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Der Junge am Fenster


 
 
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T Water
Schneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 8



Beitrag29.10.2008 15:16
Der Junge am Fenster
von T Water
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich bin noch relativ neu in der "Szene" d.h. ich befasse mich noch nicht allzu lange mit dem Schreiben diverser Kurzgeschichten etc. Deshalb habe ich mir gedacht ich verfasse einen kurzen Text und stell ihn mal hier rein um zu sehen wie andere leute darauf ragieren und eventuell auch weiterhelfen können, und dafür ist das Forum hier ja gedacht, wenn ich das richtig verstanden hab  Laughing
Also los gehts:

Der Junge am Fenster

Es ist einer dieser Morgen, wie er sie schon zu genüge erlebt hat. Langsam wacht er zu den Melodien eines Musikvideoclips auf, da er gestern vor dem Fernseher eingeschlafen ist. Noch etwas gelähmt von der morgendlichen Müdigkeit sieht er sich das ganze, hilflos, ein paar Minuten an. Als er sich wach genug fühlt, richtet er sich behutsam auf und setzt sich auf die Kante seines Bettes. Müde streckt er die arme weit nach oben, sodass er mit seinen Fingerspitzen noch an die Schrägdecke über seinem Bett stößt. Schlaftrunken wühlt er anschließend mit seinen Händen unter der Schlafdecke, in der Hoffnung die Fernbedienung zu finden. Als er sie gefunden hat schaltet er den Fernseher aus und wirft die Fernbedienung hinter sich auf die Decke.
Nachdem er sich aufgerichtet hat, trottet er quer durch sein dunkles Zimmer. Ein paar schwache Lichtstrahlen, die durch die Rillen seines Rolladens dringen, weißen ihm den Weg. Am Fenster angekommen, hält er einen kurzen Moment inne und hofft dass die Sonne wenigsten etwas zu sehen ist. Anhand der schwarz-grauen Lichtspiegelungen auf seinem Fußboden ist dies jedoch nicht zu erwarten. Mit einem Ruck schafft er es fast den Rolladen komplett hochzuziehen. Das Bild, das sich vor ihm auftut ist den Erwartungen entsprechend trist.
Aus der grauen Wolkendecke strömen Millionen winzig kleiner Regentropfen. Sie sind so klein, dass das Prassen des Regens fast nicht zu hören ist. Sein Blick fällt auf die drei Bäume, die in einer Reihe vor seinem Fenster stehen. Nur der größte von ihnen trägt noch ein paar wenige Blätter. So wenig, dass er sie mühelos zählen könnte.
Als er da steht und auf seine kleine Welt blickt, erinnert er sich plötzlich ein paar Monate zurück. Auch damals stand er eines morgens hier und blickte aus dem Fenster. Damals war das Fenster weit geöffnet und ein kühler Morgenwind strich wohltuend durch seine Haare, sodass er minutenlang dort verharrte und das Leben in sich aufsaugte.
Er öffnet seine Augen und starrt erneut auf die wenigen Blätter, die leblos von den Ästen des großen Baumes hängen. Plötzlich bemerkt er jedoch einen Jungen der, in Richtung Kreuzung, den Gehsteig entlang trottet und einen blauen Zeitungswagen hinter sich herzieht. Ein paar Meter kämpft er sich noch mühsam durch den Regen, bis er schließlich die Kreuzung erreicht. Dort bleibt er stehen und öffnet die Klappe des Wagens um hastig ein paar Zeitungen herauszuziehen. Nachdem er sie gezählt hat, scheint er zu bemerken dass ihm noch eine fehlt. Da er beide Hände voll hat, dauert es einige Sekunden bis er sie aus dem Wagen jongliert und schließlich einigermaßen sicher auf dem Stapel in seinen Händen platziert. Der Junge überquert die Kreuzung und läuft weiter den Gehsteig entlang. Den Zeitungswagen lässt er an der Kreuzung zurück.
Teilnahmslos aus dem Fenster starrend sieht er dem Zeitungsjungen zu, wie er hastig in jeden Briefkasten eine der Zeitungen einwirft, bis er schließlich hinter den Häuserreihen verschwindet.
Eine Frau mit Regenschirm taucht plötzlich aus einer der kreuzenden Straßen auf und bleibt neben dem Zeitungswagen stehen. Etwas zögerlich blickt sie durch die geöffnete Klappe in das Innere des Wagens. Symbolisch wandert ihr Blick kurz nach oben in den Himmel und wieder zurück auf die geöffnete Klappe. So verharrt sie noch einige Sekunden, bis sie sich entschließt die Klappe zu schließen. Unbeirrt setzt sie ihren Gang fort.
In diesem Moment klopft die Zuversicht an die Türe des Jungen am Fenster.

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Kowalski
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 43
Beiträge: 46



Beitrag29.10.2008 17:33

von Kowalski
Antworten mit Zitat

Ich glaube wohl zu meinen, dass du nüchtern betrachtet, bei gleichzeitiger Abwägung aller dafür in Frage kommenden Kriterien und bei ausdauernder Eingebung meditativ versunkener Eintrachten, beim Barte des Propheten, in kaum zu leugnender Weise einen ziemlich guten Text produziert hast, der in seinen Anlagen von Talent und Erzählfreude zu berichten weiß; ganz anders als dieser wahrheitsaufschiebende Gemeinsatz eines Taugenichts.

Im Ernst, ich finde den Text ziemlich gut und du hast Potential. Du beschreibst bildhaft und mit einer bewundernswerten Detailgeduld bei schönem Wortgebrauch. Schlafdecke fand ich daneben ziemlich reizend. Zudem hast du ein schweres Thema lebendig gemacht, weil nicht viel passiert und alles auf einer kurzen Zeitskala - da kannste zu Recht stolz darauf sein.

Für Detailkritiken müssteste denk ich in die Talentschmiede umsiedeln; gäbe nicht viel: Rechtschreibung etwas, Kürzen an bestimmten Stellen. Denke deinen nächsten Text kannste ohne Bedenken dort reinstellen.
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T Water
Schneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 8



Beitrag29.10.2008 20:12

von T Water
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Kowalski hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube wohl zu meinen, dass du nüchtern betrachtet, bei gleichzeitiger Abwägung aller dafür in Frage kommenden Kriterien und bei ausdauernder Eingebung meditativ versunkener Eintrachten, beim Barte des Propheten, in kaum zu leugnender Weise einen ziemlich guten Text produziert hast, der in seinen Anlagen von Talent und Erzählfreude zu berichten weiß; ganz anders als dieser wahrheitsaufschiebende Gemeinsatz eines Taugenichts.

Im Ernst, ich finde den Text ziemlich gut und du hast Potential. Du beschreibst bildhaft und mit einer bewundernswerten Detailgeduld bei schönem Wortgebrauch. Schlafdecke fand ich daneben ziemlich reizend. Zudem hast du ein schweres Thema lebendig gemacht, weil nicht viel passiert und alles auf einer kurzen Zeitskala - da kannste zu Recht stolz darauf sein.

Für Detailkritiken müssteste denk ich in die Talentschmiede umsiedeln; gäbe nicht viel: Rechtschreibung etwas, Kürzen an bestimmten Stellen. Denke deinen nächsten Text kannste ohne Bedenken dort reinstellen.


Ok das werde ich mal machen. Dankeschön für die Kritik.
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag29.10.2008 20:20

von Hoody
Antworten mit Zitat

Hallo T-Water ( wäre ein cooler name für nen neuen Superheld.
Hier kommt T-Water!!!!)

Ich fand deinen Text gut geschrieben.
Aber weiterlesen würde ich es nicht (wenn es ein Buch wäre).
Er ödet mich irgendwie an...
Es ist alles schön beschrieben, ich kann die Frau, den Jungen gut sehen. Und so weiter. Aber irgendwie spricht mich der Text nicht an.
Ist aber bei jeden Typ anders, einen anderen wirds wohl super gefallenn.

Also kannst du deine weiteren Texte ohne Bedenken wo anders hinpacken.
Aber es wäre nett wenn du dich vorstellst^^
wir kennen dich ja alle noch nicht.

Also freundliche Grüße Jarda.


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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T Water
Schneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 8



Beitrag29.10.2008 20:24

von T Water
pdf-Datei Antworten mit Zitat

OK danke. Vorstellung folgt  Laughing
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