Die Psychologie des Durchhaltens - ich möchte mich vorstellen :)

[Anchesa]

Hallo ihr Lieben!
Ich bin froh, dass ich eine Austauschplattform wie diese gefunden habe und jetzt endlich mit Gleichgesinnten in den Dialog treten kann!

Aber erstmal kurz zu mir: ich bin 22 Jahre alt, studiere Psychologie und schreibe schon ziemlich lange, mal mehr und mal weniger kontinuierlich. Nachdem ich einige Jahre einfach plot- und planlos drauflos geschrieben habe, musste ich feststellen, dass ich eben nicht Stephen King bin, dem die Geschichten einfach so aus dem Füller fließen . Deshalb beschäftige ich mich nun seit einiger Zeit intensiv mit theoretischen Modellen des Schreibens, Schreibtipps, Dramentechniken, Strukturierungsmöglichkeiten, etc.

Den ersten Roman, den ich wirklich komplett fertig geplant hatte (mit der Schneeflocken Methode entwickelt, vermutlich sagt euch das was?), habe ich leider nicht weiter geschrieben. Warum? Ich wurde irgendwie von Selbstzweifeln gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich hatte die Befürchtung, dass das Thema langweilig sei, die Handlung voraussehbar und schlecht, die Charaktere flach. Ich legte den Roman in die Schublade und da liegt er immer noch.

Nachdem ich nun schon so viel zum Thema Schreiben gelesen habe, glaube ich, dass das Hören auf die Selbstzweifel ein Fehler war. Wie soll man beurteilen ob etwas gut oder schlecht ist, wenn man es noch nichtmal zu Ende schreibt? Deshalb habe ich nun ein neues Projekt begonnen, einen Jugendroman im Bereich Horror/ Spannung. Momentan stecke ich noch in der Planung, aber sie kommt gut voran.

Dies ist einer der Gründe, warum ich mich hier im Forum registriert habe: ich hoffe, durch das Lesen und Posten und den regen Austausch mit euch weiter motiviert zu bleiben und durchzuhalten! Mein Ziel ist es, endlich einen Roman fertig zu schreiben!Zu diesem Zweck habe ich auch einen Blog angelegt, in dem ich über meine bisherigen Fortschritte berichte. Ich denke, dass es wichtig ist, als "Leidensgenossen" ( ) miteinander zu reden, Zweifel zu beseitigen und sich gegenseitig zu stärken durchzuhalten. Ebenso können andere Autoren bereits geschriebene Texte auch viel differenzierter beurteilen, kritisieren, etc.

Ich hoffe also, dass wir miteinander ins Gespräch kommen und würde mich auch freuen über eure Erfahrungen zu hören

[Einar Inperson]

Hallo Anchesa,

wir werden ins Gespräch kommen. Das kannst du gar nicht mehr verhindern.

Herzlich Willkommen

[Tjana]

[Anchesa]

Super, ich freue mich!
Jetzt stöber ich hier erstmal durch die ganzen Beiträge und schaue, zu welchen Themen schon was geschrieben wurde!

[Tjana]

Viel Spaß!
Dafür reichen die paar Ostertage kaum

[Hardcase]

Hallo Anchesa,

herzlich Willkommen! Die Selbstzweifel, die du da beschreibst, kenne ich selbst ziemlich gut, inklusive dem "anfangen, zweifeln, abbrechen"-Ablauf... Letztendlich das Blödeste, was passieren kann, denn so geht's ja gar nicht voran. Ganz viel Erfolg beim neuen Projekt und eine große Portion Durchhaltevermögen wünsch ich dir!

Liebe Grüße
Hardcase

[Papa Schlumpf]

Liebe Anchesa,
warum muss gleich ein Roman entstehen, wenn man ganz am Anfang steht?
Warum nach den Sternen greifen, sieh, das Gute liegt so nah. Natürlich gälte man als einfältiger Tropf, versuchte man es nicht. Doch wenn der Plot einen Roman nicht trägt, dann entsteht eben eine Novelle. Oder Erzählung. Oder Short Story, bei den gehetzten Zeitgenossen übrigens sehr beliebt: Zwischen Köln und Leverkusen hinterm Chauffeur mal eben Literatur genossen, was bin ich für ein toller Hecht.
Was ich meine: Du solltest Dich nicht vom hehren Ziel unter Druck setzen lassen. Du musst doch noch nicht davon leben, also probier Dich aus. Ich freu mich auf Deine Texte. Versuche, den Selbstzweifel als produktiven Faktor zu betrachten. Selbst an den anerkannten Größen des Literaturbetriebes nagt er, der strengste der Güte-Kontrolleure, Und mach weiter. Also bis bald. Man liest sich.
Ja, und: Herzlich Willkommen im Forum!
P. S.

[Walter_the_Duuuude]

Selbstzweifel sind meiner Meinung nach eine sehr wichtige Vorraussetzung, um es zu schaffen. Die Leute ohne Selbstzweifel sind die, die zehn Jahre und länger versuchen, ihren "Roman des Jahrhunderts" bei einem Verleger unterzubringen. Die mit den Selbstzweifeln arbeiten an sich.

Ich kenne das aber auch, dass ich mich manchmal frage, ob ich gerade nur für die Schublade schreibe, ob je ein Lektor bis hierhin lesen wird. Aber da muss man durch. Alleine das Überlegen, warum deine Charaktere flach sein könnten, macht dich schon zu einem besseren Autor.