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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6477 Wohnort: München
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10.11.2012 14:31 Gib mir eine Minute mehr! von sleepless_lives
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Advent. Die Zeit der Besinnung. Gemütlich ist das Leben des Schreibenden in der abendlichen Stube. Hier wird mal ein Wort gekritzelt, da mal ein Plätzchen gegessen und die Muse hat man mit Glühwein volllaufen lassen.
›Es war eine dunkle und stürmische Nacht.‹
»Vielleicht sollte ich ›stürmische‹ durch ›kalte‹ ersetzen«, spricht der Schreibende, streicht das Wort mit flinker Hand durch und setzt das neugefundene darüber. Er besieht sich sein Werk und ist es zufrieden. Genug getan für heute, denkt er und lehnt sich zurück im Ohrensessel.
Bumm, bumm, hämmert es an die Tür. Der Schreiber fährt zusammen und schüttet sich vor Schreck Glühwein auf den Schlafrock. Ohne auf eine Erlaubnis zu warten, tritt eine mächtige Geistergestalt ein, gar schrecklich anzusehen (anzuschauen).
»Ich bin der Geist der vergangenen Wettbewerbe und jetzt ist Schluss mit lustig. Sieh dir mal an, was du bisher so zustandegebracht hat.«
Ehe er sich versah und ohne zu wissen, wie ihm geschah, stand der Schreibende seinen ehemaligen Wettbewerbstexten gegenüber. Keiner von denen vermisste ihn, manche erinnerten sich nicht einmal an ihn.
»Siehst du's?«, polterte der Geist.
»Ach, wenn ich doch nur alles noch einmal tun könnte«, seufzte der Schreibende traurig.
Kannst du! Was für ein Glück! Hier kommt die Chance, alles besser (oder überhaupt) zu machen. Zu strahlen und zu funkeln, zu überzeugen und mitzureißen. Nur die Trägheit muss du überwinden und einen Sonntagabend im Dezember freihalten. Ein neues Festival der Flinken Feder (FFF), unser Schnellschreiber-Wettbewerb, ist angesagt. Beim FFF haben die Teilnehmer genau zwei Stunden (oder hundertzwanzig Minuten) Zeit, eine Geschichte oder ein Gedicht zu verfassen.
Am Sonntag, dem 2. Dezember um 20:00 Uhr fällt der Startschuss mit der Verkündung des Themas und der Vorgaben. Um 22:00 Uhr ist der Einsendeschluss (Details betreffend wie und wo werden rechtzeitig bekannt gegeben).
Danach werden die Texte anonym ins Forum eingestellt und können bis zum Freitag, dem 14. Dezember von allen Forumsmitgliedern kommentiert und bewertet werden. Die Sieger in beiden Kategorien, Lyrik und Prosa, erwarten wieder wertvolle Buchpreise.
Natürlich sind zwei Stunden nie genug, eine ausgereifte Geschichte zu schreiben, zu überarbeiten und zu korrigieren. Die Minuten ticken weg und man kommt nicht voran, hat schon fünfmal brillante Ideen gehabt und sie kurz später als Unsinn verworfen. Die erste Stunde ist vergangen und gerade mal die Einleitung ist vervollständigt. Vielleicht sähe es bei den Gedichten besser aus, wenn da nicht immer die entsetzlichen Vorgaben wären. In dieser zeitlichen Bedrängnis liegt die besondere Herausforderung und der ganz eigene Charme des Wettbewerbs.
Am Ende fehlt immer eine Minute. Beinahe wäre es ein Meisterwerk geworden. Hätte ich nur eine Minute mehr gehabt. Ein Meisterwerk, ganz sicher.
Das Organisationsteam (Maria und sleepless_lives)
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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