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Ein Romananfang (soll es auf jeden fall sein)


 
 
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Klusi
Geschlecht:weiblichErklärbär
K

Alter: 29
Beiträge: 2



K
Beitrag29.09.2010 20:39
Ein Romananfang (soll es auf jeden fall sein)
von Klusi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr! Ich bin Fünfzehn und habe meinen ersten Anfang für einen Roman geschrieben. Ob er was taugt, weiß ich nicht. Ich habe es einfach Mal so runtergeschrieben. Confused
Vielleicht lässt sich daraus ja etwas machen.

Wenn alles, wofür es sich zu leben gelohnt hat, fort ist, warum sollte man dann noch versuchen weiter zu machen? Ich meine, es ist ja nicht so, als würde mich jemand sonderlich vermissen, wenn ich nicht mehr da bin. Seid Linn tot ist, habe ich sowieso mit niemandem mehr gesprochen. Also warum sollte ich es jetzt nicht einfach beenden?
Nachdenklich stand ich am Rand der Klippe und sah zu wie die Wellen immer wieder an dem hohen Riff zerschellten. Es war ein schöner Anblick und jedes Mal, wenn sich das Meer ein Stück zurückzog, nur um dann mit gewaltiger Kraft erneut zuzustoßen, bildete sich eine perlfarbene Schaumkrone auf dem Wasser.
Ich wusste diese unglaubliche Anmut der Natur wirklich zu schätzen, denn wem die Außenwelt fünf Jahre lang verwehrt worden war, geht mit einer Erfurcht durch die Welt, die die meisten schon längst verloren haben. Doch egal wie atemberaubend es auch immer war, halten konnte es mich nicht. Wahrscheinlich hätte  nichts dies vermocht, denn was ich am meisten brauchte, gab es nicht mehr.
Ich hob den Kopf ein wenig  und leiß mir den Wind durch das Haar streichen, der so plötzlich eingesetzt hatte, wie es nur hier an der Küste möglich war. Tief atmete ich die Luft ein und konnte das Salz auf der Zunge spüren, welches vom Meer her ins Land geweht wurde.
Oder bildete ich mir den Geschmack vielleicht nur ein? Ich wusste es nicht, denn meine Sinne waren so voll von Farben und Gerüchen, dass ich zwischen Wahr und Einbildung kaum noch unterscheiden konnte.  Ausmachen tat mir dies jedoch nichts.
Ich richtete meinen Blick gen Himmel und bemerkte, dass es schon  dämmerte und die Sterne langsam begannen zu verblassen. Nur noch vereinzelte Lichter waren zu erkennen, die aussahen wie  verlischende Laternen.
Es würde ein angenehmer Tod werden, dachte ich. So leicht wie atmen. Was Linn wohl sagen würde, wenn sie mich so sehen könnte? Ich schloss die Augen und sah sie so deutlich vor mir, als wäre sie nie weg gewesen. Als hätte ich nie ihren leblosen Körper gesehen. Es war so herrlich sie bei mir zu haben und doch bitter zugleich. Sie war nicht wirklich, wie sie da mit den Händen in den Hüften gestemmt stand und mich wütend anfunkelte, doch ich konnte nichts anderes tun, als es zu genießen. Wie süß es war, als sie  ihr Kinn in die Luft streckte, als wolle sie es mit der ganzen Welt aufnehmen und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht.
Als sie nun anfing zu sprechen, hörte ich einzig und allein auf den Klang ihrer Stimme, denn nur das hatte in diesem Moment Bedeutung.
"Kate, was tust du da?" rief sie empört und stampfte dabei wütend mit dem Fuß auf, wie es so typisch für ihre zwölf Jahre war.
Ich antworteten ihr nicht, sondern nahm stattdessen jedes einzelne Wort in mich auf. Nicht mehr sprechen, nur noch fühlen.
"Sag was, Kate!" forderte Linn und klang genau so wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich war erstaunt darüber, wie real das alles war.
"Kate!" Dieses eine Wort war es, welches mich aus meiner Starre riss.
Es war so flehendlich, das es weh tat und verzweifelt blickte mich Linn aus ihren Augen heraus an.
"Ich bin hier" versuchte ich sie zu trösten. Ich konnte es nicht ertragen sie traurig zu sehen und ihr Zittern machte mich hilflos.
"Du sollst das nicht tun. Du musst doch hier bleiben" sagte sie, während ihre Stimme vor Angst bebte.
Mein Magen zog sich zusammen. Springen würde ich auf jeden Fall, daran gab es keinen Zweifel, doch Linn dies zu sagen war sehr viel schlimmer, als die Tat selbst.
"Ich muss" sagte ich schließlich. "Sonst kann ich nicht bei dir sein."
Linn biss sich auf die Lippe und wusste anscheinend nicht, was sie nun sagen sollte. Wog sie etwa ab, welcher ihrer Wünsche stärker war? Mich leben zu sehen oder mit mir zusammen zu sein? Es dauerte lange, bis sie wieder sprach, doch sie klang entschieden.
"Du musst wenigstens versuchen  weiterzumachen. " meinte sie und stampfte noch einmal mir dem Fuß auf.
"Das habe ich getan“, sagte ich wahrheitsgemäß, "aber nun kann ich einfach nicht mehr. Das kannst du nicht ändern."
enttäuscht gab sich Linn geschlagen und blieb von nun an stumm. Allmählich verblasste sie vor meinem inneren Auge und zurück blieb nur noch Schwärze.
Ich öffnete die Augen wieder und blickte über den Rand der Klippe. Jetzt oder nie, dachte ich und sprang.
Als ich so schwebte, zwischen Himmel und tosendem Meer, war es, als bliebe die Zeit stehen. Es war so leicht sich einfach fallen zu lassen und das berauschende Gefühl zu fliegen erfüllte mich. Es war, als hätte ich nie etwas anderes getan, als wäre etwas nur für mich erschaffen worden.
War ich jemals glücklicher gewesen, als in diesem Augenblick? Schwer vorstellbar.
Ich wusste nicht wie lange ich fiel. Es hätten Stunden sein können, jedoch genauso gut Tage. Die Wasseroberfläche kam in Zeitlupe auf mich zu und ich wartete gespannt auf den Aufschlag.
Wie es wohl war zu sterben? fragte ich mich, als ich nur noch ein paar Zentimeter vom Wasser entfernt war. Bestimmt tat es weh, doch das war schon in Ordnung.
Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu zulassen tauchte ich ein.
Der Aufprall war hart, doch Zu meiner Verblüffung spürte ich den Schmerz nicht. Ich war einfach nur am ganzen Körper taub, als das Wasser mich einhüllte und mein Gehirn fühlte sich an, als wäre es  in eine dicke Watteschicht gepackt. Nur noch verschwommen sah ich die ersten Sonnenstrahlen des Tages, die durch das Wasser drangen, bevor es um mich herum Nacht wurde.

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Susanne2
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 503
NaNoWriMo: 53854



Beitrag30.09.2010 07:03

von Susanne2
Antworten mit Zitat

Hallo Klusi,

die Szene, die Du hier sehr packend beschreibst, ist sicherlich ausbaubar. Die Frage ist natürlich, wie es weitergehen soll.

Da Du in der Ich-Perspektive schreibst, kann es problematisch werden. Tote können selten nach ihrem Tod noch etwas erzählen, von daher müsste Dein Protagonist schon weiterleben ...? Wenn das der Fall ist, musst Du Dir überlegen, ob Du tatsächlich mit dieser Szene beginnen willst, oder an einem früheren Zeitpunkt, und dies als dramatische Szene in die Mitte nimmst. Damit könnte es jedoch schwierig werden, für das Ende noch Spannung aufzubauen .. hmm - nicht ganz einfach.

Die fünf Jahre von der Außenwelt abgeschnitten - und dann eine verstorbene 12-Jährige, die einen in den Selbstmord treibt, ist ein wenig rätselhaft. Aber das kannst und willst Du sicher noch aufklären? (Zwei Kinder auf einer einsamen Insel gestrandet und haben es geschafft, allein zu überleben? Neugierig macht mich das schon .. wink)

Du hast ein paar kleine Fehlerchen drin - Rechtschreibung, fehlende Kommata, dafür ein kleiner Tipp: Lass den Text einfach ab und zu durch ein Rechtschreibprogramm laufen.

Hast Du denn schon ein "Gerüst" für Deinen Roman, oder ist es einfach ein spontaner Beginn?

GLG
Sanne
wink
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Klusi
Geschlecht:weiblichErklärbär
K

Alter: 29
Beiträge: 2



K
Beitrag30.09.2010 16:27

von Klusi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke Susanne für deine nette Kritik!

Das mit der Rechtschreibung tut mir leid, aber ich habe nur den Prüfer von Word. Confused  Der hat gesagt, dass alles richtig sei. Ich habe leider keine ahnung wo ich ein besseres RechtschreibPogramm herbekomme.

Zu der Szene: Ich habe sie nun noch für mich ein wenig bearbeitet, insbesondere den Anfang. Mit der Ich perspektive bin ich mir eigendlich sehr sicher, denn ich habe einen Plot, wo sich das einfach anbietet. Die Geschichte ist gut aus dieser Perspektieve zu schreiben. Auch habe ich den Selbstmord bewusst an den Anfang gestellt, allerdings eher um Neugier zu erwecken. Die frage soll lauten: "Warum, zum Teufel, macht sie das?"
Es war nicht mein Ziel, gleich am Anfang auf die Tränendrüse zu drücken.
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