Alles neu???!!!

[Tatze]

Ich bin doch sowas von doof!!!!! *michganzdollärger*  

Ich habe jetzt seit zwei Jahren an meinem Fantasy-Roman geschrieben.
Zwar nicht wirklich jeden Tag und auch nicht regelmäßig, aber alle 1-2 Wochen habe ich mir die Zeit genommen und mich für einige Stunden drangesetzt, geschrieben, gelöscht, verbessert.
Ich hatte nicht sehr viel Zeit, habe mir zwar Mühe gegeben jedoch zwischendrinn auch noch Gedichte und andere Kurzgeschichten geschrieben.
Alle paar Monate hab ich mir die Kapitel nochmal durchgelesen, war unzufrieden, war mir nicht sicher ob das was ich geschrieben hatte gut war  und hab deshalb Vieles umgeschrieben.. immer und immer wieder. Hatte 87 Seiten.

Vorgestern  wollte ich dann  weiterschreiben... habe gemerkt, dass einige Sachen blöd klingen, und es auch Unstimmigkeiten im Text gab.
Es kam noch hinzu,, dass ich sowieso eine "Schreibblockade" hatte .
Vor lauter Verzweiflung und Ärger hat mich dann (wie meine Mutter so treffend sagt) der Rappel gepackt (das bedeutet, ich muss wohl kurzzeitig gesponnen haben)
auf jeden Fall habe ich angefangen alles neu zu schreiben, habe die Charaktere und den Anfang des Buches verändert... bloß ein paar Handlungen wollte ich beibehalten!
Ich habe 5 Stunden getippt, 18 Seiten.... und bin wieder voll unzufrieden, da ich jetzt wieder von vorne anfangen muss... und irgendwie alles umsonst war...
 

Was würdet ihr an meiner Stelle machen... habt ihr Ideen...???

Verzweifelte Grüße

Tatze

[Hilly]

Vor 34567 Monaten, ich weiß es nicht mehr so ganz genau, hatte ich das gleiche Problem. Und zwas glaubte ich alles am Anfang falsch gemacht zu haben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits 180 Seiten.
Ich öffnete ein TExtdorkument und begann neu zu schreiben...
es war scheiße...
ich ließ es 3 wochen ruhen und schwuppsdiewuppsdi... alles wieder in Ordnung...
Ich glaube, Tatze, das gehört dazu!
Nur icht löschen...

[Tatze]

Hoffentlich!
Aber ich lösche ja eh nie was... mein ganzer PC ist vollgestopft mit KuGe´s,
Ideen, Gedichte, interessanten Websites etc....

.. ich muss trotzdem soooooo viel in einem Roman ändern... das muss ja alles einen Sinn ergeben... und neue Ideen habe ich auch schon wieder!
 

[Hilly]

lass deinen roman am besten erst so und schreibe die ideen auf einen zettel... und immer optimistisch!

[icyrain]

Hi Tatze

erstmal keinePanik  
Ich habe vor vier Jahren mit einem Fantasyroman angefangen und stehe jetzt immernoch, oder wieder mit 5 Kapiteln da.
Keine Angst, wenn du deinen Alten Text und dein Konzept völlig über den Haufen wirfst und neu anfängst. Klar du hast stundenlang geackert und dir Mühe gegeben um das bisherige hinzukriegen, aber war alles umsonst?
Bestimmt nicht, denn du hast dadurch mehr und mehr dazugelernt. Manche Dinge, die du vor zwei Jahren geschrieben hast sind dir jetzt eben nicht mehr gut genug, weil du dich vielleicht seit dem verbessert hast.   Nimm das doch als gutes Zeichen.
Du hast ja schon erwähnt, dass dein Text für dich ihrgendwie komisch klingt. Jetzt ist es nur wichtig, dass du dir den Text intensiv vornimmst und herausfindest, wo du die "Fehler" gemacht hast.
Finde heraus wo es bei dir noch hapert und versuche zu lernen, wie du es besser machen kannst. Das geht in Foren wie hier oder auch durch viel LEsen verschiedener Autoren um zu sehen, wie die bestimmte Probleme gelöst haben.

Wenn du all deine neuen und alten Ideen neu geordnet hast würde ich  dir wirklich empfehlen mit einem leeren Blatt Papier anzufangen auch wenn sich das am Anfang wirklich WIRKLICH scheiße anfühlt. Das ist meiner Meinung nach wichtig, damit man das Gefühl für die Geschichte nicht verliert, sonst hat man hinterher ein Mosaik aus alt und neu, springt beim schreiben von Seite eins zu Seite zwanzig und zurück und hat hinterher den Erzählfluss eingebüßt und die Handlung vollkommen verwurschtelt.

Mir hat das wirklich geholfen auch wenn es am Anfang viel, SEHR VIEL überwindung kostet.

Generell gilt, um etwas selbstgeschriebenes wirklich beurteilen zu können musst du erstmal Abstand gewinnen und den Text ne Woche unberührt lassen. Vielleicht ist das neue aus dem 5 Stunden wirklich richtig gut geworden, lass es erstmal sacken.

Hier zum trost mal ein paar Beispiele, was sich in meinen 5 vermeindlich fertigen Kapiteln geändert hat als ich neu angefangen habe.

1. Ich bin aus der dritten Person in die Ich-Perspektive gewechselt. Das ist schon mal derbe, denn desswegen habe ich...

2. ... einen kompletten langen Abschnitt aus der Sicht einer anderen Person vollkommen verworfen.

3. Mein gesammter Schreibstil hat nichts mehr mit vorher zu tun.

4. Meine Protagonistin ist komplett umgezogen vom Hof des Königs auf das Gut eines Grafen in einer Komplett anderen Stadt und einer ganz anderen Zeit. Vorher Mittelalterlich recht primitiv, jetzt schon leicht wie in der Renaissance und recht  belesen.
Sie ist jetzt zwei Jahre älter. Vom Karakter her hat sie sich vollkommen verändert.

5. Die Abenteuerliche helle Zauberwelt aus Elfen und Menschen ist jetzt wesentlch düsterer. Ich habe etwa die hälfte meiner KAraktere entweder vollkommen verändert oder durch neue Ersetzt.

6. Von der allgemeinen Handlung will ich erst gar nicht reden...

Das gehört zum Schriftstellerdasein dazu. Du darfst dich nur nicht frustrieren lassen. Glaub einfach dran, dass dich jeder Satz den du schreibst weiterbringt... und wenn du nur dadurch lernst.

[Amethyst]

Deine Frage passt zu meinem "Selbstzweifel"-Thread , schau Dir den mal an ...

kurzes Fazit daraus:

wenn Du selbst Deinen Text als Verbesserungswürdig ansiehst, dann ist er es auch !

[Lizzie]

[Amethyst]

Deshalb auch mein ständiger Hinweis (oder Tipp) das Manuskript erstmal eine Weile ruhen zu lassen, das sorgt einfach für den nötigen Abstand.

Was ich meinte:

Wenn Du deinen Text dann liest, und Du stolperst und holperst über bestimmte Formulierungen oder der Text liest sich generell nicht flüssig, dann ist doch klar, dass man etwas daran ändern muss.

[Lizzie]

Hi, Amethyst,

um festzustellen, ob der Text holpert, muss man ihn ausdrucken und laut vorlesen. Das kann jeder Autor mit sich selbst ausmachen.

Wichtiger scheint mir die Frage zu sein, ob eine Geschichte rund ist oder ob sie Brüche hat, die den Lesefluss oder gar das Verständnis stören, ob sie etwas transportiert, das einen fremden Leser berührt etc.
Das kann man natürlich nach ein paar Woche besser beurteilen.

Ich habe schon viele Kurzgeschichten gehört oder gelesen, bei denen ich mich im Stillen gefragt habe, was sie aussagen soll. Die Autoren haben ihre 'Botschaft' einfach nicht rübergebracht.

Erzählen muss genau so geübt werden wie Formulieren.

Gruß Lizzie

[Hilly]

---schließe mich Lizzie an...