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stormcloud
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 57
Beiträge: 631
Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung


Beitrag24.07.2008 18:38

von stormcloud
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pna hat Folgendes geschrieben:
Ja. Jeder Depp kann ein Produkt bei Amazon einstellen, wenn es in deren Produktportfolio passt.
Ja, jeder kann eine ISBN beantragen und sich im Keller die Bücher selbst drucken, mit ISBN bestücken und zu Amazon tragen.
Ja, wir haben alle im Keller eine Druckerei, wo wir alle unsere Bücher selbst drucken. Das machen wir allerdings nur nachts, da wir tagsüber arbeiten müssen um uns dieser heroischen Leistung stellen zu können.
Und als Arbeitssklaven beschäftigen wir unbedarfte Jungautoren, die wir mit irren Versprechungen ins Verlies locken und an die Maschinen ketten.

Die Peitschen knallen, die Druckerpressen rotieren, für so ein Schriftstellerleben möcht ich votieren.

Halleluja, Ende!

Peter



Mensch Peter, jetzt verrate doch nicht alle unsere Geheimnisse Laughing



Viele Grüße von Josef
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lverlag
Leseratte
L

Alter: 49
Beiträge: 115
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L
Beitrag24.07.2008 21:39

von lverlag
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Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
Im Internet habe ich einen Rechner für das Druck-on-demand-Verfahren gefunden:

http://www.buchwerft.de/calculator/?go=Direkt+zum+Kalkulator

Jeder Autor kann dort selbst ausrechnen, wieviel es kosten würde, wenn er sein Buch selbst verlegt, d.h. selbst produziert.

Ich habe das mal für ein 350 Seiten Buch ausgerechnet und bin bei 500 Stück auf einen Einzelpreis von ca. 4 EURO gekommen.

Wenn man dann so ein Buch für 20 EURO verkauft hätte man unterm Strich ca. 10 EURO pro Buch. Das ist doch nicht schlecht und auf jeden Fall besser als die Kohle einem Verlag zu geben.

Was meint Ihr dazu?


Meine Meinung?

Das ist Quatsch  Shocked

Erstens wird das Buch für 20 Euro kein Mensch kaufen. Bei Softcover liegt die Schmerzgrenze für ein 350 Seitenbuch immer noch bei 10 Euro. Bei Preisen darüber läßt die Nachfrage merklich nach. 20 Euro ist o.k. für ein Hardcover. Da wirst Du aber nicht bei 4 Euro Stückkosten bei einer Auflage von 500 Stück landen. Unberücksichtigt ist natürlich die Herstellungsqualität.

Im nächsten Schritt mußt Du erstmal ein druckfertiges Skript aufbereiten. Lektorat, Korrektorat, Satz, Covererstellung und Druckvorstufe. Entweder machst Du das alles selbst, dann wird das Ergebnis voraussichtlich von minderer Qualität sein. Man sollte realistisch sein und sich eingestehen, dass man nicht alles perfekt beherrschen kann. Dafür gibt es andere Leute die das besser können. Die kosten aber dann Geld. Mehr als selbst bei Deinen 10 Euro pro Buch und einer Auflage von 500 Stück hängen bleiben würden.

Dann wäre die Frage wie Du das Buch verkaufen willst. Über den Buchhandel läuft das nicht, denn wenn Du 10 € behalten willst, kannst Du Dir nicht mehr 40% Händlerrabatt (im Schnitt über alle Vertriebswege leisten). Und diese 40% solltest Du sicherheitshalber einkalkulieren. Unter 30%, über alles, würdest Du wohl nie landen könne. Barsortimente werden Dich übrigens höchstwahrscheinlich nicht listen. Zu klein und damit unrentabel. Ebenso bei großen Filialisten. Damit scheiden schon mal 60-70% aller Buchhandlung von vornherein als Kunden für Dich aus.

Dann wäre da noch Lager und Logistik. Auch hier wieder. Machst Du es selbst, dann kostet auch das Geld und Du mußt fix sein und darfst keine Fehler machen. Außerdem bist Du nicht an die Bücherwagendienst angeschlosssen und damit 'bäh' für die meisten Buchhändler. Nimmst Du eine Verlagsauslieferung zahlst Du zwischen 10 und 15% des Verkaufspreises + Versandkosten als kleiner Verlag. Sofern Du mit einem oder zwei Büchern überhaupt eine Verlagsauslieferung findest, die Dich aufnimmt.

Und ein wenig Werbung wäre auch nicht schlecht. Schließlich soll jemand das Buch ja auch kaufen. Aber ohne wird niemand Dein Buch zwichen 90.000 anderen Neuerscheinungen pro Jahr wahrnehmen.

Aber ich finde Du hast recht. Verlag kosten nur Geld und leisten nichts. Also nimm einfach ein paar Tausend Euro Deines eigenen Geldes in die Hand und verlege Dein Buch selbst. Ich wünsche Dir viel Erfolg!  Very Happy

beste Grüße
André


_________________
Ich bin nicht mehr jung genug, um alles zu wissen.
(Oscar Wilde)
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Orchidée de Lys
Leseratte
O


Beiträge: 101



O
Beitrag24.07.2008 21:40

von Orchidée de Lys
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pna hat Folgendes geschrieben:

Und nein, keiner hier (den ich kenne) druckt sich seine Bücher selbst. Autoren des Forums, die bereits publiziert wurden, haben dies auf dem herkömmlichen Weg umgesetzt (Autor schreibt, reicht ein, bekommt Vertrag, kriegt Geld) oder über BOD.


Das wollte ich doch nur wissen, danke! Aber warum einfach, wenn man es auch kompliziert haben kann? Very Happy


Zum Thema selbst Verlegen:

Man stelle sich nur mal vor, es passiert einem ein kleiner Fehler, bei einem wichtigen Punkt  (im Cover, Titel, Namen etc) und das Ding ist schon durch den Druck (und man merkt es erst hinterher- dann bleibt man auf seinen 500 Exemplaren sitzen. Das kann dir alles egal sein, wenn du es nicht selbst verlegen mußt.
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Aqua75
Wortedrechsler
A


Beiträge: 58



A
Beitrag25.07.2008 08:18

von Aqua75
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lverlag hat Folgendes geschrieben:
Erstens wird das Buch für 20 Euro kein Mensch kaufen. Bei Softcover liegt die Schmerzgrenze für ein 350 Seitenbuch immer noch bei 10 Euro. Bei Preisen darüber läßt die Nachfrage merklich nach. 20 Euro ist o.k. für ein Hardcover. Da wirst Du aber nicht bei 4 Euro Stückkosten bei einer Auflage von 500 Stück landen. Unberücksichtigt ist natürlich die Herstellungsqualität.


Also ich kenne mich sehr gut aus mit Büchern, da ich ziemlich oft in unserer Buchhandlung (Hugendubel) sitze und Bücher lesen. Daher kann ich das Argument mit der preislichen Schmerzgrenze nicht nachvollziehen. Es gibt viele Softcover-Bücher im Bereich von 20 - sogar 30 EURO mit der von mir genannten Seitenanzahl. Beispeilsweise das Buch "Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben" (320 Seiten für 16,90 EURO) oder "Die Kathedrale von Chartres: Ein Tempel der Einweihung" (237 Seiten für 19,80 EURO)

Ich denke den meisten Käufern ist es egal ob es ein Hardcover oder ein Softcover Buch ist, zumindestens ist mir das egal, weil ich am Inhalt interessiert bin und nicht hauptsächlich an der Stärke des Buchumschlags  Wink

Was die Qualität angeht, kann man sich von solchen Anbietern ja Referenzbücher angeben lassen und diese in seiner Buchhandlung mal zur Ansicht bestellen. Dann weiß man Bescheid. Außerdem senden solche Anbieter den Interessenten ja auch eine Mappe mit den verschiedenen Papierqualitäten zu, damit man sie prüfen kann.


lverlag hat Folgendes geschrieben:
Im nächsten Schritt mußt Du erstmal ein druckfertiges Skript aufbereiten. Lektorat, Korrektorat, Satz, Covererstellung und Druckvorstufe. Entweder machst Du das alles selbst, dann wird das Ergebnis voraussichtlich von minderer Qualität sein. Man sollte realistisch sein und sich eingestehen, dass man nicht alles perfekt beherrschen kann. Dafür gibt es andere Leute die das besser können. Die kosten aber dann Geld. Mehr als selbst bei Deinen 10 Euro pro Buch und einer Auflage von 500 Stück hängen bleiben würden.


Im Zeitalter der PDF-Unterlagen, kann jeder Autor kinderleicht selbst ein elektronisches Skript erstellen. Was die Coverherstellung angeht, kann man sich für günstiges Geld einen Buchumschlag-Designer suchen oder kupfert einfach ab  Wink
Was die anderen Arbeiten am Skript angeht, wie z.B. die Rechtschreibung, ist ein Lektorat auch keine Garantie das alles OK ist. Das kann man auch selbst machen (Computer helfen hier sehr gut).  Wink


lverlag hat Folgendes geschrieben:
Dann wäre die Frage wie Du das Buch verkaufen willst. Über den Buchhandel läuft das nicht, denn wenn Du 10 € behalten willst, kannst Du Dir nicht mehr 40% Händlerrabatt (im Schnitt über alle Vertriebswege leisten). Und diese 40% solltest Du sicherheitshalber einkalkulieren. Unter 30%, über alles, würdest Du wohl nie landen könne. Barsortimente werden Dich übrigens höchstwahrscheinlich nicht listen. Zu klein und damit unrentabel. Ebenso bei großen Filialisten. Damit scheiden schon mal 60-70% aller Buchhandlung von vornherein als Kunden für Dich aus.


Ich habe neulich im Radio ein Interview mit einer Verlegerin gehört und die meinte, dass man den Erfolg nicht planen kann. Warum geht es wohl vielen Verlagen so schlecht? Ein Verlag ist keine Garantie, dass Dein Buch verkauft wird. Harry Potter lief z.B. Anfangs nur über Mundpropaganda. Was den Gewinn angeht, bleibt für einen Eigenverlags-Autor trotzdem mehr übrig. Es ist doch verrückt, wenn man 400 Seiten schreibt und dann vom verlag nur 1 oder 2 Euro pro Buch bekommt. Dann kann man sich die Arbeit ja auch sparen.


lverlag hat Folgendes geschrieben:
Dann wäre da noch Lager und Logistik. Auch hier wieder. Machst Du es selbst, dann kostet auch das Geld und Du mußt fix sein und darfst keine Fehler machen. Außerdem bist Du nicht an die Bücherwagendienst angeschlosssen und damit 'bäh' für die meisten Buchhändler. Nimmst Du eine Verlagsauslieferung zahlst Du zwischen 10 und 15% des Verkaufspreises + Versandkosten als kleiner Verlag. Sofern Du mit einem oder zwei Büchern überhaupt eine Verlagsauslieferung findest, die Dich aufnimmt.


Na ja, 500 Bücher passen in jede Zimmerecke und zur Post kann man ja wohl noch alleine gehen. Natürlich muss man an die Infrastruktur des Buchhandels angeschlossen werden, das ist aber kein so großes Hinderniss, als wie Du es darstellst. Sogar die Buchhaltung kann man auslagern.


lverlag hat Folgendes geschrieben:
Und ein wenig Werbung wäre auch nicht schlecht. Schließlich soll jemand das Buch ja auch kaufen. Aber ohne wird niemand Dein Buch zwichen 90.000 anderen Neuerscheinungen pro Jahr wahrnehmen.


Ein Verlag kann Dir da nicht großartig helfen, es sei denn Du hast schon einen Namen. Im Internetzeitalter gibt es auch neue Marketingmöglichkeiten für Bücher. Die Eigenverlage sind ja eher auch etwas für die kleineren Autoren, damit sie wenigstens etwas Geld verdienen können und nicht so abgezockt werden.


lverlag hat Folgendes geschrieben:
Aber ich finde Du hast recht. Verlag kosten nur Geld und leisten nichts. Also nimm einfach ein paar Tausend Euro Deines eigenen Geldes in die Hand und verlege Dein Buch selbst.


So extrem meine ich das nicht. Ein Verlag kann Dir eine ganze Menge bringen, wenn Du einen Namen hast oder Dein Buch auf Anhieb eine riesige Nachfrage entzündet. Das ist aber die Außnahme, was meinst Du warum nur ca. 5% aller Bücher über 5000 mal verkauft werden? Was das Geld angeht, sieht man ja dass viele Verlage sogar noch Geld vom Autor für den Buchdruck haben möchten. Daher sage ich, dass es der Autor dann ja auch selbst machen kann und finanziell besser dahsteht. Außerdem kann er dann bei späteren Verhandlungen mit einem Verlag darauf verweisen, dass er seine selbst produzierten Bücher schon mit Erfolg verkauft. Das ist besser als wenn er nur ein Nobody ist!
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Harald
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Beitrag25.07.2008 09:47

von Harald
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Na prima,

jede/r, die/der es nicht schafft, sein/e Werk/e in Verlagen unterzubringe gründet einen eigenen Verlag.

Ob dann in Deutschland geschätzte 10.000 Verlage ( midestens, ich denke es wären erheblich mehr ) zusätzlich auf dem Markt sind tut der Übersicht im Zeitalter des Internet keinen Abbruch.

Suchoption: Verlag Luise Müller - 50 Treffer, bitte geben sie Anschrift an

Stadt: Berlin  - 6 Treffer, bitte geben sie Strasse an

Strasse: Unter den Linden - 2 Treffer, bitte geben sie Hausnummer an

Hausnummer 54 - Treffer, Verlag Luise Müller, Belletristk.

Weitere Eintragungen nicht vorhanden, Telefon seit 3 Monaten abgemeldet.

Ohne Gewähr: Handy 017../.........
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lverlag
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L

Alter: 49
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L
Beitrag25.07.2008 10:59

von lverlag
Antworten mit Zitat

Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
...
Also ich kenne mich sehr gut aus mit Büchern, da ich ziemlich oft in unserer Buchhandlung (Hugendubel) sitze und Bücher lesen. Daher kann ich das Argument mit der preislichen Schmerzgrenze nicht nachvollziehen. Es gibt viele Softcover-Bücher im Bereich von 20 - sogar 30 EURO mit der von mir genannten Seitenanzahl. Beispeilsweise das Buch "Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben" (320 Seiten für 16,90 EURO) oder "Die Kathedrale von Chartres: Ein Tempel der Einweihung" (237 Seiten für 19,80 EURO)

Ich denke den meisten Käufern ist es egal ob es ein Hardcover oder ein Softcover Buch ist, zumindestens ist mir das egal, weil ich am Inhalt interessiert bin und nicht hauptsächlich an der Stärke des Buchumschlags  Wink

Was die Qualität angeht, kann man sich von solchen Anbietern ja Referenzbücher angeben lassen und diese in seiner Buchhandlung mal zur Ansicht bestellen. Dann weiß man Bescheid. Außerdem senden solche Anbieter den Interessenten ja auch eine Mappe mit den verschiedenen Papierqualitäten zu, damit man sie prüfen kann.
...


Die Hemmschwellen bezüglich der Preise bezogen sich auf Belletristik. Die gelten natürlich nicht für Ratgeber und Special-Interest-Bücher. Als solche würde ich Deine Beispiele einordnen.

Diese Preisschwellen sind einfache Marktgegebenheiten, die sich halt nur schwerlich wegdiskutieren lassen. Natürlich gibt es Leute, die nicht darauf achten, ob ein 350-Seiten-Buch 20 oder 10 Euro kostet, das ist aber eher der kleinere Teil der Käufer. Das ganze nachzuvollziehen ist eine simple mathematische Aufgabe mit der Überschrfit 'Preiselastizität der Nachfrage'.

Und wenn wir weiterhin bei der Belletristik bleiben, dann spielt auch die Frage Hardcover/Softcover eine Frage. Deiner Argumentation nach müßte es eigentlich hinfällig sein, nach einer erfolgreichen Hardcover-Auflage später noch eine Softcover-Auflag zu bringen, weil die Kunden ja nicht auf den Preis achten. Je nach Titel kann man aber davon ausgehen, dass sich die Softcover-Auflage eines Titels 3-6 mal so oft verkauft wie die Hardcover-Auflage (simple statistische Daten). Das sind eben genau die Käufer, die trotz des Interesses an einem Titel erst die Softcover-Auflage kaufen. Je erfolgreicher das Hardcover, umso höher der Multiplikator.

Die Qualität ist natürlich in dem Falle das geringste Problem. Da ist der Digitaldruck wirklich schon sehr weit. Mein Argument ist einfach, dass die Druckkosten noch so hoch sind, dass Du im Endergebnis einen Preis festsetzen mußt, der eine erfolgreiche Vermarktung kaum mehr zulassen wird.

Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
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Im Zeitalter der PDF-Unterlagen, kann jeder Autor kinderleicht selbst ein elektronisches Skript erstellen. Was die Coverherstellung angeht, kann man sich für günstiges Geld einen Buchumschlag-Designer suchen oder kupfert einfach ab  Wink
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Das Korrektorat kriegt man alleine vielleicht hin. Wobei es da sicher auch mehr bedarf als nur die richtigen Software.
Ein Lektorat ist aus meiner Sicht aber unerläßlich. Klar mag es Leute geben, die auf Anhieb das perfekte Buch schreiben, allerdings ist ein gutes Lektorat sein Geld wert. Zwingend ist es natürlich nicht, und funktionieren kann es auch ohne. Letztlich kommt es immer auf den Autor an.

Aber unter dem Gesichtspunkt der Qualitätssicherung, machen sowohl Lektorat, als auch Korrektorat Sinn. Alles andere läßt sich bei BoD bestens recherchieren wink

Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
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Natürlich ist ein Verlag keine Garantie, dass Dein Buch ein Erfolg wird. Aber wenn Du Deine Preise so kalkulierst, dass Dein Titel niemals in einer Buchhandlung erhältlich sein wird, dann hast Du nicht mal die Chance, dass Dein Buch ein Erfolg wird. In Deutschland ist der entscheidende Vertriebsweg immer noch der Buchhandel. Um hier präsent zu sein müssen die Rahmenbedingungen stimmen wie Preis des Titels, Händlerrabatt usw. Das wird Dir aber als Eigenverlag mit einem Buch für 20 Euro nicht gelingen. Die Händlermarge ist einem solche Falle sogar weitgehend egal. Für diesen Preis wird der Händler das Buch nicht bestellen, da er davon ausgehen kann, dass es ihm niemand abkaufen wird.

Und das mehr Gewinn hängen bleibt bezweifle ich auch. Wenn Du alles selber machst, mußt Du ja auch Deine Zeit berücksichtigen die Du dafür brauchst. Am Ende landest Du vielleicht bei 300 verkauften Stück mit 10 Euro Gewinn pro Buch. Rechne dagegen die Zeit, die Du zusätzlich aufwenden mußtest für Satz, Druck usw. usw. Den Versand, die Fahrten zur Post, das Porto, Abrechnung, Buchhaltung usw.

Ich behaupte einfach, dass Dir dann bei 1000 verkauften Stück über einen Verlag, für welches Du jeweils 1,- Euro bekommst mehr hängen bleibt. Denn in ersterem Falle wirst Du drauflegen, was Du aber deshalb nicht merkst, weil Du für Deine eigene Arbeitszeit keine Kosten ansetzt wink

Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
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Na ja, 500 Bücher passen in jede Zimmerecke und zur Post kann man ja wohl noch alleine gehen. Natürlich muss man an die Infrastruktur des Buchhandels angeschlossen werden, das ist aber kein so großes Hinderniss, als wie Du es darstellst. Sogar die Buchhaltung kann man auslagern.
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Auch die Zimmerecke kostet Geld, weil Du Miete zahlst. Wahrscheinlich mehr, als Du für einen Palettenstellplatz pro Monat bei einer Verlagsauslieferung zahlst.

Du mußt Verpackungsmaterial kaufen, verpacken, Rechnung schreiben, zur Post fahren, Porto kaufen und wieder zurück fahren, und dann den Geldeingang überwachen und ggf. mahnen usw.

Rechnen wir mal:
Bei Deinem Buch für 20 Euro sagen wir mal grob, dass eine Verlagsauslieferung Dir 15% berechnet + Versandkosten. Grob sind das also 3,50 + 1,50 Porto (Verpackung/Rechnung/Inkasso ist in den 15% enthalten). Macht 5 Euro. Für diese 5 Euro hast Du die obige Arbeit. Toller Stundenlohn, oder? Auch hier würdest Du aber berücksichtigen müssen, dass die Auslieferung die Arbeit auch noch schneller und besser machen kann, ganz einfach weil sie darauf spezialisiert sind und damit Geld verdienen. Das klassische Prinzip der Arbeitsteilung. Jeder macht das was er am besten kann, und weil er sich darauf spezialisiert, kann er es gleicheitig besser und günstiger machen  Smile Deshalb würdest Du die Buchhaltung ja auch auslagern, oder?

Und wie Du die Anbindung an die Bücherwagendienste hinkriegst würde mich interessieren. Das spielt aber auch keine Rolle, weil Buchhandlungen ja wahrscheinlich sowieso nicht bei Dir bestellen würden. Also ein Punkt für Dich wink

Aqua75 hat Folgendes geschrieben:
...
Ein Verlag kann Dir da nicht großartig helfen, es sei denn Du hast schon einen Namen. Im Internetzeitalter gibt es auch neue Marketingmöglichkeiten für Bücher. Die Eigenverlage sind ja eher auch etwas für die kleineren Autoren, damit sie wenigstens etwas Geld verdienen können und nicht so abgezockt werden.

...

So extrem meine ich das nicht. Ein Verlag kann Dir eine ganze Menge bringen, wenn Du einen Namen hast oder Dein Buch auf Anhieb eine riesige Nachfrage entzündet. Das ist aber die Außnahme, was meinst Du warum nur ca. 5% aller Bücher über 5000 mal verkauft werden? Was das Geld angeht, sieht man ja dass viele Verlage sogar noch Geld vom Autor für den Buchdruck haben möchten. Daher sage ich, dass es der Autor dann ja auch selbst machen kann und finanziell besser dahsteht. Außerdem kann er dann bei späteren Verhandlungen mit einem Verlag darauf verweisen, dass er seine selbst produzierten Bücher schon mit Erfolg verkauft. Das ist besser als wenn er nur ein Nobody ist!


Ich meine das auch nicht extrem  Smile

Nur die Annahme, dass man als Eigenverleger (wirtschaftlich) besser fährt, halt ich einfach für falsch. Klar ist der Eigenverlag immer besser als einen DKZV zu beauftragen, aber das ist wohl nicht die Frage, oder?

Mir persönlich ist es nur wichtig, dass man sich bewußt ist, worauf man sich einläßt als Eigenverleger.


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Dreamweaver
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D
Beitrag27.07.2008 10:05

von Dreamweaver
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Ich muss jetzt aber auch noch etwas dazu sagen: Bei welchem Verlag (ob "normaler" oder DKZV) man veröffentlicht, ist für das "Fußvolk"  Very Happy  Razz  Cool egal. Da bekommt fast keiner einen runterreißer wenn man bei einem großen Verlag veröffentlicht oder bei einem kleinen.

Warum das? Ein bekannter von mir schreibt und hat in einem österreichischen DKZV-Verlag veröffentlicht. Er hat ziemlich viel Geld dafür bezahlt. In seiner Heimatgemeinde ist er deshalb sehr angesehen und auch ein wenig arogant. Er bildet sich wirklich ein, jetzt ein großer Autor zu sein und alle sind so stolz auf ihn. Und da fragt keiner, ob man dafür Geld bekommt oder ob man, keine Ahnung, 5000 Euro dafür bezahlt hat. Ein Arbeitskollege hat auch 7000 Euro für die Veröffentlichung seines Buches bezahlt. Buch ist draußen. Und in der "Welt" ist er nun angesehener, denn ein Buch zu veröffentlichen ist für einen Autor einen bessere Werbung als das fertige Manuskript auf der Festplatte gespeichert zu haben und es für niemanden lesbar zu machen.

Oder?

p.s.: Ich würde natürlich auch nichts für eine Veröffentlichung bezahlen... obwohl 3 Manuskripte fertig wären... (ja, und ich meine fertig)


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pna
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Paterson
Beitrag27.07.2008 10:23

von pna
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Ich glaube Du irrst: Dem Fußvolk ist es keinesfalls egal, ob ein Buch im herkömmlichen Verlag erscheint order über DKZV. Denn von der Publikation über DKZV erfährt das Fußvolk nichts. Keine Werbung, kein Marketing, keine Rezensionen, nada. Und die fünfzig Bücher die man bei achtzehn Lesungen losschlagen kann, fallen nicht ins Gewicht.

lg/Peter


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Harald
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Beitrag27.07.2008 11:52

von Harald
Antworten mit Zitat

Wenn ich geschrieben hätte " Ich bin dann mal weg ", kein Verlag hätte das Buch gedruckt, ich hätte es selbst finanzieren müssen, kein normaler Käufer hätte was davon erfahren und schlussendlich wäre ich wirklich weg gewesen, nämlich finanziell eine Weile gaaaanz weit unten.

Wer das Geld hat und sich den Ruf eines Schriftstellers kaufen will, gerne.

Mir persönlich genügt es, wie bereits geschehen, über Wettbewerbe in ein Buch hineinzukommen und dort von mir verfasste  Gedichte und/oder Kurzgeschichten abgedruckt zu sehen. Der finanzielle Erfolg geht gegen Null, man hat aber die Gelegenheit ( und das ist ja vom Verlag erwünscht und wird gefördert ) selbst die Bücher unter die Leute zu bringen.

Das heißt, ich kann bei einem Verkaufspreis von 10,- Euro ab einer Stückzahl von 20 Exemplaren die Bücher zum halben Preis bekommen und versuchen, sie selbst zu verkaufen.

Einfache Rechnung: 20 Exemplare plus ein Freiexemplar = 21 bücher für 100,- Euro. Wenn man, so wie ich, davon vier verschenken möchte sind wir bei 60,- Euro Risiko.

Da dabei auch der Name in verschiedenen Autorenlisten erscheint finde ich das alles, na besser, als in die hohle Hand .......

meint

Harald
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Dreamweaver
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D
Beitrag27.07.2008 21:17

von Dreamweaver
Antworten mit Zitat

@PNA: Hallo!

Natürlich erfährt die Kundschaft kaum etwas wenn man über einen DKZV veröffentlicht. Der Ruf als Autor ist daraufhin in "Insiderkreisen" auch meistens ziemlich schlecht. Ich sage aber, im Auge der Öffentlichkeit kann Mr. A jetzt verweisen, dass er 1 Buch veröffentlicht hat (ob er jetzt dafür bezahlt hat oder nicht ist der Kundschaft egal), beim Herrn Dreamweaver steht noch "0", weil er wirklich darauf warten will, bis Geschichte und Buch so weit gereift sind, dass sich ein Verlag dafür interessiert.

Ich hatte bis jetzt 2 Gespräche mit Verlagen. Einer war Anfangs interessiert (als ich das Konzept vorlegte), als wir dann wieter über das Buch sprachen ging aber alles in die Hose. Wir sind dahinter gekommen, dass das Konzept und das Expose sehr gut sind, das Buch als ganzes aber noch nicht. Damit muss man leben. Also muss es noch reifen!

Ich habe einmal so im Small Talk mit Kollegen darüber gesprochen, dass ich mir wünschen würde, dass einmal ein Buch von mir erscheint. Diese meinten unisono "wenn du es dir leisten kannst"... weil sie mir erklärten, dass sie in ihrem Bekanntenkreis auch Autoren haben und sie deshalb wissen, wie teuer es ist ein Buch zu veröffentlichen. Mittlerweile glaube ich, dass Veröffentlichungen über DKZV schon häufiger sind als normale Veröffentlichungen (ist nur subjektiv) wobei mir kein Buch eines DKZV in den Sinn kommt, das eine gewisse Bekanntheit erreicht hätte.

wobei es - so weit ich weiß - DKZV gibt, die wirklich drucken (wo Bücher auch bestellt werden können) und andere, die nur so tun als würden sie drucken, und es gar nicht machen...


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pna
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Paterson
Beitrag27.07.2008 22:39

von pna
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Ich habe mich von Anfang an nicht auf das Spiel mit Druckkosten und BOD eingelassen. Ich erzeuge etwas und will dafür Geld haben, und wenn es kein Geld gibt, so soll es zumindest dazu beitragen, dass mein Name bekannt wird. Dazu dienen vor allem Kurzgeschichten in diversen Anthologien, deren Verkauf und Einkünfte meist einem karitativen Zweck gewidmet sind.

Und viel verdiene ich nicht, Gott sei´s geklagt. Aber zwei mal im Jahr auf Urlaub fliegen geht sich locker aus damit Smile

Dein subjektiver Eindruck, es gäbe mehr DKZV Publikationen als herkömmliche, trügt. In diversen Literaturforen wird das Thema einfach wesentlich intensiver breitgewalzt, vor allem auch, weil viele DKZV Redakteure und Agenten sich bewusst in solchen Foren eintreten und manipulativ einwirken, in dem sie jungen Autoren den Eindruck vermitteln, es wäre gut, seriös, und nicht zu vermeiden, für die eigene Publikation vorzuschießen. Goethe hätte das ja auch getan! Immerhin! Denn wer von seinem Werk überzeugt ist, und sich sicher ist, dass es Geld einbringen kann, dem würde wohl so ein Vorschuss absolut nichts ausmachen - als Vertrauensbeweis in das eigen Werk.
Die Tricks sind mannigfaltig. Bei mir haben sie nie gegriffen, weil es mir widernatürlich erscheint, für etwas zu bezahlen, das ich eigentlich verkaufen will.

lg/Peter


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schreibsucht
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S
Beitrag28.07.2008 13:39

von schreibsucht
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pna hat Folgendes geschrieben:

Bei mir haben sie nie gegriffen, weil es mir widernatürlich erscheint, für etwas zu bezahlen, das ich eigentlich verkaufen will.

Wunderbar!  smile extra
Es kommt ja auch kein Wirt auf die Idee, mir Geld zu zahlen, damit ich sein Essen und seine Getränke konsumiere.

Gruß
schreibsucht


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stormcloud
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Beitrag28.07.2008 17:11

von stormcloud
Antworten mit Zitat

Dreamweaver hat Folgendes geschrieben:
...

Ich habe einmal so im Small Talk mit Kollegen darüber gesprochen, dass ich mir wünschen würde, dass einmal ein Buch von mir erscheint. Diese meinten unisono "wenn du es dir leisten kannst"... weil sie mir erklärten, dass sie in ihrem Bekanntenkreis auch Autoren haben und sie deshalb wissen, wie teuer es ist ein Buch zu veröffentlichen. Mittlerweile glaube ich, dass Veröffentlichungen über DKZV schon häufiger sind als normale Veröffentlichungen (ist nur subjektiv) .....



Da ist gewiss was dran. Öfter höre ich im Familienkreis: "Der / die schreibt auch Bücher und hat auch schon etwas veröffentlicht..."
Hinterfragt man aber das Werk, dann wurde es selbst bei einem DkZV bezahlt Shocked Und die Kosten sind teilweise erschreckend.

BoD mag für wissenschaftliche Bücher in Ordnung gehen - bei Romanen etc. ist das Rufschädigung für den Autor. DKZV ist eigentlich nur mit Eitelkeit zu begründen. Besser Finger davon und auf einen "echten" Verlag warten  Wink



Viele Grüße von Josef
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Dreamweaver
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D
Beitrag28.07.2008 19:56

von Dreamweaver
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Grundsätzlich müsste man dann ja  mit dem DKZV rücksprache halten, warum er das Werk dann eigentlich veröffentlichen möchte, wenn er nichtmal in der Lage ist es so gut zu vermarkten, dass es für alle einen Gewinn abwirft.

Ich meine, es gibt ein paar Autoren die bei ihren Lesungen ein paar Bücher mithaben um diese zu verkaufen, weil sie sich so den Buchhandelsrabatt behalten können, der ja auch bei...glaub ich 40 - 50 % liegt. Machden das seriöse Autoren auch oder nicht? Ich denk mir schon, dass man sich damit ein kleines Taschengeld verdienen kann, so mit dem Buch bei der Lesung, es signieren, verkaufen... oder nicht? Nein, das macht vermutlich niemand. Wenn es freiwillig ist, sollte dies das höchste der Gefühle sein...


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Merlinor
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Beitrag28.07.2008 20:32

von Merlinor
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Hallo

Jedem sei es unbenommen, für die Veröffentlichung eines Buches Geld zu bezahlen, sei es im „Selbstverlag“ über BoD, oder mittels eines DKZV.
Er muss nur wissen, warum er es tut und für welchen Zweck.
Üblicherweise ist es Eitelkeit oder ein sonstiges unstillbares inneres Bedürfnis, sein eigenes Werk „gedruckt“ zu sehen.

In manchen Fällen greift hier sogar ein wirtschaftlich sinnvolles Konzept, wenn der Autor spezielle Möglichkeiten hat, das Buch zu vermarkten.
Ob damit aber wirklich Geld verdient werden kann, wage ich zu bezweifeln, doch kenne ich Fälle, in denen ein selbstverlegtes Buch, das im Rahmen einer Mischkalkulation mit anderen Aktionen verkauft werden kann, einen zusätzlichen finanziellen Nutzen erwirtschaftet, der sich positiv auf die Zahlen des gesamten Projektes auswirkt.

Im Regelfall ist dies nicht so.

Wenn ein Autor vom Schreiben leben will oder sich damit zumindest ein nennenswertes Zubrot verdienen, dann sollte er die Hürde zu einem seriösen Verlag überspringen.
Für mich persönlich gilt daher die Devise: „Hände weg von DKZV“!
Wenn ich nicht gut genug für einen seriösen Verlag bin, dann bedeutet dies, mein Manuskript zu überarbeiten und sonst gar nichts.

Herzlich  Very Happy  Very Happy  Very Happy

Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Rheinsberg
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Bronzenes Messer


Beitrag29.07.2008 09:19

von Rheinsberg
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Prinzipiell, Merlinor, gebe ich dir recht.
Aber nachdem ich zwei Bücher hintereinander gekauft und gelesen habe, die eher nicht in DKZV erschienen sind, aber so grottenschlecht, frage ich mich manchmal, ob Verlage wirklich noch eine Qualitätsauswahl treffen.
Wenn es BoD wäre, hätte ich es auch noch verstanden... aber so?
Sorry, bin grad nur am Kopfschütteln.


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Dreamweaver
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Beitrag29.07.2008 09:33

von Dreamweaver
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@Merlinor: Ich glaube auch, dass nicht alles gut ist was bei seriösen Verlagen veröffentlicht wir dund auch nicht alles schlecht, was abgelehnt wird. Es ist oft nur eine Momentaufnahme, ob das Buch gerade in den Markt passt, der allerdings so groß ist, dass er auch für "Aussreißer" platz bieten sollte (und dies auch tut).

Allerdings darf man auch die Zeichen der Zeit nicht verkennen. Man kann nicht stur die Weiterentwicklung des Marktes und der Technik ignorieren und stur auf die klassischen Verlagsstrukturen setzen. Es geht auch anderes, zwar nur minimal und äußerst selten. Aber ich bringe einige Beispiele wenn gewünscht?

Mein Lieblingsbeispiel: Lucy mit C  Razz. Der Autor schreibt, veröffentlich, das Buch wird verkauft. Leider nur ein Beispiel das mir einfällt.

Aber in der Filmbranche zB: Schon mal etwas von Blair Witch Project gehört? Zwei Filmstudenten statten drei Jungschauspieler mit CamCordern aus und schicken sie in den Wald, verarschen die Welt mit Falschmeldungen und machen mit einem Budget von 60.000 USD einen Umsatz von mehreren 10 Millionen... das nenne ich gewagt und frech.

Und was ist zB mit den 2-3 Spinnern die über Youtube bekannt wurden? Eine Kamera, ein Mädchen mit einer Idee.. .plötzlich ist daraus ein Lied entstanden und das ist in den Charts.

Also auch wenn man frech ist, kann man etwas erreichen, die Welt ist recht einfach zu manipulieren. Man blicke einmal auf Andy Kaufman  Razz


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j.j
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Beitrag29.07.2008 10:23

von j.j
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Irgendwo hab ich mal gelesen, jedes PC-Aktionsangebot bei Aldi schafft 500 neue "Autoren".

Also: Je mehr Leute ihr Manuskript bei BoD und DKZV "drucken lassen", desto weniger Konkurrenz für mich bei den normalen Verlagen.

Es lebe die kalkulierte Desinformation!

(diejenigen, die sich auch nur ein bißchen mit der Materie beschäftigen, werden ohnehin nicht darauf hereinfallen)

 Very Happy
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Harald
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Beitrag29.07.2008 15:23

von Harald
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Irrtum, würde ich sagen,

unter den 500 brauch nur einer zu sein, der so denkt wie Du, multipliziert mit Aktionen bei  wer weiß nicht wo und schon hast Du einige Dutzend ernsthafte Wettbewerber mehr.

Es lebe der Wettbewerb!Er möge leben hoch, hoch, hoch, noch höher, so hoch, dass er nicht mehr zu sehen ist.

 Very Happy
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Dreamweaver
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Beiträge: 85
Wohnort: Graz, Österreich


D
Beitrag29.07.2008 20:24

von Dreamweaver
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Trotzdem bleibe ich auch auf meinem Standpunkt. Es gibt Menschen die auf die alten Strukturen und Vertriebsmöglichkeiten beharren. Wenige haben damit Erfolg, viele nicht.

Es gibt eine Handvoll (wirklich nur eine Hand voll...) die auf die herkömmlichen Strukturen einfach "pfeifen" wie man so schön sagt, frech und überzeugt ihr Ding durchziehen und auch zum Erfolg kommen. Und so etwas imponiert mir irgendwie.

Ich glaube, neue Wege zu gehen und damit erfolgreich zu sein, ist eine große Heldentat. Zumindest in meinen Augen. Wie gesagt, Buch fällt mir keines ein das mit einer Heldentat abgeschlossen wurde. Aber im Bereich Film wäre mein Paradebeispiel das "Blair Witch Project"


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MosesBob
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Beiträge: 18339

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Beitrag29.07.2008 20:29

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Dreamweaver hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, neue Wege zu gehen und damit erfolgreich zu sein, ist eine große Heldentat. Zumindest in meinen Augen. Wie gesagt, Buch fällt mir keines ein das mit einer Heldentat abgeschlossen wurde. Aber im Bereich Film wäre mein Paradebeispiel das "Blair Witch Project"

Die Marketingstrategie von "Blair Witch Project" war einzigartig. Ohne Internet wäre der Film längst nicht so erfolgreich gewesen. Das war ja ein regelrechter Hype damals!


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Orchidée de Lys
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Beitrag30.07.2008 17:21

von Orchidée de Lys
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MosesBob hat Folgendes geschrieben:
Dreamweaver hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube, neue Wege zu gehen und damit erfolgreich zu sein, ist eine große Heldentat. Zumindest in meinen Augen. Wie gesagt, Buch fällt mir keines ein das mit einer Heldentat abgeschlossen wurde. Aber im Bereich Film wäre mein Paradebeispiel das "Blair Witch Project"

Die Marketingstrategie von "Blair Witch Project" war einzigartig. Ohne Internet wäre der Film längst nicht so erfolgreich gewesen. Das war ja ein regelrechter Hype damals!


Aber sowas zu toppen ist schwierig. Eine lange Reihe von Wiederholungen und Nachahmern hat es ja gegeben, wie immer bei solchen Neuheiten. Und irgendwie kommen doch zZ. weder in der Musik noch in der Filmbranche neue Ideen. Siehe: Xte Coverversion von Hulk, Xmen Spin Off, Superman Teil 185 und wie diese Dinger alle heißen; aktuelles Musikbesipiel: Die Rapversion von Bowies "Lets Dance" ----  grauenvoll!!!
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