Wieviel Ruhm braucht ihr?

[Lonely_Day]

Dazu habe ich mir mal Gedanken gemacht, dass letzte angekreuzt, und würde es mir im extremsten und besten Fall so vorstellen.

Man stelle sich folgendes vor. Ein Verlag will dein Buch verlegen, und es verkauft sich recht gut. Man denkt sich, ,,oh supii, ein kleiner Nebenverdienst", dass motiviert und bestätigt einen doch weiter zu machen. Mittlerweile steigen die Verkaufszahlen des Buchs stark an. Dann, eines unscheinbaren Tages, klingelt das Telefon, und man wird zu Tv Total eingeladen, um sein Buch vorzustellen. Gar nicht mal so ungewöhnlich, dass junge Autoren die etwas Erfolg hatten, eingeladen werden. Trotzdem wäre ich verängstigt mein Buch vor 1mil. Zuschauern zu präsentieren. Auf der anderen Seite müsste das Ego durch die verkauften Bücher mittlerweile extrem groß sein, nimmt man den Gedanken ,,man lebt nur einmal" hinzu, so würde ich persönlich schon gerne ins Rampenlicht treten. Deinem Buch würde es kaum schaden, eher im Gegenteil. Es kommt auf dich an, wie oft du dich ins Rampenlicht stellst, ich würde mich hin und wieder der Öffentlichkeit zuwenden, allein um den Verkauf der eigenen Bücher anzukurbeln. Zudem ist deine Meinung zu aktuellen Themen gefragt, ich würde gerne mal ein Interview geben, dass nicht standardmäßig duchgeklappert wird. Es wäre toll wenn das Buch verfilmt werden würde. Zudem wäre es mir eine Ehre, zu der Filmpremiere, von einer wunderschönen Frau begleitet zu werden.

[René Achilles]

Naja.. TV Total muss es nicht unbedingt sein..  

[Alexandermerow]

[MosesBob]

[Akiragirl]

In meinen verrücktesten Tagträumereien stelle ich mir immer vor, wie toll es doch für Autoren sein muss, deren Bücher verfilmt werden.
Dafür muss es nicht einmal so einen Hype wie bei Harry Potter oder Twilight geben. Auch "Zusammen ist man weniger allein", "Die Straße" oder "Die Stadt der Blinden" wurden ja verfilmt - allesamt keine einfachen Bücher (nagut ersteres geht noch), die mir sehr gefallen haben.
Was muss es für ein extrem geiles Gefühl sein, wenn man als Autor bei so einem Dreh dabei ist, vielleicht sogar ein gewisses Mitspracherecht hat? Da kommen Leute zum Vorsprechen und du kannst mit entscheiden, wer jetzt deinen Prota darstellen soll ...  
Ich glaube, ich würde keinen Drehtag verpassen   Wenn deine Gedanken und Figuren dann so richtig "zum Leben erweckt" werden, man man man ...
Sowas geht natürlich nur, wenn das Buch vorher entsprechend erfolgreich war, das ja einen gewissen "Ruhm" impliziert. Mir ginge es aber nicht um das Geld der Kinoproduktion oder um die eigene Bekanntheit, sondern einfach nur darum, zu erleben, wie meine Gedanken "real" werden. Ein bisschen wie im Märchenland ... *träum*

[madrilena]

Ruhm ist so zweischneidig. Mir langt es, wenn man mein Buch in jeder Buchhandlung sofort im Internet finden würde und es bestellt oder es gar vorrätig hätte.
Da habe ich eine nette, für mich allerdings nicht so nette Geschichte erlebt und zwar bei damals noch Buch Habel. Eigentlich wollten sie meine Bücher in ihr Sortiment aufnehmen, haben mich auch ein paar Mal gebeten zu kommen, erst sprach die Chefin mit mir, beim nächsten Mal eine Angestellte, und beim letzten Mal die Praktikantin. Und die meinte: "Leider haben wir nicht genügend Platz." Nun war aber gerade in dieser Buchhandlung ein riesiger Kreis von einer Höhe von ungefähr 1.20m aufgebaut und zwar mit dem neuesten Buch von Dieter Bohlen und seinem Privatleben. Nichts gegen ihn, es gibt für jeden Geschmack etwas, aber ich konnte es mir nicht verkneifen auf diesen Bücherberg zu deuten und lächelnd zu sagen "stimmt, sie haben keinen Platz für andere Bücher!"
Na ja, die Buchhandlung Gutenberg und viele andere haben mich dann für diese Erfahrung entschädigt.

[madrilena]

Hi Lonely-day - wenn Du erst mal in einer Sendung bist, vergeht plötzlich alle Aufregung. Als ich die vielen Scheinwerfer gesehen habe, die mich gleich mitleidlos ausleuchten würden, war mir schon ein bisschen mulmig zumute. Aber im Interview selbst habe ich überhaupt nicht mehr daran gedacht, die machten das so diskret, dass man alles drumherum vergisst. Und ein Millionenpublikum!!! Ich kann Dir nur sagen, als auf ein Interview im SWR-Fernsehen Bestellungen von Zürich bis Hamburg, von Nürnberg bis München etc. reinflatterten, fand ich das schon Klasse. Ich habe mich höchstens sehr gewundert, wie viele Menschen mittags "Kaffee oder Tee" sehen, die Sendung hatte ich vorher überhaupt nicht gekannt. Falls man Dich also einlädt, greif zu - es ist das beste Mittel, Werbung für Dein Schreiben zu machen.

[LucyFox]

Geht es nicht allen Menschen am Ende um ein kleines Stück Unsterblichkeit?

Und wie bekäme man die wohl besser, als wenn man dafür sorgt, dass möglichst viele Menschen einen Teil deiner Seele besitzen und kennen?
Das mag jetzt vielleicht ein bisschen esoterisch klingen, was es aber nicht sein soll ^^
Mir persönlich ist es relativ Schnuppe, ob ich mit meinen Werken viel Geld verdiene. Toll wäre das auf jeden Fall.....
Aber würde heute jemand zu mir kommen und mir vorschlagen, meine Bücher in der Welt zu verteilen und dafür zu sorgen, dass sie von unendlich vielen Menschen gelesen werden.... mir aber sagen würde, ich bekäme keinen einzigen Cent für all das...... ich würde trotzdem sofort JA sagen.....

Allein der Gedanke, dass jemand das Buch, das ich in mühevoller jahrelanger Arbeit geschrieben habe, ein Werk, in das ein Teil meines Lebens, meines Denkens und meines Selbst eingeflossen ist, bei jemandem zu Hause steht und auch gelesen wird..... würde mich schon unglaublich glücklich machen
Denkt man weiter, dann gelangt man irgendwann zu einem Zeitpunkt, da die Enkelkinder im Keller nach alten Büchern wühlen, deines finden und es nach all der Zeit immer noch toll finden. (Und vielleicht deinen Namen googlen XD)

Mehr Ruhm könnte ich persönlich mir nicht wünschen^^

Ein kleines Stück Unsterblichkeit, verborgen zwischen bedruckten Seiten..... mein Traum ^^

[madrilena]

"Aber würde heute jemand zu mir kommen und mir vorschlagen, meine Bücher in der Welt zu verteilen und dafür zu sorgen, dass sie von unendlich vielen Menschen gelesen werden.... mir aber sagen würde, ich bekäme keinen einzigen Cent für all das...... ich würde trotzdem sofort JA sagen....."

hi LucyFox
Diesen Satz unterstreiche ich fett und rot. Genau das Gleiche würde ich auch hundertprozentig machen. Diese Wichtigkeit, die dem Geld beigemessen wird, finde ich oft genug einfach schrecklich. Als gäbe es nichts anderes mehr als Macht und Geld.

[TET]

Ruhm - drauf ge..

Aber wenn er kommt? Wer weiß das schon, was dann passiert. Erfolg verändert Menschen, das habe ich schon oft erlebt.

[preusse]

[quote="LucyFox"]Geht es nicht allen Menschen am Ende um ein kleines Stück Unsterblichkeit?

Ich bin gerade Opa geworden ( auch wenn ich mich absolut nicht so fühle )!
Da bekommt das Wort "Unsterblichkeit" einen völlig neuen Sinn.

Vor einem Monat ist mein erster Roman erschienen.
Was ist jetzt wichtiger?
Vor der Geburt dachte ich : das Buch.
Jetzt: das Kind!

Was denkt Ihr?

[Ralphie]

Mir ist etwas Lustiges passiert. Ich nannte einer Frau mein Pseudonym, und sie sagte, die Autorin habe doch diesen Roman geschrieben, der in der Südsee spiele. Ich dachte zuerst, dass sie eine andere Autorin meinte, deren Roman ebenalls in der Südsee spielte, und beschloß, mein Pseudonym zu ändern - bis ich merkte, dass die Frau mich meinte.

[Humpenstemmer]

Ruhm? Oh Gott ...
Um nicht zu irgendwelchen Lesungen vor vielen Leuten gedrängt zu werden, habe ich schon die Suche nach einem Verlag nach 14 Tagen aufgegeben.  

Ich schreibe zwar unter meinem realen Namen, aber ich bleibe am Liebsten unsichtbar, auch wenn ich gerne laute Töne anschlage. In der Literatur verbinde ich Namen eher nicht mit Gesichtern, darum finde ich auch ein Pseudonym nicht sinnvoll.

Für "mich selbst" muss ich auch nicht schreiben. Ich kenne das Zeug ja zur Genüge, was mir so einfällt.  
Meine Schreiberei sehe ich als Unterhaltung, die hoffentlich einigen Leuten ein paar Stunden Kurzweil bringt. Ich bin niemand, der mit seinen Worten andere Leute berühren oder beeindrucken will.
Ich möchte eine Geschichte erzählen, ein paar schräge Töne anschlagen und vielleicht ein wenig Wissen weitergeben, unterhaltsam und zwanglos.

Mich wird man niemals im Deutschunterricht lesen und ich werde wohl niemals im Zusammenhang mit berühmten Schriftstellern genannt werden. Ich mache einfach einen Job und hoffe, damit ein breites Publikum zu erreichen, das mir beim täglichen Brot etwas hilft.

[kskreativ]

Ich schreibe weil es mir Spaß macht. Und diesen Spaß soll auch der Leser haben. Er soll mit meiner Geschichte einfach nur den Alltag vergessen, sich amüsieren. Ich erhebe keinen Anspruch auf literarische Kunst oder ähnlichem. Ruhm ist mir unwichtig, ich habe früher Erfahrungen auf der Bühne als Tänzerin und Sängerin gesammelt und das Schlimmste war für mich dann auch das Publikum. Die Tatsache das mir gerade ein paar Hundert Menschen zusehen bzw. zuhören. Selbst später, als ich mit meinem Pferd Turniere und Showauftritte geritten bin hatte ich große Schwierigkeiten das Publikum einfach auszublenden. Interviews würde ich nicht geben. Mir waren als Kind schon die Familienfotos verhasst.  

[LucyFox]

@madrilena
Ja, das ist wirklich schade -.-
Wenns dann trotzdem Geld regnet, sagt man zwar nicht Nein, aber notwendig ist es echt nicht XD
Macht? ....... bloß nicht  
Mit Macht kommt Verantwortung...... und dann hat man keine Zeit mehr zum Schreiben  

@preusse
Guter Einwand  
Allerdings fände ich es (wäre ich an deiner Stelle) wirklich klasse, wenn mein Enkelkind mich in guter Erinnerung behält... und wenn zu den Erinnerungen unter anderem ein gutes Buch gehört.... warum auch nicht

LG Foxy

[preusse]

Das will ich doch stark hoffen, dass es später meine Bücher liest!
Sonst hat sich das mit dem lieben Opa und den Geschenken ganz schnell!

[hexsaa]

Ich brauche keinen Ruhm, im Gegenteil, ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich bin am glücklichsten, wenn ich still vor mich hinwerkeln kann. Der Gedanke, es könnte irgendjemand ein Autorgramm von mir wollen oder ein Interview - gruselig! Allerdings wäre es schon toll, wenn irgenwann einmal ein Buch von mir im Buchladen stehen würde. Das wäre so eine Art persönliche Befriedigung und Anerkennung für die jahrelange Arbeit.

Mir scheint jedoch, dass es vielen Autoren ähnlich geht. Z.B. habe ich die diesjährigen Lesungen und die Preisvergabe des Ingeborg Bachmann Preises verfolgt und festgestellt, dass sich einige Schriftsteller während ihrer Lesung recht unbehaglich gefühlt haben. Die Preisvergabe war dann auch entsprechend emotionslos. Ein schüchternes Lächeln, ein kurzer Wink, das Publikum klatschte verhalten und schon huschten die Schriftsteller von der Bühne. Man, war das aufregend  

Lg
hexsaa

[hexsaa]

Puetchen schrieb:

[Alfred Wallon]

Ich vermute, dass ich vom Großteil der Teilnehmer dieser Diskussion nach dem Lesen meines Beitrages virtuell gesteinigt werde.

Aber ich stehe dazu, dass ich jede Gelegenheit nutze, die für den Verkauf meiner Bücher unterstützend sein kann. Egal ob es Zeitungen, Rundfunk oder das Fernsehen sind. Ich nutze auch die sozialen Netzwerke wie facebook, wkw und lovelybooks, um meine Bücher zu präsentieren. Und je mehr Zeitungsberichte oder Artikel darüber geschrieben werden, umso bekannter wird man.

Ich veranstalte Lesungen, mache Fotos davon und stelle sie ins Netz. Ich mache Werkstattberichte zu meinen laufenden Buchprojekten und lasse z.B. die facebook-Mitglieder daran teilhaben.

Je öfter man in den Medien ist, umso mehr wird über meine Bücher gesprochen, und der Verkauf multipliziert sich. Ich möchte nicht im stillen Kämmerlein sitzen und die Welt verbessern. Ich will schreiben, veröffentlicht werden, Geld dafür kassieren und mich in den Medien entsprechend präsentiert sehen. In den letzten Monaten ist mir das ganz gut gelungen, und ich arbeite daran, dass das auch weiterhin so bleibt.

Meiner Meinung nach kann es nicht verwerflich sein, so zu denken.
Ich will auch weiterhin schreiben und veröffentlichen können, und das kann mir nur gelingen, wenn ich meinen Teil dazu beitrage, im Geschäft zu bleiben und das auch nach außen hin zu dokumentieren.

[hexsaa]

Alfred Wallon schrieb:

[madrilena]

Hallo Alfred Wallon - ich gestehe, ich mache es ebenso. Mögen die Leute denken, was sie wollen (meist ist es eh nur Neid) ich möchte meine Bücher verkauft sehen und nicht verstaubt in irgendeiner Ecke. Ich nutze jede Gelegenheit, sofern sie seriös ist, Lesungen, Interviews, Zeitungsartikel, Fernsehen etc. Mir sind meine Bücher wichtig, wobei das Geld eine untergeordnete Rolle spielt (es sei denn, ich hätte eine Millionenauflage!). Mir sind meine Bücher wichtig.
Gruß madrilena

[Annorra]

Ich denke, bei der Auswahl überrascht es nicht, dass die Mehrheit sich bisher für "Buch in der Buchhandlung" entscheiden hat. Ich auch. Wobei ich eigentlich schon mehr wollen würde (so vom finaziellen Aspekt). Verkaufszahlenmäßig würde es mich freuen, bei dem Autogramm-Niveau zu landen, nur bin ich nicht der Typ, der dann den sozialen Medienrummel mag, der mit einem gewissen ökonomischen Erfolg einhergeht.