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Entdecker Schneckenpost
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Beiträge: 11
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E 06.12.2009 18:10 Einen guten Anfang schreiben. von Entdecker
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Hallo.
Man sagt ja, der Anfang ist sehr wichtig für eine Geschichte.
Version 1.
Die Spuren unserer Zivilisation verschwanden mit jedem Meter, den er sich von seiner Heimat entfernte. Die natürlichen Rundungen, die erst ab einer gewissen Höhe, voll zur Geltung kamen, verwischten die Zeichen unserer Existenz. Eine kleine blaue Kugel, die aus dieser Höher unglaublich schön, aber auch zerbrechlich wirkte. Eine natürliche Schönheit, die wir jeden Tag, mit unseren eckigen und immer höher werdenden Bauwerken, zu zerstörten versuchten.
Sein Handy vibrierte sanft, und holte Ihn aus seinem Tagtraum zurück, zurück in die graue Wirklichkeit. Frank stand, umgeben von vielen Menschen, am Münchner Flughafen. Er wird heute zum ersten mal in ein Flugzeug steigen, und trotz seiner Vergangenheit, freute er sich auf die Reise.
VS
Version 2.
Der Münchner Flughafen war um diese Tageszeit belebter denn je, als ein junger Mann die Bildfläche betrat. Sein Handy erwachte zum Leben...
Welche Version würde euch besser gefallen und warum ?
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femme-fatale233 Füßchen
Alter: 31 Beiträge: 1913 Wohnort: München
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06.12.2009 18:22
von femme-fatale233
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Also Version II ist ja bis jetzt sehr kurz, in so fern kann ich mir da nicht wirklich ein Bild von machen.
Aber wenn ein Buch mit Version eins anfangen würde, dann würde ich es glaube ich gleich wieder weglegen. Es ist zu viel Umschreibung und zu viel Bildmalerei in seinem "Tagtraum", es wirkt auf mich so ein bisschen so, als wollte der Autor unbedingt einen poetischen, leich abstrakten Anfang herbei zwingen.
Deswegen würde ich im Endeffekt zu Version II tendieren.
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Gabi Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1216 Wohnort: Köln
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06.12.2009 19:18
von Gabi
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Die erste Version lässt einen Flug ins All vermuten, wegen der blauen Kugel. Führt in die Irre, weil dein Protag ja nur mit dem Flugzeug fliegt. Und dazu fliegt er zum ersten Mal. Es ist also nur eine Vorstellung. Finde ich nicht so günstig als Anfang.
Die zweite erzählst du aus der auktorialen Perspektive. Das zieht einen auch nicht so richtig rein.
Lass doch deinen Protag vor dem ersten Flug seine Gedanken preisgeben, und beschreibe sein Gefühl. Unkompliziert und weniger poetisch.
Und da du ja die Frage nach seiner Vergangenheit aufwerfen willst, würde ich danach einfach schreiben:
Bei dem Gedanken an seine Vergangenheit, krampften sich seine Gedärme zusammen.
L.G.
Gabi
_________________ "Das hier ist mein Dach und mein Tag!" (Oma Thea macht die Fliege) |
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Entdecker Schneckenpost
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Beiträge: 11
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Merlinor Art & Brain
Alter: 72 Beiträge: 8670 Wohnort: Bayern
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07.12.2009 00:26
von Merlinor
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Version 2 geht, aber lass das komische "Der Münchner Flughafen war um diese Tageszeit belebter denn je" bitte weg.
Ein so besonderer Tag, dass gleich mehr Menschen als jemals zuvor den Münchener Flughafen bevölkern, wird für den Beginn Deiner Geschichte ja nicht erforderlich sein.
Es ist ein Fehler vieler angehender Autoren, dass sie glauben, den Beginn einer Geschichte mit unnötig starken Beschreibungen aufwerten zu müssen.
Ein Lektor würde das Skript bereits nach diesem ersten Satz zumindest sehr skeptisch betrachten.
Version 1 geht nur, wenn Du Dich auf den Prota und dessen Perspektive beschränkst und nicht Dinge wie "unsere" Zivilisation oder "unsere" Existenz hineinmischst.
Knapp, klar und eindeutig als Tagtraum des Prota identifizierbar kann es durchgehen.
LG Merlinor
_________________ „Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“
MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942 |
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Entdecker Schneckenpost
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Beiträge: 11
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Xumandar Oberstabspsycho
X Alter: 40 Beiträge: 1385 Wohnort: Psy Korps 3. Division
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X 07.12.2009 02:13
von Xumandar
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Ich denke das ist ein Denkfehler zu glauben auf den ersten Seiten müsste direkt viel los sein. Meiner Ansicht nach kann der Anfang ruhig etwas gemächlicher Anfang, wichtig ist nur das sie auf jeden Fall Lust auf mehr machen.
Der Anfang ist mit unter auch das schwerste überhaupt einer Geschichte. Von daher würde ich dir aus eigener Erfahrung raten. Experimentiere mit ihm. Ändere ihn. Spiele mit ihm herum. Solange bis du damit vollkommen zufrieden bist. Und tue dies nicht erst nachdem du bereits Hundert Seiten geschrieben hast. Tue es als Erstes.
Und gerate nicht in Panik nur weil es in der Geschichte mal etwas ruhiger zu geht. Selbst der strammste Action Film hat Passagen in denen weniger los ist.
X
_________________ Der Sieg braucht keine Erklärung; die Niederlage erlaubt keine.
Grade du solltest doch wissen, dass ich nicht glaube was mir andere einreden, selbst wenn ich das verstehe, was sie mir sagen wollen! |
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Leon Leseratte
Beiträge: 151
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07.12.2009 11:31
von Leon
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Die ersten drei Absätze sind entscheidend, ob ein Leser weiterlesen möchte oder nicht. Dabei spiel es keine Rolle, ob der Anfang actiongeladen ist oder eher ruhig. Er sollte nur fesselnd genug sein, und Neugierde wecken.
Von daher kann ich dir den Tipp geben, widme deinem Anfang genügend Zeit. Denn er entscheidet über Lesen oder liegen lassen. Kaufen oder nicht kaufen.
Gruß
Leon
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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07.12.2009 12:17
von Biggi
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Wenn eines sicher ist, dann dass der Anfang eines Buches so oft umgeschrieben wird wie keine andere Seite.
Ich stelle mir inzwischen vor, über die ersten drei Absätze erst mit der Feile zu gehen, wenn der Rest des Romans steht.
Dazu ist es nur noch nie gekommen.
Bis jetzt.
VG
Biggi
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Leon Leseratte
Beiträge: 151
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07.12.2009 12:48
von Leon
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Zitat: | Wenn eines sicher ist, dann dass der Anfang eines Buches so oft umgeschrieben wird wie keine andere Seite. |
Dem kann ich voll und ganz zustimmen.
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Circum Klammeraffe
Alter: 34 Beiträge: 814
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07.12.2009 15:09
von Circum
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Biggi hat Folgendes geschrieben: | Wenn eines sicher ist, dann dass der Anfang eines Buches so oft umgeschrieben wird wie keine andere Seite. |
Absolut richtig. Volle Zustimmung.
Biggi hat Folgendes geschrieben: | Ich stelle mir inzwischen vor, über die ersten drei Absätze erst mit der Feile zu gehen, wenn der Rest des Romans steht.
Dazu ist es nur noch nie gekommen. |
Genau das nehme ich mir auch immer wieder vor. Tatsächlich fühle ich mich aber total unwohl, wenn ich weiß, der Anfang ist nicht gelungen. Darunter leidet dann auch der Rest des Textes. Tja, aber wer hat jemals behauptet, es sei leicht für uns?
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6367 Wohnort: USA
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07.12.2009 15:53
von Murmel
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Nu, ich würde dir raten erst einmal fertig zu schreiben, kräftig zu lernen, und dann kommen auch schon die Ideen für einen Anfang.
_________________
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