Nirgendwo

[Berni]

Nirgendwo

Reich mir die Hand
und wir fliegen
über Gedankenberge
und Gefühlstäler
passieren die Seen
der Träume
die Städte
der goldenen Zukunft
bis hin zum alten
Bergdorf Nirgendwo
und dort
werden wir landen
und zuhause sein

[MosesBob]

Hallo Berni!

Mich hat leider eine Erkältung erwischt, daher, infolge mangelnder Energie, nur ein kurzes Statement: Das Gedicht wirkt von der ersten Zeile an unheimlich vertraut auf mich. Ich mag es, wenn Menschen davon sprechen, Zuhause zu sein oder ihr Zuhause zu finden, zu suchen. Das erzeugt Wärme oder Sehnlichkeit, je nach dem, ob man noch auf der Suche ist oder schon am Ziel angelangt. Woran ich dabei immer denken muss, ist dieses Lied (der ganze Text ist der Wahnsinn, hier habe ich aber nur die letzte Strophe zitiert):

"we made it to the moon
but we can't make it home
waitin' on a rescue that never comes
made it to the moon
but we can't make it home
maybe home is where the heart is given up
to the one"
Live - They Stood Up For Love (Der Typ mit der Insektenbrille heißt Ed Kowalczyk und hat eine der charismatischsten Stimmen im Business)

Nach dem Naseputzen sehe ich, dass doch ein ordentlicher Kommentar draus geworden ist. Umso besser! Schönes Gedicht, Berni. Ein typischer Berni. Deine lyrische DNA schlängelt sich um die Worte wie eine rollige Tänzerin um eine Silberstange (dafür hat mir dein anderes Gedicht "Zerklüftete Gedanken" leider nicht gefallen).

Beste Grüße,

Martin

[Berni]

Martin,

ich danke dir für die wie immer lebendige, unterhaltsame Kritik. Freut mich, dass der Text gefallen hat.  

Ciao,
Bernd

[Rike]

Hallo Berni,

hm, ich empfinde dein Werk hier ganz anders als Martin.

Es ist durchaus schön und thematisch interessant, zumindest nach meiner Interpretation. Wobei ich es ganz anders versteh als Martin. Für mich hat es nichts Tröstliches, sondern eher was Trauriges, denn es heißt NIRGENDWO!

[Berni]

Hallo Rike,

danke dir für deinen Kommentar. Ich mag Interpretationen des Lesers nicht bewerten, insofern er nicht allzu sehr danebenliegt.    Schön jedenfalls, dass der Text mehrere Sichtweisen zulässt.

Ciao,
Bernd