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Zwei Hauptfiguren zanken um die Protagonistenrolle

 
 
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LoniOderNatalie
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag12.07.2011 00:05
Zwei Hauptfiguren zanken um die Protagonistenrolle
von LoniOderNatalie
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

Ich würde euch gern um eure Meinung fragen, denn meine Romanfiguren machen Schwierigkeiten.

Als Protagonist für mein Romanprojekt war zunächst vorgesehen: Krankenpfleger, von Haus aus gutmütig und altruistisch, extrovertiert, büsschen chaotisch, hilfsbereit, kann schlecht 'Nein' sagen. Netter, knuffiger, leicht alternativ angehauchter Typ, der im Laufe der Geschichte reichlich ausgenutzt wird, die Nase voll kriegt vom Gutmenschentum und sich ein gerüttelt Maß Egoismus aneignet.

Die Antagonistin: junge Ärztin, Tochter aus gutem Haus, krankhaften Ehrgeiz und Erfolgsdruck vom Arztpapi anerzogen bekommen. Lebensmodell steht fest: Karriere, Wohlstand, Ansehen, vorzeigbare Familie. Ist eigentlich sensibel und butterweich, also völlig ungeeignet als Ärztin. Sieht sie aber nicht ein, weil es nicht in ihre Pläne passt. Nutzt Leute aus und manipuliert, um ihre Ziele zu erreichen. Bekommt vom Leben tüchtig auf die Rüstung, gerät ins Trudeln, steht ganz allein da. Will jetzt ihren Ex zurück, den sie seinerzeit abgesetzt hat, weil er nicht in ihr Lebensmodell passte. Sie kriegt ihn nicht wieder, aber er hilft ihr auf die Sprünge, ihr Leben zu verändern.

Mein Problem: während des Plottens hat die Ärztin sich ganz massiv um den Protagonistenjob beworben, und ich muss zugeben, dass sie viel mehr zu erzählen hat als der Krankenpfleger. Ihre Geschichte ist auch spannender. Leider ist sie nicht wirklich eine Sympathieträgerin, eher ein armes Schwein, das es nicht schafft, sich vom übermächtigen Papi zu lösen.

Was sagt ihr zu meinem Dilemma: Protagonistin mit spannender Geschichte, aber allenfalls mit Mitleidsbonus? Oder Nebenfigur, die mehr zu erzählen hat als der Protagonist? Confused

Grüße
Eve
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Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag12.07.2011 01:32

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Hast du eine Doppelperspektive in dem Roman?
Eine von äußerer Position beschriebene geheimnisvolle Figur kann durchaus einen besonderen Reiz haben, solange der Perspektivträger nicht völlig dagegen abfällt.
Ich handhabe es ähnlich in meinem Roman und es kommt gut an, nach Meinung mancher Testleser viel besser, als es wirken würde, wäre die Figur selber Perspektivträgerin.  

LG David


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
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Ernst Clemens
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 78
Beiträge: 594
Wohnort: München


Beitrag12.07.2011 08:45

von Ernst Clemens
Antworten mit Zitat

ich würde versuchen genau diese ENTWICKLUNG deiner beiden figuren in der geschichte darzustellen!

gruß
ernst
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3611
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag12.07.2011 08:50

von Nicki
Antworten mit Zitat

Hallo Eve
warum sollte man nicht zwei Protas haben?
Das habe ich schon in vielen Büchern gelesen, und auch mein Roman hat zwei. Allerdings mit der Gewichtung 60:40, weil man sich als Leser meist mit einer Figur mehr identifizieren kann.
MfG
Nicki
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag12.07.2011 10:24
Re: Zwei Hauptfiguren zanken um die Protagonistenrolle
von seitenlinie
Antworten mit Zitat

LoniOderNatalie hat Folgendes geschrieben:

Leider ist sie nicht wirklich eine Sympathieträgerin, eher ein armes Schwein, das es nicht schafft, sich vom übermächtigen Papi zu lösen.

Was sagt ihr zu meinem Dilemma: Protagonistin mit spannender Geschichte, aber allenfalls mit Mitleidsbonus?


Worin besteht das Problem, wenn Deine Protagonistin scheitert und die Geschichte tragisch endet?

 Rolling Eyes
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Hoody
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2273
Wohnort: Alpen


Beitrag12.07.2011 12:09

von Hoody
Antworten mit Zitat

Zitat:
Mein Problem: während des Plottens hat die Ärztin sich ganz massiv um den Protagonistenjob beworben, und ich muss zugeben, dass sie viel mehr zu erzählen hat als der Krankenpfleger. Ihre Geschichte ist auch spannender. Leider ist sie nicht wirklich eine Sympathieträgerin, eher ein armes Schwein, das es nicht schafft, sich vom übermächtigen Papi zu lösen.

Wenn die Geschichte spannender ist, dann kann es doch nicht schlecht sein? Und Sympathieträger sind überbewertet. Ein bisschen sollten sie schon sympathisch sein bzw., die Art und ihre Handlungen sollen nachvollziehbar sein. Aber so ein Anti-Held ist doch nichts schlechtes.


_________________
Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D

Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.

"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant

"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer
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LoniOderNatalie
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag12.07.2011 15:19

von LoniOderNatalie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo und danke für eure Anregungen!

War etwas überrascht, dass ihr das alle so entspannt seht, weil alle Schreibratgeber, die ich zu Rate gezogen hab, auf einen Prota pochen, mit dem man sich identifizieren kann oder der zumindest so sympathisch ist, dass man ihn gern begleitet, auch wenn er immer wieder auf die Nase fällt.
Aber wenn ich die beiden so lassen kann, wie sie sind, macht es das Ganze natürlich viel einfacher!

@David
Ich wollte die Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählen, personale Perspektive für die jeweilige Figur. Ich bin nicht sicher, ob dein Vorschlag mit der von außen beschriebenen Person funktioniert. Besonders die Ärztin hat einen solchen Knall, dass es wahrscheinlich besser ist, wenn der Leser in ihren Kopf gucken kann.    
Aber zwischendurch begegnen sie sich immer wieder; vielleicht ist das eine Möglichkeit, die beiden mal aus neutraler, auktorialer Perspektive zu beobachten?
Das wäre dann aber ein ziemliches Erzähl-Kuddelmuddel ...

Grüße
Eve
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Valeska
Waldohreule

Alter: 33
Beiträge: 1580
Wohnort: Wolke 7


Beitrag12.07.2011 15:33

von Valeska
Antworten mit Zitat

LoniOderNatalie hat Folgendes geschrieben:

Aber zwischendurch begegnen sie sich immer wieder; vielleicht ist das eine Möglichkeit, die beiden mal aus neutraler, auktorialer Perspektive zu beobachten?
Das wäre dann aber ein ziemliches Erzähl-Kuddelmuddel ...


Auktoriale Perspektive würde ich nicht empfehlen (und ich glaube, das meinte David auch nicht), bleib lieber bei der personalen Erzählweise, das verwirrt sonst nur den Leser. Eine Begegnung der Protagonisten kannst du aber trotzdem nutzen, um zum Beispiel "ihn" aus "ihrer" Sicht (d. h. von "außen") darzustellen ... verstehst du?

LG Vale


_________________
so bin ich
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Arun Krishna
Geschlecht:männlichGänsefüßchen


Beiträge: 38



Beitrag13.07.2011 11:40

von Arun Krishna
Antworten mit Zitat

Hi,

Zitat:
War etwas überrascht, dass ihr das alle so entspannt seht, weil alle Schreibratgeber, die ich zu Rate gezogen hab, auf einen Prota pochen, mit dem man sich identifizieren kann [...]


Das Motiv der in den beruflichen Erfolg getriebenen und mit sich hadernden Person ist doch sogar ein klassisches Motiv der Selbstfindungserlebnisse. Ich bin ja männlich und habe Eat, Pray Love nicht gelesen Wink, aber mit solchen Protas können, glaube ich, viele etwas anfangen. Mit Überforderung und (überzogenen) Erwartungen anderer können sich viele identifizieren.

Dagegen erscheint mit der Krankenpfleger aus deiner Beschreibung so sehr als "Weichei", dass mich eine Geschichte nur über ihn vielleicht selbst in Depressionen stürzen würde. Und das ist meines Erachtens auch der Grund, weshalb sich die Ärztin ganz massiv um den Protagonistenjob beworben hat.

Kenne natürlich Deine Geschichte nicht und kann nur allgemein meine Meinung sagen.

Gruß Arun
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LoniOderNatalie
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 77



Beitrag13.07.2011 22:03

von LoniOderNatalie
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Arun!

Bin zwar weiblich, aber Eat Pray Love hab ich auch noch nicht gelesen ... ohh
Nu aber schnell zu Amazon!  lol

Grüße
Eve
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