicht zufügen.  Laughing
Was das ignorieren anbelangt, gilt die ungeschriebene Regel, dass je mehr du mit gutem Beispiel vorangehst, du auch mit mehr Kommentaren rechnen kannst.

Wir haben auch festgestellt, dass Kuges besser in einem Stück zu beurteilen sind, als in Häppchen.

Präzisierung:
der braune Rover wäre dann richtig, wenn es noch ein anderes Auto zur Auswahl gäbe. Zum Beispiel: sie rennt um ihr Leben, ein Auto kommt auf sie zu, ein Rover oder ein Jeep? Oder der Täter fährt ein Cabrio, sie sieht einen Geländewagen.

Der 38er hat nicht nur Kultstatus ("man" trägt heute Glock), sondern ist ein Hinweis auf den Charakter desjenigen, der ihn trägt.

Deine Geschichte ist zu durchsichtig, wie Bobbi schon erwähnte. Da sie andauernd an ihren Paul denkt, der aber ihr in diesem Fall zilch helfen kann (und damit zero Bedeutung für die Story hat), muss seine Erwähnung zwangsläufig bedeuten, dass er der Täter ist.

Verstehst du? Der Krimileser wird automatisch deinen Details und Erwähnungen Bedeutung zu messen. Die Kunst ist es, die wichtigen Details durch unwichtige zu verbergen, sie gezielt einzusetzen und Spannung durch Überraschung zu erzeugen.


Grüße von Murmel.


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Alexander Hill
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Beitrag08.06.2010 17:02

von Alexander Hill
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Hallo Murmel

Zitat:
Was das ignorieren anbelangt, gilt die ungeschriebene Regel, dass je mehr du mit gutem Beispiel vorangehst, du auch mit mehr Kommentaren rechnen kannst.

Das ist sicher richtig. Ich kann aber nicht dauernd durch die Gegend labern und Kritik anbringen, ohne zu zeigen, was ich kann und dabei selbst Kritik einzustecken. Da werde ich genau so wenig ernst genommen, denke ich. Auch zurecht. Anhand meiner bisherigen Kommentare zu anderen Texten sollte erkennbar sein, dass ich die Sache durchaus ernst nehme.

Zitat:
Der 38er hat nicht nur Kultstatus ("man" trägt heute Glock), sondern ist ein Hinweis auf den Charakter desjenigen, der ihn trägt.

Jetzt muss ich doch mal was zur .38er sagen. Sarah versucht, sich in der Männerwelt zu behaupten. Da ist eine .38er ihrer Meinung nach besser geeignet, als eine Damenknarre. Ob das auch bei den männlichen Kollegen so ankommt, sei mal dahingestellt.

Zitat:
Da sie andauernd an ihren Paul denkt,...

Das ist mir bewußt. Aber irgendwie muss ich Paul ins Spiel bringen, sonst funktioniert der Schluss nicht. Da ist mir noch kein Rezept eingefallen.

Zitat:
Der Krimileser wird automatisch deinen Details und Erwähnungen Bedeutung zu messen.

Das ist die Kunst. Ich bin noch beim Handwerk. Aber ich bemühe mich wink

Danke auch dir für deine Anmerkungen.

Alex
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Murmel
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Beitrag08.06.2010 17:21

von Murmel
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Alexander Hill hat Folgendes geschrieben:
Ich kann aber nicht dauernd durch die Gegend labern und Kritik anbringen, ohne zu zeigen, was ich kann und dabei selbst Kritik einzustecken. Da werde ich genau so wenig ernst genommen, denke ich. Auch zurecht.


Man kann anhand von Kritiken durchaus erkennen, ob der Kritiker Sachverstand hat oder nicht. Finde ich zumindest.

wink


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Beitrag08.06.2010 18:31

von Münsch
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Hallo Alexander,

ich wollte nur kurz dazu senfen, was mir aufgefallen ist.

Man gewinnt den Eindruck, dass die toughe Sarah sich an ihren Paul anlehnt, ihr Leben und auch ihre Ängste mit ihm teilt.
Ich würde deshalb denken, dass sie ihm auch von ihrem gefährlichen Einsatz im Regents Park erzählt, er also vorgewarnt ist und den Park eine Zeitlang meidet.

Ich bin aber keine Krimileserin und weiß nicht, inwieweit solche Einsätze auch vor Lebensgefährten "verheimlicht" werden müssen.

Viele Grüße, Münsch


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Ilona
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Beitrag08.06.2010 22:33

von Ilona
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Hallo Alexander

ich melde mich als Krimileserin zu  Wort:

wie bereits angemerkt, ist das Ende recht vorhersehbar, weil Paul eben so auffällig ins Spiel kommt. Ähnliche Geschichten habe ich schon des öfteren gelesen, meist gelang es dem Autor noch eine Überraschung einzubauen.

Zum Beispiel könnte Sarah an Paul denken, misstrauisch werden, und am Ende war es eine Frau, ein Kollege oder Pauls Kumpel etc.

Kannst Du in der Kürze mehrere Verdächtige ins Spiel bringen?

Grüße

Ilona
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Alexander Hill
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Beitrag10.06.2010 06:58

von Alexander Hill
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Hallo

Münsch hat Folgendes geschrieben:
ich wollte nur kurz dazu senfen, was mir aufgefallen ist.

Man gewinnt den Eindruck, dass die toughe Sarah sich an ihren Paul anlehnt, ihr Leben und auch ihre Ängste mit ihm teilt.
Ich würde deshalb denken, dass sie ihm auch von ihrem gefährlichen Einsatz im Regents Park erzählt, er also vorgewarnt ist und den Park eine Zeitlang meidet.

Ich bin aber keine Krimileserin und weiß nicht, inwieweit solche Einsätze auch vor Lebensgefährten "verheimlicht" werden müssen.

Ja, das war auch ein Gedanke, den ich mit mir herumtrug. Sollte Paul nicht von dem Einsatz wissen? Offensichtlich hat er das hier nicht gewusst. Daraus kann man natürlich auch folgern, dass Sarah ihr Berufsleben strikt vom Privatleben trennt. Aber das wäre durchaus eine Schwachstelle, die bei einem längeren Text begründet werden sollte. Vielen Dank fürs Kommentieren.

Ilona hat Folgendes geschrieben:
wie bereits angemerkt, ist das Ende recht vorhersehbar, weil Paul eben so auffällig ins Spiel kommt. Ähnliche Geschichten habe ich schon des öfteren gelesen, meist gelang es dem Autor noch eine Überraschung einzubauen.

Zum Beispiel könnte Sarah an Paul denken, misstrauisch werden, und am Ende war es eine Frau, ein Kollege oder Pauls Kumpel etc.

Kannst Du in der Kürze mehrere Verdächtige ins Spiel bringen?

Das mit dem vorhersehbaren Ende ist für mich eine schwierige Angelegenheit. Ich muss Paul ins Spiel bringen, sonst ist das Ende sinnlos. Aber auch wieder nicht zu viel Paul. Die Balance habe ich noch nicht gefunden. Da werde ich noch dran arbeiten. Mehrere Verdächtige - dafür ist mir der Text zu kurz. Aber ich werde über deine Idee nachdenken, sie gefällt mir gut. Auch dir danke fürs lesen und kommentieren

Alex
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Ilona
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Beitrag10.06.2010 08:48

von Ilona
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Aber Finger weg von plötzlich auftauchenden Zwillingsbrüdern, das wäre der Krimisupergau Very Happy

Grüße

Ilona
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Gast







Beitrag10.06.2010 10:12

von Gast
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Hallo Alexander,

nun habe ich auch den Rest gelesen und kam zu dem Schluss, dass dein Stück insgesamt nicht funktioniert.

die wichtigsten Probleme zusammen gefasst

dein Erzählerstandort
du hast dich für den internen Erzähler in dritter Person entschieden. Du kennst Sarahs Gedanken und Gefühle. Dennoch schilderst du ihre Wahrnehmungen, als stündest du ein paar Meter von ihr entfernt. Gefordert ist, dass du dich im Geiste direkt hinter ihr positionierst

Deine Erzähltechnik – distanziert und indirekt
das Problem schließt unmittelbar am ersten Punkt an. Dein Standort erlaubt es dir direkt auf das Geschehen einzugehen. Das tust du aber nicht.

Beispiel: dein Stil: Sarah sah einen Frosch über die Straße hüpfen
Besser wäre: Ein Frosch hüpfte über die Straße

Glaubwürdigkeit:
1) Sarah ist nicht glaubwürdig. Ihr Auftrag ist es einen Mörder aus der Deckung zu locken. Auf mich machte sie den Eindruck, dass sie alles andere als auffallen möchte! Auffallen ist aber nun mal Mittelpunkt der Aktion. Zudem vermittelt dein Abschweifen – um Paul einzubringen – Sarahs tödlichen Konzentrationsmangel.

2) Auch der Plot selbst ist vollkommen unglaubwürdig. Mangelnde Recherche!
Ein gefährlicher Serienmörder soll aufgespürt werden. Was ist der Plan? Die Kollegen sind wohin gefahren? Wann wollten sie wie und von wo aus eingreifen? Die Chance zum Eingreifen hängt unmittelbar davon ab, dass sie in der Nähe sind und dass sie jederzeit wissen, wo genau sie sich befindet! Tatsächlich läuft sie scheinbar zufällig und geschmacksgesteuert im Park umher.

Lebhaftigkeit
Die Umwelt ist statisch und ohne Leben (außer einer Ratte, gibt es weder Mensch noch Tier). Das ist es nicht allein. Der Erzähtsil ist maßgeblich für das Erzeugen virtuellen Lebens verantwortlich. Warum der Park ohne Leben ist, kann der mangelhaften Orientierung wegen nicht nachvollzogen werden. Ist es die späte Stunde, wäre es absurd einen Serientäter verkaufen zu wollen, der zu einer Stunde zuschlägt, zu der keine Sau mehr im Park ist. Der Zweifel greift insbesondere deshalb, weil der Täter sich offenbar auf einen besonderen Typ Frau konzentriert. Auch Sarah kommt, insbesondere im Park, wie ein Roboter rüber.

Die Vorarbeiten
Sie wird es nicht gegeben haben. Ein schwerer Mangel. Geschichten werden nicht so einfach aus dem Bauch heraus geschrieben. Mindestens die Dreh- und Angelpunkte sowie die Höhepunkte werden sorgsam geplant und platziert! Die Hauptarbeiten eines Autors sind: Recherchieren, Reduzieren, Nachdenken, Überdenken und noch einmal denken und die Gesamtbetrachtung am Stück (Logikprüfung). Das gilt ganz besonders für Krimis, Thriller und andere Genres, deren Seele die nachvollziehbare Schlüssigkeit ist.

Die Charaktere
Sie sind kein Zufallsprodukt. Der Autor kreiert jede Facette aller wichtigen Darsteller, bis hin zum Namen, mit größter Sorgfalt und macht sich mit ihnen vertraut. Diese Vertrautheit ermöglicht es ihm die Akteure natürlich agieren zu lassen. Widersprüchlichkeiten in Wort und Tat ergeben sich so meist intuitiv zu erkennen.

Deine Arbeitsweise
Mit zunehmender Erfahrung erfährt der Rezensenten durch die Arbeiten einiges über dessen Autor. Deine sagen mir, du warst vollkommen auf die genial geglaubte Pointe fixiert und hast zielstrebig auf sie zu gearbeitet. Entsprechend stiefmütterlich wurde alles andere abgehandelt. Eine Pointe, und mag sie noch so durchdacht sein, funktioniert nicht, wenn das Ziel verfehlt wurde. Und das ist beim Schreiben der Weg!

Schreiben bedeutet vor allem:

sich über die Zielgruppe deiner Arbeit sehr genau im Klaren zu sein. Nur so wird es möglich sie halbwegs zu lenken. Das Unterbewusstsein der Leser unter Kontrolle zu bringen und den Anforderungen der Geschichte entsprechen zu lenken, ist die eigentliche Kunst des Schreibens.

Leser zu lenken bedeutet grob zusammen gefasst:

sehr bewusst ...

- zu bestimmen was sie wann denken
- zu bestimmen was sie wann fühlen
- zu bestimmen wie genau sie wann lesen
- zu bestimmen wie schnell sie wann lesen
- zu bestimmen was sie erwarten

... ohne dass die Leser es wahrnehmen!

Die Techniken dazu werden aus den Erkenntnisseen entwickelt, die allgemein als das Handwerk des Schreibens bezeichnet werden. Wirkungen, Schaden und Nutzen von Zutaten und Vorgehensweisen, die in Beginnerkreisen allgemein als „gut“ oder als „schlecht“ bezeichnet werden, wollen Punkt für Punkt und von Fall zu Fall stufenlos neu bewertet werden!  

Dies sei dir mit auf dem Weg gegeben, sofern du die Schriftstellerei als Fernziel im Sinn hast. Ist es so, wäre mein wichtigster Rat an dich, versuche dich nicht weiter an der Geschichte. Sie läuft nicht davon. Lerne und die Rätsel werden sich unmerklich und nachhaltiger lösen, als beim Vorgehen nach dem „Äffchenprinzip“. (Nachahmen) Wenn du fragen hast, bitte. In der Sorglosigkeit meiner Texte erkennst du, dass mir die Zeit knapper wird. Dem zur Folge kann es nicht schaden, wenn du eventuelle Fragen per PN ankündigst. Ich bekomme dann Nachricht.

Grüße
Bobbi
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Alexander Hill
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Beitrag10.06.2010 12:05

von Alexander Hill
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Hallo Bobbi


Zitat:
dein Erzählerstandort
du hast dich für den internen Erzähler in dritter Person entschieden. Du kennst Sarahs Gedanken und Gefühle. Dennoch schilderst du ihre Wahrnehmungen, als stündest du ein paar Meter von ihr entfernt. Gefordert ist, dass du dich im Geiste direkt hinter ihr positionierst

Das muss ich im Text nochmal nachvollziehen. Das Beispiel mit dem Frosch erklärt es ja schon ein wenig.

Zitat:
Glaubwürdigkeit:
1) Sarah ist nicht glaubwürdig. Ihr Auftrag ist es einen Mörder aus der Deckung zu locken. Auf mich machte sie den Eindruck, dass sie alles andere als auffallen möchte! Auffallen ist aber nun mal Mittelpunkt der Aktion. Zudem vermittelt dein Abschweifen – um Paul einzubringen – Sarahs tödlichen Konzentrationsmangel.

2) Auch der Plot selbst ist vollkommen unglaubwürdig. Mangelnde Recherche!
Ein gefährlicher Serienmörder soll aufgespürt werden. Was ist der Plan? Die Kollegen sind wohin gefahren? Wann wollten sie wie und von wo aus eingreifen? Die Chance zum Eingreifen hängt unmittelbar davon ab, dass sie in der Nähe sind und dass sie jederzeit wissen, wo genau sie sich befindet! Tatsächlich läuft sie scheinbar zufällig und geschmacksgesteuert im Park umher.

zu 1: hmm, ja. Einerseits möchte und muss sie auffallen, andererseits ist das für sie natürlich das erste mal, dass sie sich so relativ allein in Gefahr begibt.
zu 2: Mangelnde Recherche tut etwas weh. Ich weiß, wo die Kollegen stehen. Der Plan steht auch fest. Die Route ist festgelegt. Eingreifen können die Kollegen erst, wenn was passiert. Ich kenne die Location. Ich habe auch (kurze) Vitas von Sarah, Paul und Kazinsky. Ich habe es offensichtlich nur nicht geschafft, das alles in der KG unterzubringen.

Zitat:
Lebhaftigkeit
Die Umwelt ist statisch und ohne Leben (außer einer Ratte, gibt es weder Mensch noch Tier). Das ist es nicht allein. Der Erzähtsil ist maßgeblich für das Erzeugen virtuellen Lebens verantwortlich. Warum der Park ohne Leben ist, kann der mangelhaften Orientierung wegen nicht nachvollzogen werden. Ist es die späte Stunde, wäre es absurd einen Serientäter verkaufen zu wollen, der zu einer Stunde zuschlägt, zu der keine Sau mehr im Park ist. Der Zweifel greift insbesondere deshalb, weil der Täter sich offenbar auf einen besonderen Typ Frau konzentriert. Auch Sarah kommt, insbesondere im Park, wie ein Roboter rüber.

Da gebe ich dir Recht. Hier kommt noch einiges zu kurz.

Zitat:
Die Charaktere
Sie sind kein Zufallsprodukt. Der Autor kreiert jede Facette aller wichtigen Darsteller, bis hin zum Namen, mit größter Sorgfalt und macht sich mit ihnen vertraut. Diese Vertrautheit ermöglicht es ihm die Akteure natürlich agieren zu lassen. Widersprüchlichkeiten in Wort und Tat ergeben sich so meist intuitiv zu erkennen.

Ich habe mir über das Leben von Sarah und Paul Gedanken gemacht. Sicher zu wenige, weil mir der Aufwand für eine KG zu groß erschien. Das war wohl im nachhinein betrachtet ein Fehler.

Zitat:
Deine Arbeitsweise
Mit zunehmender Erfahrung erfährt der Rezensenten durch die Arbeiten einiges über dessen Autor. Deine sagen mir, du warst vollkommen auf die genial geglaubte Pointe fixiert und hast zielstrebig auf sie zu gearbeitet. Entsprechend stiefmütterlich wurde alles andere abgehandelt. Eine Pointe, und mag sie noch so durchdacht sein, funktioniert nicht, wenn das Ziel verfehlt wurde. Und das ist beim Schreiben der Weg!

Ich war in diesem Fall nicht auf das Ende fixiert, auch wenn es mir von Anfang an bekannt war. Ich wollte eigentlich eine gruselige Story daraus machen, bei der der Leser ebenfalls Angst vor dem dunklen Park hat. Dass mir das nicht gelungen ist, sehe ich natürlich ein.


Vielen Dank für deine ausführliche und nachvollziehbare Kritik. Der einzige Widerspruch, den ich anbringe: ich habe in die Geschichte viel Zeit und Gehirnschmalz investiert, vorher recherchiert, viel umgeschrieben und gekürzt. Sie ist also nicht schnell hingeschrieben. Wenn das Ergebnis noch mangelhaft ist, liegt das einfach an meinen nicht genügenden Schreibkünsten. Und diesem Umstand, da gebe ich dir wieder Recht, kann man, wenn überhaupt, nur durch Übung abhelfen.

Alex
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Murmel
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Beitrag10.06.2010 13:35

von Murmel
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Den Paul hätte ich an den Anfang gepackt, Will kann ja fragen: hast du deinem Paul was erzählt? Und sie dann sagen: Natürlich nicht, und dann denken, aber ich wünschte, er wäre hier.

Fertig, danach kannst du dich auf die Szene im Park konzentrieren.

Trotzdem bleibt der Konstrukt der Story ungünstig.


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Ralf Langer Feedback 2 05.07.2019 16:02 Letzten Beitrag anzeigen
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