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sleepless_lives
 Schall und Wahn
Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6477
Wohnort: München
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 19.06.2009 17:16
Re: Konjuntiv II, Eieiei...
von sleepless_lives
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| JonathanFabrizius hat Folgendes geschrieben: |
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Matthias las in seiner Zeitschrift, es war die KONKRET und Katharina verstand nicht einmal den Titel. Sie hätte Matthias danach fragen können und er hätte es ihr erklärt und dabei wäre er dann vom Hundersten ins Tausende gekommen, hätte immer weiter ausgeholt und ihr umständlich die Welt erklärt. Seine Welt, wie sie ist und wie sie zu sein habe.
Zusätzlich lag neben ihm noch die Samstagsausgabe der Neuen Zürcher Zeitung, was war das denn für eine merkwürdige Kombination? Auch das hätte sie Matthias fragen können und er hätte es ihr wiederum lang und breit erklärt, wäre früher oder später auf den Kulturteil gekommen und hätte ihr irgendeine Geschichte von irgendeinem Musiker oder Maler oder Schriftsteller erzählt, den er einmal kennen gelernt habe und über den in eben diesem Kulturteil einmal etwas sehr Richtiges oder vollkommen Falsches gestanden hätte und dann wäre das immer so weitergegangen und sie hätte nichts erwidert, weil es ja doch falsch gewesen wäre, oder zumindest eben gerade nicht genau richtig.
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Hallo JF,
ich finde dein Original bei weitem die beste Lösung und würde es an deiner Stelle nicht ändern. Form und Inhalt stehen in der kurzen Passage in perfekter Übereinstimmung. Die ausschweifenden und wahrscheinlich auch altklug belehrenden Erklärungen, die Matthias geben würde, wenn Katharina ihn fragen würde, werden allein durch den konjunktivischen Stil schon fassbar gemacht. Schöne Textstelle, besonders der letzte Satz hat es mir angetan.
Du musst dir nur klar sein, was und für wen du schreibst. Ob du dein Buch lieber neben, sagen wir, Martin Walser oder Dan Brown im Regal des Buchladens stehen sehen würdest.
Und du solltest gegenüber potentiellen Verlagen vielleicht nicht unbedingt darauf bestehen, die Wiederholungen der Hilfszeitverben im Fettdruck setzen zu lassen. 
Grüße,
- sleepless_lives
PS: Ich denke, es sollte "Seine Welt, wie sie ist sei und wie sie zu sein habe." heißen. Man kann zwar ohne Weiteres in den Indikativ wechseln, sozusagen die Perspektive der anderen Person einnehmen, aber es wirkt komisch, wenn das nur für einen halben Satz geschieht innerhalb jeder Menge Konjunktiv II.
_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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