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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig Palästina


 
 
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
Beiträge: 3206

Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag23.06.2009 13:06

von Alogius
Antworten mit Zitat

Ganz kurz, oder auch nicht -mal sehen:

Zum Aspekt "reine Unterhaltung vs Golm"*:

Natürlich gibt es Texte, die einzig auf Unterhaltung abziehen und dabei auch entweder die Masse oder ein ganz bestimmtes Zielpublikum ansprechen sollen (sei es nun Stephen King, Dan Brown oder gar -was für eine Aufzählung- Eco). Und es gibt als Negativsteigerung dann noch Werke, die einfach dahin geklatscht sind. Bei jenen habe ich oft den Eindruck, es ist dem Verfasser wirklich egal, wie gut oder schlecht man ihn einschätzt und es zählt nur der Mammon.
Dass es natürlich auch so sein kann, dass ein (scheinbar) hoch anspruchsvoller Text, der Golm, ebenso unterhaltend wie lehrreich oder sprachlich galant ist, steht fest. Es steht auch fest, dass der Golmer (Verfasser) sich entweder Gedanken um sein Publikum macht oder eben nicht. Das gilt dann auch für den sehr hoch gegriffenen oder experimentellen Golm.

Letzten Endes aber entscheidet der Leser/Kritiker/das Pubikum über die Wertigkeit des Textes -und zwar entweder durch Lob/Verriss oder Moneten/keine Moneten.

Und damit (ein Satzanfang mit UND!) sind wir doch wieder bei mir, einem Golm in dem Fall, angekommen:
Natürlich frage ich mich schon beim Schreiben: "Will das überhaupt jemand lesen? Wie wird man das wohl deuten? Wird man es gut oder schlecht finden? Was kann man tun, um das ein oder andere zu erreichen? Inwiefern nähere ich mich dem Leser an oder ziehe nur mein eigenes Ding durch?"
Nicht jede der Fragen kann ich immer genau beantworten. Dass dieser Text letztlich auch seine Liebhaber finden würde, war mir, so denke ich, klar. Noch klarer war auch, dass er mehr Unverständnis als Lob erzeugen könnte.
Das hat mich nicht aufgehalten. Ebenso hat es mich nicht davon abgehalten, ihn so zu schreiben wie er derzeit zu lesen ist.
Warum?
Weil der Grad zwischen Golmen und Nichtgolmen in dem Fall schmaler war als ich es bisher erlebte. Eine Grenze zu ziehen war nötig -ab dem Punkt musste ich mich zwangsweise darauf verlassen, der Text werde schon irgendwie aufgenommen. Denn ich KONNTE nicht mehr "massen- oder lesertauglich" schreiben als ich es tat -aufgrund der Intention in der Umsetzung des Geschehens.
Da golme ich also. Pech gehabt -oder Glück?^^
Wer golmt, muss mit allem rechnen.

Was nun die beiden äußersten Extreme "reine Unterhaltung vs Golm" angeht, so bin ich grundsätzlich zwiegespalten. Eben weil man sich ebenso von einem Golm unterhalten lassen kann. Nicht zwingend, aber das ist durchaus der Fall.

*um auf "Hochliteratur" zu verzichten schreibe ich Golm (nicht nachschlagen, man wird es entweder nicht finden oder es bedeutet etwas ganz anderes)
Golm = so etwas wie Hochliteratur
golmen = so etwas wie Hochliteratur verfassen
Golmer = Verfasser von Hochliteratur
-----

@Bobbi:

Zitat:
und eine Richtung verfolgten, die ich an sich nicht ansteuern wollte.


So in etwa ist mir das auch vorgekommen...

Zitat:
Dass war so nicht beabsichtig. Nun, ich hab verrissen, und kann dafür gerade stehen. Dafür bitte ich also um Entschuldigung.


Angenommen -erwartet oder gefordert habe ich das nicht. Aber dennoch: Danke.

Zitat:
dass deine Texte zwar von gutem Sprachgefühl künden, aber irgendwie den Eindruck hinterlassen; es fehle ihnen etwas.


Danke. - Und was?

Zitat:
Der Kujau vergleich sollte sehr viel allgemeiner ausfallen und nicht ausdrücklich auf deine Person. Er sollte aufzeigen, dass man noch so begrabt sein kann, und das war der Mann in der Tat, aber doch nicht die verdiente Anerkennung bekommt.


Einjeder sucht, hier, im Leben, nach Anerkennung. Das kann man zugeben oder es lassen. Natürlich suche auch ich danach, hier, im Leben, ganz egal wo.
Wenn man sie nicht bekommt, ist man vermutlich geknickt, beleidigt, fragt sich nach dem Warum.
Schade fand ich nur, dass diese ganze Grundsatzdebatte eskaliert ist und der eigentliche Text mit seiner eigentlichen Intention nur noch zum Beiwerk mutiert ist.
Über die Kritiken habe ich mich dennoch gefreut, ebenso über die nicht so guten. Aber da gab es Ausnahmen, und Deine war eine davon.

Gut, nun ist es ausgestanden. Danke.

Gruß,
Tom


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Aus einem Traum:
Entsetzter Gartenzwerg: Es gibt immer noch ein nullteres Fußballfeld. Wir werden viele Evolutionen verpassen.
Busfahrer: Tröste dich. Mit etwas Glück sehen wir den Tentakel des Yankeespielers, wie er den Ereignishorizont des Schwarzen Loches verlässt.
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag23.06.2009 14:05

von Murmel
Antworten mit Zitat

Mein Problem mit sogenannter Hochliteratur ist,  dass sie mich oft an Beuys erinnert (Oh, ich weiss nicht, wie man den schreibt).

Ihr wisst schon, den mit der Butter in der Ecke. Der hat sich über die Leute, die blind alles Kunst bezeichnen, weil es von einem Künstler kommt, ohne den Sinn eigentlich zu verstehen, lustig gemacht.

Viele Leute halten Dinge für Kunst, nur weil unverständlich mit intellekuell und intellektuell mit Kunst verwechselt wird.

Mein Kommentar zu dem Text:
Sprachlich schön, volle Punktzahl, bis auf einiges weniges, das schon von anderen bemerkt wurde.


Das Problem erscheint mir zu sein, dass der Text erzählt ist, nicht erlebt. Der eine macht dies, der andere das, und dann hier und dann dort. Durch die Sprachgewalt wird es zwar lesbar, aber ich vermisse die Botschaft, die die Hochliteratur, die sich ja mit Charakterentwicklungen beschäftigen soll, trägt.

Ich tue mich schwer mit den deutschen Begriffen, aber nennens wir einmal Thema. Ohne Thema bleibt jede Literaturform, egal wie schön geschrieben, leer. All die Werke der grossen Intellektuel-, wie auch der besseren Unterhaltungsliteratur haben ein Thema, etwas was zwischen den Zeilen steht - und das vermisse ich hier.

Murmel.


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JonathanFabrizius
Gänsefüßchen
J


Beiträge: 27



J
Beitrag23.06.2009 16:44

von JonathanFabrizius
Antworten mit Zitat

Da es nicht mein Text ist, habe ich weniger ein Problem mit:

Zitat:
Schade fand ich nur, dass diese ganze Grundsatzdebatte eskaliert ist und der eigentliche Text mit seiner eigentlichen Intention nur noch zum Beiwerk mutiert ist.


- ich finde die Grundsatzdebatte eigentlich ganz interessant, ich denke sie ist mal nötig gewesen, anders kann ich mir den Andrang im Thread nämlich nicht erklären. Auch wenn wir hier natürlich nicht zu einer abschließenden Lösung kommen werden. ...

@murmel
Zu Beuys, der Fettecke und der "Kunst" als solcher halte ich mich jetzt mal zurück, das führt nochmal ganz woanders hin, interessant finde ich deine Anmerkungen zum "Thema"

- Am Beispiel der Palästina-Geschichte könnte man doch mal ganz einfach (und ganz unintellektuell) sagen, da geht es stark verdichtet um ein einige Stationen im Leben Kafkas und dann vielleicht auch noch um Vereinsamung, Scheitern und Kommunikation und so einges mehr.

Also für mich sind das "Themen" - habe ich dich vielleicht falsch verstanden?
 
Ich habe auch deine Geschichte bzw. Romananfang "Angriff" gelesen und da gibt es für mich jetzt gar nix zu meckern, aber wo ist dort das "Thema"? Oder was wird das "Thema" werden? Nur damit ich verstehe, was du meinst, bzw. was du von einem Text "forderst".
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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
DSFo-Sponsor


Beitrag23.06.2009 17:05

von Murmel
Antworten mit Zitat

JonathanFabrizius hat Folgendes geschrieben:
Ich habe auch deine Geschichte bzw. Romananfang "Angriff" gelesen und da gibt es für mich jetzt gar nix zu meckern, aber wo ist dort das "Thema"? Oder was wird das "Thema" werden? Nur damit ich verstehe, was du meinst, bzw. was du von einem Text "forderst".


Der Angriff ist ein Ausschnitt eines Romans, daher muss (aber kann!) das Thema nicht klar herauskommen.

Palästina ist dagegen ein Ganzes.

Thema... manche sagen Prämisse dazu, in English Theme. The theme of the story.

Scheitern und Kommunikation könnte ein Thema von "Palästina" sein, aber es ist nicht herausgearbeitet.


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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag23.06.2009 17:07

von Telani
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Zitat:
Schade fand ich nur, dass diese ganze Grundsatzdebatte eskaliert ist und der eigentliche Text mit seiner eigentlichen Intention nur noch zum Beiwerk mutiert ist.


wohl wahr...und in Anbetracht dessen, dass dieser Thread jetzt schon stolze vier Seiten besitzt, würde ich euch vorschlagen, doch einfach in den offtopic Bereich "Auf ein Wort" zu gehen und es dort weiter zu diskutieren. Ich denk zum Text selber will jetzt eh niemand mehr was sagen.

Oder doch?

LG telani!


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Die Wirklichkeit ist ein zerbrochener Spiegel!
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JonathanFabrizius
Gänsefüßchen
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Beiträge: 27



J
Beitrag23.06.2009 17:23

von JonathanFabrizius
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@Telani

Zitat:
Ich denk zum Text selber will jetzt eh niemand mehr was sagen.


Vielleicht hätte sich ja gerade jetzt ein Diskussion über das "Thema" oder "Theme" oder die "Prämisse" oder whatever von Palästina entwicklt und dann vom speziellen ins allgemeine darüber, ob das gelungen ist und/oder überhaupt notwendig usw.

Aber wenn du dir so große Sorgen darüber machst, dass dann möglicherweise der Thread sogar 5 Seiten lang werden könnte (ohgottohgott!) muß das natürlich auch nicht sein.

In den Offtopic-Bereich kannste gerne alleine gehen.

Auf ein Wort,

JF
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag23.06.2009 18:54

von Hardy-Kern
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Murmel hat Folgendes geschrieben:

Palästina ist dagegen ein Ganzes.
Scheitern und Kommunikation könnte ein Thema von "Palästina" sein, aber es ist nicht herausgearbeitet.


Und, dass es nicht rausgearbeitet ist, beweist, dass Palästina vielleicht als Schreib- oder Testübung dienen sollte, weil es keine Fortsetzung gibt und das Thema nicht tiefgründiger berührt wird. Damit hatte ich doch anfangs schon recht. Smile

Hardy
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Alogius
Geschlecht:männlichKinnbeber

Alter: 47
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Die Goldene Bushaltestelle Goldene Feder Prosa (Anzahl: 2)


Vom Verschwinden der Muse
Beitrag23.06.2009 19:35

von Alogius
Antworten mit Zitat

Dich habe ich schon vermisst...

Gewiss ist die gescheiterte Kommunikation (die nicht aus sich heraus daneben ging, sondern beinahe einzig von Kandra ausgehend) ein Aspekt, der erwähnt wird. Ganz genau wie die Ambivalenz, welche nicht nur in Sachen Verlobung/Briefe, sondern mehr in Sachen 'einfaches Leben vs Literatur zu Tage getreten ist.
Ganz sicher hätte ich über Kandras Sehnsüchte nach diesem einfachen Leben (Familie, Kinder, Ehe usw.) schreiben können; und wie es ihm nicht möglich war, GLEICHZEITIG. Weil es eben NICHT einfach war (für ihn). Sicher hätte das sehr emotional und mitreissend werden müssen und können, sicher sicher.
Doch scheinbar geht es um etwas anderes:
Um die Beobachtung Brums. Wie hat er diesen Verlauf betrachtet? NICHT gedeutet, sondern nur betrachtet.
Ist aber auch egal, weil es nunmehr Milliarden Meinungen zu diesem Golm (c) gibt.

Zitat:
Palästina ist dagegen ein Ganzes.
Scheitern und Kommunikation könnte ein Thema von "Palästina" sein, aber es ist nicht herausgearbeitet.


Könnte, ja. Dann hätte der Text aber anders ausfallen müssen. Dazu hätte es vieles nicht gebraucht.

Zitat:
dass Palästina vielleicht als Schreib- oder Testübung dienen sollte


Das ist, wie ich hörte, eigentlich beinahe jeder Text dieses Forums. Aber ganz sicher gibt es da Ausnahmen, die molekularbetrieben in die Weiten des Publikums fliegen. Entschuldige. Golmaltlast.

Zwei Dinge noch:

(a) Mir fällt es sehr schwer (es ist mir nicht unmöglich, aber es ist verzwickt), eine Art Hinweis oder gar eine konkrete Vorabdeutung zu geben, bevor ich einen Text hier setze.
Nicht etwa weil ich nicht weiß, worum es geht, sondern weil es ganz leicht (so wie wenn man keine Voraborientierung leistet) in eine Ecke driften kann, wenn missverstanden, die zu genau diesen Absurditäten führt, die zu lesen waren (allgemein gesagt).

(b) Möglich, dass so eine Diskussion, wie vermutet, notwendig war. Ich kann das wohl kaum abschätzen, da ich noch nicht lange hier bin. Wenn diese dazu führt, dass wir zurück zum Text finden (vielleicht dann auch begründet und analystisch im weitesten Sinne), dann gut.
Wenn nicht, wüsste ich nicht, was es noch zu sagen gibt.


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Telani
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 174



Beitrag23.06.2009 20:28

von Telani
Antworten mit Zitat

Stimmt ganz sicher...nachdem wir hier eine forumsübergreifende Großschlacht miterleben durften, geht es BESTIMMT wieder um den Text!

Merkt man eh, aber bitte kau mas gern nochmal durch.
achja und Jonilein...wenn dir so nach Labern ist, kannst ja chatten gehen! Da interessiert sich sicher wer für dich!


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