Park Narodowy Ujscie

[Elena]

Was ich vernahm:
Den Sprosser, Wind sprang
über die Gräser – alt wie die Niederung,
ein Weißstorch segelte im Aufwind.

Am Wasser des namenlosen
Gewässers, dessen Ufer die Nebelgänger
gesehen, eine Bachstelze. Hektisch
warf sie sich gegen den Wind.
Die Ebene summte.

Fern stand schwarz
der Wald. Hinein in das Schweigen
der Flügelschlag eines Seeadlers,
sein Himmelssturz.

Stille. Stille ohne Ende.


Zur Erklärung: Der Park Narodowy Ujscie ist ein ursprünglich gehaltenes Naturschutzgebiet in der polnischen Warthe-Niederung und berühmt für die Seeadler und Vögel, die man woanders nur noch selten sehen kann.

[Nina]

Liebe Elena,

wieder einmal ein sehr stimmungsvolles Gedicht von Dir. Ich mag es sehr. Allerdings gibt es zwei Stellen, wozu ich gerne etwas anmerken möchte.

Und zwar in Strophe zwei heißt es:

[Elena]

Liebe Nina,

hab herzlichen Dank für deinen Kommentar. Aber du hast absolut recht,
da stimmt was nicht. Da habe ich getrottelt, weil ich da was verändert habe. So sollte es eigentlich heißen: Am Wasser, dem namenlosen Gerinnsel, dessen Ufer ... Ich denke, so gibt es halbwegs Sinn.

Nun muss ich das erklären: Die ganze Warthe-Niederung ist ein Feuchtgebiet, weil die Warthe des öfteren über die Ufer tritt, dort hat sich eine ganz eigene Vegetation mit seltenen Pflanzen angesiedelt, und da bleiben immer größere oder kleinere Gerinnsel zurück, wenn die Warthe zurückfließt. Es ist schon ein Naturerlebnis besonderer Art dort an der Warthe-Niederung. Ich war im Sommer da, und der Parkführer erzählte, dass die Niederung ständig feucht bleibt. Sie haben dort auch besondere Vorkehrungen getroffen, dass das Naturschutzgebiet nicht überlaufen wird.
Es ist eine Perle der Natur.

Liebe Grüße, Elena