[Ged] Sinn des Lebens

[Tominator]

Ein weiteres Gedicht von mir. Dieses entstand einige Wochen nach meinem Erstling "Ende".

Sinn des Lebens

Meine Seele sollte ich mir schützen,
sagte einst ein weiser Mann mir ins Gesicht,
sie könnte gut und böse nützen,
doch hören wollt ich damals nicht.

Zeit hat alles mir genommen,
das Leben einzig mir gelassen,
das Glück wollte nicht wieder kommen,
nun seh ich selbst mein Blut verblassen.

Den Sinn des Lebens suchen alle,
doch finden sie ihn nie,
der Tod mit seiner kalten Kralle,
schlachtet uns wie altes Vieh.

Den Sinn im Leben gibt es nicht,
wir leben alle um zu sterben,
wir folgen alle blind dem Licht,
doch sind es doch nur alte Scherben.

Wozu das Leben leben,
wenn es doch nur Schmerzen birgt?

[Brynhilda]

Lieber Tom!

Mir gefällt deine Art zu dichten. Man findet heute nur selten Menschen, die so konsequent reimen, und das Reimen liegt dir wirklich.
Dafür hakt das Versmaß noch ein wenig, aber das wird schon.

Leider finde ich auch dieses spezielle Gedicht nicht so gelungen. Erst einmal das gewählte Thema zu groß, und deine Verse werden ihm nicht gerecht. Die Umsetzung ist leider zu banal.

(Anmerkung: Ich hätte gerne eines der anderen Gedichte zuerst kommentiert, aber da sind mir andere zuvor gekommen. Aber ich verstehe auch, warum sie dieses Gedicht ausgelassen haben.)

Du stellst die Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Frage überhaupt. Und die Antwort, die in diesem Gedicht gegeben wird, ist gerade deshalb unzureichend, zumal sie auch nicht authentisch wirkt, so als sei das nicht die Antwort des Verfassers selbst, sondern eine Antwort, die er irgendwo gehört hat, schlüssig findet und unreflektiert wiedergibt.

Das ist ja schon ein älteres Gedicht, und heute würdest du es sicher anders schreiben.
Trotzdem mag ich den Duktus und den Klang deiner Sprache.
Ich freue mich sehr, daß du ins DSFO gefunden hast. Du bist schon jetzt eine interessante Bereicherung für den Lyrik-Sektor.
 


Viele Grüße,
Ilka/Brynhilda