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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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25.04.2009 18:25 Nebenhandlung von Einherjer
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Hallo zusammen!
Wollte mal von euch hören, wie weit Nebenhandlung gehen sollte.
Kleines Beispiel: Der Protagonist und eine Nebenfigur eines Krimis verlieben sich ineinander. Können beide auch mal schön schick ausgehen? Interessiert sowas den Leser? Oder ist dieses Date spätestens beim Lektor beendet?
Die Frage richtet sich sowohl an die leidenschaftlichen Leser unter euch, als auch an die erfahrenen Autoren/Lektoren. (Diese können natürlich auch leidenschaftliche Leser sein. [Anmerkung des Autors])
Einen freundlichen Gruß
Einherjer
Ps: Richtig, ich versuche verzweifelt die für einen Roman angemessene Seitenzahl zu erreichen.
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Angst Scheinheiliger
A Alter: 33 Beiträge: 1571
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A 25.04.2009 18:34
von Angst
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Kommt drauf an. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: was würdest du denn an Handlung in dieses Rendezvous einflechten? Welches Ziel würde diese Szene verfolgen?
Vielleicht geschieht im Restaurant etwas Überraschendes, das den Fall vorantreibt? Vielleicht dient die Szene aber "nur" zur Vertiefung der beiden Charaktere? Neue Indizien tauchen auf? Oder, oder, oder … Kommt halt drauf an, was du daraus machst. Wäre es bloss ein simples Date ohne neue Erkenntnisse, öde und vorhersehbar, würde sich keiner dafür interessieren. Sollte das der Fall sein: Streichen! Du musst dich jedoch selbst fragen, ob diese oder jene Szene deine Geschichte voranbringt. Ist im Endeffekt deine Entscheidung.
_________________ »Das Paradox ist die Leidenschaft des Gedankens.«
— Søren Kierkegaard, Philosophische Brosamen,
München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 48. |
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MosesBob Gehirn²
Administrator Alter: 44 Beiträge: 18339
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26.04.2009 10:59 Re: Nebenhandlung von MosesBob
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Guten Morgen!
Einherjer hat Folgendes geschrieben: | Hallo zusammen!
Wollte mal von euch hören, wie weit Nebenhandlung gehen sollte.
Kleines Beispiel: Der Protagonist und eine Nebenfigur eines Krimis verlieben sich ineinander. Können beide auch mal schön schick ausgehen? Interessiert sowas den Leser? Oder ist dieses Date spätestens beim Lektor beendet? |
Wenn es die Handlung weiterbringt oder für die Entwicklung bzw. die Auslegung der Charaktere relevant ist, spricht überhaupt nichts dagegen. Wichtig ist nur, dass man sich selbst ermahnt darauf zu achten, dass man die Verabredung nicht unnötig in die Länge zieht, weil es gerade so lustig ist, darüber zu schreiben. Derlei Szenen verselbstständigen sich rasch. Man schreibt und schreibt und schreibt und fragt sich dann hinterher, mit ein bisschen Abstand: Wen interessiert das eigentlich?
Speziell auf dein Beispiel gemünzt, ist es natürlich interessant, wie sich die beiden bei ihrem Rendezvous verhalten, wie sie miteinander funktionieren und harmonieren. Besonders wenn man mit den Charakteren aus einem Buch verwächst, will man natürlich auch wissen, was sich jenseits des roten Fadens und der Spannungskurve abspielt. Dies dann nur in ein paar resümierende Sätze zu quetschen, kann für den Leser enttäuschend sein. Meiner Meinung nach sollte man auch bei Nebenhandlungen darauf achten, sich einen eigenen kleinen Plot zurechtzulegen und sich mit den Fragen zu konfrontieren: Welchen Zweck und welches Ziel erfüllt die Nebenhandlung? Was möchte ich damit erreichen? Was möchte ich dem Leser vermitteln? Und bringt es die Geschichte wirklich voran?
Beste Grüße,
Martin
_________________ Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)
Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)
Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse) |
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Michael Anti-Lyriker
Beiträge: 734
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26.04.2009 11:08
von Michael
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Eine Nebenhandlung ist wegen ihrer Stimmigkeit unverzichtbar. Allerdings sollte, wie schon Moses erwähnt hat, so ein Date nicht unnötig in die Länge gezogen werden. Wenn sich die beiden verlieben, ist das für den Leser sehr wichtig. Ein Krimi lebt nicht nur davon, dass ein Fall gelöst und der Mörder überführt wird, sondern auch davon, dass dem Leser ein gewisses Gefühl übermittelt wird. Das gilt aber nicht nur für den Krimi, sondern für jedes Genre. Wenn also dein Date nicht zu langatmig wird, kannst du es ruhig einbauen. Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass du Konflikte einbaust. Wenn sich die Ermittler schon zu Beginn deiner Geschichte geliebt haben, bringt ein gemeinsames Essen nicht so viel, wie wenn sie sich erst während der Handlung ineinander verliebt haben.
Lange Rede, keinen Sinn:
Solche Sache gehen völlig in Ordnung, so lange du den Leser oder Lektor nicht langweilst.
Gruß
Michael
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Rheinsberg écrivaine émigrée
Alter: 64 Beiträge: 2251 NaNoWriMo: 35000 Wohnort: Amman
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26.04.2009 11:09
von Rheinsberg
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Ich denke, das kommt auch sehr auf den geplanten Umfang an. Gerade, wenn man Helden kreiert, die vielleicht noch in weiteren Büchern auftauchen sollen, läuft ja oft deren Privatleben als Rahmenhandlung weiter - und hält die Leser bei der Stange. Viele amerikanische Krimiautoren binden die jeweiligen Fälle in solche Rahmen ein, die manchmal, aber nicht immer etwas mit dem Hauptstrang zu tun haben.
_________________ "Write what should not be forgotten…" Isabel Allende
"Books are written with blood, tears, laughter and kisses. " - Isabel Allende
"Die größte Gefahr ist die Selbstzensur. Dass ich Texte zu bestimmten Themen gar nicht schreibe, weil ich ahnen kann, welche Reaktionen sie hervorrufen." - Ingrid Brodnig |
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Einherjer Klammeraffe
Beiträge: 545
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27.04.2009 09:59
von Einherjer
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Hallo.
Danke für eure Beiträge. Ihr habt mir sehr geholfen. Vielleicht komm ich ja doch noch auf eine antändige Seitenzahl für meinen Roman.
Zumindest am Anfang des Buches werde ich etwas Nebenhandlung einbauen. Gegen Ende sehe ich das Problem, dass durch die Nebenhandlung das Tempo aus dem Hauptplot genommen wird.
Einen freundlichen Gruß
Einherjer
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