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"Remake" von Büchern?

 
 
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SweetEmily
Erklärbär
S


Beiträge: 2



S
Beitrag28.12.2014 11:52
"Remake" von Büchern?
von SweetEmily
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr,
wenn der Beitrag nicht im richtigen Unterforum ist, bitte verschieben!
Es geht darum: Ich kenne hunderte von Kurzgeschichten und Romane, die eine richtig gute Idee als Grundlage haben, doch die Geschichte wird dann auf eine Art und Weise erzählt, die ich nicht so spannend finde wie erwartet.
Jetzt die Frage, auch im Hinblick auf mögliche Veröffentlichung: Darf man Bücher oder Kurzgeschichten einfach umschreiben? Bei Liedern und Filmen geht das, ich hab aber noch nie von einem Buch gehört, das "geremaked" wurde.
Grüße von Emily Smile
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Einar Inperson
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Beitrag28.12.2014 12:24

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Na, da nehmen wir doch einmal einen der größten Erfolge der Weltliteratur.

Margaret Mitchell; Vom Winde verweht, 1936

Alexandra Ripley; Scarlett; 1991 (Fortsetzung)

Donald McCaig; Rhett, 2007 (Neuerzählung aus Rhett Butlers Sicht)

Dann gibt es zu einigen Büchern Parodien, z.B. Barry Trotter von Michael Gerber (Angeblich hat sich der deutsche Buchmarkt zunächst nicht um die Rechte bemüht, wegen der Befürchtung von Urheberrechtsverletzung, bevor der Eichborn Verlag dann zugegriffen hat. lt. Wikipedia - lag dann offenbar doch keine Urheberrechtsverletzung vor.)

Die Kernfrage wird sein, wenn man nicht gerade die Rechte dafür ausgehandelt hat, wie eigenständig ist das neue Buch, dass keine Urheberrechtsverletzung geltend gemacht wird.


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Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

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"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Babella
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Beitrag28.12.2014 12:32

von Babella
Antworten mit Zitat

Mal abgesehen von den Problemen mit dem Urheberrecht ist das gerade für Anfänger eine ganz schlechte Idee. Ich habe schon sehr oft die Klage von Lektoren gelesen, die dauernd solche "Nacherzählungen" auf den Tisch bekommen.

Es ist auch etwas anderes, ob man die großen Stoffe der Weltliteratur nimmt oder eine beliebige zeitgenössische Kurzgeschichte.

Zum Üben sicher eine feine Sache, aber zum Veröffentlichen bestimmt nicht.
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Einar Inperson
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Beitrag28.12.2014 12:48

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Babella hat Folgendes geschrieben:
Mal abgesehen von den Problemen mit dem Urheberrecht ist das gerade für Anfänger eine ganz schlechte Idee. Ich habe schon sehr oft die Klage von Lektoren gelesen, die dauernd solche "Nacherzählungen" auf den Tisch bekommen.

Es ist auch etwas anderes, ob man die großen Stoffe der Weltliteratur nimmt oder eine beliebige zeitgenössische Kurzgeschichte.

Zum Üben sicher eine feine Sache, aber zum Veröffentlichen bestimmt nicht.


Hallo Babella,

da ist er wieder, der Blick darauf, was sich veröffentlichen lässt.
Wer eine Idee hat, sollte, finde ich, diese erst einmal umsetzen.

Ob der fertige Text dann veröffentlichungsreif oder veröffentlichungsfähig ist, wird man sehen. Das gilt aber auch für Texte, die eigenen Ideen entstammen, selbst wenn diese den aktuell angesagten Genres entgegengeschrieben sind.

Zugegeben bei manchen Texten ist die Chance größer, bei mancher geringer, aber glücklicherweise weiß niemand im Vorfeld, ob etwas funktioniert.

Das Phänomen auf bereits Erschienenem ein neues Produkt aufzubauen, gibt es auch in anderen Bereichen, Als Beispiel nur einmal de sogenannten Antwortsongs in der Popmusik.


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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag28.12.2014 15:05
Re: "Remake" von Büchern?
von Babella
Antworten mit Zitat

SweetEmily hat Folgendes geschrieben:
Jetzt die Frage, auch im Hinblick auf mögliche Veröffentlichung:

Inar Inperson, ich antwortete mit Bezug auf die obige Formulierung und schrieb auch etwas von "zur Übung".
Schau mal hier:
http://www.spruchreif.net/index.php?page=19455&f=1&i=6426&s=19455
bei den "7 Todsünden" unter 6. "falsches Sujet". Das meinte ich.
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Einar Inperson
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Beitrag28.12.2014 15:57

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Babella,

so weit, wie denkst, sind wir gar nicht auseinander.

Mich stört nur der Absolutismus, mit dem gelegentlich argumentiert wird. Also dein "bestimmt nicht"

Mein o.g. Beispiele waren mehr oder weniger erfolgreich. Sicher lassen sich auch noch andere Erfolge nennen.

Entscheidend ist die Idee und ob es sich verkaufen lässt. Ob es gut ist, ist, fürchte ich, sogar zweitrangig.

Und was eine Remake, me too, oder wie auch immer angeht. Was ist Harry Potter anderes als eine Internatsgeschichte und eine Zauberergeschichte mit einem bösen Gegenspieler.

Und für den Herrn der Ringe könnten einem auch einige Stichworte einfallen.

Hat es manche Idee bei Kornelia Funke nicht auch schon gegeben. Figuren, die aus Büchern heraus und welche, die in Bücher hinein gelangen.

Stell dir vor, du hast eine Idee Fänger im Roggen in unsere heutige Zeit zu verlegen und stell dir vor, du begeisterst die Erbengemeinschaft (keine Ahnung, ob es die gibt). Da wird sich bestimmt ein Verlag finden. Wink


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Babella
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Beitrag28.12.2014 17:01

von Babella
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Einar Inperson hat Folgendes geschrieben:

Entscheidend ist die Idee und ob es sich verkaufen lässt. Ob es gut ist, ist, fürchte ich, sogar zweitrangig.


Nun widersprichst du dir aber selbst. Ich denke, man soll erst mal machen (und ich vermute: es gut machen) und dann schauen, und das Verkaufen sei gar nicht so vorrangig ... ?

Was denn nun? Und was bitte ist an der Idee gut, die Geschichten von anderen Autoren wiederzukäuen? Und, siehe oben, auf die Idee sind schon andere gekommen. Viele andere. Davor wollte ich warnen, nichts weiter.
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Einar Inperson
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Beitrag28.12.2014 19:01

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Babella hat Folgendes geschrieben:
Einar Inperson hat Folgendes geschrieben:

Entscheidend ist die Idee und ob es sich verkaufen lässt. Ob es gut ist, ist, fürchte ich, sogar zweitrangig.


Nun widersprichst du dir aber selbst.


Das war von mir jetzt weniger vom Autor aus gemeint. Twisted Evil

Aber wie gesagt. Wir sind gar nicht so weit von einander weg. Smile


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Rheinsberg
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Beitrag28.12.2014 19:09

von Rheinsberg
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"Vom Winde verweht" - da hatte ich mal ein regelrechtes déjà-vu: Regine Desforges "Das blaue Fahrrad" fängt, allerdings im 2. WK spielend, fast genauso an, die Parallelen sind im ersten, teils auch zweiten Band immens. Hätte ich nicht zuerst einen der späteren Bände gelesen und den ersten dann nachgekauft, hätte ich ihn in die Ecke gefeuert.

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zwima
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Beitrag28.12.2014 23:23

von zwima
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Ich denke, es hängt stark davon ab, wie nah du an der Ursprungsgeschichte bleibst, bzw, wie sehr du sie veränderst und zu DEINER Geschichte machst.

Grundsätzlich denke ich, dass es in Ordnung ist, seine Inspiration aus jeder möglichen Quelle zu finden. Die IDEE einer fremden Kurzgeschichte, eines fremden Romans als Ausgangspunkt für eigene Überlegungen zu nehmen, ist mMn vollkommen legetim. Jede Geschichte wurde schon mal erzählt, es ist viel mehr das wie, das sie zu was besonderem macht. Wenn die Idee am Schluss so weit verfremdet, ausgebaut, weiterentwickelt ist, dass es DEINE Geschichte wird, sollte niemand was zu meckern haben.


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Kris
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Beitrag29.12.2014 12:07

von Kris
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Um bei der Ausgangsfrage anzuknüpfen:
Eine Grundidee/ein Thema kann man sicher aufgreifen und (im Idealfall)
ganz anders oder besser neu erzählen.

Gibt ja genug moderne Filme, die sich an griechischen Tragödien
oder Shakespeare orientieren und sie neu erzählen.
Bei manchen merkt man es noch nicht einmal. Wink
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Flar
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Beitrag30.12.2014 19:06

von Flar
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Ich schließe mich zwima an (jede Geschichte wurde bereits erzählt). Die Frage ist nur: Ist es dann auch Deine Geschichte? Uns beeinflusst und formt, was wir lesen. Ich persönlich möchte nichts einfach nacherzählen oder weitererzählen. Richtige Probleme bekommst Du glaube nur, wenn eindeutig erkennbar ist, dass Du Dich an einen Text dranhängst. Die Grundidee darfst Du Dir aber nehmen... Smile
Also dann, lass Dich inspirieren, schreib Deine Geschichte...


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lupus
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Beitrag30.12.2014 19:48

von lupus
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manchmal kann auch die Auseinandersetzung mit ein bisserl Theorie schon sehr inspirierend sein.

Intertextualität

Am ehesten auch praktisch umsetzbar scheint mir hier Genette. Zumindest was die Frage der Machbarkeit und des Erlaubten betrifft. Beispiele dafür gibt es in der Literatur zuhauf.

lgl


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sleepless_lives
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Beitrag30.12.2014 22:59

von sleepless_lives
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zwima hat Folgendes geschrieben:
Jede Geschichte wurde schon mal erzählt

Das wird oft behauptet, aber ich denke nicht, dass es dafür wirkliche Anhaltspunkte gibt. Meitens basiert die Aussage auf ganz allgemeinen Zusammenfassungen des Plots in einem oder bestenfalls wenigen Sätzen. Da sieht dann vielleicht wirklich alles gleich aus, aber das ist ja nicht die Geschichte. Zum Beispiel gab es vor den Achziger Jahren sicherlich nur wenige Geschichten, in denen das Internet oder die modernen Neurowissenschaften eine zentrale Rolle spielten. Sobald die Handlung komplexer wird, eine größere Anzahl von Figuren enthält mit Querverbindungen der Erzählstränge, nehmen die Möglichkeiten von erzählbahren Geschichten so zu, dass wohl erst vernachlässigbare Bruchteile des Potentials ausgelotet wurden. Man muss das Geschichtenpotential trennen von Genrereglen und -erwartungen und auch von der Schwierigkeit, sich von dem zu lösen, was einen selbst im Laufe des Lebens an Geschichten beinflusst hat.



Was die Ausgangsfrage angeht, so würde ich Remakes von Songs und Filmen eher als Neuinterpretation des Materials ansehen als als eine Veränderung. Das gibt es natürlich auch in der Literatur. Außerdem siehe Post eins drüber. Aber die Grundideen anderer Leute zu nehmen, nur um dann eine andere Geschichte weiterzuerzählen, fände ich etwas lahm (Intertextualität sollte immer gut in sich begründet sein, nicht lediglich eine Starthilfe, und nicht jede Fanfiktion ist intertextuell). Warum nicht gleich am Anfang anfangen und alles aus der eigenen Feder fließen lassen? Wie sollte man denn ein Buch, das dir vorschwebt, auf dem Markt präsentieren?


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lupus
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Beitrag31.12.2014 01:41

von lupus
Antworten mit Zitat

sleepless_lives hat Folgendes geschrieben:
zwima hat Folgendes geschrieben:
Jede Geschichte wurde schon mal erzählt

Das wird oft behauptet, aber ich denke nicht, dass es dafür wirkliche Anhaltspunkte gibt.

ich denke, hier geht es um die großen Topoi des Lebens/der Literatur: Liebe, Rache, Angst , etc


Aber die Grundideen anderer Leute zu nehmen, nur um dann eine andere Geschichte weiterzuerzählen, fände ich etwas lahm (Intertextualität sollte immer gut in sich begründet sein, nicht lediglich eine Starthilfe, und nicht jede Fanfiktion ist intertextuell). Warum nicht gleich am Anfang anfangen und alles aus der eigenen Feder fließen lassen? Wie sollte man denn ein Buch, das dir vorschwebt, auf dem Markt präsentieren?

einfach weiter erzählen ist wohl fad. Aber Hypertextualität als Form der Intertextualität: Ulysses wäre ohne die Odyssee v. Homer nicht denkbar, die Ilias wurde wahrscheinlich hundertfach variiert. Köhlmeier transferiert die Odysee in die Gegenwart unter Beibehaltung der Dramaturgie (Binnen-Ich-Erzähung) v. Homer .... bei solchen Dingen wird es spannend. Das allerdings lässt sich mit U-Mitteln nicht bewerkstelligen. Und ich lehn mich weit aus dem Fenster: Leute die mit U-Mitteln arbeiten sollten die Finger lassen von Intertextualitäts-Experimenten. Es ist hohe Kunst und nicht nur Nacherzählung.


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Kaja_Fantasy
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Beitrag31.12.2014 01:57

von Kaja_Fantasy
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Hm, also ich würde das vielleicht auf so einer "fanfiction"-Seite einstellen, nur halt quasi als "thatcouldbebetterfiction", zur Veröffentlichung generell wurde hier ja schon viel gesagt.
Einar Inperson hat Folgendes geschrieben:

Dann gibt es zu einigen Büchern Parodien, z.B. Barry Trotter von Michael Gerber

Oder "Parry Hotter"...
Und nochmal @Einar Inperson (cooler Name übrigens): Cornelia Funke mit C! Sorr, das musste einfach sein... smile
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Babella
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Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag31.12.2014 14:24

von Babella
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In dem Wikipedia-Artikel über Intertextualität heißt es ausdrücklich: "Problematisch wird die Analyse von Intertextualität dann, wenn Autoren zwar intertextuell arbeiten, jedoch keine Kennzeichnung (durch Anführungszeichen oder Kursivschrift oder Namensnennung) vornehmen. Hier ist die Grenze zum Plagiat dann fließend."

In der Ausgangsfrage ging es darum, ob man eine Geschichte von jemand anders einfach "umschreiben" kann, so wie man angeblich "einfach" einen Film von jemand anders nochmal nachdrehen kann (was ich bezweifle). Sich dann gleich mit James Joyce in eine Reihe zu stellen, finde ich arg vermessen. Auch ist es ein großer Unterschied, ob ich mir eine biblische Geschichte oder alte griechische Sage hernehme, die in der Tat schon tausendfach erzählt wurde, oder, sagen wir mal, einen Hakan Nesser nacherzähle.

Wieso überhaupt? Man mag einen Grund haben, die großen Themen aufzugreifen. Aus denen ergeben sich ganz viele verschiedene Geschichten.

Wenn man aber nun gar keine Idee für eine eigene Geschichte hat, wozu dann überhaupt schreiben? Im Ausgangspost ist mir dieser Ansatz aufgestoßen: Ich nehme die Geschichte von jemand anders, weil ich die besser erzählen kann. Und das will ich dann veröffentlichen.

Und da denke ich, davor sollte man warnen. Wer interessiert sich für eine Nacherzählung eines bekannten Buchs durch einen unbekannten Autor?
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