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Gesichter der Hauptfiguren?

 
 
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Krischi
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
K


Beiträge: 35
Wohnort: Berlin


K
Beitrag24.02.2010 23:35
Gesichter der Hauptfiguren?
von Krischi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo alle,

mich würde interessieren, ob eure Protagonisten in eurer Vorstellung klare Gesichtszüge haben.

Ich schreibe zum ersten Mal eine richtige Geschichte mit frei erfundenen Personen und mache mir etwas Sorgen, weil ich keine konkrete Vorstellung von deren Gesichtern habe. Sonst ist alles da. Frisur, Körperbau, Kleidungsstil, Charakter... aber halt kein Gesicht.
Dem Leser ist das sicherlich egal - er braucht ja nur eine Projektionsfläche.
Aber ich frage mich, ob mir wohl die richtige Verbindung zu meinen Figuren fehlt.

Wie sind eure Erfahrungen?
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Gast







Beitrag24.02.2010 23:55

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Krischi,

das ist eine interessante Frage, weil ich mir schon oft überlegt habe, ob andere Leute da auch so einen Kult betreiben wie ich. wink Zunächst: Bei kürzeren Geschichten haben meine Charaktere kein deutliches Gesicht.

Bei meinen großen Projekten hingegen sehr wohl, muss ich gestehen. Das war von Anfang an sogar extrem konkret, da ich aber keine gute Zeichnerin bin, mir aber die Visualisierung sehr wichtig ist, habe ich einfach so lange im Internet gesucht, bis ich die Gesichter hatte, die meiner Vorstellung entsprochen haben. Ich habe generell einen extremen Draht zu meinen Protagonisten, inwiefern sich das aber auf den Leser auswirkt, kann ich nicht sagen, weil eben jeder Leser seine eigene Vorstellung in das Gelesene interpretiert. (Keiner meiner Leser hat sich meine Protagonisten exakt so vorgestellt wie ich.) Da aber für mich eben das Visuelle extrem wichtig ist, brauche ich auch ein Gesicht, um wirklich richtigen Bezug zu der Figur zu entwickeln. Apropos Kleidungsstil: Meine Figuren haben sogar einen Kleiderschrank, aus dem ich manchmal für die jeweilige Szene ein Outfit zusammenstelle. Das erfährt natürlich der Leser nur in den allerseltensten Fällen, wenn es irgendwie von Bedeutung ist, dass die Figur etwas anhat... lol Ich kann ja nicht ständig über Klamotten schreiben. wink Aber mir hilft es, in die Szene reinzukommen und mir das Ganze bildlich vorzustellen. Vielleicht ein bisschen schräg, aber funktioniert.

LG

Soraya
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Krischi
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
K


Beiträge: 35
Wohnort: Berlin


K
Beitrag25.02.2010 00:08

von Krischi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Nein wie lustig! Das mit dem googeln habe ich auch gemacht! Ja, ich habe die idealen Gesichter sogar gefunden, aber während des Schreibens "verliere" ich sie irgendwie wieder.Ich hoffe ein bisschen, dass sie vielleicht noch kommen und sich einbrennen...
Ist total komisch gerade.
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Pütchen
Geschlecht:weiblichWeltenbummler

Moderatorin

Beiträge: 10312
NaNoWriMo: 40788
Wohnort: Im Ländle
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Beitrag25.02.2010 00:11

von Pütchen
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Hallo Krischi,

mir geht es ähnlich wie Soraya.

Bei Kurzgeschichten habe ich manchmal nur vage Vorstellungen, aber bei einem Buch ist mir der Charakter so vertraut wie Familie lol2 Auch das Gesicht habe ich genau vor Augen.

Und ich schaue auch nach Personen mit Ähnlichkeiten smile

Und genauso ist mir aufgefallen, dass die anderen ein anderes Bild haben wink

Einen Kleiderschrank direkt habe ich nicht, aber ich weiß genau, wie es bei ihnen zuhause aussieht oder auch, was sie für welche Gelegenheit tragen  Very Happy

Liebe Grüße, Pütchen


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"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken."
(Isaac Newton, 1642-1726)

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Angst
Geschlecht:männlichScheinheiliger
A

Alter: 33
Beiträge: 1571



A
Beitrag25.02.2010 00:29

von Angst
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Interessante Frage. Denn ich habe soeben bemerkt, dass ich oft nicht die leiseste Ahnung hab, wie meine Figuren aussehen. Das ist bei kurzen Geschichten auch nicht nötig, finde ich. Für mein erstes grosses Projekt hab ich mir jedoch zwei Persönlichkeiten als Modell für die Protagonistinnen ausgesucht. Das funktioniert hervorragend.

Liebe Grüsse,
Scheinheilige


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»Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48.
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DasProjekt
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2898
Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark


Beitrag25.02.2010 07:41

von DasProjekt
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Beim soeben beendeten Projekt haben meine Hauptfiguren in meinem Kopf durchaus ein Gesicht, aber für die weibliche Hauptfigur ist es mir bis zum Ende nicht gelungen, eine Entsprechung (Fotot online oder in Zeitung oder so) zu finden. Für die männliche Hauptfigur ist mir nach Abschluss des Manuskripts dann doch noch einer untergekommen, der so aussieht  Wink . Bei den Nebenfiguren war das etwas anderes, die sind alle historisch belegt und von allen hab ich Bildchen.

Mein jetziges Projekt gehe ich zum vierten Mal an. Es gibt keine Figuren, die mir je so nah waren oder wieder sein werden. Ich kenne die beiden wie meine beiden Handflächen. Das schließt natürlich auch die Gesichter ein. Und für die gibt es auch Entsprechungen in "real life".

Über Kleidung, Frisuren etc mache ich mir eigentlich nur sekundär Gedanken. Das liegt daran, dass mir Bücher nichts so sehr vergällt wie wenn jede Figur an jedem neuen Tag erstmal damit eingeführt wird, dass haarklein beschrieben wird, was sie trägt. Ich hab gestern tatsächlich eine Szene geschrieben, in der ich zeigte, was die weibliche Hauptfigur trägt. Aber das lag nur daran, dass sie der männlichen Hauptfigur erst zum zweiten Mal begegnete und ihm durch ihre Kleidung auffiel, wie sie gebaut ist. Ansonsten schert es mich einen Dreck, was meine Figuren anhaben. Das ist deren Sache, nicht meine. Außer, es nützt der Handlung. Und meine Handlungen entwickeln sich NICHT um den Kleidungsstil ...  Wink


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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
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Beitrag25.02.2010 15:30

von Murmel
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Meine Charaktere haben ein Gesicht, eine Stimme und leider oft auch ihre eigene Meinung. Sie haben was an, aber das beschreibe ich nur manchmal mit einigen wenigen Sätzen, vor allem, wenn es etwas ausdrücken soll.

Aus dem Internet suche ich mir keine Gesichter, das wäre nämlich nicht mehr der Charakter.


_________________
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Ernst Clemens
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beitrag25.02.2010 16:55

von Ernst Clemens
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ich finde die visualisierung von gesichtern der protagonisten extrem wichtig. dabei ist es egal, ob es fotos, bilder, oder selbst gezeichnete gesichter sind.

diese visualisierungen sollten stets sichtbar an der wand über dem schreibtisch hängen. warum? es hilft widersprüchliche darstellungen in längeren texten zu vermeiden. es ist doch peinlich, wenn eine protagonistin mit hübschem bubikopf am nächsten tag dann "nachdenklich mit ihren blonden locken spielt".

ernst
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DasProjekt
Geschlecht:weiblichExposéadler


Beiträge: 2898
Wohnort: Ørbæk, Nyborg, Dänemark


Beitrag25.02.2010 22:44

von DasProjekt
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Murmel hat Folgendes geschrieben:
Meine Charaktere haben ein Gesicht, eine Stimme und leider oft auch ihre eigene Meinung. Sie haben was an, aber das beschreibe ich nur manchmal mit einigen wenigen Sätzen, vor allem, wenn es etwas ausdrücken soll.

Aus dem Internet suche ich mir keine Gesichter, das wäre nämlich nicht mehr der Charakter.


"Meinen Lukas" habe ich in einer Werbung in der "Metro" (kostenlose Tageszeitung für Pendler) gefunden - ich hatte schon aufgegeben, daran zu glauben, dass es mal irgendwo ein Gesicht gäbe, das "Lukas" ist. Es gab Ansätze, aber niemand passte wirklich. Und dann schaute er mich an  Smile


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Murmel
Geschlecht:weiblichSchlichter und Stänker

Alter: 68
Beiträge: 6367
Wohnort: USA
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Beitrag26.02.2010 01:01

von Murmel
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Ernst Clemens hat Folgendes geschrieben:
es ist doch peinlich, wenn eine protagonistin mit hübschem bubikopf am nächsten tag dann "nachdenklich mit ihren blonden locken spielt".


hihi... ist mir schon passiert, mit der Motivation der Heldin wechselte ihre Haarfarbe und doch ist sie mir einmal mit der alten durch gerutscht.  Laughing


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Zitkalasa
Reißwolf
Z


Beiträge: 1088



Z
Beitrag26.02.2010 01:39

von Zitkalasa
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Ei je. Trotz aller Künstlerei bin ich doch schlecht darin mir Gesichter zu merken - vorstellen ist da auch schwer. Natürlich habe ich Anhaltspunkte wie Haarfarben oder Nasenform, Lippenform etc. - aber in mir mag kein Bild entstehen. Allerdings macht es mir auch das Zeichnen leichter, weil ich nur Eigenschaften unterbringen und kein Bild akribisch schaffen muss. Sich kaputt lachen
Kleidungsstile etc. kristallisieren sich zumeist auch erst mit der Zeit heraus. Imaginäre Kleiderschränke habe ich nicht wirklich für meine Charaktere ... Aber, zugegeben, da ich Phantastik schreibe, tragen die sowieso zumeist dieselben/die gleichen Klamotten und sowas erübrigt sich dann. Laughing

(Dafür haben meine Charaktere, je besser ich sie kenne und je lieber ich sie habe, teilweise einen so sturen Kopf, dass sie manche Szenen gar nicht spielen wollen und lieber etwas anderes machen oder einfach bockig sind. Nervenkrieg. Laughing)


_________________
"Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr als sie wissen. In den alten Zeiten wussten einige mehr als sie schrieben." Matthias Claudius
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Leon
Leseratte


Beiträge: 151



Beitrag26.02.2010 11:36

von Leon
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Ich unterscheide zwischen Gesicht und Kopf. Die Frisur und die Haarfarbe zählen für mich - streng genommen - nicht zum Gesicht,
sondern zum Kopf.

»Aber das Gesicht gehört doch zum Kopf«, werden jetzt einige sagen.

Stimmt! Aber, das Gesicht ist nur ein Teil des Kopfes wie eben die Haare auch. Somit kann ich von dieser Warte aus betrachtet,
die eingangs gestellte Frage von Krischi eindeutig mit einem "Nein" beantworten.

Denn was sagt ein Bubikopf, lange Haare oder ein Lockenkopf über das Gesicht aus? Nichts! Wenn ich ein Gesicht beschreibe,
was ich im seltensten Falle tue, dann beschreibe ich die Form und Farbe der Augen, die Nase, den Mund und so weiter.
Aber nicht die Haarfarbe und die Frisur.

Liebe Grüße
Leon
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Krischi
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
K


Beiträge: 35
Wohnort: Berlin


K
Beitrag26.02.2010 16:31

von Krischi
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Danke euch allen!

Ich habe jetzt meine "Idealgesichter" hübsch in Farbe ausgedruckt und werde sie immer mit mir herumtragen, damit ich sie beim Schreiben nicht immer verliere.

Derweil habe ich über das ganze Thema noch mal nachgedacht. Die Angst, eine zu geringe emotionale Bindung zu meinen Figuren zu haben, ist vielleicht nicht begründet. Das eigentliche Problem ist unter Umständen, dass mein ICH-Erzähler

a) sein eigenes Gesicht nicht den ganzen Tag sehen kann und
b) sowieso ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu seiner Umwelt incl. Menschen hat

Ich habe das Defizit meiner Hauptfigur übernommen. Macht das Sinn?
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