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Preispolitik einer Selfpublisherin - Artikel von Carla Berling

 
 
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag18.09.2014 14:15
Preispolitik einer Selfpublisherin - Artikel von Carla Berling
von Fjodor
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Den Artikel von Carla Berling fand ich ganz interessant. Ich wollte ihn erst in einem anderen Thread posten, wo es um Kostenrechnung bei SP geht, aber eigentlich ist das hier doch nochmal ein anderes Thema:

http://www.carla-berling.de/mein-buch-fuer-den-preis-einer-fleischwurst/
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preusse
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1292
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Beitrag18.09.2014 15:45

von preusse
Antworten mit Zitat

Sie hat ja so was von Recht!
Wenn ich mir meinen neuen Verlagsvertrag ansehe, kommt letztendlich auch nicht mehr raus.
Rechnet mal aus, was bei 5-8% vom Nettoverkaufspreis übrig bleibt, den die Verlage dem Durchschnittsautor bieten.
Oft eher weniger.
Also - keine Illusionen machen und brav weiter arbeiten.
Schreiben kann man schließlich auch nachts ( die Bedeutung von Schlaf wird eindeutig überbewertet ) Very Happy
Oder gleich einen Bestseller rausbringen.
Kann doch nicht so schwer sein, oder?


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Das Herz des Löwen, 06/2011
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Fjodor
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Beitrag18.09.2014 17:01

von Fjodor
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Carla Berling weiß was sie tut und geht davon aus, dass es sich für sie rechnet - auch im Vergleich mit dem konservativen Veröffentlichungsmodell über Verlage. Eher ist die Frage, ob diese Praxis nicht generell Bücher entwertet. Aber manchmal gibt es eben technische Entwicklungen, die Umbrüche nach sich ziehen. Siehe die Musik-CD, die vom Prestigeobjekt zum Datenträger verkommen ist. Solange ich noch was habe, das man in die Hand nehmen kann, erreiche ich durch eine gediegene Verpackung leichter die Akzeptanz für einen höheren Preis. EBooks sind praktisch und benutzungsfreundlich, haben aber keinen haptischen Wert. Der Versuch, für eBooks einen Preis durchzusetzen, der vielleicht 2-3 € unter dem entsprechenden Buch liegt, könnte sicherstellen, dass für die Kreativabteilung (Autor, Lektor, Graphiker) das gleiche Budget wie bisher zur Verfügung steht - wobei das eine etwas pauschale Aussage ist; das fängt ja schon damit an, ob man von einem Hardcover oder einem Paperback aus rechnet. Amazon als Händler hat eine andere Rechnung, belastet sich selbst aber in keiner Weise durch Vorfinanzierung für kreative Leistungen. -- Der logistische Beitrag von amazon, dass Autoren dort ihre Werke verkaufen können, ist andererseits auch zu bewerten. Und in billigen "Verbraucherpreisen" nur das Schlechte zu sehen, kann sich eigentlich auch nur leisten, wer Geld hat.

Allerdings geht für Carla Berling die Rechnung auch deshalb auf, weil sie schon jahrelang sehr geschickt Networking betreibt und auch über Veranstaltungen eine gewisse Bekanntheit und inzwischen eine größere Fanbasis hat. - Im Grunde darf man bei der von ihr beschriebenen Strategie auch nie zu lange Auszeiten nehmen und was kreative Abenteuerlust angeht, wird man vielleicht zum eigenen Aufpasser.

Das Positive am jetzigen Zustand ist, dass man sich als Autor einigermaßen handlungsfähig fühlen kann.  Durch die eBook-Outlets der Publikumsverlage und Neugründungen dürfte es insgesamt leichter als vor ein paar Jahren sein, einen regulären Vertrag zu bekommen (womit man allerdings gegenüber früher wohl noch etwas weiter weg von einem befriedigenden Erfolg ist) -- Kleinverlage können dank Digitaldruck auch mit weniger Risiko Projekte mit neuen Autoren wagen (weniger Risiko bedeutet allerdings auch, dass sich die Verlage nicht den Hintern aufreißen für den Erfolg).

@preusse: solange wir selbst Fans unserer eigenen Ergüsse sind, können wir nicht alles falsch machen, dann lohnt sich das Opfer an Zeit. Und wenn hier und da mal etwas in Form von Anerkennung und Geld zurückkommt kann man dies ja als Bonus betrachten.
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preusse
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Beiträge: 1292
Wohnort: Bayern


Beitrag18.09.2014 17:11

von preusse
Antworten mit Zitat

Fjodor hat Folgendes geschrieben:
Und wenn hier und da mal etwas in Form von Anerkennung und Geld zurückkommt kann man dies ja als Bonus betrachten.


Genau so sehe ich das auch Daumen hoch


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Murmel
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Beitrag18.09.2014 17:22

von Murmel
Antworten mit Zitat

Die Crux liegt nur - jedenfalls für mich - darin, dass der Ertrag aus der Schriftstellerei selten und nur dann einen nennenswerten Betrag erreicht, wenn der Autor viel Zeit in das Marketing investieren kann. Um eine Familie zu ernähren, bleibt einem nur eine andere Einkommensquelle zu suchen oder sie zu behalten. Diese, egal ob sie der Hauptberuf oder der Nebenberuf ist, beansprucht auch seine Zeit, nimmt von der Zeit, die der Autor zum Marketing benötig, seinen Anteil weg, wenn er nicht sogar die Zeit fürs Schreiben einschränkt.

Damit verdient der Autor weniger Geld ...

In USA tut man sich schwer, dem Finanzamt zu beweisen, dass Schriftstellerei ein Beruf sein kann, sofern man nicht das passende Einkommen nachweist. Man betrachtet die Schriftstellerei als Hobby, denn die meisten Autoren stützen sich auf einen Hauptberuf. Dass dann eBooks für Null oder den Wert eines Junk Food Burgers hergegeben werden, bestätigt sie in ihrer Ansicht.

Wir werten uns selbst ab in unserer Gier nach ein bisschen mehr. Früher waren Bücher ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk, zu "meiner" Zeit noch. Heute ist das Schenken eines eBooks für 99 ct fast schon eine Beleidigung.


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preusse
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Beitrag18.09.2014 17:32

von preusse
Antworten mit Zitat

Murmel hat Folgendes geschrieben:
Früher waren Bücher ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk, zu "meiner" Zeit noch. Heute ist das Schenken eines eBooks für 99 ct fast schon eine Beleidigung.


Tja, und damit hast du jetzt auch wieder Recht.
Ich komme noch ganz durcheinander Rolling Eyes
Deshalb mache ich das Forum jetzt zu und gehen wieder Schiffe versenken.
So Long!


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Stern
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Wohnort: Im Wald


S
Beitrag18.09.2014 17:39

von Stern
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Die Crux liegt nur - jedenfalls für mich - darin, dass der Ertrag aus der Schriftstellerei selten und nur dann einen nennenswerten Betrag erreicht, wenn der Autor viel Zeit in das Marketing investieren kann. Um eine Familie zu ernähren, bleibt einem nur eine andere Einkommensquelle zu suchen oder sie zu behalten. Diese, egal ob sie der Hauptberuf oder der Nebenberuf ist, beansprucht auch seine Zeit, nimmt von der Zeit, die der Autor zum Marketing benötig, seinen Anteil weg, wenn er nicht sogar die Zeit fürs Schreiben einschränkt.

Damit verdient der Autor weniger Geld ...

In USA tut man sich schwer, dem Finanzamt zu beweisen, dass Schriftstellerei ein Beruf sein kann, sofern man nicht das passende Einkommen nachweist. Man betrachtet die Schriftstellerei als Hobby, denn die meisten Autoren stützen sich auf einen Hauptberuf. Dass dann eBooks für Null oder den Wert eines Junk Food Burgers hergegeben werden, bestätigt sie in ihrer Ansicht.

Wir werten uns selbst ab in unserer Gier nach ein bisschen mehr. Früher waren Bücher ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk, zu "meiner" Zeit noch. Heute ist das Schenken eines eBooks für 99 ct fast schon eine Beleidigung.



Sehr guter Beitrag, hast meine volle Zustimmung.
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suntime
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S


Beiträge: 433



S
Beitrag18.09.2014 17:49

von suntime
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Na ja, folgt man Carla Berings Argumentation, dürfte niemand ohne besonderen Namen, also jeder Newcomer, niemals zu einem Verlag gehen. Nur Amazon wäre eine Lösung und der Verkauf eines neuen Buches würde nur mit einem Ramschpreis von 0,99 Cent funktionieren, wenn überhaupt.

Leider ist es aber so, dass auch diese Strategie ohne Garantie ist. Und klar, wenn mein Buch für 99 Armutscent 100.000 mal verkauft werden würde und bei 4,99 EUR nur 100 mal, dann wäre der Fall natürlich klar. Ich persönlich könnte es nicht über mich bringen, mein Buch für so wenig Geld zu verramschen, verkaufen kann man es da wohl nicht mehr nennen.

Neulich musste ich lesen, dass Amazon den kostenlosen Versand an einen Mindestbestellwert von 29 EUR bindet. Dazu hieß es dann irgendwo in der Presse:

Wer mit seinen Bestellungen knapp unter der Mindestbestellwertgrenze liegt, der kann eines oder zwei der 0,99 EUR Bücher hinzukaufen. Einfach irgendeines anklicken und schon hat man Geld gespart.

Soviel zum Wert der 0,99 EUR Bücher. Wegwerfartikel, Verpackungsmaterial!
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G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 674



G
Beitrag18.09.2014 20:48

von G.T.
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Ich habe fast den Eindruck, dass es sich letzten Endes nicht viel tut:
Wenn ein Verlag mein Buch verlegt, dann kriege ich weniger Geld pro Buch. Dafür ist in meinem Vertrag Werbung, Rechtsschutz etc. schon drin.
Wenn ich selbst ein Buch veröffentliche, kriege ich mehr pro Buch. Dafür muss ich all das, was ein Verlag sonst übernimmt, selber bezahlen. Die 99 Cent sind das Opfer, das auf der anderen Seite das Werbebudget eines Verlags ist. In beiden Fällen wird investiert (im Selfpublishing vor allem verzichtet) und es ist ungewiss, ob die Investition sich lohnt. Ein teuer beworbenes Buch kann floppen, ein weniger beworbenes Buch kann durchstarten, ein 99-Cent-Buch kann floppen, ein 2,99-Euro-Buch kann durchstarten.
Die Werbeaktionen, ob vom Autor selbst oder vom Verlag, können hilfreich sein, geben aber keine Garantie. Bücher für 99 Cent anzubieten ist ja nichts anderes als eine Werbemaßnahme. Nur, dass der Autor mit der Verramschung seines Werkes wirbt. Wer damit leben kann und wem es darauf ankommt, langfristig viel zu verkaufen, dem sei's gegönnt.
Für mich wäre das nichts. Ich greife lieber darauf zurück, dass ein Verlag diese Werbung übernimmt, ich dafür weniger Geld pro Buch bekomme, mein Buch aber nicht unter Wert verkauft im Laden stehen sehe. Ist sicher einfach eine Frage, welches Verhältnis man zur eigenen Arbeit hat und wie man das eigene "Produkt" bewertet.
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Gurke
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Beiträge: 155



Beitrag18.09.2014 21:04

von Gurke
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Es ist schon schwierig für gute Autoren, ihre Verdienste nicht an ihrem Verdienst zu messen.

Wenn man sieht, wie schlechte Bücher, also schriftstellerischer Blödsinn, auf Bestsellerlisten landen und dadurch auch sehr gut verkauft werden - man genau weiß, dass es auch weiterhin so sein wird und immer noch den guten Willen aufbringt, weiter gut zu schreiben - auch wenn man dabei arm bleibt ...

... hat man einen ganz großen Charakter! Schmoll

Die Veröffentlichung von Büchern, nimmt im gleichen Maße zu, wie ihre Qualität nachlässt.

Gruß
Gurke hmm


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Schreiben ist der einzige Beruf, mit dem man, ohne lächerlich zu wirken, kein Geld verdienen kann.

Jules Renard
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lupus
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Alter: 56
Beiträge: 3913
Wohnort: wien



Beitrag18.09.2014 21:41

von lupus
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Ich kenn die Carla Berling nicht, über die Qualität ihrer Bücher weiß ich nichts.

Aber:
1) Auf dem Markt entsteht der Preis durch Angebot und Nachfrage, bzw. wird der Preis (vereinfacht) bei gegebener Menge über die antizipierte Nachfrage festgelegt. Das ist die erste Unternehmer-Entscheidung die Risiko birgt: ist der Preis zu hoch, bleibt die Nachfrage aus.
2) Der Mindestpreis wird üblicherweise über die vergangenen und antizipierten Kosten ermittelt.
3) Kosten bedeuten üblicherweise Qualität, bzw: je höher die Qualität desto höher ist der Mindestpreis

--> wenn nun der Preis niedrig ist (im Vergleich zur Konkurrenz), lässt sich üblicherweise auf niedrige Qualität schließen. Der Volksmund weiß das intuitiv ohne ökonomische Überlegungen: wos nix kost, is nix wert.

--> oder ökonomisch: ein Überangebot (fällt weg bei ebooks) bzw. Unter-Nachfrage: warum Unternachfrage? wieder: mangelnde Nachfrage deutet auf zu hohe Preise oder zu niedrige Qualität; bei einem Preis von 0.99 bleibt nur zweites.

--> Das muss nicht zwangsläufig so sein, aber die intuitive Wahrnehmung bleibt.

--> daraus ergibt sich eine marketingtechnischer Teufelskreis, der an den Diskonter der 1980er erinnert.

--> diese skim the cream-Politik funktioniert aber erfahrungsgemäß nur in den wenigsten Fällen, ansonsten ist der Diskonter Diskonter und wird es bleiben, weil die kurzfristige Preiserhöhung kaum möglich nachfrageseitig durchsetzbar ist.

Marketing ausschließlich oder in erster Linie kostenrechnerisch mittels Preispolitik zu betreiben kann funktionieren, aber nur, wenn man den Negativeffekt megativer Qualitätswahrnehmung inkl. Spinn-off auf andere Produkte (diesfalls die anderen Bücher) kompensieren kann.

Und: ist ein Buch tatsächlich nichts anderes als ein Schraubenzieher?

Ich vermute, dass Carla Berling aus dieser selbstgegrabenen Grube nicht mehr rauskommen wird. Für sie hoff ich, dass ich mich täusche.


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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MrT
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Beiträge: 725

Ei 3


Beitrag18.09.2014 22:31

von MrT
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suntime hat Folgendes geschrieben:
Dazu hieß es dann irgendwo in der Presse:

Wer mit seinen Bestellungen knapp unter der Mindestbestellwertgrenze liegt, der kann eines oder zwei der 0,99 EUR Bücher hinzukaufen. Einfach irgendeines anklicken und schon hat man Geld gespart.

Soviel zum Wert der 0,99 EUR Bücher. Wegwerfartikel, Verpackungsmaterial!


Dies wird leider immer mehr zur Realität.

Arbeit soll sich (wieder) lohnen. Warum nicht auch hier?
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Fuchsia
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Alter: 47
Beiträge: 777



F
Beitrag19.09.2014 11:25

von Fuchsia
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Ein Selfpublisher verdient an einem 2,99 € Ebook fast genauso viel wie ein Verlagsautor an einer Taschenbuchausgabe. Dieser Preis stellt also keine Verramschung dar.
Ist es so erstrebenswert, bis Weihnachten warten zu müssen, bis man ein neues Buch geschenkt bekommt?
Ein Hardcover kostet 30,- € , für das Geld kann ich mir 2 Taschenbücher und 3 Ebooks kaufen und viel mehr lesen, als früher.
Die Hemmschwelle etwas von einem neuen unbekannten Autor oder einem Buch in einem Genre, das ich sonst nicht lese, zu kaufen, ist viel geringer, ich gehe ein geringeres finanzielles Risiko ein, wenn mir das Buch nicht gefällt und wenn es mir gefällt, greife ich zu mehr.
Ich kaufe mehr Bücher, verteilt auf mehr Autoren, die alle für ihr Werk denselben Betrag  erhalten, wie ein Verlagsautor.
Win Win Mr. Green

Ein 99,- cent Titel rentiert sich zwar auf Dauer nicht, ist aber ein "Lockangebot" das seinen Zweck für einen begrenzten Zeitraum erfüllt, Leser auf weitere Werke der Autorin aufmerksam machen kann, die Sichtbarkeit in den Verkaufsrankings erhöht und bei entsprechend hoher Stückzahl sogar mehr in die Kassen spülen kann, als eine begrenzte Printauflage, die nach 4 Wochen aus den Regalen der Buchhändler verschwindet.
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lupus
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Beitrag19.09.2014 13:54

von lupus
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Hallo Fuchsia,

Der Begriff Verramschung bezieht sich auf den Marktpreis, nicht auf den (Netto-)Umsatz des Schriftstellers und der Preis ist durchaus ein (nicht nur) intuitives Qualitäts-Merkmal. (s.o.)

Zitat:
ich gehe ein geringeres finanzielles Risiko ein, wenn mir das Buch nicht gefällt und wenn es mir gefällt, greife ich zu mehr.
Ich kaufe mehr Bücher, verteilt auf mehr Autoren, die alle für ihr Werk denselben Betrag pro Ausgabe erhalten.


und so tragen die Schriftsteller selbst dazu bei, dass man beim Kauf eines Buches das Risiko ebenso reduzieren will, wie beim Kauf von - sagen wir - Küchenrolle, oder anders rum: sich genau so wenig Gedanken im voraus macht. (und das ist jetzt kein Vorwurf an die Leser, sondern die logische Konsequenz des preislichen Anreizsystems)

Zum Lockangebot hab ich eh schon was geschrieben ... wär halt auch interessant zu wissen, wie hoch die Preiselastizität von Büchern ist.

Frage: wie steht es mit der Bereitschaft des Schriftstellers sich weiter zu entwickeln, wenn er kein entsprechendes Feedback (=Kaufsignal) seiner Zielgruppe hat, der Kaufanreiz eben nicht über die Qualität passiert, sondern über den Preis. Vielmehr: er kann für sich nicht entscheiden ob sein Produkt den Anforderungen seiner Zielgruppe entspricht, weil ja immer das von dir angesprochene 'Wenn's nix taugt schmeiß ich's eben weg'-Motiv (inkl. weniger Gedanken machen) mitschwingt?


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Fjodor
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Beitrag19.09.2014 13:56

von Fjodor
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Müssen aus einem Erlös von 0,99/2,99 € abzüglich Händlermarge die bisher für ein anständig editiertes Buch üblichen Leistungen finanziert werden, geht dies nur über entsprechend hohe Verkaufszahlen je Titel, die sich bei einem immer größeren Angebot immer schwerer erreichen lassen.

Irgendwann werden alle Leistungen rund ums Buch (bis auf den Verkauf) entprofessionalisiert sein, weil sich keine Preise durchsetzen lassen, von denen sich leben lässt.

Das muss allerdings nicht unweigerlich in eine kulturelle Katastrophe münden.

Die Titanic ist von Profis gebaut worden, die Arche Noah von einem Amateur. (zitiert nach B. Stromberg)
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Fuchsia
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F
Beitrag19.09.2014 17:42

von Fuchsia
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Zum Glück geht der Trend in eine andere Richtung, und zwar pendeln sich Ebooks zur Zeit bei einem Preis zwischen 5-8 Euro ein. Also einem Preis knapp unter Taschenbuchformat. Immer mehr Autoren berichten davon, dass ihre Verkäufe besser laufen, seit sie ihre Preise angehoben haben. (Aus genau den Gründen, die Lupus so richtig genannt hat.) Reine 99,- cent Titel vermitteln schon billige Qualität; mit einem Preis über 2,99 € macht der Autor denselben Schnitt wie bei einem Verlagstaschenbuch und die oberste Grenze scheint bei 10,- € zu liegen, weil Leser einfach nicht bereit sind, 12,99 € oder sogar 14,99 € für ein digitales Buch zu zahlen (Preise, die Verlage für ihre Ebooks fordern. Um genau dieses Preisgrenze geht es ja auch Amazon in seinen Verhandlungen mit Hachette.)

Was Carla Berling dort macht, ist keine Verramschung (also ein Ausverkauf) sondern eine Rabattaktion oder ein Sonderpreis zur Einführung. Sie plant ja, den Preis später anzuheben und nicht ihr Buch dauerhaft für 99,- cent anzubieten.
Ein Titel dauerhaft für 99,- cent anzubieten ist in der Tat nicht empfehlenswert - aber wie gesagt hat die Autorin das auch gar nicht vor und allgemein sind die Zeiten der 99,- cent - Titel vorbei.

Die Leistungen für die Erstellung eines Ebooks muss ein Selfpublisher zwar im Vorwege selber aufbringen - aber ein Verlagsautor leistet diese indirekt auch: Wenn er einen Vorschuss bekommt, muss er diesen erst "verdienen", bevor er Tantiemen bekommt. Er zahlt die Verlagsleistungen (und deren Risiko) also "in Büchern" (die er dem Verlag  umsonst überläßt, bis der Vorschuss eingespielt ist).
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lupus
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Beitrag19.09.2014 18:11

von lupus
Antworten mit Zitat

Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Zum Glück geht der Trend in eine andere Richtung, und zwar pendeln sich Ebooks zur Zeit bei einem Preis zwischen 5-8 Euro ein.

außerdem liegen die Autoren-Margen bei EBs etwa bei 20-40%

Immer mehr Autoren berichten davon, dass ihre Verkäufe besser laufen, seit sie ihre Preise angehoben haben.

was bedeuten würde:
- faktisch negative Preiselastizität daraus folgt:
= keine positiven Effekte für skim the cream Politik
= Preis wird (anders als bei hochelastischen Produkten) explizit als Qualitätsmerkmal interpretiert


Was Carla Berling dort macht, ist keine Verramschung (also ein Ausverkauf) sondern eine Rabattaktion oder ein Sonderpreis zur Einführung. Sie plant ja, den Preis später anzuheben und nicht ihr Buch dauerhaft für 99,- cent anzubieten.

Preiserhöhungen kommen ganz selten gut an, v.a. dann nicht, wenn sich die Qualität nicht ändern (was ja nicht der Fall ist, weil das Buch ja nicht umgeschrieben wird). Warum sollte jemand für ein niederqualitatives Produkt plötzlich mehr zahlen. (Mit dieser Problematik schlage sich alle am Markt herum: teurer werden wird vom Nachfragremarkt nicht angenommen)

Die Leistungen für die Erstellung eines Ebooks muss ein Selfpublisher zwar im Vorwege selber aufbringen - aber ein Verlagsautor leistet diese indirekt auch: Wenn er einen Vorschuss bekommt, muss er diesen erst "verdienen", bevor er Tantiemen bekommt. Er zahlt die Verlagsleistungen (und deren Risiko) also "in Büchern" (die er dem Verlag  umsonst überläßt, bis der Vorschuss eingespielt ist).

äh, solange ein Buch nicht am Markt ist, ist es aus ökonomischer Sicht auch nichts wert. Eher übernimmt der Verlag ein zwar wohl kalkuliertes, aber immer noch ein Unternehmer-Risiko. Vorschüsse heißen so, weil sie auf noch nicht erbrachte (rein ökonomische) Leistung bevorschusst werden. Außerdem sind alle Leistungen des Verlages (Lektorat, Druck, Werbung) eine Vorschussleistung für noch nicht erbrachte Leistung



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Fjodor
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Beitrag19.09.2014 18:25

von Fjodor
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@fuchsia: wenn deine Beobachtungen zutreffen, soll es nur recht sein.

Aber wie du Geld, das ein Autor schon bekommt, bevor der Verlag Bücher verkauft hat, d.h. ein Vorschusshonorar, mit den Kosten gleichsetzen kannst, die der Selfpublisher erst mal aufwenden muß, das verstehe ich nicht.

Im einen Fall hab ich sicheres Geld bei Manuskriptabgabe. Im anderen Fall habe ich bis zur Veröffentlichung Kosten, die ich erst hereinspielen muss.

Dein Vergleich wäre eher treffend, wenn kein Vorschuss bezahlt wird und das Honorar (Tantiemen) erst im Jahr nach der Veröffentlichung ausbezahlt werden.

Bis dahin hat der Selfpublisher dann sein Geld und hoffentlich etwas mehr wieder eingenommen (oder eben nicht, wenn sich das Buch nicht verkauft).

--

Eins wird manchmal auch vergessen:

Wenn ein Autor viele Lesungen macht und selbst Bücher vertickert, kann er dazuhin auch als Verlagsautor in günstigen Fällen eine Marge von knapp unter 50 % je Exemplar haben (Rabatt und Honorar zusammengerechnet).

Allerdings, je höher die absoluten Verkaufszahlen desto geringer wohl der Anteil selbstverkaufter Bücher.
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Fuchsia
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Beitrag19.09.2014 18:34

von Fuchsia
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lupus hat Folgendes geschrieben:
Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Zum Glück geht der Trend in eine andere Richtung, und zwar pendeln sich Ebooks zur Zeit bei einem Preis zwischen 5-8 Euro ein.

außerdem liegen die Autoren-Margen bei EBs etwa bei 20-40%

Immer mehr Autoren berichten davon, dass ihre Verkäufe besser laufen, seit sie ihre Preise angehoben haben.

was bedeuten würde:
- faktisch negative Preiselastizität daraus folgt:
= keine positiven Effekte für skim the cream Politik
= Preis wird (anders als bei hochelastischen Produkten) explizit als Qualitätsmerkmal interpretiert


Ja, genau, der Preis IST ein Qualitätsmerkmal, weswegen ein Ebook ca. 6-8 Euro kosten sollte.

Was Carla Berling dort macht, ist keine Verramschung (also ein Ausverkauf) sondern eine Rabattaktion oder ein Sonderpreis zur Einführung. Sie plant ja, den Preis später anzuheben und nicht ihr Buch dauerhaft für 99,- cent anzubieten.

Preiserhöhungen kommen ganz selten gut an, v.a. dann nicht, wenn sich die Qualität nicht ändern (was ja nicht der Fall ist, weil das Buch ja nicht umgeschrieben wird). Warum sollte jemand für ein niederqualitatives Produkt plötzlich mehr zahlen. (Mit dieser Problematik schlage sich alle am Markt herum: teurer werden wird vom Nachfragremarkt nicht angenommen)
Aber es handelt sich nicht um eine Preiserhöhung, sondern um einen rabbatierten Einführungspreis. Das das Produkt keine niedere Qualität hat, davon gehe ich aus. Daher kann der Endpreis bei 6 Euro liegen, der Einführungspreis aber als Lockangebot niedriger.
Die Leistungen für die Erstellung eines Ebooks muss ein Selfpublisher zwar im Vorwege selber aufbringen - aber ein Verlagsautor leistet diese indirekt auch: Wenn er einen Vorschuss bekommt, muss er diesen erst "verdienen", bevor er Tantiemen bekommt. Er zahlt die Verlagsleistungen (und deren Risiko) also "in Büchern" (die er dem Verlag  umsonst überläßt, bis der Vorschuss eingespielt ist).

äh, solange ein Buch nicht am Markt ist, ist es aus ökonomischer Sicht auch nichts wert. Eher übernimmt der Verlag ein zwar wohl kalkuliertes, aber immer noch ein Unternehmer-Risiko. Vorschüsse heißen so, weil sie auf noch nicht erbrachte (rein ökonomische) Leistung bevorschusst werden. Außerdem sind alle Leistungen des Verlages (Lektorat, Druck, Werbung) eine Vorschussleistung für noch nicht erbrachte Leistung


Der Vorschuß wird erst gezahlt, wenn die Leistung durch den Autor erbracht wurde, nämlich das fertige Manuskript vorliegt und das Buch im Laden erscheint. Dann "zahlt" der Autor seinen Vorschuß wieder ab, indem er für die ersten 10.000 Exemplare kein weiteres Geld mehr bekommt (je nach Vorschuß).

@Fjodor: Wenn kein Vorschuß gezahlt wurde, erhält der Autor ja soundsoviel cent pro jedes verkaufte Exemplar ab dem ersten Exemplar, d.h. er erhält nach einem Jahr eine Ausschüttung durch den Verlag. Hat er dagegen einen Vorschuß bekommen, so sind die ersten Exemplare bereits bezahlt und er bekommt im ersten Jahr nichts (es sei denn, die Auflage war so hoch und der Verkauf so gut, dass der Vorschuß wieder eingespielt wurde.)

Was der Autor bekommt ist also ein nicht rückzahlbare Garantie. Und das ist natürlich etwas feines. (wohingegen der Selfpublisher keine Garantie bekommt.)

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lupus
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Beitrag19.09.2014 18:53

von lupus
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[quote="Fuchsia"]
lupus hat Folgendes geschrieben:
Fuchsia hat Folgendes geschrieben:
Zum Glück geht der Trend in eine andere Richtung, und zwar pendeln sich Ebooks zur Zeit bei einem Preis zwischen 5-8 Euro ein.

außerdem liegen die Autoren-Margen bei EBs etwa bei 20-40%

Immer mehr Autoren berichten davon, dass ihre Verkäufe besser laufen, seit sie ihre Preise angehoben haben.

was bedeuten würde:
- faktisch negative Preiselastizität daraus folgt:
= keine positiven Effekte für skim the cream Politik
= Preis wird (anders als bei hochelastischen Produkten) explizit als Qualitätsmerkmal interpretiert


Ja, genau, der Preis IST ein Qualitätsmerkmal, weswegen ein Ebook ca. 6-8 Euro kosten sollte.

wunderbare Einigkeit Smile seh das ganz genau so, weshalb ich einem Buch mit 2,99 oder 0,99 sehr kritisch gegenüber stehe, was ja klarerweise nicht bedeutet, dass ich irgendjemandem das Recht abspreche, sein Buch - wenn es denn sein muss - zum Null-Tarif auf den Markt zu geben.

Was Carla Berling dort macht, ist keine Verramschung (also ein Ausverkauf) sondern eine Rabattaktion oder ein Sonderpreis zur Einführung. Sie plant ja, den Preis später anzuheben und nicht ihr Buch dauerhaft für 99,- cent anzubieten.

Preiserhöhungen kommen ganz selten gut an, v.a. dann nicht, wenn sich die Qualität nicht ändern (was ja nicht der Fall ist, weil das Buch ja nicht umgeschrieben wird). Warum sollte jemand für ein niederqualitatives Produkt plötzlich mehr zahlen. (Mit dieser Problematik schlage sich alle am Markt herum: teurer werden wird vom Nachfragremarkt nicht angenommen)
Aber es handelt sich nicht um eine Preiserhöhung, sondern um einen rabbatierten Einführungspreis. Das das Produkt keine niedere Qualität hat, davon gehe ich aus. Daher kann der Endpreis bei 6 Euro liegen, der Einführungspreis aber als Lockangebot niedriger.

auf Amazon wird kein (Ziel-)Listenpreis angegeben, weshalb die 0,99 kein Rabatt sein können. --> alles was über den 0,99 liegen wird ist also sowohl rechtlich, als auch marketingtechnisch eine Preiserhöhung.


Der Vorschuß wird erst gezahlt, wenn die Leistung durch den Autor erbracht wurde, nämlich das fertige Manuskript vorliegt und das Buch im Laden erscheint. Dann "zahlt" der Autor seinen Vorschuß wieder ab, indem er für die ersten 10.000 Exemplare kein weiteres Geld mehr bekommt (je nach Vorschuß).

Smile ich weiß schon was ein Vorschuß ist und wie er gehandhabt wird. Is auch egal wie man das ökonomisch bewertet - da sind wir uns nicht einig, sind aber auch in einem Schriftstellerforum, nicht in einer Ökonomie-Vorlesung. In der Bewertung für den Autor sind wir unseinig: was Feines. Wink


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lg Wolfgang

gott ist nicht tot noch nicht aber auf seinem rückzug vom schlachtfeld des krieges den er begonnen hat spielt er verbrannte erde mit meinem leben

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Fuchsia
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Beiträge: 777



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Beitrag19.09.2014 18:57

von Fuchsia
Antworten mit Zitat

@Lupus Daumen hoch
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Matzaton
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 42
Beiträge: 21



Beitrag27.09.2014 15:05

von Matzaton
Antworten mit Zitat

Ich stelle mir bei solchen Aktionen eher die Frage, ob man sich damit nicht Käufer verprellt. Sprich ob es nach solchen Aktionen noch genügend Käufer gibt, die es zu einem normalen Preis kaufen oder ob die alle auf eine neue Aktion warten.

Naja wird sich wohl zeigen.

LG
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