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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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26.12.2007 13:48 Die Schule (Anfang meiner ersten Horrorgeschichte) von Känzig
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Okay Leute, das hier ist noch seeehr unfertig und muss noch ein paar mal überschrieben werden also habt Gnade . Ausserdem ist es mein erster Versuch Horror zu schreiben. Ich erwarte ungeduldig eure Ratschläge und Verbesserungsvorschläge.
Die Schule
Er ging weiter. Die Gegend um ihn herum wurde immer einsamer und kahler, die Bäume auf den niedrigen Hügeln verschwanden während die Sonne nur noch schwaches Licht durch die Wolkendecke warf, so dass die Landschaft in trübes Zwielicht getaucht war. Er hatte völlig den Orientierungssinn verloren, trottete müde und von Durst geplagt immer in die eine Richtung weiter, in der Hoffnung irgendwann einmal auf Menschen zu treffen.
Plötzlich bot sich ihm ein überraschender Anblick, als er einen der Hügel überquerte und auf das unten liegende Tal blickte: Dort war ein alter Bahnhof im wieder heiter gewordenen Licht der Sonne. Dahinter thronte ein langes Gebäude aus hellem Stein, offenbar eine Schule, dessen Vorhof von lachenden Kindern belebt war. Daneben standen alte, stolze Häuser mit weissen Mauern und freundlichen Fenstern.
Wie ein Verdurstender in der Wüste stürzte er lachend auf den Bahnhof zu, so dass er vor Anstrengung keuchte als er unten angelangt war. Doch die Gegend hatte sich merkwürdig verändert. Aus den sauberen Gebäuden waren alte verlassene Gemäuer geworden, die aus schwarzen Löchern weinend in die Luft starrten, aus dem belebten Bahnhof ein einsames, rostiges Gerüst.
Nur die Schule stand noch in alter Pracht da, wenn auch die lachenden Kinder vom Schulhof verschwunden waren und die weissen Mauern in der auf einmal hereingebrochenen Nacht abweisend und kalt wirkten.
Ein mulmiges Gefühl beschlich den Reisenden, doch er beschloss zu glauben, dass er sich nur getäuscht hatte, dass seine Sehnsucht nach Menschen ihm etwas vorgegaukelt hatte. Ärgerlich schob er seine irrationale Angst beiseite und schritt auf den Bahnhof zu.
Ein verfallener, verrosteter Zug stand noch auf den moosüberwachsenen Gleisen. Seine Seiten waren von Löchern zerfressen, die Fenster trüb geworden. Auf einer Tür stand in grossen, blauen Buchstaben etwas geschrieben. Der Reisende näherte sich neugierig und blieb eine Weile stehen um die Schrift zu entziffern. Dann prallte er entsetzt zurück. Zitternd näherte er sich der Inschrift wieder und antwortete: „Es ist das Labyrinth.“
Die Tür schwang lautlos auf und gab den Blick auf einen verfallenen Gang mit altmodischen Sitzen frei. Auf ihnen sassen Menschen wie mitten in ihren Gesprächen eingefroren und grinsten sich aus ihren starren Mündern an. Leichen. Eigentümlich gleichgültig ging der Mann an den Sitzen vorbei, grüsste Bekannte, die ihn nur schweigend aus weissen Augen anstarrten.
Der Gang schien kein Ende zu nehmen. Drei Tage, vier Jahre, zwei Minuten, er wusste es nicht. Er ging nur immerzu weiter, den Gang entlang, den Gang entlang, fast gedankenlos, nur über die eine Frage nachsinnend. Irgendwann aber hörte er eine Stimme: „Hast du das gelbe Zeichen gefunden? Hast du das gelbe Zeichen gefunden?“
P.S: Ich weiss, dass ich die Idee vom Gelben Zeichen geklaut habe. Und noch ein verspätetes Fröhliche Weihnachten euch allen!
Weitere Werke von Känzig:
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Gast
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26.12.2007 13:56
von Gast
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Es ist nicht schlecht geschrieben. Von Horror spüre ich noch nicht so viel, aber das kommt ja dann sicherlich noch.
Eine Sache ist mir aufgefallen: Zuerst heißt der Protagonist nur "Er", dann der "Reisende" und schließlich sogar "der Mann". Bei "Er" dachte ich, es ist eher eine personale Erzählperspektive, kam mir auch so vor, aber "der Reisende" oder "der Mann" ist eher auktorial. Wenn Du also eher auktorial erzählen willst, würde ich "der Reisende" oder "der Mann" gleich am Anfang als Bezeichnung wählen, dann ist es klar, was die Erzählperspektive ist.
Das hier verstehe ich nicht:
Zitat: | Eigentümlich gleichgültig ging der Mann an den Sitzen vorbei, grüsste Bekannte, die ihn nur schweigend aus weissen Augen anstarrten. |
Wieso Bekannte? Ich denke, der Ort ist ihm fremd und er war da noch nie?
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Gast
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26.12.2007 13:59
von Gast
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Juhuu, Horror!
Ich leg dann gleich mal los...
Zitat: | Dort war ein alter Bahnhof im wieder heiter gewordenen Licht der Sonne. Dahinter thronte ein langes Gebäude aus hellem Stein, offenbar eine Schule, dessen Vorhof von lachenden Kindern belebt war. Daneben standen alte, stolze Häuser mit weissen Mauern und freundlichen Fenstern. |
Dort war...dahinter war...daneben war...
Zitat: | Doch die Gegend hatte sich merkwürdig verändert. | Warum? Wie wird das deutlich?
Zitat: | Nur die Schule stand noch in alter Pracht da, wenn auch die lachenden Kinder vom Schulhof verschwunden waren und die weissen Mauern in der auf einmal hereingebrochenen Nacht abweisend und kalt wirkten. |
Est war Zwielicht, dann wieder Sonne und jetzt Nacht... hmm
Zitat: | Drei Tage, vier Jahre, zwei Minuten, er wusste es nicht. | Mach eine Klimax draus.
Zitat: | „Hast du das gelbe Zeichen gefunden? Hast du das gelbe Zeichen gefunden?“ |
Ich hab zwar keine Ahnung, wie die Stimme wirken soll, aber wenn es Furcht/ Gänsehaut hervorrufen soll, dann schreib es nur einmal - aber betonter!
Fazit: Story ist gut, du wechselst zwischen Para- und Hypotaxen - angenehm! Gerade bei den Beschreibungen und der Logik musst du sorgfältiger werden. Die schönste Idee wird druch Unglaubwürdiges zunichte gemacht.
Vom Inhalt bin ich übrigens verzückt, ich habe selber gerade Silent Hill gesehen und eine Affinität für die verrostete Endzeitstimmung entwickelt. Du klaust mir meine Ideen!
Gruß,
Martin
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Gast
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26.12.2007 14:00
von Gast
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Doppelpost, sorry.
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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26.12.2007 14:08
von Plague Rat
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In den Ferien über die Schule schreiben... das ist wahrer Horror.
Jetzt ernsthaft, da gibt es noch einiges zu verbessern.
Zitat: | Er ging weiter. Die Gegend um ihn herum wurde immer einsamer und kahler, die Bäume auf den niedrigen Hügeln verschwanden während die Sonne nur noch schwaches Licht durch die Wolkendecke warf, so dass die Landschaft in trübes Zwielicht getaucht war. Er hatte völlig den Orientierungssinn verloren, trottete müde und von Durst geplagt immer in die eine Richtung weiter, in der Hoffnung irgendwann einmal auf Menschen zu treffen. |
Wie das Licht auf die Gegend fällt, wäre schön beschrieben, wenn man noch ein bisschen mehr Vorstellung von der Landschaft hätte. Hier solltest du noch ein bisschen detaillierter beschreiben. Ich weiß nicht wirklich, wo "Er" gerade umher läuft.
Zitat: | Plötzlich bot sich ihm ein überraschender Anblick, als er einen der Hügel überquerte und auf das unten liegende Tal blickte: |
Das Plötzlich und das unten wollen mir hier nicht so recht zusagen.
Vielleicht so: Als er einen der kahlen Hügel überquerte und sein Blick auf das Tal fiel, dass sich unter ihm ausbreitete, erbot sich ihm ein überraschender Anblick.
Zitat: | freundlichen Fenstern. |
kann man bestimmt auch anders formulieren.
Ralphie hat bereits in der Schreibwerkstatt erwähnt, wie mit Fremdwörtern zu verfahren ist. Bitte umschreiben, so dass es auch sicher jeder verstehen kann.
Zitat: | Der Gang schien kein Ende zu nehmen. Drei Tage, vier Jahre, zwei Minuten, er wusste es nicht. |
Noch einfügen z. B. wie lange ist er bereits gegangen oder in der Art, weil einen Gang misst man nicht in Zeiteinheiten, außerdem würde ich die Zaheln rausnehmen und nur schreiben ... Tage, Jahre , Minuten.
Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Hier muss noch ein bisschen überarbeitet werden. Beschreibe die Gegend noch ein bisschen genauer... den Bahnhof dagegen hast du gut beschrieben.
Edit: So was, bin ich langsam, in der Zeit, als ich das geschrieben habe, sind mir tatsächlich zwei Leute zuvor gekommen.
_________________ A quick taste of the poison, a quick twist of the knife
When the obsession with death
The obsession with death becomes a way of life |
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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26.12.2007 14:30
von Känzig
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Danke für euer Feedback!
Zitat: | Dort war...dahinter war...daneben war... |
Muss ich überarbeiten.
Zitat: | Warum? Wie wird das deutlich? |
Zuerst erscheint ihm der Bahnhof und die Schule ja neu, belebt freundlich usw. als er aber unten angekommen ist, ist die ganze Gegnd verkommen, verrostet usw. Muss ich vielleicht noch eindeutiger beschreiben.
Zitat: | Est war Zwielicht, dann wieder Sonne und jetzt Nacht... hmm |
Zunächst einmal ist Tag, es herrscht aber Zwielicht weil die Sonne nur schwach durch die Wolken scheint. Als er aber unten ist bricht plötzlich und unnatürlicherweise die Nacht herein. Werde das in der nächsten Fassung klarer auszudrücken versuchen.
Zitat: |
Mach eine Klimax draus. |
Dein Wunsch sei mir Befehl.
Zitat: | Ich hab zwar keine Ahnung, wie die Stimme wirken soll, aber wenn es Furcht/ Gänsehaut hervorrufen soll, dann schreib es nur einmal - aber betonter! |
Es soll auf albtraumhafte Art unheimlich wirken, d.h. der Satz ergibt eigentlich keinen Sinn mit dem Rest der Geschichte, scheint aber eine Art dunkle Assoziation beim Protagonisten zu erwecken. Ich werde es in der nächsten Fassung sicher nur einmal verwenden, ich weiss allerdings nicht genau was du mit "betont" meinst. fett geschrieben? gross? kursiv?
Zitat: | Eine Sache ist mir aufgefallen: Zuerst heißt der Protagonist nur "Er", dann der "Reisende" und schließlich sogar "der Mann". Bei "Er" dachte ich, es ist eher eine personale Erzählperspektive, kam mir auch so vor, aber "der Reisende" oder "der Mann" ist eher auktorial. Wenn Du also eher auktorial erzählen willst, würde ich "der Reisende" oder "der Mann" gleich am Anfang als Bezeichnung wählen, dann ist es klar, was die Erzählperspektive ist. |
Danke für den Rat, da muss ich mich noch für etwas entscheiden.
Zitat: | Wieso Bekannte? Ich denke, der Ort ist ihm fremd und er war da noch nie? |
Jep, der Ort ist ihm eigentlich fremd, ich versuche hier auszudrücken dass er quasi in eine Art andere Realität hinübergezogen wird. Vielleicht wird er auch vom Wahnsinn befallen, auf jeden Fall erkennt er plötzlich Bekannte unter den Toten und er beginnt sich an den Ort zu "erinnern", obwohl er ihn noch nie gesehen hat. Auch das "gelbe Zeichen" kommt ihm bekannt vor. Ich muss aber definitiv noch genauer erklären und vielleicht noch etwas beschreiben und ausschmücken.
Ausdrücke,die ich durch eure Antworten (und Wikipedia) gelernt habe: auktoriale und personale Erzählperspektive, Parataxe, Hypotaxe und Klimax. Wieder mal was gelernt
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Känzig Wortedrechsler
Alter: 32 Beiträge: 53 Wohnort: Aesch nahe Basel, Schweiz
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26.12.2007 14:40
von Känzig
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Zitat: | Edit: So was, bin ich langsam, in der Zeit, als ich das geschrieben habe, sind mir tatsächlich zwei Leute zuvor gekommen. |
Na ja, ich kenne jemanden, der noch langsamer ist...
Zitat: | In den Ferien über die Schule schreiben... das ist wahrer Horror. Laughing |
Du lachst aber ich war letztes Jahr so traumatisiert vom Schulstress, dass ich in den Sommerferien noch ca. zwei Wochen lang von der Schule geträumt hab...
Zitat: |
Ralphie hat bereits in der Schreibwerkstatt erwähnt, wie mit Fremdwörtern zu verfahren ist. Bitte umschreiben, so dass es auch sicher jeder verstehen kann. |
Hmm ich hab gedacht irrational sei ein allgemein bekanntes Wort. Ich überlegs mir nochmal.
Mit deinen anderen Ratschlägen bin ich einverstanden und werde deine Vorschläge übernehmen. Danke dafür!
_________________ "In seinem Haus in R'lyeh wartet träumend der tote Cthulhu" H.P. Lovecraft |
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Plague Rat Eselsohr
Alter: 34 Beiträge: 477 Wohnort: Heilbronn
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26.12.2007 14:45
von Plague Rat
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Zitat: | Du lachst aber ich war letztes Jahr so traumatisiert vom Schulstress, dass ich in den Sommerferien noch ca. zwei Wochen lang von der Schule geträumt hab... |
War ja auch nicht ernst gemeint. Aber das hatte sich gerade so angeboten.
Und: Irrational ist ein allgemein bekanntes Wort, aber man sollte trotzdem nicht unbedingt so mit Fremdwörtern mit um sich werfen, wenn du jetzt nicht gerade eine Paranoia-Studie oder so schreibst.
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Gast
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26.12.2007 15:53
von Gast
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Zitat: | Es soll auf albtraumhafte Art unheimlich wirken, d.h. der Satz ergibt eigentlich keinen Sinn mit dem Rest der Geschichte, scheint aber eine Art dunkle Assoziation beim Protagonisten zu erwecken. Ich werde es in der nächsten Fassung sicher nur einmal verwenden, ich weiss allerdings nicht genau was du mit "betont" meinst. fett geschrieben? gross? kursiv?
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Also, den Satz nur einmal(!) schreiben. Eine Wiederholung klingt meistens monoton und nimmt dem Satz seine einschüchternde Wirkung
(Ausnahme: Die russische Stimme in Tschernobyl aus S.T.A.L.K.E.R. ^^)
Mit betonter meine ich, dass du die Stimme näher beschreiben musst. Wie hört sie sich an? Was für Assoziationen weckt sie beim Protagonisten? Wie fühlt er sich dabei? usw..
Lg,
Martin
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