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Merlinor
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Beitrag30.07.2008 18:03

von Merlinor
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Hallo Dreamweaver

Natürlich gelingt hin und wieder einem Newcomer ein sensationeller Durchbruch auf unüblichen Wegen.
Doch wie viele derartige Newcomer gibt es?

Auf solchen Wegen werden halt auch nur sehr wenige „reich und berühmt“.
Sehr wenige!
Um genau zu sein: Die Chance, ausserhalb der üblichen Vertriebswege mit einem Buch Erfolg zu haben, ist deutlich geringer, als die, es über den „steinigen“ Weg durch die Verlage zu schaffen.

Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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MosesBob
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Beitrag30.07.2008 21:07

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Orchidée de Lys hat Folgendes geschrieben:
MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Dreamweaver hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, neue Wege zu gehen und damit erfolgreich zu sein, ist eine große Heldentat. Zumindest in meinen Augen. Wie gesagt, Buch fällt mir keines ein das mit einer Heldentat abgeschlossen wurde. Aber im Bereich Film wäre mein Paradebeispiel das "Blair Witch Project"

Die Marketingstrategie von "Blair Witch Project" war einzigartig. Ohne Internet wäre der Film längst nicht so erfolgreich gewesen. Das war ja ein regelrechter Hype damals!


Aber sowas zu toppen ist schwierig. Eine lange Reihe von Wiederholungen und Nachahmern hat es ja gegeben, wie immer bei solchen Neuheiten. Und irgendwie kommen doch zZ. weder in der Musik noch in der Filmbranche neue Ideen. Siehe: Xte Coverversion von Hulk, Xmen Spin Off, Superman Teil 185 und wie diese Dinger alle heißen; aktuelles Musikbesipiel: Die Rapversion von Bowies "Lets Dance" ----  grauenvoll!!!

Die Comicverfilmungen würde ich da direkt ausklammern. Die sind (oder waren) eine ganze Zeitlang halt schwer im Kommen und trafen einfach den Puls der Zeit. Viele sind mit den Comics groß geworden, und da die alten Verfilmungen - sofern überhaupt vorhanden - nicht mehr zeitgemäß oder auf dem neuesten Stand der Technik waren, hat sich eine Neuverfilmung regelrecht aufgedrängt. Remakes wird es immer und überall geben.

Neulich habe ich einen Bericht über "Akte X" gesehen, in dem die Macher meinten, dass die Beliebtheit zu einem großten Teil auch mit dem Online-Service zusammenhing.


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Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
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Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
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Dreamweaver
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D
Beitrag31.07.2008 14:29

von Dreamweaver
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Ich sag ja, dass es selten ist etwas auf unkonventionellen WEge zu schaffen. Genau deshalb gilt es ja als frech, gefinkelt usw.

Ich weiß, dass BWP einzigartig war. Es gab viele Nachahmer. Jeder der einen Camcorder hatte wollte so etwas machen. Und wenn wir ehrlich sind - vieles was bei BWP unter "Marketing" fiel, wätte auch mit einer Strafanzeige münden können, da die beiden Produzenten die Bevölkerung bewusst hinter´s Licht geführt haben. Schon alleine, dass die drei Hauptdarsteller "vermisst" wurden, man das Auto das auf einen der Darsteller gemeldet war verlassen am Waldrand gefunden hat, interviews mit den besorgten "Eltern" ... alles auf der Homepage gesammelt. Dazu die ganzen Geschichten über die Hexe von Blair die verbreitet wurden usw.

 und dann nach einem Jahr, als halb Amerika um die jungen abgängigen Studenten besorgt ist,  tauchen plötzlich die Camcorder der drei auf.... ojojoj.... wenn das kein Genierstreich war.... Razz


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Streng genommen, gibt es nur drei Geschichten, welche Literatur, Musik und Film zugrunde liegen.
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag31.07.2008 14:55

von Brynhilda
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Natürlich kann man auf unkonventionellen Wegen scheitern!
Man kann aber auch auf konventionellen Wegen scheitern!

Und wer sich nicht auf den Weg macht, der kann sich nicht verirren.
Aber seien wir ehrlich - der, der es nicht einmal versucht, der ist schon lange gescheitert.

Wenn sich hier einer hinstellt und sagt: Schaut mal, ich habe mein Buch im Selbstverlag publiziert!
Dann sage ich: RESPEKT!
Respekt für den Mut, es auf eigene Faust zu versuchen! Respekt für den Mut, um die eigenen Visionen zu kämpfen!

Wer einmal den Bertelsmann-Katalog durchgeschaut hat, der kann die Aussage, daß nur qualitativ hochwertige Bücher bei den großen Verlagen publiziert würedn, nur abstreiten!
Der größte MIST wird bei Bertelsmann publiziert! Das ist Massenware! Literatur-McDonalds, mehr nicht! Ein Buch wie das andere!
Und es wird schlimmer von Jahr zu Jahr!

Deshalb: Lieber ambitionierte BOD-Publikationen als die von den Großkonzernen des Literaturbetriebs verordnete Massenware!
Lieber das Besondere! Lieber das Individuelle!
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Dreamweaver
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D


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D
Beitrag31.07.2008 20:35

von Dreamweaver
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@Brynhilda

Ich stimme Dir in Deinem Posting zu! Sogar in der Signatur smile


In vielen Verlagen sitzen ziemlich kühle Rechner die schauen, ob das Buch einen Gewinn macht. Ich habe mich gestern mit einem Freund unterhalten der bereits publiziert hat (ich habe ihn hier im Forum schon einmal erwähnt).

Er hat mir erzählt, dass er einmal mit einer Buchidee bei seinem Heimatverlag vorstellig wurde. Die Idee hat in der Verlagssitzung keine 2 Minuten überlebt. Er hat seine Idee vorgebracht, da kam der Einwand: "Was? Das basiert auf einer Sage?? Die schreibt bei uns doch der Winkler". Er ist dann fortgefahren. Bei der Charaktärenbeschreibung kam in weiterer Folge ein jüngeres Mädchen vor, dass vor ziemlich vielen Dingen (u.a. auch etwas das in der auf Geschichte basierenden Sage vorkam) Angst hatte. Der Verlag meinte, dass er so etwas niemals veröffentlichen würde, da ein Mädchen das Angst hat ein Klischee bedient das nicht mehr zeitgemäß ist. Dann müssten sie mit Protesten rechnen....

Und das Projekt war schon gestorben.

Und der Einwand "Klischees, gut genug für Enid Blyton, gut genug für mich" hat nicht gefruchtet....  Razz


Um die MÖglichkeit zu haben bekannt zu werden und gelesen zu werden braucht man entweder einen alt eingesessenen Verlag oder eine tolle Idee. Obwohl wir ja wissen, dass die haltwertzeit von Büchern auch in eingesessenen Verlagen eine sehr kurze ist...

Ich glaube, der Markt hat sich sehr verändert, die Strukturen noch nicht. Autoren müssen sich teilweise auch als Unternehmer sehen und man kann sich nicht auf alte Strukturen verlassen, wenn zwei Jungs mit drei Camcordern Hollywood erobern oder eine Frau mit Händeklatschen und "Kleiner Hai dim dim" in die Charts kommt...  Embarassed


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Merlinor
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Beitrag31.07.2008 23:00

von Merlinor
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Hallo Dreamweaver

Der gute Mann hatte schon publiziert. Bei seinem „Heimverlag“.
Hmm ... War das Buch ein Erfolg?
Kurz: Hatte der Verlag damit Geld verdient? Und Dein Freund ebenfalls?
Mal abgesehen vom Garantiehonorar?

Du sprichst hier von einer „Idee“. Nicht von mehr ...
Aber Du verübelst es Verlagen und machst etwas Grundsätzliches daraus, dass diese nicht auf jede Idee von Autoren einsteigen.
Das ist billig.

Verlage wollen Geld verdienen. Autoren auch.
Glaube mir, Verlage ( Ich rede nicht von den DKZV, die vom Geld der Autoren leben ... ) bemühen sich und verfolgen häufig auch unorthodoxe Strategien, einen Autor ins Lampenlicht zu rücken, von dessen Werk sie überzeugt sind.

Schwierig ist es allerdings im Bereich der Lyrik und deshalb muss ich Brynhilda zu einem gewissen Grad zustimmen.
Lyrik ist schwer zu verkaufen und Verlage scheuen hier das Risiko.

In diesem Sektor ist der Autor in der Regel sehr alleine und häufig ist der einzige Weg des Lyrikers in unserer Zeit, sich selbst nach Möglichkeit zu vermarkten.
Da kann ich dann schon zustimmen, wenn sie dem Selbstverlag das Wort redet.

Allerdings befürchte ich, dass solche Bemühungen nur sehr selten einen wirtschaftlichen Erfolg nach sich ziehen werden.
Dennoch und gerade deswegen selbstverständlich mein Respekt dem Lyriker/der Lyrikerin, der/die sich davon nicht abhalten lässt und um den Bestand seines/ihres Werkes kämpft.

In diesem Sinne unterschreibe ich gerne Brynhildas Aufruf ...


Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor

Nachtrag: Wenn das jetzt irgendwie „arrogant“ oder abschätzend geklungen haben sollte ...
Mir ging es hier ausschließlich um die wirtschaftliche Seite.
Selbst bin ich ( leider ) kein Lyriker.
Aber ich bewundere nur allzu oft die sprachliche Stärke und gelungene Wortwahl von Euch Dichtern ... jap!


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pna
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Paterson
Beitrag01.08.2008 06:17

von pna
Antworten mit Zitat

Ich glaube, ich habe in diesem Forum schon mehrfach erwähnt, dass sich Verlage die Möglichkeit der Quersubvensionierung offen halten. Lektoren sind keine Buchhaltungsschlampen. Die Marketingstrategen schon. Und ein Lektor kann die Verlagsleitung durchaus auch von einem Risikowerk überzeugen, wenn er es wirklich gut findet und auch der Ansicht ist, dass hin und wieder ein kontroverses Werk dem Ruf des Verlages dienlich ist.

Solche Bücher entwickeln sich dann manchmal zu "sanften" Rennern. Sie tauchen nicht bei den üblichen Rezensionisten auf, die für die üblichen Großproduktionen ihre Zehnzeiler schreiben, verkaufen sich aber im Schnitt dann doch so gut, dass zumindest die Produktionskosten wieder herinnen sind. Und in Literaturkreisen schaukelt man sowohl dem Autor als auch dem Verlag die Eier, wegen dem Mut, mal was zu wagen. Kommt nicht oft vor, öfter jedoch, als man glauben mag. Das können dann auch Gedichtbände sein, oder Bücher mit stilistischen Tricks wie Spiegelschriften, Zeichenschnecken, künstlerischem Firlefanz, oder aber auch Romane, in denen Ungewöhliches erzählt wird.

Altmodisch wie ich bin, beharre ich darauf, dass es die Hauptaufgabe des Autors ist, eine gute Geschichte zu erzählen. Ein Autor braucht nicht mehr, als die Idee (Keine Idee, außer in Dingen), die handwerklichen Fähigkeiten, die Kreativität und Papier, auf das er schreiben kann. Dieses endlose Zerreden von Marketing, Werbung, all dieses administrative Tamtam lenkt nur von der eigentlichen Aufgabe ab, vom wahren Fokus. Die wunderbar einfache Wahrheit ist: Der Autor schreibt, der Verlag verlegt.

Und zum Schluss:
Marketinggags mögen einen Einmalerfolg einbringen. Aber sagt mal schnell: Wie hießen die Jungs, die Blair Witch Project machten? Ohne googlen? Haben sich ihre Namen in die Muscheln gebrannt? Oder war das Pulver seit BWP einfach nur nass?

lg/Peter


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Dreamweaver
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D
Beitrag01.08.2008 10:37

von Dreamweaver
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@pna: Stimmt schon - von den Jungs und auch von den Schauspiuelern hat man nie mehr was gehört. Aber mit dem Umsatz von 60 Millionen USD können die das verkraften... so weit ich weiß hat sich Daniel Myrick nach BW und einer geflopopten TV Produktion über die Hexe zurückgezogen und vor 2 Jahren wieder begonnen einige kleinere Horror-Produktionen zu machen. Eduardo Sánchez hat 2006 auch einen erfolglosen Film gemacht. Von den drei Schauspielern hat einer immerhin in 14 Filmen mitgespielt.

Natürlich ist es optimal, wenn der Autor das macht was er am besten kann: Schreiben. Gelänge mir einmal eine Veröffentlichung würde ich zB nicht einmal eine Lesung machen wollen, das ist ja auch eine Form von Marketing...

@Merlinor: Der Freund hat bei dem Verlag schon mehrere Bücher veröffentlicht, einige davon sind schon in der dritten Auflage. Nur in letzter Zeit lehnen sie viele von seinen Ideen ab und schreiben ihm quasi vor was er schreiben soll. Also sie geben ihm ein Thema vor und mischen sich ziemlich stark in die Arbeit ein. Leider hat er auch das Erstveröffentlichungsrecht an den Verlag abgegeben.


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Maya.J
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Beitrag01.08.2008 12:17

von Maya.J
Antworten mit Zitat

@Dreamweaver

Angenommen du hättest jemanden, der an dich glaubt und der dir das Geld gibt dein Buch zu veröffentlichen. Würdest du wirklich ablehnen?

Ist es nicht eine Art von Meinungfreiheit sein Buch auch ohne die Zustimmung eines Verlages, über einen Eigenverlag oder was auch immer, zu veröffentlichen.

Was unterscheidet den privaten Geldgeber von dem Verlag ?
Beide geben dem Autor die Möglichkeit sein Buch zu drucken und seine Gedanken auch anderen damit zugänglich zu machen.
Nur der Verlag gibt vor über größerers Fachwissen zu verfügen und damit eine Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

Warum schreibt ein Autor?
Für die Schublade oder will er anderen etwas mitteilen?

Der Papierf. Verlag hat seine Berechtigung für die Schulklasse, die ihre Kurzgeschichten drucken will. Ist er doch auf Grund der humanen Kosten ähnlich teuer wie BOD.

LG Maya
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e.s.
Gänsefüßchen
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Beiträge: 17



E
Beitrag01.08.2008 12:33

von e.s.
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Zitat:
Was unterscheidet den privaten Geldgeber von dem Verlag ?
Beide geben dem Autor die Möglichkeit sein Buch zu drucken und seine Gedanken auch anderen damit zugänglich zu machen.
Nur der Verlag gibt vor über größerers Fachwissen zu verfügen und damit eine Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.


Ich glaube, dass du keine Ahnung von seriösen Verlagen und deren Arbeit hast.  Crying or Very sad
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BlackRider
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B
Beitrag01.08.2008 12:50

von BlackRider
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hmm

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-https://www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII-
Leider macht Sucht auch vor Intelligenz nicht halt
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xNickx
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Beiträge: 79



X
Beitrag01.08.2008 12:58

von xNickx
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Ich kann all jenen nur uneingeschränkt zustimmen, welche die Veröffentlichung ihres Buches in die eigenen Hände nehmen wollen.

Nur weil bis jetzt die "seriösen" Verlage die einzige Möglickeit war, sein Werk bekannt zu machen, muss das doch nicht bis zum Jüngsten Tag so bleiben.

Wie andere schon geschrieben haben, wird auch bei den normalen Verlagen unglaublich viel Müll a la "Die bewanderte Nutte" und  "Die Tochter des Schuhflickers" bzw dieses Fantasyeinerlei herausgebracht.
Massenware ohne jeglichen künstlerischen Anspruch. Einfach nur langweilig und abstoßend primitiv.

Innovative Literatur abseits des Mainstreams hat bei den Publikumsverlagen so gut wie keine Chance.
Kafka müsste heutzutage wohl auch bei BoD veröffentlichen. Rolling Eyes
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pna
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Paterson
Beitrag01.08.2008 14:43

von pna
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Maya.J hat Folgendes geschrieben:
@Dreamweaver

Angenommen du hättest jemanden, der an dich glaubt und der dir das Geld gibt dein Buch zu veröffentlichen. Würdest du wirklich ablehnen?

Ist es nicht eine Art von Meinungfreiheit sein Buch auch ohne die Zustimmung eines Verlages, über einen Eigenverlag oder was auch immer, zu veröffentlichen.

Was unterscheidet den privaten Geldgeber von dem Verlag ?
Beide geben dem Autor die Möglichkeit sein Buch zu drucken und seine Gedanken auch anderen damit zugänglich zu machen.
Nur der Verlag gibt vor über größerers Fachwissen zu verfügen und damit eine Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

Warum schreibt ein Autor?
Für die Schublade oder will er anderen etwas mitteilen?

Der Papierf. Verlag hat seine Berechtigung für die Schulklasse, die ihre Kurzgeschichten drucken will. Ist er doch auf Grund der humanen Kosten ähnlich teuer wie BOD.

LG Maya


Ich misch mich kurz noch mal ein:

Frage 1: Ich würde das Geld nicht nehmen. Wenn es mir nicht gelingt, einen Verlag zu überzeugen, dann gehe ich nochmal zum Start und fange von vorne an.

Frage 2: Die Meinungsfreiheit sehe ich eher darin, eine freie Meinung zu haben. Die Publikation steht auf einem anderen Papier und gewährleistet in erster Linie, dass Dein Werk nicht vom Staat unterdrückt oder zensuriert wird.

Frage 3: Der Autor schreibt, um etwas zu erzählen. Schön. Ein durchschnittlicher Kleinverlag kann ohne weitere Probleme Dein Werk in einer Auflage von 2000 Stück produzieren, wenn er die nötigen Vertriebswege hat und ein gutes Marketing fährt. Dann kommt das Buch auch in die Buchhandlungen und wenns gut geht, auf den Päsentiertisch mit den Neuerscheinungen. Und wo landen die selbst finanzierten Produkte? Wenns hoch geht, auf der Website des Verlags und als bestellbar bei Amazon, BOL und buch.de. Und aus.

Der herkömmliche Verlag gibt nicht vor, mehr zu wissen, die verdienen ihr Geld damit, mehr zu wissen. Ein DKZV hat sein Geschäft schon mit dem Autor gemacht, der wird sich einen Scheiß drum kümmern, ob und wie sich das Unwerk verkauft, weil die zu finanzierende Werbung mehr kosten würde, als das Buch im Verkauf einbrächte.

Also hört doch bitte auf mit der Pervertierung des Honorarprinzips!

lg/Peter


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pna
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Paterson
Beitrag01.08.2008 14:49

von pna
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xNickx hat Folgendes geschrieben:
Ich kann all jenen nur uneingeschränkt zustimmen, welche die Veröffentlichung ihres Buches in die eigenen Hände nehmen wollen.

Nur weil bis jetzt die "seriösen" Verlage die einzige Möglickeit war, sein Werk bekannt zu machen, muss das doch nicht bis zum Jüngsten Tag so bleiben.

Wie andere schon geschrieben haben, wird auch bei den normalen Verlagen unglaublich viel Müll a la "Die bewanderte Nutte" und  "Die Tochter des Schuhflickers" bzw dieses Fantasyeinerlei herausgebracht.
Massenware ohne jeglichen künstlerischen Anspruch. Einfach nur langweilig und abstoßend primitiv.

Innovative Literatur abseits des Mainstreams hat bei den Publikumsverlagen so gut wie keine Chance.
Kafka müsste heutzutage wohl auch bei BoD veröffentlichen. Rolling Eyes


Obwohl ich Kafka nicht mag, kein bißchen, nur eine Frage: Kannst Du mir bitte einen einzigen DKZV Autoren nennen, der auch nur gut genug wäre, Kafkas Badewasser zu schlürfen?

Oder verstehst Du unter innovativer Literatur das selbstverliebte Geschwätz von Zeilenschindern, die ihre Trotzkisten aufs Papier schaufeln?
Ne danke. Den Schmäh kenne ich schon aus dem Konservatorium, wo die unbegabtesten Schüler ihre Kompositionen als 12 Ton Musik verkaufen wollten, weil sie der Meinung waren, dass klingt eh auch so.
Und wenn einer heute 200 Seiten mit belanglosem Müll voll schludert und auf jeder zweiten Seite der Satz: "Ich ficke Kinder" eingeschoben wird, dann wird trotzdem aus Mist keine Literatur. Es ist halt dann provokanter Mist.

Fakt ist, dass Viele schreiben wollen, aber nur die allerwenigsten auch wirklich etwas zu erzählen haben.

lg/Peter


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Brynhilda
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag01.08.2008 15:08

von Brynhilda
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pna hat Folgendes geschrieben:
Fakt ist, dass Viele schreiben wollen, aber nur die allerwenigsten auch wirklich etwas zu erzählen haben.


Sicher. Aber jeder hat das Recht, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu leben. Und wer will darüber befinden, was erzählenswert ist oder nicht? Das kann nur der Leser, und das kann er auch nur dann, wenn ein Buch publiziert wird.

Zeig mir einen Autor der Bestsellerliste, der es wert wäre, Kafkas Badewasser zu schlürfen?
Oder was ist das besondere, was Leute wie Peter Hahne, Hape Kerkeling oder Charlotte Roche zu sagen haben?
Wie erklärst du dir z.B. den Erfolg von Kay Meyer?

Fakt ist: Es wird gedruckt, was viele Leute gern lesen. Und die meisten Leute lesen lieber Schund als anspruchsvolle Literatur. Man schimpft hierzulande gern über die USA, aber dort lesen die Leute wesentlich anspruchsvollere Literatur aus meine Landsleute.

Hier aber gibt es keine Kulturelle Subkultur. Warum? Weil alles, was sich einigermaßen als Subkultur zeigt, sofort vermarktet und kommerzialisiert wird.
Und Leute, die wirklich etwas eigenes auf die Beine stellen wollen und die Publikation ihrer Bücher selbst in die Hand nehmen, werden gleich runtergemacht und totgeschwiegen. Das Schlimmste dabei ist das, wsa sich hier im Forum immer wieder zeigt.

Wenn Buchhalter, Steuerberater, Briefmarkensammler. Versicherungsvertreter und andere Spießer sich über Menschen, die aus eigenere Kraft etwas verwirklichen wollen, was vielleicht nicht den Konventionen entspricht, die Mäuler zerreißen, so sei es drum. Von den Pharisäern erwartet man nichts anderes.

Aber hier, und das eine Schande, hier machen SChriftsteller und Dichter andere Schriftsteller und Dichter runter, weil sie eigene Wege gehen. Dabei sollten doch gerade Künstler das Unkenventionelle dem Konventionellen und Althergebrachten vorziehen. Dabei sollten doch gerade Künstler ihre ganze Sympathie den Träumern und Underdogs ungedeihen lassen!

Immer diese Stutenbissigkeit! Immer dieses Herumgezicke! Nieder mit BOD! Was soll denn das?
Sind eure Träume so schmal geworden?

Wir, die wir Dichter und Schriftsteller sind, sollten nicht auf einander herumhacken oder uns gegenseitig runtermachen. Im Gegenteil. Wir sollten einander helfen und zusammen arbeiten! Und wir sollten einander gelten lassen.
Wir, vor allen anderen, sollten uns vor Vorurteilen aller Art hüten, nicht nur dann, wenn wir Vorurteile gegen unseresgleichen hegen!
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Merlinor
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Beitrag01.08.2008 16:03

von Merlinor
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Hallo

Ich schreibe entweder für mich und die Schublade, oder aber für ein Publikum.
Dieses Publikum muss ich aber erst einmal erreichen.
Und genau dafür benötige ich einen seriösen Verlag, der über funktionierende Vertriebswege verfügt.

Wozu ein Buch selbst drucken, wenn ich keine Möglichkeit habe, dieses überhaupt in den Handel zu bringen? Soll ich dann in den Buchhandlungen hausieren gehen?
Nein, das ist in meinen Augen rausgeschmissenes Geld und die Mühe nicht wert.
Wenn ich also keinen seriösen Verleger von der Qualität meines Werkes überzeugen kann, muss es auch nicht veröffentlicht werden.
So einfach ist das für mich.

Hier geht es also nicht darum, jemanden „runterzumachen“.
Hier geht es einfach nur um die Frage, auf welchem Weg man sein Publikum erreichen kann und welchen Preis man dafür fordert oder aber bereit ist zu zahlen.

Ich verstehe natürlich, wenn ein Lyriker in seiner Not zum Mittel des Selbstverlages greift.
Oft gibt es für ihn keine andere Alternative, denn Lyrik erreicht in der Regel nur einen kleinen Kreis von Lesern.
Allerdings wird er damit kaum Geld verdienen können.

Auch mancher Wissenschaftler wird wohl in die eigene Tasche greifen müssen, wenn er seine Erkenntnisse in gedruckter Form in der Hand halten will.
Es gibt also sicher respektable Gründe, ein Buch selbst zu verlegen.
Wirtschaftlich gesehen ist das aber nur in den seltensten Fällen sinnvoll.
Meist endet es in roten Zahlen.

Und dafür schreibe ich ganz sicher nicht.
Ich will mit dem Schreiben Geld verdienen, nicht Geld verlieren.
Also fällt der Selbstverlag für mich aus.

DKZV lehne ich grundsätzlich ab.
Hier wird mit dem guten Glauben von Anfängern gespielt und für die wird das oft sehr teuer.
Ich glaube zudem ähnlich wie Peter, dass dort überwiegend die nicht ganz so prickelnden Texte veröffentlicht werden.
Aber seis drum: Wer sich unbedingt mit einem Buchtitel schmücken will, soll halt dafür zahlen.
Mein Ehrgeiz ist das nicht.

An irgendwelche experimentellen Versuche, ein Buch via Internet zu vermarkten, kann ich nicht glauben.
Das funktioniert allenfalls, wenn man schon einen etablierten Namen hat.
Und selbst dann wäre ich mit einem seriösen Verlag besser bedient.
Aber selbstverständlich gratuliere ich jedem gerne, wenn ihm dieser Coup gelingt.
Nur wie gesagt: Mir fehlt der Glaube.

Ich bin in der glücklichen Lage, Prosa in einem Genre zu schreiben, mit welchem sich  Geld verdienen lässt.
Also werde ich mich mittels eines Agenten an einen Verlag wenden, denn hierfür sind die Vertriebswege eines seriösen Verlages unerlässlich.

Diesen Weg zu beschreiten halte ich für die einzig realistische Art, auf dem Buchmarkt Fuß zu fassen und deshalb muss mein Werk die „Prüfung“ Agent und Verleger schon bestehen.
So sehe ich das für mich ...

Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor


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Harald
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Beitrag01.08.2008 16:47

von Harald
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Nochmal zum Mitschreiben:

Auch wenn ich die Möglichkeit habe, ein von mir mitverfasstes Buch für den halben Verkaufspreis zu erwerben und selbst zu vermarkten, so sehe ich es als Risiko an mehr als 20 Exemplare unter die Leute zu bringen!!

Ideen sind da, aber, die drei W, die sich jeser Selbstverleger verinnerlichen sollte:

Wer? soll meine Bücher kaufen,

Wo?  kann ich sie denen verkaufen und

Wie?  ( Flohmarktstand, Lesungen, von Haus zu Haus gehen?)

Denn, bezahlt, gedruckt und manchmal sogar angeliefert sind die Bücher schnell, und dann ? ( man achte auf die Reihenfolge )

Viel Spaß beim verkauf wünscht allen

Harald
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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag01.08.2008 16:56

von Brynhilda
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Harald hat Folgendes geschrieben:
Wer? soll meine Bücher kaufen,

Wo?  kann ich sie denen verkaufen und

Wie?  ( Flohmarktstand, Lesungen, von Haus zu Haus gehen?)


Und wie wäre es, wenn Dichter/Schriftsteller einander bei solchen Dingen unterstützen und zusammenarbeiten würden?
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sleepless_lives
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Beitrag01.08.2008 16:58

von sleepless_lives
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Auch mancher Wissenschaftler wird wohl in die eigene Tasche greifen müssen, wenn er seine Erkenntnisse in gedruckter Form in der Hand halten will.

Nope, als Wissenschaftler veröffentlicht man in Fachzeitschriften. Jede Menge Arbeit, um erstmal einen sauberen Beitrag hinzukriegen, dann muss man sich mit den Gutachtern (peer review) rumschlagen, und bei erfolgreicher Annahme am Ende gibt's trotzdem kein Geld (übrigens auch nicht für die reviewer). Trotzdem ist es so ziemlich das Wichtigste in der Karriere eines jeden Wissenschaftlers. Aber selber zahlen muss man nicht. Die Ausnahme bilden manchmal Dissertationen, da es da in den meisten Fällen Pflicht ist, sie zu veröffentlichen. Das sind natürlich Bücher, die niemand liest, aber die großen Bibliotheken kaufen evtl. das eine oder andere Exemplar. Inzwischen ist es bei vielen Unis möglich die Diss online zu veröffentlichen (hab ich natürlich sofort gemacht).
Bei Büchern werden die Autoren meistens direkt von den Herausgebern angesprochen oder schaffen es halt einen Verlag für ihr Vorhaben zu begeistern. Populäre Lehrbücher (auf Englisch: text books) dürften wohl, weil teuer verkauft, eine gute Einnahmequelle für den Verlag sein (keine Ahnung, was sie den Autoren zahlen).

pna hat Folgendes geschrieben:
Fakt ist, dass Viele schreiben wollen, aber nur die allerwenigsten auch wirklich etwas zu erzählen haben.

Diese Bemerkung war schon so lange überfällig und wenn ich einen Kommentatorenpreis zu vergeben hätte, würde pna ihn jetzt bekommen.

- sleepless_lives


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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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Brynhilda
Felix Aestheticus

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Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag01.08.2008 17:08

von Brynhilda
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Lieber sleepless_lives!

Und wer bist du, so etwas zu bestimmen? Wie kannst du sagen, wer etwas zu sagen hat und wer nicht?
Willst du denen, die deiner Ansicht nach nichts zu sagen haben, den Mund verbieten?

Glücklicherweise haben wir hier in Deutschland noch so etwas die das Recht der freien Rede!

Herzlichst,
Brynhilda
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pna
Geschlecht:männlichGrauzonenjunkie

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Paterson
Beitrag01.08.2008 17:51

von pna
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Brynhilda hat Folgendes geschrieben:
Lieber sleepless_lives!

Und wer bist du, so etwas zu bestimmen? Wie kannst du sagen, wer etwas zu sagen hat und wer nicht?
Willst du denen, die deiner Ansicht nach nichts zu sagen haben, den Mund verbieten?

Glücklicherweise haben wir hier in Deutschland noch so etwas die das Recht der freien Rede!

Herzlichst,
Brynhilda


Die Frage, die sich dann schlussendlich stellt ist doch die: Zu welchen Autoren will man gehören? Die dafür bezahlen, ihre Bücher gedruckt zu sehen, oder die dafür bezahlt werden, dass sie geschrieben haben?

Ich sehe da die Redefreiheit nicht angetastet. Und wie will man heute junge Autoren unterstützen und auf den Weg bringen, wenn man ihnen quasi sagt: Egal wie Du schreibst, Du kannst auf jeden Fall verlegt werden!? Dein Name auf dem Buchumschlag ist Dir sicher?

Deine Einstellung ist sehr menschenfreundlich, liebe Brynhilda, der Buchmarkt ist es allerdings nicht. Wo zieht man die Grenzen zwischen veröffentlichungswürdiger Literatur und bloßer Selbstdarstellung?
Wenn die Publikation der Endgedanke ist, und Publikation käuflich ist, tun wir uns selbst und allen, die da noch kommen mögen, keinen Gefallen. Denn die Selbstbezahlideale lassen förderungswürdige Literatur zur Beliebigkeit verkommen.

Es klingt vielleicht bös: Aber es muss einfach einen Unterschied in der Qualität geben, im Können und in der Publikationsstruktur. Denn wenn DKZV und BOD und herkömmlicher Verlag Seite an Seite in den Bücherregalen der Buchhändler stehen, wenn niemand mehr beurteilen darf, was gut und unterstützenswert ist, dann wird alles gleich, fad, verfügbar und beliebig. Dann gibt es kein besonderes Buch mehr, keinen Wunsch, den man sich mit einem Kauf erfüllt, das Gefühl, etwas besonderes erstanden zu haben.
Der Buchmarkt verkäme zum grauen, unerfreulichen Morast.

lg/Peter


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Mensch sein heißt, an dem Ort zu stehen, wo ein neugieriger Affe einem stürzenden Engel begegnet.
(Terry Pratchett)
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Harald
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Beitrag01.08.2008 18:32

von Harald
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Hallo sleepless,

Wissenschaftler haben über Jahre hinweg von den sowieso kleinen Auflagen ihrer Publikationen Bücher zum Vorzugspreis der Autoren  in großer Stückzahl eingekauft und zum  Ladenverkaufspreis an ihre Studenten verkauft - kleine Stückzahl x zu manchen Fächern dringend notwendig = hoher Preis !

Das ging teilweise so weit am Handel vorbei, dass ein Autor heute unterschreiben muss, diese zum Vorzugspreis erhaltenen Bücher niocht weiterzuverkaufen, wobei eine kleinere Menge durchaus toleriert wird.

Der Umfang dieser kleineren Menge orientiert sich logischerweise an der Gesamtauflage!.
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