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[Gedankenverloren] Familie oder Job?

 
 
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Lena78
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 46
Beiträge: 5
Wohnort: Köln


Beitrag06.10.2011 18:56
[Gedankenverloren] Familie oder Job?
von Lena78
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wieso war es soweit gekommen? Wie konnte das geschehen? Helen wollte die Scheidung, sie meinte es tatsächlich ernst.
Aaron zermürbte sich den Kopf darüber, was er machen sollte, wie er reagieren sollte.
Er war nicht der Typ Mensch, der offen seine Gefühle zeigte, er war nicht der Typ Mensch, der gut um Verzeihung bitten konnte. Aber jetzt musste er handeln, dass wusste er. Er musste zu Helen fahren, er musste mit ihr reden, versuchen, seine kleine, heile Welt wieder zu kitten. Sonst wäre es zu spät, vielleicht für immer.
Er kannte Helen seit 27 Jahren und manchmal hatte er das Gefühl, dass er sie kaum verstand. Besonders in der letzten Zeit war sie ihm so erschreckend fremd geworden. Sie war launig und verschlossen, nicht zur Aussprache bereit. Hatte sie Aaron vielleicht schon ersetzt? Hatte sie schon einen anderen Mann kennen gelernt? Nein, dass konnte, dass durfte  nicht sein.
Vielleicht würde Helen zu ihm zurückkehren, wenn er seinen Job aufgeben würde? Es störte sie, dass er mit seinem Team dauernd auf Reisen war. Dachte sie womöglich sogar er hätte eine Affäre?
Helen wollte immer nur einen ganz normalen Ehemann und Vater für ihren Sohn, der wenigstens jeden Morgen und jeden Abend zu Hause war. Der einen alltäglichen Job hatte und Zeit für sie und ihren gemeinsamen Sohn. Mehr verlangte sie gar nicht. Aber Aaron konnte es ihr nicht bieten. In harten Zeiten sahen sie sich höchstens einmal in der Woche….
Er würde gerne mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, dazu müsste er sich versetzen lassen, eine andere Position beim FBI einnehmen. Andererseits hatte er das Gefühl nicht mehr in den Spiegel gucken zu können, wenn er seinen Job aufgeben würde. Sein Team brauchte ihn,  die Opfer brauchten ihn. Oder redete er sich das alles nur ein? War er in Wirklichkeit etwa zu feige eine Entscheidung zu treffen? Hatte er Angst, er könne die Entscheidung bereuen? Was wäre, wenn er sich für seinen Job und gegen seine Familie entscheiden würde? Wie würde sein Leben weiter verlaufen?

Wenn er sich für seinen Job entscheiden würde, dann würde er seinen Sohn noch seltener sehen, er würde dem Kleinen sehr weh tun. Und Helen? Ihr würde es sicherlich auch sehr zusetzen. Was war ihm Wichtiger? Seine Karriere beim FBI oder seine Familie? Die Antwort fiel ihm schwer, aber warum eigentlich? War er denn mit seiner Familie nie richtig glücklich gewesen? Sei Sohn Jack machte ihn glücklich, da war er sich sicher. Aber was war mit Helen? Liebte er sie überhaupt noch? Liebte sie ihn noch? Irgendwie hatten sie sich schon länger auseinander gelebt. Da er so selten zu hause war, lebten Helen und Jack ihr eigenes Leben. Helen hatte ihm schon öfters gesagt, dass sie sich wie eine Alleinerziehende fühlen würde. Er hatte sich entschuldigt, aber geändert hatte er nichts daran. Aaron war immer unterwegs in sämtlichen Staaten der USA, immer auf der Jagd nach Mördern, Vergewaltigern, Psychopathen, … und wenn er mal nicht unterwegs war, sondern in Quantico, dann saß er dort oft bis abends um 9 oder 10 Uhr im Büro und erledigte noch Verwaltungsarbeiten. Klar, es tat ihm leid für seine kleine Familie, aber er konnte es nicht ändern. Oder war es nur so, dass er es nie für nötig gehalten hatte, etwas zu ändern? War er sich zu sicher, dass alles so weiterlaufen konnte? Hatte er tatsächlich geglaubt, dass Helen ewig so leben wollte?

Wie würde Jack ohne seinen Vater aufwachsen? Er würde ihm ewig Vorwürfe machen, würde es niemals verstehen.  Irgendwann hätte er sicher einen Stiefvater, was wäre, wenn dieser nicht gut zu Jack wäre? Das würde Aaron sich niemals verzeihen können.
Wenn er sich heute für seine Familie entscheiden würde, dann müsste er sich versetzen lassen, müsste sein Team zurücklassen, müsste die Opfer zurücklassen. Stopp. Die Opfer? Jeder Mensch ist ersetzbar. Irgendjemand würde seinen Posten im Team einnehmen. Den Opfern würde also trotzdem geholfen werden, mal mehr, mal weniger. Aber was würde sein Team dazu sagen, wenn er weg wäre?
Wer ist ihm Wichtiger? Für wen schlug sein Herz mehr? Eigentlich gab es nur eine einfache und logische Antwort....

Er hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde hier und jetzt um Helen und Jack kämpfen. Ob er Helen noch liebte wie früher, dass wusste er momentan nicht genau, aber er liebte Jack. Er liebte seinen kleinen Dreijährigen.


_________________
LG

Lena Smile
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag13.10.2011 17:25

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Hallo Lena.
Merkst du nicht, dass du eine Art Konfliktstuation inerhalb einer Familie beschreibst? Das ist eine kleine Geschichte, welche du gern in die Prosawerkstatt stellen könntest.
Mit Charakterbeschreibungen hat das nicht viel zu tun.
Das ist die Arbeitsbeschreibung und Arbeitsteilung in einer Familie, mehr nicht.

Freundlichst,

Hardy-Kern
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