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Anfang meines letzten Kurzromans (Karikatur eines ....


 
 
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noteingang
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Beiträge: 114



Beitrag07.02.2009 23:20
Anfang meines letzten Kurzromans (Karikatur eines ....
von noteingang
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....Entwicklungsromans) soll es zumindest mal werden.

Hallo,

wie es sich für Neue in solchen Foren gehört kloppe ich euch erstmal einen Text von mir vor den Latz, am liebsten wäre mir natürlich das kostenlose, professionelle Lektorieren. Notfalls geht auch überschwänglicher Jubel, gar nicht gerne gelesen ist jegliche Form von Kritik, das verkraftet meine labile Künstlerseele nicht. wink

Ne mal im Ernst. Haut in die Tasten und sollte jemand wirklich alles lesen und ein paar Sätze dazu schreiben, wunderbar, ich weiß, das kostet Zeit. Ich bedanke mich schon einmal für dieses Zeitopfer.

Und natürlich ist negative (begründete) Kritik auch gerne gelesen.

leider nich nicht professionell lektoriert, mein Hartz 4 lässt das nicht zu... Sad

Edit: Karikatur ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu sehen. Ich weiß schon, dass man die Bezeichnung eher für Bilder nimmt...Ach Witze interpretieren ist doof..ich lasse es einfach.


1 - Dezember irgendwann

Es ist bitterkalt und überall liegt eine noch zarte Schneeschicht. Dass der weiße Schleier sich erst einen Tag nach Weihnachten auf die Welt legt, ist wieder eines dieser Geschehnisse, die uns in unserem Leben so widerfahren. Als ob jemand sehr Mächtiges einen wirklich unverständlichen Humor hat.
Der im Boden eingelassene Grabstein des Urnengrab ist von Schnee bedeckt.
Ich bücke mich, ziehe meine Handschuhe aus, spüre die wohltuende Kälte und wische Schnee beiseite, bis ich den Grabstein sehe. Einen kurzen Moment überkommt mich die Trauer, die ich aber mit einem Zittern davon schüttle. Den Blumenstrauß, den ich gerade eben gekauft habe, entlasse ich aus seinem Papiergefängnis und lege ihn bedächtig auf den freigelegten Grabstein.
Wir werden dich nie vergessen
Erinnerungen kommen in mir hoch, krabbeln langsam meinen Nacken empor, dringen von hinten in meinen Kopf ein und Tränen scheinen Ausgleich schaffen zu wollen, wie ein Wasserfall spülen sie das schlechte Gewissen aus mir heraus.
Ich ziehe mir wieder meine Handschuhe an und wische die salzige, flüssige Erinnerung einfach weg.
»Habe ich eben wieder ein Stück von dir verloren?«, flüstere ich kaum hörbar dem Grabstein zu.
Immer seltener bin ich hier, immer häufiger sind die Phasen des Vergessens, doch bekomme ich nur hier ein schlechtes Gewissen, bedauere, dass die Flut des Alltäglichen langsam den Platz der Trauer einnimmt. Doch dann stehe ich hier, weine obligatorische Krokodilstränen, die sich zumindest so anfühlen und wieder zu Hause angekommen, spiele ich das Leben.
»Ich soll dich von den anderen grüßen. Wenn du mich irgendwie hören solltest, dann sei dir bewusst, dass wir dich so unendlich vermissen. Wärest du doch bei uns geblieben.«
Ich schaue mich einmal um, aber niemand ist da. Ganz alleine stehe ich hier und lediglich der schwarze Grabstein schafft einen Akzent im sonst trostlosen Weiß. Die Blumen scheinen förmlich in den Abgrund zu stürzen, stellen mit unbändiger Farbe des Frohsinns die Dualität des Daseins wieder her.
Ich verspreche dir, ich werde ihn lieben und immer auf ihn acht geben - denke ich und breche dann wieder auf, in die Welt der Lebenden, in die Welt der Verdrängenden und in die Welt der Liebenden.


2 - Januar 1995

Schneegrau, der Blick aus dem Fenster ernüchtert. Hier und dort liegen Weihnachtsbäume am Straßenrand. Alte, trockene Tannen, deprimierende Überreste eines noch depremierenderen Festes. Tote Bäume auf unweißem Schnee, umzingelt von Menschen in regem Treiben. Die Fensterscheibe beschlägt aufgrund meines Atems, versperrt die Sicht, verschleiert den Trübsinn dort unten. Oder ist es der Trübsinn hier oben? Die Scheibe lediglich ein Spiegel zum hindurchschauen?
Ich friere. Die Heizung ist aufgedreht, meine Hände sind ganz unbemerkt, intuitiv, dort hingewandert. Doch diese Kälte kann keine Heizung der Welt wärmen. Weihnachten ist lediglich ein zynischer Abgesang auf längst verschwommene Werte. Zynismus ist hierbei die Religion, der Religionlosen, der metaphysische Schrei nach einer Ersatzdroge.

Ich kehre dem Fenster den Rücken zu. Mein Zimmer liegt im wahrsten Sinne des Wortes vor mir. Der Boden ist zugemüllt. Schränke dienen nur der Zierde, oder sind  fiese Erfindungen der Gewissenspolizei. Und wieder ein Stachel, ich habe aufgegeben diese herauszuziehen. Mein Bett befindet sich unter einer Tonne Zeug. Ich schlief deswegen die letzten Nächte auf meiner Isomatte auf dem Boden, die zwischen undefinierbaren Dingen liegt. Einer grauen bedrohlichen Masse an Dingen. Die Isomatte sieht ein wenig aus wie ein Schlauchboot auf einem Ozean. Das mittagliche Aufstehen gleicht somit eher einem Freischwimmen, das rettende Ufer ist mein Sofa, welches in perfektem Abstand zum Fernseher steht. Mein Tor in eine andere Welt, welches mir meine Freundin öffnet. Der Name ist Programm, ein Heimcomputer, der AMIGA heißt, die wissen schon genau, wer ihre Zielgruppe ist. Die Bedienung meiner Freundin verläuft über  nabelschnurartige Verbindungskabel, zärtlich liebkosend ist meine Hand der Schlüssel. Mein Computer ist somit die einzige Frau, die Männer oder Jungen wie ich gut verstehen und mal zärtlich, mal ruppig behandeln. Der Joystick hat etwas von Brüsten, man kann ihn drücken, bewegen, zärtlich streicheln. Dass das Ding aber eher einem Schwanz gleicht, ist gelinde gesagt  fies. Ich denke aber, dass es icht umsonst wie ein männliches Geschlechtsorgan aussieht,  so haben Jungs wie ich, keine Berührungsängste. Sehr schön ist auch, dass meine Freundin Rückmeldungen gibt, ob man es ihr richtig besorgt. Ein Spiel lügt keine Erfolge vor, betrügt mit anderen, wenn sich Missfallen und Routine einschleichen. Aber selbst mein Computer belohnt nur Könner und Macher. Nur wer etwas in dieser Welt schafft bekommt ein positives Feedback.

Aber ich betrüge meine Freundin immer häufiger. Die virtuelle Welt vor meinen Augen ist nicht so spannend wie eine andersartige Welt hinter meinen Augen. Ich weiß gar nicht so recht wann ich begonnen habe alles mögliche an rauschverursachenden Dingen in mich hineinzustopfen oder hineinzuatmen. Am liebsten ist mir ein flotter Dreier, vernebelt das Virtuelle genießen, ein wirklich funktionierendes Ventil für die, die dieser Welt nichts abgewinnen können.

Meine Therapeutin nennt das Depressionen, meine Mutter
»zu viel Zeit um auf schlechte Gedanken zu kommen«
und meine Freunde durchgeknallt. Ich nenne mich einfach Toni. Meine Mutter gab mir im Vollrausch den Namen, anders ist das nicht zu erklären. Meinen Erzeuger habe ich noch nie getroffen. Wenn man Überlieferungen trauen kann, ist er ein italienischer Gastarbeiter und nachdem er meine Mutter geschwängert hatte, verschwand er schnell und wurde fortan nicht mehr gesehen. Sein Name ist Guiseppe, anscheinend habe ich etwas von ihm geerbt, denn ich fliehe auch gerne vor Problemen. Meine Mutter oder auch nur einfach Helga, suhlt sich seit dem Verschwinden meines Vaters vornehm in Apathie, gewürzt mit Tabletten und einem allabendlichen Schlaftrunk. Die Sofa-Insel-Weltanschauung habe ich wohl von ihr, ich könnte schwören Helga ist auf  ihrem Zweisitzer festgewachsen oder es ist eine anderweitge lebensbejahende Mensch-Möbel-Symbiose entstanden. So kann die Alte mir wenigstens nicht auf den Sack gehen. Die bekommt ja selbst nichts gebacken und das weiß sie gut genug. Es mag schon fast einem Klischee ensprechen, dass meine Mutter Sozialhilfe bekommt und ich mein nichtvohandenes Taschengeld mit Drogenverkäufen aufbessere. Aber hey, so bin ich halt! Und wenn mir einer mit Klischee kommt, dann gibt es klischeehaft auf die Fresse!

Meine Drogen besorge ich mir bei Mark, er sagt immer:
»Junge, solange du noch nicht achtzehn bist kannst du machen was du willst, die können dich mit einer Tonne Koks erwischen und sperren dich nur paar Monate ein.« Ich glaube ihm einfach, zwar durfte ich schon unzählige Sozialstunden leisten, und bin wenn man es genau nimmt vorbestraft, aber so richtig an den Eiern haben sie mich noch nicht zu fassen bekommen.
Mark besorgt mir das Zeug und bleibt sonst vornehm im Hintergrund. Ich wiederum verrichte die Dreckarbeit, zum Beispiel mir in der Kälte vor meiner Stammdisco den Arsch abfrieren. Mein Angebot erstreckt sich von allerlei bunte Pillen, weißem Pulver über kleine Löschpapierschnipsel bis hin zu braunen harzigen Stücken. Diese netten Dinge koste ich ganz selbstlos für meine Kunden probeweise, doch mische ich sie vornehmlich mit legalen Drogen. Somit scheide ich als Produkttester aus, da ich die reine Wirkung eines Stoffes kaum erahnen kann.  
»Ist Hammer!«,
oder: »das haut dich weg, echt ey, bis zu den Sternen«,
reichen auch als Verkaufsargumente völlig aus.  Ich habe mal gelesen, dass in der Werbung nur ein Wort nie schlecht ist und immer wirkt. Dieses Wollmilchsauwort ist 'Neu'. Gerade bei Drogen funktioniert das nicht, die meisten Kunden sind wirklich sehr sehr konservativ in ihrer Konsumgewohnheit. Mein Problem, oder besser eines meiner Probleme ist, dass ich bald achtzehn werde. Ich erklimme dann idealerweise eine Stufe in der Hierarchie. Potentielle Nachfolger für meinen Job gibt es eher schon zu viele. Aber jeder, der nicht ganz doof ist, weiß natürlich auch, dass Mark oder wie die Hintermänner auch heißen mögen, keine Zwischenschaltstelle braucht, die nur Profit kostet. Somit umgibt sich mein Dealer gerne mit recht jungen Menschen, sozusagen potentiellen Nachfolgern von mir. Er selbst geht schätzungsweise auf die dreißig zu. Um sein Alter macht er ein Riesengeheimnis, wir feiern zwar immer mal seinen Geburtstag, aber welchen weiß ich nicht. Witzigerweise hat Mark am elften Januar Geburtstag, an dem Tag an dem auch Albert Hoffmann, der Entdecker des LSDs seinen Jahrestag hatte. Ich glaube das ist eh eine Lüge, passt zu ihm. Er macht sich immer exklusiver als er ist.

Anfangs fand ich das ja toll, bei Mark abzuhängen, zu kiffen, Speed zu ziehen und Filme zu schauen,  obgleich sich sein Videoarchiv lediglich auf Pornos und Horrorfilme beschränkt. Mittlerweile gehe ich nur noch zu ihm um Stoff zu holen, die Hälfte seiner Kumpels – vor allem die neuen - ist mir unbekannt. Mark ist nicht direkt ein Freund, eher ein Geschäftspartner. Und eigentlich geht der mir tierisch auf den Sack. Wie oft ich schon daran gedacht habe, seine Bude einfach abzubrennen und ihm dann, wenn er halbverkohlt raus rennt, richtig schön in seine bis dahin hartgekochten Eier zu treten. Dann würde ich auf ihn pissen und netterweise seine noch brennenden Klamotten löschen. Im Kern bin ich doch ein guter Mensch. Ich amüsiere mich köstlich wenn ich daran denke, wie er durch einen verkohlten Nasenstumpf versucht, sein geliebtes Koks zu ziehen. Scheiß auf Mark!



Geht noch ganze 118 Normseiten weiter....

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noteingang
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Beiträge: 114



Beitrag09.02.2009 17:27

von noteingang
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Na kommt schon, gebt euch einen Ruck.
Oder ist der Text wirklich zu lang?

Sehe nur 67 Klicks und niemand schreibt etwas Sad


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Uenff
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Beitrag09.02.2009 17:33

von Uenff
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noteingang hat Folgendes geschrieben:
Na kommt schon, gebt euch einen Ruck.
Oder ist der Text wirklich zu lang?

Sehe nur 67 Klicks und niemand schreibt etwas Sad


Ein kleines Bisschen zu lang. Aber ich schreib was dazu, sobald ich eine freie Stunde habe. Also vermutlich heute am Abend. smile


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Freiheit liegt in der Zerstörung des Ichs. Hat halt Karl gesagt.
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femme-fatale233
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Das Bronzene Pfand


Beitrag09.02.2009 17:51

von femme-fatale233
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Hallo noteingang!
Also du dich vorgestellt hattest war ich ja noch am Hadern welchem Geschlecht du angehörst, nach dem Text bin ich mir sicher: Du bist ein Mann.
Den Text an sich finde ich soweit ganz lustig geschrieben, wobei ich die Szene am Grab nicht ganz an den Anfang gestellt hätte, da sie einen anderen Eindruck erweckt als das, was die Überschrift verspricht. (Deshalb hätte ich auch um ein Haar nicht weitergelesen, aber ich habe mir gedacht, bei einem Neuling nehme ich mir die Zeit)
Sehr schön finde ich einige der Forumlierungen, die du benutzt, besonders die Symbiose zwischen Mensch und Sofa hat es mir angetan.
Inhaltlich finde ich es auch sehr kreativ, weil...
1.... einem sofort ein Bild vom Protagonisten vermittelt wird.
2.... die Idee mit dieser "Computer-Sex-Puppe" echt gut ist. (Wer braucht schon eine Beate-Uhse-Gummi-Puppe, wenn er eine "AMIGA" haben kann)
3.... diese beiläufigen Randbemerkungen wie "...obgleich sich sein Videoarchiv lediglich auf Pornos und Horrorfilme beschränkt" den Text einfach spritzig und witzig wirken lassen.
Ob ich deinen Kurzroman mag, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entscheiden, weil ja noch nicht wirklich viel passiert ist und ich nicht weiß wie du eine Konfliktsituation beschreibst. Alles in allem als Einstieg recht positiv.
Liebe Grüße,
Caro
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DasProjekt
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Beitrag09.02.2009 18:05

von DasProjekt
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Ich oute mich als einer der 67 Klicks, aber habe nicht sehr weit mitgelesen.

Schreibtstil und -technik sind zwar durchaus ansprechend, aber das Thema ist leider nichts fuer mich, und wenn ein Thema mich so gar nicht mitziehen will, lohnt sich das Lesen nicht fuer mich. Habe daher dann nur noch ueberflogen und mir ueberlegt, dass ich lieber gar nichts dazu sagen werde...  Embarassed


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Hardy-Kern
Kopfloser

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Beitrag09.02.2009 18:31

von Hardy-Kern
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Mich anderen angleichen ist eigentlich nicht mein Ding, aber hier gebe ich Projekt recht. Diese Kügelchen und andere diverse Sächelchen überlasse ich auch anderen zur Einschätzung. Vom Stil her nicht schlecht.

Hardy
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yt
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Beitrag09.02.2009 18:55

von yt
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Moin,

da du einige Parallelen zum meiner Vergangenheit beschreibst, offenbarte mir der Text nicht viel neues, dafür eine Menge authentisches.

Das Problem ist die Zielgruppe.

Wer schreibt fuer wen, ueber was.
Nach dem warum muss man nicht fragen.

Salopp gesagt, meine Mutter wuerde es nur Notgedrungen lesen, wenn es von mir waere und dann sagen, hast du toll geschrieben.
Was soviel bedeutet wie, ich habs versucht zu lesen aber ich verstehe nur die Hälfte.

Gebe ich es meinen Geschwistern und sage, he das hab ich geschrieben, wuerden sie sagen: "Sowas kannst du?"
Das heist soviel wie:"Du erzaehlst uns nichts neues, aber von deiner Ausdauer beim Schreiben sind wir überrascht"

Geb ich das meinem Neffen, wird er sagen: "Da kann ich dir aber noch ganz andere Sachen erzählen."

Also höflich gesagt, rein stilistisch mag ich solche Geschichten auch lesen. Ich denke ich schreibe sogar ab und an ähnliches smile
Nur wird aus deinem Anriss noch nicht deutlich ob das ganze eine Pointe hat die in einem Spannungsbogen aufbauend den Leser fesselt.

Als Autobiografie duerfte dir einfach der Bekanntheitsgrad fehlen, damit jemand ausserhalb Interesse zeigt. Das Problem hab ich auch, dabei waere meine Autobiografie sicher ganz toll.

Also, was fehlt ist - den Leser auf ein Ziel hin zu steuern.
Wenn du an deinem eigenen Grab stündest zu Anfang, das wäre ein Aufhänger, wenn du Andeutungen anschiebst, dass in der Geschichte jemand stirbt, weckst du Neugierde. So irrt das ganze ziellos umher.

Das ist die Beschreibung meiner Wahrnehmung deiner Story, bis hier hin.

Ich hoffe es war etwas hilfreiches dabei.

Mit guru-meditativen Grüßen,
yt
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Valeska
Waldohreule

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Beitrag09.02.2009 18:58
Re: Anfang meines letzten Kurzromans (Karikatur eines ....
von Valeska
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Hi noteingang!

Stilistisch ansprechend, da schließe ich mich den anderen an. Daumen hoch
Kritikpunkt ... der Protagonist ist wirklich knapp 18? Ich hab ihn ehrlich gesagt für Mitte 30 gehalten und war sehr überrascht, als ich plötzlich las, dass er erst 17 sei. Weiß nicht, ob das von dir so beabsichtigt ist.

Ansonsten wäre es ganz nett, wenn sich mal irgendwie eine Handlung auftun würde. Du erzählst und erzählst und erzählst und es ist ja auch nett zu lesen ... aber wenn nicht innerhalb der nächsten fünf Sätze mal was kommt, das mir sagt, warum du das eigentlich alles erzählst, na ja - irgendwann wird selbst dieser Stil langweilig.



Soll ich mich um Rechtschreibung und Interpunktion kümmern oder willst du erst noch ein Rechtschreibkorrekturprogramm bemühen?

Lieben Gruß
Valeska


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noteingang
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Beiträge: 114



Beitrag09.02.2009 19:12

von noteingang
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Hallo allesamt,

herzlichsten Dank für das Feedback.

Die Geschichte ist soweit nach bestem Wissen und Gewissen korrigiert und das Rechtschreibeprogramm erkennt nichts mehr, ich nach unzähligem Lesen auch nicht mehr (wie gesagt bin da einfach betriebsblind, eventuell hat jemand einen Tip.)



Natürlich ist die Frage der Zielgruppe interessant, da ich aber keinerlei Veröffentlichungsambitionen habe habe ich einfach mal geschrieben, worauf ICH lust habe. Und nein, es ist nicht autobiographisch.

Es soll ein Etwicklungsroman sein (z.B. ist der Prolog eigentlich das letzte Kapitel, heißt es spielt in der Zukunft, eventuell sollte ich das auch anmerken.)

Spätere Kapitel handeln dann von Krankheit, Tod etc, heißt die Zielgruppe insgesamt ist fast nicht zu beantworten.

Sehe es eher als Millieustudie oder als Zeitgeistbericht, ah schon sind wir bei "show don't tell". Ich versuche durch die Beschreibungen zu Zeigen. Die Art des Denkens des Protagonisten zeigt sehr viel, die Frage stellt sich natürlich ob es für andere erkennbar ist.

Z.B. ist das 1ste Kapitel eine Allegorie zu Glück vs. Unglück und die praktische Realisierung in der Nutzung von Drogen. Es gibt eine Metaabene, die Interesse schaffen soll, tut sie bei fast niemanden. Da muss ich wohl noch üben. Gerade die Beschreibungen von 'Toni' sind mit Intention sehr selektiv (wie gesagt ich versuche ein allseits nahgelegtes show don't tell anders umzusetzen, ob mir das gelingt, wohl eher nicht Wink )

Ich versuche gerade NICHT eine allseits kosnumierbare Handlung darzustellen sondern der Leser muss sich auf den Protagonisten und seine Gedankenwelt einlassen, dann funktioniert auch die Metaebene.

Da ich nicht vorhabe das zu veröffentlichen und nur reines Hobby ist (habe noch einige konventionellere Dinge in Petto wink ) erlaube ich es mir mal einfach, so zu schreiben.

Sollte ich eure Zeit damit überstrapaziert haben, ein ehrliches sorry hier.

Dennoch, vielen Dank.

P.S. die Person ist 17, man soll ja nicht glauben alle 17 jährigen können nur Gossensprache, gerade das hin und her zwischen Hochsprache und derb mag ich einfach. Z.B. nutzt Toni sehr viel psychologische Terminologie, obwohl er seine Therapie ablehnt und die Therapeutin verachtet (später). Somit sind bestimmte Ausdrücke authentisch, da das oft gesehen wird. Schaut mal Talkshow, die Leute können noch so "Assi und Ungebildet sein", Menschen mit einer Therapie hinter sich haben die Angewohnheit, bestimmte Dinge auf eine bestimmte Art zu benennen. Aber das ist wieder so eine Metaebene, die wohl ich nur verstehe und wenn ich es schaffe sowas allgemeinverständlich darzustellen, dann bin ich ein riesen Stück weiter.


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DasProjekt
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Beitrag09.02.2009 19:36

von DasProjekt
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Zitat:
Sollte ich eure Zeit damit überstrapaziert haben, ein ehrliches sorry hier.


Nein, hast du nicht, jedenfalls nicht bei mir, wie gesagt, wenn ich das Gefuehl bekomme, dass ich Gefahr laufe, meine Zeit koennte ueberstrapaziert werden, hoere ich auf zu lesen und wende mich anderen (mich eher interessierenden?) Sachen zu.

Werde mal wieder vorbeischauen, wenn du die "konventionellen" Sachen, die du noch in petto hast, einstellst  Wink


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Valeska
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Beitrag09.02.2009 20:06
Re: Anfang meines letzten Kurzromans (Karikatur eines ....
von Valeska
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Ja, wäre vielleicht ganz hilfreich, den ersten Abschnitt als Zukunft zu kennzeichnen.

Zitat:
P.S. die Person ist 17, man soll ja nicht glauben alle 17 jährigen können nur Gossensprache, gerade das hin und her zwischen Hochsprache und derb mag ich einfach. Z.B. nutzt Toni sehr viel psychologische Terminologie, obwohl er seine Therapie ablehnt und die Therapeutin verachtet (später). Somit sind bestimmte Ausdrücke authentisch, da das oft gesehen wird. Schaut mal Talkshow, die Leute können noch so "Assi und Ungebildet sein", Menschen mit einer Therapie hinter sich haben die Angewohnheit, bestimmte Dinge auf eine bestimmte Art zu benennen. Aber das ist wieder so eine Metaebene, die wohl ich nur verstehe und wenn ich es schaffe sowas allgemeinverständlich darzustellen, dann bin ich ein riesen Stück weiter.

Dass es auch Jugendliche jenseits der Gossensprache gibt, ist klar, aber darum geht es eigentlich gar nicht ... ich glaube, der Eindruck, einen "erwachsenen", 30-jährigen Prota vor mir zu haben, entstand eher durch die Art der Gedanken, der geschilderten Erlebnisse etc. pp. Vor allem im ersten Teil, den du ja jetzt aber auch erklärt hast, und durch die ersten ca. vier Absätze des zweiten Teils. Danach erscheint es mir dann jugendlicher, aber nach der Erwähnung des Alters liest man es auch anders ...



1 - Dezember irgendwann

Es ist bitterkalt und überall liegt eine noch zarte Schneeschicht. Dass der weiße Schleier sich erst einen Tag nach Weihnachten auf die Welt legt, ist wieder eines dieser Geschehnisse, die uns in unserem Leben so widerfahren. Als ob jemand sehr Mächtiges einen wirklich unverständlichen Humor hat.
Der im Boden eingelassene Grabstein des Urnengrab-s ist von Schnee bedeckt.
Ich bücke mich, ziehe meine Handschuhe aus, spüre die wohltuende Kälte und wische Schnee beiseite, bis ich den Grabstein sehe. Einen kurzen Moment überkommt mich die Trauer, die ich aber mit einem Zittern davon schüttle - abschüttle? auf jeden Fall zusammenschreiben. Den Blumenstrauß, den ich gerade eben gekauft habe, entlasse ich aus seinem Papiergefängnis und lege ihn bedächtig auf den freigelegten Grabstein.
Wir werden dich nie vergessen Satzzeichen
Erinnerungen kommen in mir hoch, krabbeln langsam meinen Nacken empor, dringen von hinten in meinen Kopf ein und Tränen scheinen Ausgleich schaffen zu wollen, wie ein Wasserfall spülen sie das schlechte Gewissen aus mir heraus.
Ich ziehe mir wieder meine Handschuhe an und wische die salzige, flüssige - überflüssig: Tränen sind immer flüssig Erinnerung einfach weg.
»Habe ich eben wieder ein Stück von dir verloren?«, flüstere ich kaum hörbar dem Grabstein zu.
Immer seltener bin ich hier, immer häufiger sind die Phasen des Vergessens, doch bekomme ich nur hier ein schlechtes Gewissen, bedauere, dass die Flut des Alltäglichen langsam den Platz der Trauer einnimmt. Doch dann stehe ich hier, weine obligatorische Krokodilstränen, klingt unglücklich: die sich zumindest so anfühlen, Komma und wieder zu Hause angekommen, spiele ich das Leben.
»Ich soll dich von den anderen grüßen. Wenn du mich irgendwie hören solltest, dann sei dir bewusst, dass wir dich so unendlich vermissen. Wärest du doch bei uns geblieben.«
Ich schaue mich einmal um, aber niemand ist da. Ganz alleine stehe ich hier und lediglich der schwarze Grabstein schafft einen Akzent im sonst trostlosen Weiß. Die Blumen scheinen förmlich in den Abgrund zu stürzen, stellen mit unbändiger Farbe des Frohsinns die Dualität des Daseins wieder her.
Ich verspreche dir, ich werde ihn lieben und immer auf ihn acht geben - denke ich und breche dann wieder auf, in die Welt der Lebenden, in die Welt der Verdrängenden und in die Welt der Liebenden.


2 - Januar 1995

Schneegrau, der Blick aus dem Fenster ernüchtert. Hier und dort liegen Weihnachtsbäume am Straßenrand. Alte, trockene Tannen, deprimierende Überreste eines noch depremierenderen Festes. Tote Bäume auf unweißem Schnee, umzingelt von Menschen in regem Treiben. Die Fensterscheibe beschlägt aufgrund meines Atems, versperrt die Sicht, verschleiert den Trübsinn dort unten. Oder ist es der Trübsinn hier oben? Die Scheibe lediglich ein Spiegel zum H-indurchschauen?
Ich friere. Die Heizung ist aufgedreht, meine Hände sind ganz unbemerkt, intuitiv, dort hingewandert. Doch diese Kälte kann keine Heizung der Welt wärmen. Weihnachten ist lediglich ein zynischer Abgesang auf längst verschwommene Werte. Zynismus ist hierbei die Religion, kein Komma der Religion-s-losen ist mir so geläufiger, der metaphysische Schrei nach einer Ersatzdroge.

Ich kehre dem Fenster den Rücken zu. Mein Zimmer liegt im wahrsten Sinne des Wortes vor mir. Der Boden ist zugemüllt. Schränke dienen nur der Zierde, oder sind  fiese Erfindungen der Gewissenspolizei. Und wieder ein Stachel, ich habe aufgegeben diese herauszuziehen. Mein Bett befindet sich unter einer Tonne Zeug. Ich schlief - habe ... geschlafen? deswegen die letzten Nächte auf meiner Isomatte auf dem Boden, die zwischen undefinierbaren Dingen liegt. Einer grauen bedrohlichen Masse an Dingen. Die Isomatte sieht ein wenig aus wie ein Schlauchboot auf einem Ozean. Das mittagliche Aufstehen gleicht somit eher einem Freischwimmen, das rettende Ufer ist mein Sofa, welches in perfektem Abstand zum Fernseher steht. Mein Tor in eine andere Welt, welches mir meine Freundin öffnet. Der Name ist Programm, ein Heimcomputer, der AMIGA heißt, die wissen schon genau, wer ihre Zielgruppe ist. Die Bedienung meiner Freundin verläuft über  nabelschnurartige Verbindungskabel, zärtlich liebkosend ist meine Hand der Schlüssel. Mein Computer ist somit die einzige Frau, die Männer oder Jungen wie ich gut verstehen und mal zärtlich, mal ruppig behandeln. Der Joystick hat etwas von Brüsten, man kann ihn drücken, bewegen, zärtlich streicheln. Dass das Ding aber eher einem Schwanz gleicht, ist gelinde gesagt  fies. Ich denke aber, dass es n-icht umsonst wie ein männliches Geschlechtsorgan aussieht,  so haben Jungs wie ich, kein Komma keine Berührungsängste. Sehr schön ist auch, dass meine Freundin Rückmeldungen gibt, ob man es ihr richtig besorgt. Ein Spiel lügt keine Erfolge vor, betrügt mit anderen, wenn sich Missfallen und Routine einschleichen. Aber selbst mein Computer belohnt nur Könner und Macher. Nur wer etwas in dieser Welt schafft , Komma bekommt ein positives Feedback.

Aber ich betrüge meine Freundin immer häufiger. Die virtuelle Welt vor meinen Augen ist nicht so spannend wie eine - die? warum "eine"? andersartige Welt hinter meinen Augen. Ich weiß gar nicht so recht , Komma wann ich begonnen habe , Komma alles mögliche an rauschverursachenden Dingen in mich hineinzustopfen oder hineinzuatmen. Am liebsten ist mir ein flotter Dreier, vernebelt das Virtuelle genießen, ein wirklich funktionierendes Ventil für die, die dieser Welt nichts abgewinnen können.

Meine Therapeutin nennt das Depressionen, meine Mutter warum machst du Absätze??
»zu viel Zeit um auf schlechte Gedanken zu kommen« ??
und meine Freunde durchgeknallt. Ich nenne mich einfach Toni. Meine Mutter gab mir im Vollrausch den Namen, anders ist das nicht zu erklären. Meinen Erzeuger habe ich noch nie getroffen. Wenn man den Überlieferungen trauen kann, ist er ein italienischer Gastarbeiter und nachdem er meine Mutter geschwängert hatte, verschwand er schnell und wurde fortan nicht mehr gesehen. Sein Name ist Guiseppe, anscheinend habe ich etwas von ihm geerbt, denn ich fliehe auch gerne vor Problemen. Meine Mutter oder auch nur einfach Helga, - entweder zwei Kommata oder keins suhlt sich seit dem Verschwinden meines Vaters vornehm in Apathie, gewürzt mit Tabletten und einem allabendlichen Schlaftrunk. Die Sofa-Insel-Weltanschauung habe ich wohl von ihr, ich könnte schwören, Komma Helga sei auf  ihrem Zweisitzer festgewachsen oder es sei eine anderweit-i-ge lebensbejahende Mensch-Möbel-Symbiose entstanden. So kann die Alte mir wenigstens nicht auf den Sack gehen. Die bekommt ja selbst nichts gebacken und das weiß sie gut genug. Es mag schon fast einem Klischee en-t-sprechen, dass meine Mutter Sozialhilfe bekommt und ich mein nicht vo-R-handenes Taschengeld mit Drogenverkäufen aufbessere. Aber hey, so bin ich halt! Und wenn mir einer mit Klischee kommt, dann gibt es klischeehaft auf die Fresse!

Meine Drogen besorge ich mir bei Mark, er sagt immer: Absatz??
»Junge, solange du noch nicht achtzehn bist, Komma kannst du machen, Komma was du willst, die können dich mit einer Tonne Koks erwischen und sperren dich nur paar Monate ein.« Ich glaube ihm einfach, zwar durfte ich schon unzählige Sozialstunden leisten, und bin wenn man es genau nimmt vorbestraft, aber so richtig an den Eiern haben sie mich noch nicht zu fassen bekommen.
Mark besorgt mir das Zeug und bleibt sonst vornehm im Hintergrund. Ich wiederum verrichte die Dreckarbeit, zum Beispiel mir in der Kälte vor meiner Stammdisco den Arsch abfrieren. Mein Angebot erstreckt sich von allerlei bunte Pillen, weißem Pulver über kleine Löschpapierschnipsel bis hin zu braunen harzigen Stücken. Diese netten Dinge koste ich ganz selbstlos für meine Kunden probeweise - das ist doppelt, doch mische ich sie vornehmlich mit legalen Drogen. Somit scheide ich als Produkttester aus, da ich die reine Wirkung eines Stoffes kaum erahnen kann.  
»Ist Hammer!«, ??
oder: »D-as haut dich weg, echt ey, bis zu den Sternen«, ??
reichen auch als Verkaufsargumente völlig aus.  Ich habe mal gelesen, dass in der Werbung nur ein Wort nie schlecht ist und immer wirkt. Dieses Wollmilchsauwort ist 'Neu'. Gerade bei Drogen funktioniert das nicht, die meisten Kunden sind wirklich sehr, Komma sehr konservativ in ihrer Konsumgewohnheit. Mein Problem, oder besser eines meiner Probleme, Komma ist, dass ich bald achtzehn werde. Ich erklimme dann idealerweise eine Stufe in der Hierarchie. Potentielle Nachfolger für meinen Job gibt es eher schon zu viele. Aber jeder, der nicht ganz doof ist, weiß natürlich auch, dass Mark oder wie die Hintermänner auch heißen mögen, keine Zwischenschaltstelle braucht, die nur Profit kostet. Somit umgibt sich mein Dealer gerne mit recht jungen Menschen, sozusagen potentiellen Nachfolgern von mir. Er selbst geht schätzungsweise auf die D-reißig zu. Um sein Alter macht er ein Riesengeheimnis, wir feiern zwar immer mal seinen Geburtstag, aber welchen weiß ich nicht. Witzigerweise hat Mark am elften Januar Geburtstag, an dem Tag, Komma an dem auch Albert Hoffmann, der Entdecker des LSDs, Komma seinen Jahrestag hatte. Ich glaube, Komma das ist eh eine Lüge, passt zu ihm. Er macht sich immer exklusiver, Komma als er ist.

Anfangs fand ich das ja toll, bei Mark abzuhängen, zu kiffen, Speed zu ziehen und Filme zu schauen,  obgleich sich sein Videoarchiv lediglich auf Pornos und Horrorfilme beschränkt. Mittlerweile gehe ich nur noch zu ihm, Komma um Stoff zu holen, die Hälfte seiner Kumpels – vor allem die neuen - ist mir unbekannt. Mark ist nicht direkt ein Freund, eher ein Geschäftspartner. Und eigentlich geht der mir tierisch auf den Sack. Wie oft ich schon daran gedacht habe, seine Bude einfach abzubrennen und ihm dann, wenn er halbverkohlt rausrennt, richtig schön in seine bis dahin hartgekochten Eier zu treten. Dann würde ich auf ihn pissen und netterweise seine noch brennenden Klamotten löschen. Im Kern bin ich doch ein guter Mensch. Ich amüsiere mich köstlich, Komma wenn ich daran denke, wie er durch einen verkohlten Nasenstumpf versucht, sein geliebtes Koks zu ziehen. Scheiß auf Mark!


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Beitrag09.02.2009 20:21

von noteingang
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Hi Valeska,

mit den Komma, hm ist das nun nach neuer Rechtschreibung korrigiert? Mir war so, dass man echt viele weglassen kann. Ich kenne die alte recht gut, aber da ich auch neu "rechtschreibe", versuche ich auch die neue Kommaregel zu nutzen.

Aber das blau von dir angemerkt ist fast durch die Bank weg so gewollt und auch nicht veränderbar.

gerade salzig, flüssig (jaja Adjektivdopplung, ich will es dennoch so)
steht ja auch nicht flüssige Tränen, sondern flüssige Erinnerungen

,die sich so...  => soll unglücklich klingen, man soll stolpern, damit man nicht denkt, es wären Krokodilstränen, sondern sie nennt es nur so.

Perfekt ist Zustand bis jetzt anhaltend.
schlief bezeichnet den Vorgang in der Vergangenheit.

den Überlieferungen  - finde ich zu bestimmt, mein Sprachgefühl sagt mir ohne den

eine andersartige (gibt mehere Drogenarten)

probeweise stimmt, muss weg

Absätze immer, weil ich wörtliche Rede einrücke, auf TB Seiten lässt es sich besser lesen, hier siehts unglücklich aus.

Sonst sind ja garnicht so viele Fehler drin wink

Und wie gesagt Komma, bin da irritiert, habe erst gerade die neuen Regeln gelesen und sollte wohl einfach überall eins hinpacken, wo die früher auch waren.

Danke dir für deine Mühe


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Valeska
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Beitrag09.02.2009 20:42

von Valeska
Antworten mit Zitat

noteingang hat Folgendes geschrieben:
Hi Valeska,

mit den Komma, hm ist das nun nach neuer Rechtschreibung korrigiert? Mir war so, dass man echt viele weglassen kann. Ich kenne die alte recht gut, aber da ich auch neu "rechtschreibe", versuche ich auch die neue Kommaregel zu nutzen.

Das ist neue Rechtschreibung ... man kann manche weglassen, aber nicht alle. Und du setzt dafür einige an Stellen, wo keine hingehören. wink Passt schon.


Zitat:
,die sich so...  => soll unglücklich klingen, man soll stolpern, damit man nicht denkt, es wären Krokodilstränen, sondern sie nennt es nur so.

Inhaltlich klar, nur wäre eine leicht Umformulierung nett wie "Doch dann stehe ich hier, weine obligatorische Krokodilstränen, zumindest fühlen sie sich so an, und ..."
Das ist immer noch betont, klingt aber nicht mehr so nach "Schulkind erzählt". Embarassed


Zitat:
den Überlieferungen  - finde ich zu bestimmt, mein Sprachgefühl sagt mir ohne den

Ui, das ist ja interessant. Vielleicht regional bedingt ... in meinen Ohren klingt es ohne Artikel ziemlich falsch. Na ja. Und ziemlich bestimmt sind die Überlieferungen ja eigentlich auch. Nein, bitte nicht streiten, du darfst eh schreiben, wie du willst.


Zitat:
Absätze immer, weil ich wörtliche Rede einrücke, auf TB Seiten lässt es sich besser lesen, hier siehts unglücklich aus.

mitten im Satz? Absätze für wörtliche Rede mache ich ja auch, aber doch nicht mitten im Satz! Außerdem ist nicht alles wörtliche Rede, was Anführungszeichen hat. wink


Zitat:
Danke dir für deine Mühe

Bitte


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noteingang
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Beitrag19.02.2009 17:50

von noteingang
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Edit, Schnellschuss sorry

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