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Frage zu evtl. Beleidigungen von Menschengruppen örtlich (?)

 
 
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noname23
Erklärbär
N


Beiträge: 2



N
Beitrag18.07.2012 17:37
Frage zu evtl. Beleidigungen von Menschengruppen örtlich (?)
von noname23
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo

ich schreibe gerade an einem Buchs bzw. bin grade nochmal am nachkorrigieren, also fertig.
Aber ich wurde nochmal von einem Freund auf Formulierungen hingewiesen.

Es geht dabei auch um die Nennung von einer Menschengruppe in, die in einer bestimmten Gebirgsregion in Deutschland lebt.
Beispiel: Gäbe es ein Eselgebirge, so nenne ich sie mal fiktiv Eselgebirger.

Wenn ich jetzt in dem Buch, das eigentlich auch auf wahren Tatsachen beruht, ich aber noch überlege, es rein als Satire darzustellen, z.B. u.a schreibe

"verblödete Eselgebirger", "Dummeselgebirger", "Eselgebirger Dummsack", "Nichtintelligenz der Eselgebirger", "Eselgebirger Intelligenzwüste", "Eselgebirger Inzucht" usw. - ist das in dem Fall beleidigend?

Also können sich die Menschen dort aktiv wegen Beleidigung angesprochen fühlen, auch, wenn ich ja keinen Namen im Einzelnen nenne und auch keinerlei dortige Ortsbezeichnung nenne, die real existent ist, es also damit verwischt habe?

Darf man regionale Menschengruppen (ist das in dem Fall eine Gruppe, nur weil sie in einer Großregion lebt?) satirisch so benennen oder besser nicht bzw. anders verharmlost oder muß ich dann schreiben "bestimmte Menschen der Eselgebirgler sind dumm/scheinen an Inzucht zu leiden..." usw. ?

Und... wenn ich zudem noch von einer aktiv lebenden Person schreibe, darf ich diese als "dumm", als "Eselgebirgler Sack" u.ä. betiteln, auch, wenn ich in keinster Weise weder den Ort noch den echten Namen der Person nenne?

Es bezieht sich auf ein reales Ereignis, das ich in Teilen beschreibe... es quasi wichtiges Element der Story ist, die ich zudem teils sehr übertrieben / überzogen mit erfundenen Elementen und man könnte sagen, bewusst sehr egozentrisch darstelle.

Wo ist die Grenze dessen, wie man direkt beleidigend formulieren darf und was nicht mehr? Oder würde ich damit sozusagen eine Volksgruppe beleidigen? Oder reicht es, am Anfang des Buches klar zu machen, dass im Folgenden des Buches der Begriff "Eselgebirgler" auf niemanden persönlich bezogen ist und sich nur auf einige wenige bezieht, es aber aus künstlerischen Gründen so benötigt wird?

Mir geht es nicht ums Beleidigen, aber es ist eine Art Stilelement, das mit  zu einem gewissen satirischen Humor in dem Buch beiträgt aufgrund der Ereignisse des Protagonisten die partiell wahr sind. Oder muß ich in dem Fall alles als Fiktion darstellen - also rein als Roman (einfach nur Satire/Roman ohne wahren Bezug)?

Was ist, wenn ich von jemand noch Lebendem schreibe und aber jegliche Darstellung positiv ist bis auf lustig skuril formulierte Umstände und Begebenheiten in dem Haus der Person? Wie gesagt ohne Namen, ohne den wahren Ort oder näher erkennbare Angaben.

Ich würde es eh selbst verlegen, da ich nicht von andren dabei abhängig sein will, ob es einem Verlag gefällt oder nicht. Dazu ist bereits alles geklärt.

Ich bemühe mich nur, es rechtlich korrekt anzugehen. Ich fand dazu zwar schon Beiträge, aber explizit so etwas noch nicht.

Danke für Tipps Wink
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag18.07.2012 19:40

von Fjodor
Antworten mit Zitat

Hallo,

es kommt auf den Kontext an - ein satirischer Text darf etwas weiter gehen.

Wenns keine Einzelpersonen betrifft, ist die Chance, dass Dich einer wegen Beleidigung verklagt kleiner als wenns eine ganze Gruppe betrifft.

Gesetzliche Schranken: Volksverhetzung, Rassistische Diskriminierung u.ä. können auch verfolgt werden, ohne dass Dich eine Einzelperson verklagt.

Da muss man sich aber bei einem satirischen Text schon ziemlich vergreifen.

Was anderes:

Wenn ein ganzes Buch hauptsächlich darauf aufbaut, bekannte Vorurteile über eine Volksgruppe zu verbraten, ist es vielleicht gar nicht sooo witzig.

Also das Stirnrunzeln Deines Freundes solltest Du vielleicht mal zum Anlaß nehmen, nochmal einen Beta-Leser zu suchen.

Wenn Satire nicht zündet ists ein furchtbares Eigentor. Deine Beispielswörter hören sich eher nach Brachialhumor als nach Satire an.

Beste Grüße

F.
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noname23
Erklärbär
N


Beiträge: 2



N
Beitrag18.07.2012 23:26

von noname23
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo
danke der Info.
Die genannten Bereiche sind eher partiell anzusehen, die eigentliche Satire ist anders aufgebaut in der Handlung. Aber ich hab verschiedenes nochmal überdacht und bin es ein wenig am ändern, umformulieren zur 'Sicherheit'. Nein, es geht nicht um Vorurteile über eine Volksgruppe o.ä. In keinster Weise. Ist eher wie das partielle Rauspicken von wie mir scheint gruppierten / übergreifenden Verhaltenseigenschaften, die sich in einer bestimmten Gegend bzw. bei bestimmten Menschen dort einfach sehr arg kollektiv zeigen. (nicht nur meine Beobachtung, aber ich wäre der, der's in der Form beschreibt). Ich denke, ich habe eine Alternativformulierung gefunden...
Ich versuche nur zu verstehen, was "erlaubt" ist und was nicht. Wo die Grenze ist, wenn es ums reine Spiel des Formulierens geht, während man Dinge zweideutig bis eindeutig darstellt und dabei dennoch den gewissen Biß übermitteln will und dabei auf Übertreibungen und eine gewisse Komik der Situation bzw. des Darstellers und seines Handelns zurückgreift.

Gruß
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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1485



Beitrag18.07.2012 23:42

von Fjodor
Antworten mit Zitat

Hi nochmal,

nix für ungut -- ist natürlich auch etwas schwierig, abstrakt und mit gegriffenen Beispielen einen witzigen Text zu beschreiben Smile

Ich hätte einen praktischen Tipp, weiß nicht, ob er für Dich und den Fall taugt:

versuch das Volk, das Du veralberst, auch ein bißchen zu mögen in seiner Verschrobenheit und darüber zu lächeln -- im Bewußtsein, dass wir alle ziemlich komisch sein können -- dann wird auch böse Satire nie so gallig, dass sie ungeniesbar wird.

LG, F.
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