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Gast
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 11.11.2011 10:41
von Gast
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Es ist eine großartige Geschichte, wenn auch keine einfache.
Das ist eine Grundsatzfrage, inwieweit Literatur den Leser fordern darf und soll. Du wirst damit leben müssen, dass der Text nicht jeden erreicht.
Der Einstieg fällt mir noch immer schwer, das mag auch am Netzlesen liegen, das insgesamt unruhiger und ungeduldiger ist. Auf Papier, gebunden, wird die Hürde niedriger sein.
Dennoch, gerade dieses aus der Ruhe, Alltagsnormalität mit all ihren kleinen Höhen und Tiefen hin zur Hölle, die unter dem Glauben an Recht und Ordnung und das so etwas gar nicht passieren kann, lauert. Stark. Bitter.
Nur noch Kleinvieh:
| Zitat: | | etwa dreißig mal dreißig große Halle |
30x30 was?
| Zitat: | | . Jede Stufe schmerzt in den Knien |
Das steht so da und erklärt sich nicht. Das legt eine Krankheit nahe, sie ist jung, warum schmerzen die Knie - wird aber nicht mehr aufgenommen.
Ich nehme an, es zielt auf die Schwere des Weges ab, aber dennoch braucht es ein wenig mehr Verknüpfung/Halt, sonst ist Leser auf der falschen Spur und wundert sich, wo der Rest bleibt.
| Zitat: | | Jetzt bewegt er seinen Oberkörper nach oben |
Klingt noch immer nach Roboter. Fügt sich nicht in den Lesefluss.
| Zitat: |
zieht den abendlichen Sommer tief in ihre Lungen |
Ja, ich verstehe die Idee zu diesem Bild, eine Verkürzung der breitgetretenen Abendluft + dass sie den ganzen Moment, die ganze Welt versucht einzusaugen.
Aber funkt. nicht. Sommer in Lungen - schräges Bild.
| Zitat: |
Sarah riecht den Zigarettenatem |
schwergängige Formulierung
| Zitat: | | Sarah bekommt keine Luft mehr, so schlimm wie jetzt war es bisher noch nicht. |
bisher noch nicht - zu füllig, zu weich. Bricht im Stil + nimmt die Bedeutung. noch nie? bisher nicht?
| Zitat: | | schaut dem Mädchen in die weißen Augen |
Ich weiß, was du meinst. Klingt trotzdem nach der Exorzist.
| Zitat: | | Ihre Augen klammern sich an die Zellendecke. |
Ihr Blick.
gern gelesen - sehr, sehr stark. Mit vielen Dichtheiten, Hintergedanken, die hier alle aufzuzählen den Rahmen sprengt.
Nachtrag: Musical und Theater sind für mich zwei paar Schuhe - auch die Ausbildung ist grundverschieden. Da sie nur Musical träumt; ev. ganz darauf auslegen. Passt auch genauer in die Geschichte, Musical als Sing-und-Hops-Zeugs von dem der Vater nicht viel halten kann.
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MT
 Reißwolf
Alter: 52
Beiträge: 1090
Wohnort: Im Süden (Niedersachsens)
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11.11.2011 13:21
von MT
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| debruma hat Folgendes geschrieben: | Es ist eine großartige Geschichte, wenn auch keine einfache.
Das ist eine Grundsatzfrage, inwieweit Literatur den Leser fordern darf und soll. Du wirst damit leben müssen, dass der Text nicht jeden erreicht.
Der Einstieg fällt mir noch immer schwer, das mag auch am Netzlesen liegen, das insgesamt unruhiger und ungeduldiger ist. Auf Papier, gebunden, wird die Hürde niedriger sein.
Dennoch, gerade dieses aus der Ruhe, Alltagsnormalität mit all ihren kleinen Höhen und Tiefen hin zur Hölle, die unter dem Glauben an Recht und Ordnung und das so etwas gar nicht passieren kann, lauert. Stark. Bitter.
Nur noch Kleinvieh:
| Zitat: | | etwa dreißig mal dreißig große Halle |
30x30 was?
| Zitat: | | . Jede Stufe schmerzt in den Knien |
Das steht so da und erklärt sich nicht. Das legt eine Krankheit nahe, sie ist jung, warum schmerzen die Knie - wird aber nicht mehr aufgenommen.
Ich nehme an, es zielt auf die Schwere des Weges ab, aber dennoch braucht es ein wenig mehr Verknüpfung/Halt, sonst ist Leser auf der falschen Spur und wundert sich, wo der Rest bleibt.
| Zitat: | | Jetzt bewegt er seinen Oberkörper nach oben |
Klingt noch immer nach Roboter. Fügt sich nicht in den Lesefluss.
| Zitat: |
zieht den abendlichen Sommer tief in ihre Lungen |
Ja, ich verstehe die Idee zu diesem Bild, eine Verkürzung der breitgetretenen Abendluft + dass sie den ganzen Moment, die ganze Welt versucht einzusaugen.
Aber funkt. nicht. Sommer in Lungen - schräges Bild.
| Zitat: |
Sarah riecht den Zigarettenatem |
schwergängige Formulierung
| Zitat: | | Sarah bekommt keine Luft mehr, so schlimm wie jetzt war es bisher noch nicht. |
bisher noch nicht - zu füllig, zu weich. Bricht im Stil + nimmt die Bedeutung. noch nie? bisher nicht?
| Zitat: | | schaut dem Mädchen in die weißen Augen |
Ich weiß, was du meinst. Klingt trotzdem nach der Exorzist.
| Zitat: | | Ihre Augen klammern sich an die Zellendecke. |
Ihr Blick.
gern gelesen - sehr, sehr stark. Mit vielen Dichtheiten, Hintergedanken, die hier alle aufzuzählen den Rahmen sprengt.
Nachtrag: Musical und Theater sind für mich zwei paar Schuhe - auch die Ausbildung ist grundverschieden. Da sie nur Musical träumt; ev. ganz darauf auslegen. Passt auch genauer in die Geschichte, Musical als Sing-und-Hops-Zeugs von dem der Vater nicht viel halten kann. |
Danke, debruma. Das liest das Autorenherz natürlich sehr gern.
Bei Zahlen (ausschreiben oder nicht?) bin ich immer unschlüssig. ich weiß einfach nicht, was hierbei richtig ist. In Romanen sehe ich meist die ausgeschriebene Form, außer bei einer Datumsangabe.
Die schmerzenden Stufen... hm, Du könntest Recht haben. Ich lass es mal wirken.
...bewegt er seinen Oberkörper nach oben. Nein, hier stimme ich Dir nicht zu. Es soll ein (kleiner) Stolperstein sein. Schacht ist schwergängig, in vielerlei Hinsicht. Er bewegt sich (im Leben) statisch, verlässt seine Regeln nicht, seine Bahnen. Ich meine, das Bewegen nach oben passt zu seinem Charakter sehr gut.
... in die weißen Augen. Da bin ich auch nicht so ganz Deiner Meinung. Freilich, es handelt sich um eine abgekürzte Formulierung. Die "Langversion" jedoch wäre aus meiner Sicht viel zu holprig und erklärend. Und "leuchtende" Augen sind etwas anderes, das wollte ich auch nicht verwenden. Mag ein bisschen schief am Nagel hängen, das Bild, es hält aber an der Wand.
... bisher noch nicht. Ja! Schön! Ist gekauft! Danke.
Augen ./. Blick... Geschmacksache, glaube ich. Hier fand ich die Augen irgendwie passender.
Dein Hinweis auf Musical/Theater finde ich hingegen klasse. Tanzen kann der Vater noch weniger verstehen/akzeptieren als Schauspiel. Klasse. Sehr bedankt!
LGMT
_________________
Das Schicksal verzichtet oft auf Kommentare, es begnügt sich damit, zuzuschlagen.
Siegfried Lenz |
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Gast
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11.11.2011 13:57
von Gast
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Zu den Zahlen:
Zahlen von eins bis zwölf werden ausgeschrieben, immer, alles darüber i.d.R. als Zahl. Hundert, Tausend, Million, Milliarde werden ebenfalls ausgeschrieben.
Bei zwanzig, dreißig etc. kommt es auf Text und Verlagssicht an.
In deinem Fall ausschreiben, fügt sich besser in den Klang. (Bei schnelleren Texten, kann 30 aber auch als Zahl stehen)
Ich wollte auf etwas anderes hinaus - mir fehlt die Einheit. (Wobei das jetzt kein Muss ist, es werden keine Zentimeter sein  Nur als Prüfanstoß.)
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MT
Reißwolf
Alter: 52
Beiträge: 1090
Wohnort: Im Süden (Niedersachsens)
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11.11.2011 14:00
von MT
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| debruma hat Folgendes geschrieben: | Zu den Zahlen:
Zahlen von eins bis zwölf werden ausgeschrieben, immer, alles darüber i.d.R. als Zahl. Hundert, Tausend, Million, Milliarde werden ebenfalls ausgeschrieben.
Bei zwanzig, dreißig etc. kommt es auf Text und Verlagssicht an.
In deinem Fall ausschreiben, fügt sich besser in den Klang. (Bei schnelleren Texten, kann 30 aber auch als Zahl stehen)
Ich wollte auf etwas anderes hinaus - mir fehlt die Einheit. (Wobei das jetzt kein Muss ist, es werden keine Zentimeter sein Nur als Prüfanstoß.) |
 hab ich völlig verpennt! Und bis jetzt nicht gesehen.  Meter, soll da noch stehen, MT. METER!
Danke Dir.
_________________
Das Schicksal verzichtet oft auf Kommentare, es begnügt sich damit, zuzuschlagen.
Siegfried Lenz |
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