Kurzgeschichte: Traumsequenz

[SeeingPet]

Ich hatte vor kurzem eine Idee für eine Kurzgeschichte. Eine art Traumsequenz in der metaphorisch verschie-dene Themen die mir persönlich wichtig sind thematisieren. Im Moment besteht es aus drei Teilen. Geplant ist eigentlich das ich zu jedem Text auch noch ein Bild male. Ich möchte ihn dann so schreiben wie man norma-lerweise am ehesten noch bei einem Film herangeht. ich möchte das ganze entweder ohne Protagonisten dar-stellen oder aus dem Erzähler den Protagonisten machen. Jetzt aber nicht in der normalen Form in der Ich-Perspektive in der ebenso Emotionen dargestellt werden sondern total Neutral und emotionslos.

Der erste Teil spielt in einem Klassenzimmer ich habe ihn im Moment "Schule des Lebens" getauft. Die Szene besteht im Grunde aus einem Klassenzimmer. Statt der Lehrer ist ein Arzt im Chirurgenmantel und mit Mund-schutz. Den Schülern wurde die Schädeldecke geöffnet in denen kleine Glühbirnen brennen. Der Arzt geht zu jedem einzelnen und wechselt die leuchtende Birne durch eine kaputte aus.

Um kurz die Metaphern zu erklären. Der Arzt ist deshalb da, weil die meisten von uns von einem Arzt auf die Welt gebracht werden und immer mehr auch ihre letzten Lebenstage im Krankenhaus oder einem ausgebildeten Personal geleiteten Institution verbringen, darüberhinaus ist der Arzt eine der wichtigsten Personen in unserer Gesellschaft da ohne ihn überleben oft nicht möglich wäre. Die Schüler stellen jeden von uns dar - vor allem in unseren jungen Jahren. Offen für jegliches neue und total ungeschützt gegen falsche Einflüssen. Dies macht sich der Arzt auch zunutze und setzt uns allen falsche, einseitig definierte Gedanken ein (die kaputte Glühbirne) wobei hier nur auf die Handlung achtgegeben wird und nicht auf die Person die diese vollführt.

Der zweite Teil Hat noch keinen Namen. In diesem ist die Szenerie die Kreuzung einer Stadt. Leute spazieren gemütlich auf und ab. jedoch sind sie alle Nackt und statt Augen haben sie Videokameras. Die Haut ist halb durchscheinende und man sieht in ein mit Datenblättern angefülltes inneres.

Ich glaube dieser Teil ist ganz einfach zu verstehen. Als Stichwort sage ich nur noch "Gläserner Mensch"

Der dritte Teil ist noch am wenigstem ausgearbeitet. Die Szenerie ist ein Schlachtfeld auf dem sich Zwei Fron-ten bekämpfen. Die eine Front besteht aus Kreuzen und die andere aus Mondsicheln. Jedesmal wenn einer der Kämpfenden stirbt verwandelt sich das jeweilige Symbol in ein Herz.

Ich glaube dieser Teil ist auch verständlich. Als einziges vllt. die Herzen die Probleme bereiten. Die herzen soll Darstellen das wir eigentlich alle gleich sind.

So das wäre geschafft.

Nun zu meinen Problemen.

1. Soll ich diesen Text wirklich schreiben. Ich bin mir einfach nicht sicher ob er nicht in eine Sphäre abhebt die man als Leser nicht erfassen kann oder nur mehr als Blödsinn abtut statt zu hinterfragen. ich bin mir ziemlich sicher dass es in Bildern sehr gut funktioniert aber ob es auch als Text funktioniert kann ich nicht einschätzen.
2. In welcher Reihenfolge soll ich die Traumsequenzen ablaufen lassen. Alle Skizzenhaften Aufzeichnung die ich bis jetzt gemacht habe sind rein spontanes arbeiten und haben deshalb keine Regelung. Ich weis jedoch das ein außenstehender oft viel besser alles gliedern kann als der involvierte deshalb würde ich gern wissen wie ihr es aufteilen würdet.
3. Wie soll ich die Übergänge zwischen den verschiedenen Szenarien darstellen? ich hab da wirklich keine Ah-nung. Vor allem weil ich so einen seltsamen Schreibstil gewählt habe.
4. Solen sich in der letzten Sequenz wirklich Kreuze und Mondsicheln bekriegen? Ich will die Religion als einen der Hauptgründe für Krieg darstellen allerdings weis ich nicht ob die Darstellung von Christentum und Islam nicht zu sehr verallgemeinert oder doch als satirische Anspielung auf die momentane Situation (jedenfalls in Österreich) zwischen den Türkischstämmigen Einwanderern und den Ortsansässigen verstanden wird.

Hoffe auf konstruktive Hilfestellung.

[SchreibeOhneStift]

Also erstmal respekt.
Die Metaphern hören sich jetzt schon sehr gelungen an, nur die letzte stört mich ein bisschen, dazu später mehr.
Ich würde auf jeden Fall versuchen, so eine Geschichte zu schreiben.
Hab zuerst nicht verstanden, warum du kein Ich-Perspektive oder keinen Prota haben möchtest, aber das klärt sich ja dann. Wie man das schreibt, da kann ich dir nichts zu sagen.

Nun zu der letzten Idee:
Es wäre ja in Ordnung, doch man sollte vorsichtig sein.
Christentum und Islam sind nicht die einzigen Religionen. Die Juden, Hindus und alle anderen Religionen und Naturvölker sollten nicht verachtet werden. Und es ist vllt nicht unbedingt der richtige Moment, wenn ein Soldat stirbt, zu merken dass alle gleich sind. Diese Metapher würde ich vllt dann anders verwenden.

Alle Religionen und Völker stehen auf einem Plateau. Sie sind dicht gedrängt. Die Muslime, Christen und Juden stehen in der Mitte, die anderen aussenherum. Von den großen Religionen werden entweder die andern Völker missioniert (Das zeichen ändert sich) oder sie werden von der Klippe gestürzt. Doc diese großen Religionen schubsen auch ihre eigenen von der Klippe.

Es ist nur eine Idde und ich möchte auch garnichts an deiner Idee verändern. Versuch es einfach zu schreiben.

Nun zur Frage 2 und 3
Ich frag mich, ob man diese Themen zusammenfassen kann, oder einfach 3 Geschichten daraus macht.

[SeeingPet]

Danke für deine Antwort. Die Idee mit dem Plateu gefällt mir recht gut. Ich wollte hier jedoch nicht den fokus auf die religionen legen sondern eher darauf das religionen kriege anzetteln unter dem Dekmantel das sie die einzig wahre Religion sind oder auf jedenfall den Schlüssel für den richtigen Weg besitzen, sprich sie sind anders aber der Kern einer jeden Religion (so wie unser Kern das Herz oder das Hirn ist kann man jetzt gespalten sehen) ist der selbe sprich jeder ist gleich egal welcher religion er angehört.

Aber deine Idee ist auch nicht schlecht.

Das mit den Drei geschichten könnte ich auch machen. Allerdings bin ich mir eben noch nicht sicher ob ich die Bilder dazu male denn wenn die bilder dazukommen würde es am stimmigsten sein wenn man es in einem Stück schreibt, sozusagen der Betrachter geht mit auf die reise wenn er den Text liest.

... muss mir das noch durchdenken wies am besten ist.

[SchreibeOhneStift]

Da fällt mir nochetwas zum Übergang ein:

Der Chirug öffnet die letzte Schädeldecke und entdeckt eine Leuchtende Glühbirne. Sie strahlte heller als alle anderen. Er schaute genauer in das Licht und sah eine Kreuzung....

Ich bin nicht so gut im Metaphern interpretieren . Aber wie gesagt es ist deine Geschichte

[SeeingPet]

Glaub mir Metaphern zu interpretieren ist 100mal schwerer als eine selbst aufzubauen. Aber von der metapher halte ich nichts da wir doch alle zu anfang mit einem Natürlichen Wissensdurst in die Welt gehen, sprich keiner muss uns erst öffnen da wir von anfang an alle offen sind.

[mayhoth]

Mal ne ganz praktische Frage - wie hast du vor das zu beschreiben? Welche Perspektive willst du nehmen? Einen "Protagonisten" hast du ja nicht, zumindest nicht in den Symbolen, die du verwendest - willst du das mit einem Ich-erzähler lösen, der neben dem Geschehen steht und nur Zeuge desselben wird? Ich muss sagen (ohne dich beeinflussen zu wollen), dass ich hier eher eine Art "stream of consciousness" benutzen würde (und damit wären wir näher am Traum) - loose, aneinander gereihte Gedanken ohne festen Bezug zueinander, Gedanken eines Individuums, das die ganze Handlung "beobachten" und "kommentieren" würde (da muss man nur aufpassen dass man trotzem dem Leser die Handlung nahebringt ^^). Aber das wär, wie gesagt, nur ein Vorschlag. So, und jetzt halte ich die Klappe, nicht dass ich dich irgendwie noch beeinflusse...

[SeeingPet]

Hm das wäre eine interesante idee. An sowas hab ich noch gar nicht gedacht. Danke