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Gast
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10.12.2006 03:19 [Fant] Eine Geschichte braucht Hilfe von Gast
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Hallo.
Momentan bedeckt der erste Teil meiner Geschichte etwa ~40 Taschenbuchseiten und ist abgeschlossen. Soll die Einleitung für mehr werden. Da der ganze Text in meinen Augen einfach zusammengehört, würde ich ihn ungern auseinander reissen und nur ein kleines Stück posten. Und geht es mir nicht darum das ich eine kleine Stütze in Grundlagen bekomme, sondern ich suche erfahrene (professionelle?) Hilfe in Sachen Spannungsaufbau/kurve, usw. Beruflich habe ich Schriftsetzer/Mediengestalter gelernt und dort unterwirft man alles den Regeln der Typografie. Gestaltung definitiert sich dadurch wie sie auf den Betrachter wirkt. Doch beim Schreiben fehlt mir bisher eine Grundlage (Suche: "Ausbildungsbuch für Schriftsteller"), Regeln die es definitiv gibt, ich aber nicht kenne. Die Wirkung auf den Leser ist wichtig und es gibt sicher diverse Regeln wie man diese gezielt beeinflussen kann. Doch so bin ich mir nicht sicher, ob das was ich schreibe immer für den Effekt ausreicht. Bisher wurde der Text schon von Bekannten gelesen, die gerade den Spannungsaufbau für gelungen hielten, aber andere Sachen, bzw vorallem was man tun könnte um bestimmte Aspekte noch mehr hervorzuheben, kann ich diese nicht fragen.
Da einige Bekannte den Text bereits gelesen haben, sollte er bis auf einige Kommafehler fehlerfrei sein. Und da ich bisher nur sehr gute Kritik bekam, sollten die ~20 Minuten keine verschwendete Zeit sein, sondern sich lohnen.
Falls jemand mir damit helfen könnte und etwas Zeit dafür aufwenden, würde ich ihm den Text schicken. Das ganze fällt unter klassische Fantasy, auch wenn Magie und ähnliche Dinge sehr dezent eingesetzt werden.
Danke
Gruss, Benjamin
PS: Ein kurzer Auszug des Textes um sich ein Bild zu machen.
Das Zwielicht hatte seine Arme um das Land gelegt und die dunklen Mauern der Burg ragten bedrohlich in die kommende Nacht hinein. Fackelschein tauchte Fenster und den Innenhof der Burg in sanftes Orange und auch das Dorf Steinfels, am Fuss des Hügels, war in Fackelschein getränkt. Schon aus der Ferne konnte man die Musik hören, Gesang und Gelächter und Flöten, Trommeln und Geigen. Er konnte Figuren ausmachen, die um die Feuer tanzten, um die Wette tranken und sogar Kinder die spielten. Doch er selbst nahm den Weg zur Burg, ohne auch nur in die Nähe des Dorfes zu kommen. [...]
Er selbst trug eine braune Lederhose, dazu einen leichten Lederpanzer mit der Waage seines Gottes auf die Brust gestickt. Sein Schwert an der Seite, trat er in den Innenhof der Burg und liess seinen Blick über die Anwesenden schweifen. Der gigantische Tisch, den man aufgebaut hatte, war kaum noch besetzt. Die Meisten der gehobenen Gesellschaft fand man auf Bänken sitzend wieder oder standen in kleinen Gruppen zusammen. Hinter einem Torbogen, dort vermutete er den Garten der Burg, hallte ein helles Lachen einer jungen Frau hervor das sich einige Momente über die Musik des Dorfes, welches bis zur Burg drang, und dem Gesang des Bardens vor Ort, erhob. Er selbst war nicht der einzige leicht Gerüstete. Einige der Herren trugen sogar reich verzierte Brustpanzer oder ebenso leichte Rüstungen, während die Damen durchweg in feine Kleider gehüllt waren. Über hundert Männer und Frauen hatte er alleine im Blickfeld, [...]
In der Menge hatte er gerade einen Mantel mit dem viereckigen Felsen, dem Emblem von Steinstolz, ausgemacht und wollte darauf zusteuern als das Gesicht einer Frau plötzlich die Sicht versperrte. Sein Blick traf auf zwei klare blauen Augen, die seinen Blick erwiderten. Lange geschwungene Wimpern dazu, helle Haut, unbedeckt zu den Schultern hinab, darüber das schwarze Haar, dessen Strähne sich hinabschwang um dort aufzuhören, wo die Linien des Ausschnitts begannen. Jedoch war sein Blick auf die roten Lippen gerichtet, deren helle Stimme sich an ihn richtete. "Euch muss ich beim Bankett übersehen haben. Mit wem habe ich die Ehre?"
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Harpy Leseratte
H
Beiträge: 165 Wohnort: Meiningen
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H 14.12.2006 11:52
von Harpy
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Dieser Auszug erinnert mich in seiner ganzen Atmosphäre
erstaunlich stark an eines meiner ersten Werke.
Wenn du nach Hilfe suchst, ich kann es lesen,
analysiere es in ruh'.
Sicher kann ich dir erklären, was du änderst und wozu.
Aber bleiben tut der fahle, dunkle Beigeschmack,
das was du tust ist ohne Zweifel, halbwegs mäßig angesagt.
Wer Hilfe braucht, der soll sie bekommen,
aber wir sind hier nicht beim BND.
Du könntest dich ja auch an ein Lektorat wenden.
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Lady Anch Eselsohr
L
Beiträge: 227
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L 17.12.2006 04:13
von Lady Anch
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Ich denke auch das wenn du soweit bist wie du sagst, dann solltest du auch professionell weitermachen und dich an einen Lektor wenden.
Jeder hat seinen eigenen Stil und wenn dies dein Stil ist, dann belasse es dabei.
Vom Inhalt her ist es für mich nicht so ganz ansprechend, liest sich aber flüssig.
Regeln auf die du ansprichst, gibt es meines Wissens nicht wirklich. Einzig die Formregeln (Normseite, etc..) die hier im Forum genannt werden, sind mir bekannt. Man schreibt, was einem selbst gefällt und hofft, das es anderen gefällt. Das ist die wichtigste Regel.
_________________ xxx |
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joharst Eselsohr
J
Beiträge: 322
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J 17.12.2006 20:19
von joharst
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Puh, wenn das so über 40 Seiten weitergeht, hätte ich aber keine Lust, sie zu lesen. Mit dem Aufbau von Stimmung ist nicht gemeint, dass du jedes Detail bis ins Kleinste beschreibst. Den ersten Absatz lasse ich mir ja noch gefallen, doch dann wird es nur noch ermüdend.
Ist es wirklich relevant, dass er eine braune Lederhose trägt und das ihre Wimpern lang und geschwungen sind?
Viel interessanter wäre doch, was den Personen durch den Kopf geht.
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Claudia Leseratte
Alter: 53 Beiträge: 104 Wohnort: Regensburg in Bayern
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21.12.2006 14:07
von Claudia
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Mit einer professionellen Umstrukturierung Deines Textes kann ich nicht dienen. Dafür mit meiner Meinung:
Deinen Stil kann ich mit der Zeit, in der diese Geschichte wohl spielt, assoziieren. Mich hat der Ausdruck darauf zusteuern irritiert. Es passt für mich nicht zu der gehobenen Audrucksweise. Sich dort hin wenden oder ganz banal dort hin gehen, würde mir besser gefallen. Auch gigantisch könntest Du ersetzen, z.B. durch die Angabe konkreter Maße, oder gewaltig/riesig verwenden. 'Ein gewaltiger Tisch, der [gut und gerne] .... Gästen Platz bieten mochte, ...' würde mich mehr ansprechen.
Sein Blick traf auf zwei klare blauen Augen, die seinen Blick erwiderten. Lange geschwungene Wimpern dazu, helle Haut, unbedeckt zu den Schultern hinab, darüber das schwarze Haar, dessen Strähne sich hinabschwang um dort aufzuhören, wo die Linien des Ausschnitts begannen. Jedoch war sein Blick auf die roten Lippen gerichtet, deren helle Stimme sich an ihn richtete. "Euch muss ich beim Bankett übersehen haben. Mit wem habe ich die Ehre?"
Dass sie seinen Blick erwidert ist klar, denn immerhin sieht sie ihn an, ich würde das nicht extra betonen. Oder Du verleihst ihrem Blick einen bestimmten Ausdruck: streng, irritiert, fragend, prüfend, usw. Die Beschreibung der Dame ist zu kompliziert, finde ich. Ich musste mehrmals nachlesen, bis ich es vollständig nachvollziehen konnte. Vielleicht solltest Du das alles nicht in einen Satz packen.
...liess seinen Blick über die Anwesenden schweifen...
' ... sah sich aufmerksam um ...' würde ich es formulieren, denn immerhin ist die nachfolgende Beschreibung sehr ausführlich.
Was mir in dem Text fehlt, ist die Lebendigkeit. Wenn ich eine Umgebung genau beschreiben muss, dann gebe ich dem Protagonisten dabei ein wenig Aktivität zum auflockern. Er könnte sich um sich selbst drehen; die Stirn runzeln; zwischendurch einen inneren zynischen oder bewundernden Kommentar abgeben; tief durchatmen; schätzen, um wieviel Zeit er sich wohl verspätet hat; nach einer bestimmten Person Ausschau halten, oder sich ärgern, eine unangenehme Person zu entdecken; hungrig und durstig sein und sich deswegen wünschen, er wäre etwas eher eingetroffen ; ...
Liebe Grüsse,
Claudia.
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