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Hinweise geben - jedoch ohne Spuren ??


 
 
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schlumpfine113
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 48
Beiträge: 63
Wohnort: Schweiz


Beitrag01.07.2009 08:01
Hinweise geben - jedoch ohne Spuren ??
von schlumpfine113
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Morgen!

Ich schreibe gerade den Plot zu meinem Thriller (ganz schön kniffelig, schließlich muss am Ende alles passen  Cool

Beim Plotten bin ich auf zwei Fragen gestossen und würde mich riesig über Eure Hilfe freuen!

Erste Frage

Mein Täter hinterlässt an den Leichenfundorten jeweils kleine Zettelbotschaften die auf eine Person hinweisen. Es darf aber keinen Rückschluss zu seiner Person geben)

Wie und wo könnte er die Gelegenheit haben, per PC etwas zu schreiben und auch auszudrucken, ohne, dass die Ermittler gleich auf ihn stoßen?

(er ist Medizin Student an einer Uni - nur so zur Info)

Und meine zweite Frage:

Gibt es eine Möglichkeit, die Stimme am Telefon so zu verstellen, dass niemand einen erkennt. Es soll aber natürlich klingen, also nicht hörbar verstellt. Außerdem darf es kein allzu große Apparatur benötigen; der Täter telefoniert aus verschiedenen Telefonzellen und muss auch jeweils schnell wieder verschwinden können!  Wink

Vielen Dank an alle, die mir ein bisschen weiterhelfen mögen!

Sonnige Grüsse aus der Schweiz
Schlumpfine
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Gast







Beitrag01.07.2009 09:47

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Schlumpfine,
Erste Frage

Zitat:
Mein Täter hinterlässt an den Leichenfundorten jeweils kleine Zettelbotschaften die auf eine Person hinweisen. Es darf aber keinen Rückschluss zu seiner Person geben)

Wie und wo könnte er die Gelegenheit haben, per PC etwas zu schreiben und auch auszudrucken, ohne, dass die Ermittler gleich auf ihn stoßen?


Das kann eigentlich nur vom privaten PC geschehen, weil er in öffentlichen Internetshops schwerlich Handschuhe tragen könnte. Stichwort Fingerprint. Warum sollte er das nicht auf dem eigenen PC machen? Er nutzt Allerweltspapier und die Tatsache, das sie die Art des Druckers (Tinte oder Laser) identifizieren, führt noch lange nicht zum Täter, weil hundertausende das gleiche Material verwenden.

Zitat:
(er ist Medizin Student an einer Uni - nur so zur Info)

Und meine zweite Frage:

Gibt es eine Möglichkeit, die Stimme am Telefon so zu verstellen, dass niemand einen erkennt. Es soll aber natürlich klingen, also nicht hörbar verstellt. Außerdem darf es kein allzu große Apparatur benötigen; der Täter telefoniert aus verschiedenen Telefonzellen und muss auch jeweils schnell wieder verschwinden können!


Möglichkeiten zur Stimmenmodulation gibt es viele. Da er sicherlich keinen Smalltalk halten, sondern Nachrichten übermitteln möchte, kann er die Nachrichten ebenfalls auf dem PC vorbereiten. Auch dazu gibt es umfangreiche Software, die dich aber nicht wirklich interessieren muss. Es reich völlig, wenn am Ende erwähnt wird, dass die Nachrichten auf dem PC erstellt wurden. Übrigens könnte er sich auch einer PC-Stimme bedienen. So wäre die schon mal nicht zu identifizieren.

Was die Telefonzellen angeht, gibt es keinen Grund zur Panik. So schnell sind die Jungs von der Polizei nun auch nicht.

Vor allem achte darauf, dass du dir selbst kein Bein stellst. Wie willst du den Täter fangen, wenn er das „perfekte“ Verbrechen begeht? Eigentlich solltest du bereits zu Anfangs darauf achten, dass ausreichend Fährten gelegt sind, nur halt erst entdeckt werden, wenn man genauer hinschaut, oder es der Story dient.

Grüße

Bobbi
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
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Beitrag01.07.2009 11:12

von Probber
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Moin Schlumpfine!

Zur ersten Frage:
Im Prinzip kann er fast überall drucken. Er muss nur aufpassen, dass das Papier kein Wasserzeichen oder etwas Ähnliches hat und dass er das Papier nicht mit Hinweisen spickt, also Fingerabdrücke, Haare usw. Aber als Medizinstudent wird er wohl auch zum einen besonders gut auf Sterilität achten können und zum zweiten ist es auch da für ihn kein Problem, in der Uni Handschuhe zu tragen. Wenn er richtig dreist ist, kann er die Briefe sogar auf seinem Server auf der Uni speichern.
Ansonsten: Word-Dokument öffnen, Brief schreiben, drucken, Text löschen.


Zweite Frage:
Lass ihn doch ein bißchen üben. Er muss sich nur wie ein Schauspieler in eine Rolle hineinversetzen, vielleicht einen Akzent oder einen Dialekt andeuten, veränderte Wortwahl, veränderte Betonung und ein wenig mit der Stimmodulation experimentieren, so wie Bobbi schon erwähnt hat.
Du willst ja bestimmt auch, dass er flexibel mit dem Angerufenen sprechen kann. Ansonsten wäre ein aufgenommen Botschaft wirklich super, weil du mit einem Bearbeitungsprogramm einiges mit einer Stimme machen kannst.
Oder du suchst die passenden Sätze von Robert DeNiro (Beispiel) aus seinen Filmen raus und schneidest sie so zusammen, dass es passt.
Die Variante ist zwar cool, bietet aber auch einen Hinweis auf das Täterprofil, weil man so Rückschlüsse auf ein bestimmtes Konsumverhalten führen kann. Aber das kann dein Medizinstudent ja einkalkulieren.
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schlumpfine113
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 48
Beiträge: 63
Wohnort: Schweiz


Beitrag01.07.2009 11:37

von schlumpfine113
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Ihr beiden!

Vielen Dank für Eure Antworten. Mir ist heute auch urplötzlich eingefallen, dass er die Nachrichten ja wirklich auf seinem PC schreiben kann; solange kein Mensch auf ihn als Täter tippt, wird wohl auch niemand seinen PC konfiszieren wollen  Wink

@ Bobbi

Zitat:
Vor allem achte darauf, dass du dir selbst kein Bein stellst. Wie willst du den Täter fangen, wenn er das „perfekte“ Verbrechen begeht? Eigentlich solltest du bereits zu Anfangs darauf achten, dass ausreichend Fährten gelegt sind, nur halt erst entdeckt werden, wenn man genauer hinschaut, oder es der Story dient.


Da hast Du natürlich recht; aber der Thriller ist schon so geplant, dass sich am Ende alles aufklärt; dies soll schlussendlich durch den Täter selber geschehen. Aber worin Du wirklich recht hast, ich muss unbedingt noch viele Fährten regeln....mein Konzept, was die Geschichte um den eigentlichen Täter anbelangt steht, aber ich muss den Leser und die Polizei noch etwas mehr beschäftigen und spannende Stellen einplanen. Je länger je mehr, wird mir bewusst, dass es gar nicht einfach ist, einen wirklich guten und spannenden Thriller zu schreiben  Embarassed

@Probber

Die Idee mit Robert DeNiro ist wirklich super! Aber zu meiner Situation passt sie nicht so ganz; trotzdem, ich werde sie mir merken!  Wink
Vielleicht lass ich ihn wirklich üben - wobei es sogar sein kann, dass ich die Handlung leicht abändere, habe noch einen Geistesblitz von heute Morgen, und da braucht er seine Stimme nicht mehr zu verstellen!  Very Happy

Liebe Grüsse
Schlumpfine
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bloody_mary
Klammeraffe


Beiträge: 998



Beitrag01.07.2009 11:58

von bloody_mary
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Hallo,

noch kurz was zu der PC-Sache: Ich glaube, heutzutage ist es möglich, auch gelöschte Dokumente wiederherzustellen. Gesetzt den Fall natürlich, die Ermittler haben einen konkreten Verdacht und finden genau den richtigen Computer.
Ich kenn mich damit nicht aus und bin nicht sicher, ob das der Wahrheit entspricht oder auf irgendeinem CSI-Miami-Mist gewachsen ist.  Embarassed Würd mich da an deiner Stelle aber evtl. noch informieren.

Liebe Grüße, Bloody Mary
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Probber
Geschlecht:männlichBlütenprinzessin


Beiträge: 6717
Wohnort: zz9 plural z alpha
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Beitrag01.07.2009 12:00

von Probber
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Wenn du eine Word-Datei öffnest, schreibst und ohne zu speichern wieder schließt, dann sind die Daten nur im temporären Speicher - und damit so gut wie weg. Spätestens beim nächsten Hochfahren des Rechners dürften sich davon keine Spuren mehr finden lassen.
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bloody_mary
Klammeraffe


Beiträge: 998



Beitrag01.07.2009 12:05

von bloody_mary
Antworten mit Zitat

Ja, das ist sicher richtig. Probleme gibt's wohl erst, wenn die Datei mal gespeichert war.
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Gast







Beitrag01.07.2009 12:14

von Gast
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Thema löschen

Dateien werden eigentlich nie wirklich gelöscht. Im Netz findet sich viel Software zur Wiederherstellung gelöschter Dateien und das funktioniert sogar. Um Daten hundertprentig nicht wiederherstellbar zu machen, braucht es ebenfalls eine Software, die wie ich mit zu erinnern meine, mehr als zehnmal über die gesamte Festplatte gehen muss, bis wirklich alles unwiderruflich weg ist. Nur spielt das für den Thriller keine Rolle. So lang er nicht im MIttelpunkt der Fahndung steht, kann auf der Maschine sein was will.

Grüße
Bobbi
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wallenstein
Eselsohr
W

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Beitrag01.07.2009 12:34

von wallenstein
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hallo ihr,

ich würde mich gar nicht auf solchen Allgemeinplätzen bewegen. Wenn ich heute auf meinen ersten Plot zurückblicke, fällt mir immer mehr auf, wie nah am Alltag alles vorbeigescheppert ist und dass ich noch viel weiter hätte springen können, wenn ich mein Gehirnschmalz einmal kräftig angeworfen hätte.

Ich meine, einen Zettel am PC schreiben -- gespeichert oder nicht -- in WORD, Times New Roman, 12 pt und am Tintenstrahldrucker ausgeben, das ist doch mega-langweilig. Wen juckt das? Warum lässt du nicht ein Amulett bei Mister Minute prägen? Und das Ganze codiert? Oder er präpariert die Sohle seines Absatzes und stapft damit munter auf und ab, um die Polizei ein wenig an der Nase herumzuführen?

Eben wenn er Mediziner ist, könnte er seine Zettelchen in Latein verklausulieren und in ein Reagenzglas stecken.
Ist vielleicht eine Marotte von ihm, dass er gerne Katz und Maus spielt und es ihm nicht in den Sinn kommt, dass die Polizei ihn finden kann. Ja, dass er sich für so klever hält und noch ein paar hints dazu mit auf die Suche gibt. Ich finde, nur ein kleverer Täter, der vielleicht die Polizei Hops nimmt und kalkulierte Überlegenheit zeigt, ist der passende Antagonist für unseren Helden-Kommissar.

Ebenso "die Stimme am Telefon verstellen" -- das ist ganz und gar unoriginell. Man nehme ein Mikro, eine Freeware-Software wie Audacity und verzerre die Stimme, stretche sie und füge Rauschen hinzu. Fertig ist der Bandsalat. Viel spannender wäre es doch, zum Beispiel, den Täter parallel zum Studium Kindergeburtstage ausrichten zu lassen (ist nur eine Idee von mir und das Bafög reicht ja auch nicht weit) und eines seiner Spiele lautete: "sprecht mir nach, was ich euch vorsage." So, das schneidet er mit und auf die Art kommt er an das Gewünschte. Man könnte auch eine synthetische Vorlesestimme generieren, die aus einem txt-File eine Audiodatei macht. Aber selbst das finde ich fürchterlich abgedroschen. Ich finde alles, was Hänschen Klein und Lieschen Müller im echten Leben regelmäßig tun oder tun könnten, muss der Romanheld tunlichst vermeiden.

... helfe auch gerne bei der Ideenfindung Laughing
LG, wallenstein
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bloody_mary
Klammeraffe


Beiträge: 998



Beitrag01.07.2009 12:49

von bloody_mary
Antworten mit Zitat

@ wallenstein: Da seh ich nur das Problem, dass Täter am ehesten gefasst werden, wenn sie wahnsinnig einfallsreiche Sachen machen. Am schwierigsten zu fassen sind eben diejenigen, die keine besonderen Dinge tun, sondern halt wie Lieschen Müller unauffällig sind.
Je verquerer sich jemand verhält bzw. je ausgeklügelter seine Ideen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass er einen Fehler macht bzw. genau an den ungewöhnlichen Dingen erkannt wird.
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wallenstein
Eselsohr
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Alter: 61
Beiträge: 331
Wohnort: Duisburg


W
Beitrag02.07.2009 00:43

von wallenstein
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Hallo bloody_mary,

wenn ich das Genre richtig verstehe, geht es doch eben darum, einen Fehler zu begehen und darauf dann fies gestellt zu werden -- aus Sicht des Täters.

Man darf auch nicht vergessen, dass viele Köder ausgelegt werden, die dann in die falsche Richtung deuten. Eben solches folgende "um die Ecke denken" liefert dir entweder den richtigen Köder oder -- die Finte!

Ich vermute, dass du zu sehr als Täter denkst: "Oh Gott, wie verhalte ich mich möglichst unauffällig?" -- und dazu leider zu wenig als Autorin: "haut das meine Leser wirklich vom Hocker?"

Vergiss nicht, dass das Ziel des Krimis ist, den Täter zu entlarven und nicht, ihn zu decken. Man muss also ein wenig umdenken. Denk am besten an ein Kaninchen, das auf einem Feld sitzt und munter Salat mümmelt. Nun kommt der Fressfeind, vielleicht ein böser Wolf und von dessen Lefzen tropft bereits der Geifer. Was tun? Du willst partout nicht, dass das Kaninchen gefressen wird, denn es hat sich viel Mühe gegeben zu sein. Das Kaninchen ist aber dein Möder, der Wolf dein Kommissar. Der kann jeden Moment zuschnappen. Wenn er sich traut.

Was macht ein gutes Kaninchen? Richtig, es dreht dem Wolf sein Hinterteil zu und sagt: hoollaahuu, tschaka! Schau meinen weißen Schwanz an und du bist raus! -- Äh jääähhh, jag mich!" Dann schlägt es einen Haken und bleibt wieder stehen, bis der Wolf angewackelt kommt und wedelt mit dem weißen Schwanze: "Jo, jag mich!"

Etwas mit dem Wolf scheint nicht zu stimmen, denn er hat bis jetzt jeden Braten in die Röhre bekommen, aber dieses dieses dusselige Tier, diese eigentlich leichte Beute, zwingt ihn schon seit Tagen  in die Knie und zeigt ihm -- äh, den Stinkefinger. Hä, neeee! -- Nun hau rein, Wolf! Deine Leser mögen keine Wölfe, keine Bullen und Privatschnüffler. Hau rein. Deine Leser wollen Gerechtigkeit, egal, ob Schaf oder Woll. Hau rein Wolf. Eigennützig sollst du nicht sein. Nein? nein, das ist langweilig. Auch, wenn das Karnickel dir seinen weißen Schwanz zeigt und dir wackelt, darfst du nicht zupacken. Wolf, du musst es schlau umkreisen, du stehst darüber. Du musst das Karnickel an einem Junimorgen im Spiel beiläufig an seinen Klopfern halten und du musst es mit zärtlichem Blick fragen: "Noch ein Spiel, Herr Kanin?"

Ja, darauf muss es tot umfallen. Es kneift, denkt der Wolf, nicht mehr seinen weißen Schwanz ein, es gibt kaum mehr einen Laut und jetzt .... ist es Beute?

Kaninchen ist am Ende, er grübelt und er ist (in dieser Wolfs-Stärke) des Kommissars -- Antagonist!

Das ist ein Krimi, denkt daran!
Schöne Grüße, wallenstein
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schlumpfine113
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Beiträge: 63
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Beitrag02.07.2009 07:05

von schlumpfine113
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Huch Wallenstein, Du schon wieder!  Wink

Du bringst mich grad noch mehr aus der Fassung mit Deinem Kaninchen  Very Happy

Hmmm, Du hast mir zwar mit Deinen Ausführungen grad irgendwie die Augen geöffnet; ich denke zuviel wie der Täter - das stimmt. Ziel des Spiels ist es ja, dass er am Ende geschnappt wird...Mein Täter jedoch will ja eigentlich geschnappt werden, er ist psychisch krank und MUSS töten. Er will damit aufhören und will erlöst werden - aber erst nach einem längeren Katz und Maus-Spiel. Die Überraschung darüber, WER dieser Psychopath am Ende ist, soll beim Leser riesig sein - oje oje, da hat sich Schlumpfinchen aber einen schwierigen Brocken zurechtgelegt:lol:

Aber ich steh momentan total auf dem Schlauch. Ich habe geschrieben und geschrieben und alles was da stand, musste ich sofort wieder löschen, bin mit nichts zufrieden.

Also habe ich angefangen zu plotten. Jetzt schreibe ich schon tagelang an meinem Plott, hinterdenke jeden noch so kleinen Gedanken und frage mich; ist das diese Zeit überhaupt wert? Ich frage mich, bin ich mit dem Schreiben nicht vorwärts gekommen, um des Schreibens Willen? Oder habe ich die Geschichte zuwenig durchdacht? Brauche ich wirklich einen Plot oder soll ich einfach weiter schreiben?

Was meint Ihr? Lohnt sich wochenlanges Plotten? Oder kann ich die Geschichte auch einfach während des Schreibens allmählich entstehen lassen? Bin hin und her gerissen und fühle mich schon seit Tagen wie in einem Hamsterrad.

Aber nein, ich will diesen Thriller nicht aufgeben! Irgendwann schreibt ES einfach wieder......*hoff*  Rolling Eyes

Verwirrte Grüsse und Euch allen einen schönen Tag!

Schlumpfine
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bloody_mary
Klammeraffe


Beiträge: 998



Beitrag02.07.2009 08:03

von bloody_mary
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Meiner Meinung nach sollte man einen Thriller oder einen Krimi nicht beim Schreiben entstehen lassen. Das funktioniert in diesem Genre nicht. Krimis/Thriller sind, wenn sie gut sind, richtig konstruiert, d.h. man muss sich in jedem Fall vorher einiges überlegen. Das Genre lebt ja von falschen Fährten, von Verwicklungen, davon, dass die Dinge anders sind, als sie scheinen. Wenn du dir da nicht alles vorher schon zurechtlegst, wird es entweder für den Leser langweilig (weil er schon viel zu früh die Lösung kennt) oder abstrus (weil du am Ende irgendeinen unbekannten Schwager aus Zimbabwe aus dem Ärmel schütteln musst, der dann alles - hokuspokus - auflöst).
Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, es ist durchaus richtig, wenn du erst plottest. Klar geht damit Zeit drauf, aber dafür sollte danach das Schreiben umso schneller gehen können.

Liebe Grüße, Bloody Mary
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wallenstein
Eselsohr
W

Alter: 61
Beiträge: 331
Wohnort: Duisburg


W
Beitrag02.07.2009 09:45

von wallenstein
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na ja, ....

Wenn du zum ersten Mal dein Plottmesser wetzt, weißt du wohl gar nicht, wo du es hineinstoßen sollst. Es kann also unter solchen Umständen gar nicht falsch sein, erst einmal drauflos zu schreiben. Es muss ja nicht direkt der ganze Thriller sein. Schlumpfine, du kennst deinen Bösewicht und du hast eine starke Szene vor Augen. Die kannst du schon einmal abketteln und ihn am Ende fragen, wie er es gerne hätte, das Erwischtwerden.

Dann hast du den einen oder anderen Baustein, wie ich mir denken kann, aber er fügt sich nicht zu einem Ganzen, jedenfalls nicht zu einem komplexen Ganzen. Das kenne ich, mein "Marcellus" liegt auch brach. Ich habe aber auch genug Schreibstoff, da fällt es nicht auf. Nur eines funktioniert nicht: die Sache liegen lassen in der Hoffnung, dass ein ausgewachsener Plot vom Himmel fällt. Es plottet sich leider gar nicht von selbst, allenfalls wächst Gras darüber.

Also Plotten. Du kannst die Schneeflockenmethode benutzen. Ob sie beim Krimi funzt, weiß ich nicht, ein Krimi plottet sich rekursiv -- vom Ende zum Beginn. Lies auch Linda Segers 3-Akt-Analyse ("Das Geheimnis guter Drehbücher"), zumindest weißt du nun, was Plot Points sind und was man unter Dramaturgie versteht, schaden kann das nicht

Ja, du brauchst einen Plot. Hör mal im Podcast, wie lange Jeffery Deaver an seinem Plot plottet: http://www.krimiblog.de/715/krimipodcast-nr-8-interview-mit-jeffery-deaver.html

Ich glaube, ganz am Ende verrät er es (acht Monate für das Plotten?). Natürlich kannst du auch seine Thriller lesen und versuchen, hinter die Kulissen zu schauen, Psychopathen hat er genug, ich glaube, "Der Knochenjäger" ist sein Bester.

Richte dir hier im Forum ein Separee ein (oder lass dich von Bobbi für die "AG Übungen" freischalten) und du kannst deinen Plot gemeinsam hier mit uns im dsfo entwickeln. Wir sind ausgesprochen gute Entwicklungshelfer (hä hä ... ne, ich weiß nicht, aber ein Versuch ist es doch wert, hm?)

Soweit so auf die Schnelle,
Ich hoffe, dich weiter gebracht zu haben Smile

Schöne Grüße,
von wallenstein
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