Narren

[Inkognito]

Dieser Beitrag wurde auf Wunsch des Autors inkognito eingestellt.

Narren



Der Himmel stirbt durch leichten Stoß,
ein Kind weint sich in stillen Tod.
Der Mutter unbedachter Schoss,
gebärt nur Einsamkeit und Not.

Die Denker sind schon längst erhangen,
nur Vögel kreisen über Leichen.
Dort bin ich einst entlang gegangen
weil tote Menschen Bäumen gleichen.
 
Ich suche, doch ich finde nicht,
die Lichtung ist in Schmerz getränkt.
Ein Narr nur schreibt heut ein Gedicht,
weil er allein an morgen denkt.





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[Gast2]

Hi Inkognito,

alle Achtung-beeindruckend. Hört sich nach den Folgen einer Apokalypse an, wie es sie auch heutzutage leider gibt.

Gruß Heidi

[Inkognito]

Hallo DELA,

die Frage die ich mir stelle ist die:
Am Ende aller Tage sitzen die Lyriker zusammen.
Was schreiben sie?
Die Antwort ist frei definierbar, aber für wen schreiben sie noch?

Weißt du,
ich glaube sie schreiben alleine für den freien Willen,
für die Fantasie und das Leben.
Und da sind sie wie Narren,
denn die waren die eigentlich Klugen am Hof.


Ink.

[Gast2]

Hi,

also bis auf die letzten Sätze habe ich das Gedicht eher als sozialen Denkanstoß verstanden. Die letzten Zeilen zielen natürlich auf die Lyriker ab.

Warum schreiben sie: Weil sie ihre Gedanken formulieren müssen, weil sie einfach aus ihnen herausmüssen. Sicher sind ihre Gründe auch der freie Wille, die Fantasie, das Leben allgemein, aber ist es nicht auch ein Zwang zu schreiben?

Für wen schreiben sie? Ich denke in erster Linie für sich selbst (Zwang). Die Werke, mit denen sie etwas aussagen wollen und die etwas verändern sollen, müssen natürlich veröffentlicht werden. Die Werke, die einfach nur schön sind, sollen die Menschen auch lesen, damit sie sich dran erfreuen. Letztendlich freut sich sicher der Autor, wie jeder Künstler, auch am Lob (weiss ich nicht aus Erfahrung), aber das ist sicher nicht das Motiv zu schreiben.

Und hey, der narr ist nicht nur der Klügste am Hof, er ist doch auch der sympatischste!!!