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Pippa74 Erklärbär
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Beiträge: 1
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P 22.04.2013 10:45 Ich will nicht verrückt werden... von Pippa74
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Ich wünsch Euch allen einen schönen Montag!
Ich bin 38, lebe mit Mann und 2 Jungs am Ende der Welt :0)) also plattes Land, bin berufstätig; das sind die basics.
Als ich noch jung war (vor 20 Jahren) hab ich schonmal ein paar Kurzgeschichten veröffentlicht, leider kam meiner "Schriftstellerkarriere" dann dass wahre Leben dazwischen, heiraten, Kinder bekommen, Haus bauen, beruflich etablieren...
Das ist jetzt alles vollbracht und seit einigen Monaten könnte ich mich wieder ganz meiner Leidenschaft widmen: lesen und schreiben!
ABER: da ist jetzt ein Problem aufgetaucht, das mich wirklich extrem stört, das hatte ich früher nie, und das ist der Grund, warum ich mich heute hier angemeldet habe. Ich muss wissen, ob das bei einigen von Euch auch so ist, was ihr dagegen macht oder ob das noch nomral ist.
Ich schreibe an einem Roman (Krimi) hab den Plot fertig, einige Kapitel bereits geschrieben und wüsste genau, wie es weitergehen soll, aber das macht mich emotional fertig. Also das Schreiben. Ich bekomm da richtige Adrenalinstöße, Herzrasen usw., ich träume nachts davon und wache teilweise dann mit klopfendem Herzen auf.
Ich hoffe, Ihr lacht mich nicht aus, denn mich belastet das wirklich sehr. Mir juckt es in den Fingern, ich will weitermachen, aber diese Begleiterscheinungen machen mich irgendwie nervös...
So, ich freu mich auf Euch und bin gespannt auf Eure Meinungen
lG
Pippa
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Füllfederhalterin Schneckenpost
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Beiträge: 12
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F 22.04.2013 11:24 Lampenfieber? von Füllfederhalterin
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Hallo Pippa,
da gibt es ja ein paar Parallelen zwischen uns. Ich bin nur wenige Jahre älter als du und habe einen Sohn, wohne auch auf dem Land, allerdings im Süden, in etwa dort, wo man über noch recht fahrradfahrerfreundliche Hügel hinweg bei Föhn schon die gar nicht platten Alpen aufragen sieht.
Also, ich kenne diese einsame Aufregung beim Schreiben ein bisschen, empfinde sie aber nicht qual-, sondern mehr als lustvoll. Das ist mehr so ein "alles ist möglich"- Gefühl. Ich berausche mich gern an meinen eigenen Ideen, wenn nur die Umsetzung dann nicht so furchtbar viel Arbeit wäre...
Was du beschreibst, hat mich aber an einen anderen physischen Zustand erinnert, den ich wirklich gut kennengelernt habe: Lampenfieber. Seit meiner Jugend mache ich Musik, spiele in Bands, und früher, als ich noch jünger und unsicherer war, habe ich mich vom Adrenalin regelrecht vergiftet gefühlt. Oh, dieses Lampenfieber! Nicht essen können, nicht schlafen können, Kette rauchen müssen und das hilft auch nicht, Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittrigkeit, ein Körper, der nicht mehr zu mir gehörte, der Kopf in einer Angstklammer... und nichts half. Außer es hinter mich zu bringen. Danach dann die Erlösung, die leichtfüßige Glückseligkeit...
Auch von Prüfungssituationen (Abitur, Uni) kenne ich solche starken Begleiterscheinungen: Jetzt kommt's drauf an! Zu Hilfe!
Bücher zu schreiben kann ja ein so gewaltiger Herzenswunsch ein, ein so großes Lebensziel, ein so überwältigendes Bedürfnis, und hat gleichzeitig so viel mit einem selbst, den eigenen Gefühlen, der eigenen Person zu tun wie sonst kaum was. Eigentlich kein Wunder, wenn man da aufgeregt ist. Könnte es vielleicht sein, dass du nun, da deine Lebensumstände dir das Schreiben wieder intensiv erlauben, ein ganz starkes Jetzt-kommt's-drauf-an-Gefühl bekommen hast? Ein bisschen wie Lampenfieber oder Prüfungsangst?
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass etwas von dem Thema, über das du schreiben willst, sozusagen triggert. Du schreibst ja einen Krimi; vielleicht kommt da etwas vor, das dich unbewusst nervös macht? Ich habe neulich eine traurige Szene für mein Jugendbuch geschrieben, da musste ich beim Schreiben furchtbar heulen, weil eine eigene Trauer über etwas mit reingeflossen ist. Oder diese eigene Trauer die Szene erst ermöglicht hat. Vielleicht auch so rum.
Viele Grüße
Annette
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i-Punkt Klammeraffe
Alter: 46 Beiträge: 512 Wohnort: Baden-Württemberg
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22.04.2013 12:15
von i-Punkt
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Ein bisschen vorrückt muss man ja sein - also, nach den strengen Maßstäben in meinem Kaff hier ist man definitiv schon verrückt, wenn man viel liest. (In der Zeit könnte man doch Fenster putzen, Geld verdienen, Brennholz machen oder wenigstens im Musikverein trompeten, wenn man eine Dosis Kunst und Kultur will ...) Wenn man sich dann gar ganze Heerscharen imaginärer "Freunde" und/oder "Feinde" erschafft, den Kopf über deren Wohl und Leid zerbricht, statt - wenn schon untätig rumsitzen - den ein oder anderen Rosenkranz zu beten ... da kommt wohl jede Hilfe zu spät.
Aber verrückt ist ja gar nicht so schlimm. Mir machen auch mal wieder die Word-Seiten Angst. Ich finde tausend Ausreden und Dinge, die wichtiger wären (Ach Gott, wenn die Sonne scheint, sehen die Fenster ja echt verschmiert aus ...) - aber ich habe jetzt mal wieder zwei Kurzgeschichten geschrieben. Und kreise um mein Manuskript. Gleich fange ich an. Also, heute abend. Jetzt kommen ja gleich die ersten aus der Schule.
Vielleicht helfen dir irgendwelche Rituale. Mach dir irgendeinen Schreibtee und setz dich hin, oder hör irgendeine Musik, die dich in Schreibstimmung versetzt. Oder mach es ganz nüchtern. Nimm dir vor, eine bestimmte Anzahl Wörter pro Tag zu schreiben. Egal wie gut, einfach weiterkommen. Löschen kann man schnell, wenn man erst mal über den toten Punkt raus ist. Ich habe auch gerade das Gefühl, das wird nie was und ist alles Mist, was ich schreibe. Aber ich hoffe, da lässt sich drüber weg schreiben. (Erfolgserlebnis liefere ich nach, wenn es geklappt hat. Noch kann ich für kein Rezept garantieren.)
Vielleicht muss man sich aber auch einfach sagen, dass das gut ist, wenn "etwas" in Aufruhr ist - was auch immer das in unseren "verrückten" Hirnen ist. So entspannt als Bestseller-Millionär auf der Freiterrasse sitzen mit Meeresrauschen im Hintergrund und dezenten Bediensteten, die kleine Snacks und kühle Grtränke mit Schirmchen reichen, ist vielleicht gar nicht so inspirierend. Spannung kann ja eigentlich nur aus Reibung, Diffenrenzen, Problemen entstehen. (Denke ich mal ... auch hier folgt selbstverständlich der aktualisierte Erfahrungsbericht, sobald die ersten Schirmchen-Cocktails getrunken sind.)
Ich wünsche dir viele verrückte Stunden MIT Schreiben!
LG, I.
_________________ Schreiben ist einfach, man setzt sich nur hin, starrt auf ein weißes Blatt Papier, bis sich Blutstropfen auf der Stirn bilden. |
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Loewe Gänsefüßchen
Alter: 47 Beiträge: 47 Wohnort: Frankfurt
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22.04.2013 12:46
von Loewe
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Ich werde schon für verrückt erklärt, weil all die Pessimisten der Meinung sind (und stell dir eine strafende, väterliche Stimme dazu vor): Mit dieser Schreiberei kann man eh kein Geld verdienen. Es gibt mehr Bücher als Fliegen. Schreib über Sex, damit kannst du wenigstens etwas verdienen. Aber was du da immer machst, naja....(Vortrag Ende). Sehr ermutigend. Aber: Ich glaube nicht, dass dein Zustand bedrohlich oder schlimm ist. Vielleicht musst du dich mal auspowern. Laufen, Boxen, schwimmen..?! Träumst du auch von deinen Figuren? Das passiert mir auch, manchmal kann man aus den Träumen schöne Ideen ziehen. Beim Schreiben Herzrasen zu bekommen ist normal. Bin auch immer ganz aufgeregt, wenn ich schreibe. Man will so viel zu Papier bringen, der Kopf dampft schon und sprudelt vor Ideen über und man kommt mit dem Schreiben kaum hinterher. Ich denke, darum musst du dir keine Sorgen machen.
Aber vielleicht durchstöberst du mal das Forum (gab erst vor Kurzem einen ähnliches Thema) und findest ein paar hilfreiche und nützliche Tips. Top, dass du da dabei bist und erstmal: Willkommen! Würde mich freuen bald schon was von dir zu lesen in der Werkstatt.
Möglich, dass sich diese Begleiterscheinungen irgendwann auch wieder verabschieden. Also ich sag dir mal was ich immer mache: Vor allem Sport. Das ist leider nichts jedermanns Sache. Falls du nicht so der Sportler bist oder aus zeitgründen nicht kannst, schnapp genug frische Luft am Tag. Das finde ich auch wichtig, um den Ausgleich zu halten. (zum Schreiben ein Bierchen?), oder danach? Zwischendurch kleine Denkpausen machen, Fenster auf, Scheibe Brot essen, kurz ablenken, Kopf frei bekommen. Nur nicht durch Fernsehen oder surfen. Meiner Meinug nach besser keinen Kaffee beim Schreiben, nicht zu viel Zucker (man muss die Hormone ja nicht füttern;)).
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen. Mach dir keine Sorgen. Jeder hat halt seine Leidenschaft. Ich habe diese Erscheinungen beim Fliegen, obwohl ich es schon so viele Jahre tue. Von Daher.. nicht zu verrückt machen.
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Pippa74 Erklärbär
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Beiträge: 1
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Gamone Eselsohr
G Alter: 46 Beiträge: 360 Wohnort: NRW
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Loewe Gänsefüßchen
Alter: 47 Beiträge: 47 Wohnort: Frankfurt
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23.04.2013 16:20
von Loewe
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Um Himmels Willen!
Ich Dussel hab schon wieder nicht auf meine Worte geachtet
Erscheinungen habe ich nur, wenn ich Schatten an meinem Blickdichten Duschvorhang vorbei huschen sehe, nachdem ich meine gehört zu haben, wie jemand die abgeschlossene Tür geöffnet hat (während ich mir mit Shampoo den Mascara von den Augen reibe). Aber Danke für den netten Lacher, kurz bevor ich gleich den nächsten (hoffentlich Erscheinungsfreien (kann man das so sagen?)) Flug antrete.
(Schon wieder Klammern, ziehen wir doch mal unsere Sätze in die Länge.)
Oh Gott, meine Nerven
_________________ • Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.
Leonardo da Vinci (1452 - 1519), italienisches Universalgenie, Maler, Bildhauer, Baumeister, Zeichner und Naturforscher |
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Gamone Eselsohr
G Alter: 46 Beiträge: 360 Wohnort: NRW
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Loewe Gänsefüßchen
Alter: 47 Beiträge: 47 Wohnort: Frankfurt
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24.04.2013 08:03
von Loewe
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Hatten wir das Thema nicht vor Kurzem erst?
_________________ • Wenn du das Fliegen einmal erlebt hast, wirst du für immer auf Erden wandeln, mit deinen Augen himmelwärts gerichtet. Denn dort bist du gewesen und dort wird es dich immer wieder hinziehen.
Leonardo da Vinci (1452 - 1519), italienisches Universalgenie, Maler, Bildhauer, Baumeister, Zeichner und Naturforscher |
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stormcloud Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 631 Wohnort: In der Smalltalk-Abteilung
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24.04.2013 14:28
von stormcloud
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Hallo Pippa,
auch von mir ein "Herzlich Willkommen".
Von seinen Figuren zu träumen, plötzliche Ideen zu entwickeln und ein paar Adrenalinschübe bekommen ist völlig normal.
Also bist du nicht verrückter, als die meisten hier....
Und es zeigt, dass du mit Leib und Seele dabei bist
Wir lesen uns!
Liebe Grüße von Josef
_________________ In einer Welt der Schatten sollten wir das Licht sein. |
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