  |
|
| Autor |
Nachricht |
Harald
 Show-don't-Tellefant
Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern
|
 16.06.2010 11:02
Kinowerbung für das eigene Buch?
von Harald
|
   |
|
Ohne viel Worte drum herum:
http://www.nexusboard.net/showthread.php?siteid=9446&threadid=4367#pid22105
Was meint ihr?
_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
|
| Nach oben |
|
 |
MosesBob
Gehirn²
Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339
|
16.06.2010 11:47
Re: Kinowerbung für das eigene Buch?
von MosesBob
|
|
|
| Harald hat Folgendes geschrieben: | | Was meint ihr? |
Ich meine, dass Marketing Verlagssache ist (seriöse Kleinstverlage klammere ich mal vorsichtig und wohlwollend aus). Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich im Kino war, aber wenn dort eine billige Werbung über die Matte flimmerte - und bei einem Preis ab 150 € wird es definitiv kein Zungenschnalzer werden -, dann kannst du regelrecht hören, wie das Publikum kollektiv mit den Augen rollt. Danach ist erstmal Fremdschämen angesagt, bis der Eismann kommt. Wenn ich mich nicht komplett täusche, habe ich irgend wann mal Kinowerbung für Dan Brown ("Das verlorene Symbol") und Frank Schätzing ("Limit") gesehen. Die Werbespots waren freilich keine Blockbuster, aber sie waren auch nicht stümperhaft inszeniert. Da waren schon ein paar mehr Flocken im Spiel als dreistellig blendende Schnäppchen. Ich will und werde keinen der beiden Autoren herabwürdigen, ganz und gar nicht, aber immerhin handelt es sich hierbei um massenwirksame Namen, die einen Bestseller praktisch garantieren. Sonst würde sich der Verlag wohl kaum mit Kinowerbung so weit aus dem Fenster lehnen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Fernseh- oder Kinowerbung für ein Buch gesehen zu haben, das den Pulitzerpreis gewann oder von Ranicki in Gold gewandet wurde.
Eine solche Kinowerbung kann doch nur für diejenigen interessant sein, die ihren Schinken bei BoD oder einem DKZV untergebracht haben und trotzdem noch über genug Geld verfügen, ein paar Euronen mehr für eine qualitativ maximal mittelprächtige 08/15-Werbung aus dem Fenster zu schmeißen. Ein klassischer Verlag würde sich, wenn überhaupt, zweimal überlegen, ob er einem größenwahnsinnigen, mediengeilen oder einfach nur abenteuerlich veranlagten Autoren auf sein eigenes Flehen hin eine Kinowerbung gestattet. Wo sind da die Verhältnisse? Ein wirtschaftlicher Rohrkrepierer bekommt eine Kinowerbung, das verlagsseitige "Buch des Monats" aber nicht? Das sorgt für böses Blut. Also sind wir wieder bei DKZV- oder BoD-Autoren. Ich hoffe für die Werbe-Agentur, dass sie sich ganz genau überlegen, welches Buch sie "bewerben". Denn sollte eine solche Werbung entgegen aller Erwartungen tatsächlich einschlagen wie eine Bombe, sämtliche Leser aber ein Machwerk in den Händen halten, das katastrophal geschrieben ist, dann begeht die Werbe-Agentur über kurz oder lang Ruf-Suizid.
Kurzum: Ich halte das Angebot für einen durchaus amüsanten, aber keinesfalls ernstzunehmenden Witz. Mir scheint, als hätte da wieder jemand eine Nische gefunden, in die auch DKZV hauen: Träume verwirklichen, ohne dafür arbeiten zu müssen! Mit Geld geht alles. Einmal auf einer Kinoleinwand glänzen! Wenn schon nicht dank Hollywood neben Angelina Jolie und Cameron Diaz, dann doch wenigstens mit einem eigenen Buch nebst (Achtung, wichtig) Passfoto in intellektueller Denkerpose.
Kurz gesagt: Man kann's auch übertreiben.
_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
|
| Nach oben |
|
|
Harald
Show-don't-Tellefant
Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern
|
16.06.2010 12:09
von Harald
|
|
|
Da kam ja schon sofort der Einwand, ob die "Autoren" wüssten, wieviel Bücher sie verkaufen müssen, um die Werbekosten für einen Monat hereinzuholen.
(rund 80, denn die Bestellungen gehen über Handel oder Verlag, eine eigene Adresse zu hinterlegen (wegen Autorenrabatt), das wäre Schwachsinn!)
Ja, und die Kosten, das steht da klar, sind die Sache des Autors!
Und ganz ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Spot zu diesem Spottpreis sehr oft in allen Kinos Deutschlands läuft.
LG
Harald
_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
|
| Nach oben |
|
|
MosesBob
Gehirn²
Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339
|
16.06.2010 13:07
von MosesBob
|
|
|
| Harald hat Folgendes geschrieben: | | Und ganz ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Spot zu diesem Spottpreis sehr oft in allen Kinos Deutschlands läuft. |
Richtig. Solche Angebote wecken schlichtweg falsche Hoffnungen und Erwartungen. Man denkt sich: Wow, mein Spot über mein Buch mit meinem Namen (und meinem Foto in der Denkerpose) im prallgefüllten Kinosaal des CinemaxX, direkt vor Steven Spielbergs brandneuem, milliardenteurem 3D-Blockbuster - und ich mittendrin, Bestsellerautor in spe, bisher verkannt doch bald umjubelt! Die Wahrheit sieht dann so aus: Erstvorstellung, kurz nach zwölf, mitten in der Woche. Dreißig Minuten, bevor der Eismann kommt, steht die Putzfrau Lieselotte K. mit ihrem Staubsauger in der Loge zwischen den Reihen F und G - und hätte um ein Haar eine popelige Bücherwerbung über die Leinwand flimmern sehen, wenn sie nicht in genau diesem Augenblick eine angeknabberte Tortilla-Ecke zwischen zwei Sitzen gefunden hätte, die nur den Bruchteil einer Sekunde später durch den Staubsaugerrüssel klackerte und seither nie mehr gesehen wurde. Das war knapp, dachte sich Lieselotte, denn nur viereinhalb Minuten später betritt die Grundschulklasse aus dem Nachbarkaff nicht ohne Zwang den Saal, um sich einen bayerischen Heimatfilm anzusehen.
_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
|
| Nach oben |
|
|
Harald
Show-don't-Tellefant
Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern
|
16.06.2010 13:15
von Harald
|
|
|
| MosesBob hat Folgendes geschrieben: | | Das war knapp, dachte sich Lieselotte, denn nur viereinhalb Minuten später betritt die Grundschulklasse aus dem Nachbarkaff nicht ohne Zwang den Saal, um sich einen bayerischen Heimatfilm anzusehen. |
... um zehn Minuten später loszujubeln, da ein noch verpennter Filmvorführer den verkehrten Film einliegen hatte und ein Softporno "über die Leinwnd flackerte".
Soll tatsächlich so passiert sein
LG
Harald
_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste! |
|
| Nach oben |
|
|
MosesBob
Gehirn²
Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18339
|
16.06.2010 13:32
von MosesBob
|
|
|
Stellt sich die Frage, wo der Unterschied ist zwischen einem bayerischen Heimatfilm und einem Softporno ... der Gesichtsausdruck beim Jodeln. Gibt's noch einen?
_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
|
| Nach oben |
|
|
zenta
Leseratte
Z
Beiträge: 117
|
Z 16.06.2010 18:32
von zenta
|
|
|
Das fragliche Angebot spricht von „ab 150.- €/Zeiteinheit“. Tarife der Fernseh- und Kinowerbung berechnen sich nach der Quote. Die 150.- € sind nur für Dorfkinos vorstellbar, in denen vor 25 Zuschauern „Kasperl und die Mondlaterne“ oder „Vom Winde verweht“ wiederholt wird.
Zudem darf man nicht übersehen, dass ein Werbeclip nicht vom Himmel herunter zu fallen pflegt, sondern erst einmal produziert werden will. Selbst wenn es nur ein Standbild, ein gesprochener Text und ein bisschen Musik sein sollten: Auch in halbprofessioneller Qualität ist so ein "spot" unter einem Tausender nicht zu haben.
|
|
| Nach oben |
|
|
yt
Klammeraffe
Alter: 49
Beiträge: 703
Wohnort: Sittensen
|
16.06.2010 19:34
von yt
|
|
|
Moin,
| zenta hat Folgendes geschrieben: | Das fragliche Angebot spricht von „ab 150.- €/Zeiteinheit“. Tarife der Fernseh- und Kinowerbung berechnen sich nach der Quote. Die 150.- € sind nur für Dorfkinos vorstellbar, in denen vor 25 Zuschauern „Kasperl und die Mondlaterne“ oder „Vom Winde verweht“ wiederholt wird.
Zudem darf man nicht übersehen, dass ein Werbeclip nicht vom Himmel herunter zu fallen pflegt, sondern erst einmal produziert werden will. Selbst wenn es nur ein Standbild, ein gesprochener Text und ein bisschen Musik sein sollten: Auch in halbprofessioneller Qualität ist so ein "spot" unter einem Tausender nicht zu haben. |
Das würde ich mal so unterschreiben.
Mit der Einschränkung, ein guter 15 Sek. Clip in FullHD, der auf einer Kinoleinwand nicht Fremdscham hervorruft, ist schon für weniger als 500Euro drin. Aber wenn man wirklich ein breites Publikum erreichen will klappt das nicht mit 150 Euro  Nie und nimmer. Aus oben genannten Gruenden, da hat Zenta vollkommen recht.
Mit filmreifen Grüßen,
yt
|
|
| Nach oben |
|
|
agu
 Exposéadler
Alter: 49
Beiträge: 2009
Wohnort: deep down in the Brandenburger woods
|
16.06.2010 22:32
von agu
|
|
|
ausser man hat 'nen guten Kumpel an der oertlichen Filmhochschule oder mit sonstwie multimedialen Faehigkeiten, der einem den Content fuer umsonst produziert. Oder fuer nen Kasten Bier 
Ansonsten - fuer eine professionelle Produktion von einem professionellen Produktionshaus ohne Freundschaftspreis wuerde ich fuer gut gemachtes Bewegtbild eine vierstellige Summe als absolute Untergrenze sehen. Das, was wahrscheinlich jeder beim Wort 'Kinowerbung' im Kopf hat, faengt eher in der fuenfstelligen Ecke an, nach oben vollkommen offen.
_________________
Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
Sonnenfänger (2013, Weltbild)
Kill Order (2013 Sieben)
Choice / als Chris Portman (2014, Rowohlt)
Wie man ein Löwenmäulchen zähmt / als Eva Lindbergh (2016, Droemer Knaur) |
|
| Nach oben |
|
|
KleinHirn
Erklärbär
K
Beiträge: 2
|
K 17.06.2010 09:46
von KleinHirn
|
|
|
Was soll das bringen???
Ein kurzer Clip ... der Film danach: Wer kann sich am Ende des Hauptfilms noch an den Buchnamen erinnern?
Bei wenig Geld für Eigenwerbung bringen nur ganz gezielte Kampagnen was: Google Adwords für den Online-Kauf ... das Abklappern von Buchläden, denn dort werden Bücher gekauft.
Grüße
|
|
| Nach oben |
|
|
|
| |
| Seite 1 von 1 |
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
| Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung |
|---|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Login
Forenübersicht
Vertonte Werke
Hervorgehobene Werke
Fortsetzungen
FAQ
Galgenmännchen(10/27111)
Kalender
Team
Gruppen
Registrieren
