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Ausgestoßen


 
 
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Shawnee Smith
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4



Beitrag31.03.2009 21:22
Ausgestoßen
von Shawnee Smith
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wird ein jeder hier vernommen
Der am Tage schluchzt und weint?
Nein, am Tag herrschen die Großen
Mächt'gen ja, alle vereint

Gehorsam heißt es, Tag für Tag
Bis der Mensch am Ende steht
Bis er nicht mehr will gehorchen
Dann die Erd' sich ohn' ihn dreht

Des Tags der Mensch ein Sklave ist
Sklave der grotesken Welt
Die nur festhält an Symbolen
Nie der Einzelne nur zählt

Nachts jedoch, im blassen Schimmer
Von des Mondes hellem Schein
Wird gehört der arme Teufel
Kann nun endlich bei sich sein

Des Nachts nur finden sich zusammen
Ausgestoß'ne unsrer Zeit
Da wir nie an ihnen gehangen
Blieb Flucht nur in die Einsamkeit

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Todorov
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 25



T
Beitrag01.04.2009 18:20

von Todorov
Antworten mit Zitat

Hi,

Ja, der arme Teufel, der erhört wird. Dabei klingt die letzte Strophe eigentlich richtig toll

Nachts jedoch, im blassen Schimmer
Von des Mondes hellem Schein
Wird gehört der arme Teufel
Kann nun endlich bei sich sein

Der arme Teufel hat wohl einen blassen Schimmer dessen, was der Mond ihm da verspricht. An deinem Text gefällt mir zunächst, dass er zwischen Anfang und Ende einen Bogen spannt und somit die Anfangsfrage beantwortet. Das find ich lobenswert. Und die Eingangsfrage darf ruhig wiederholt werden:

Wird ein jeder hier vernommen,
der am Tage schluchzt und weint?

Der Teil zwischen der Anfangs- und der Endstrophe wackelt aber.

Gehorsam heißt es, Tag für Tag

Diese Erklärung wird nicht ausgeführt, dafür werden die Konsequenzen dessen durch die "bis"-Sätze viel lieber angeführt. Das erscheint mir eine unkonsequente Antwort und das "Gehorsam" kauf ich dem Text in der Folge nicht ab.

Auch die Formulierung der darauffolgenden Strophe, die sich an der altklingenden Genitivkonstruktion "Des Tags" abmüht, mit einer zwar erwähnten, aber nicht beschriebenen, und daher nicht nachempfindbaren "grotesken Welt", und darüber hinaus mit etwas Zwang den Welt-Reim zu füllen sucht, kommt über Behauptungen nicht heraus.

Strophe 4 hat mir, wie bereits geäußert gut gefallen, die letzte hingegen:

Des Nachts nur finden sich zusammen
Ausgestoß'ne unsrer Zeit
Da wir nie an ihnen gehangen
Blieb Flucht nur in die Einsamkeit

scheitert an meiner Logik. "Da wir nie" an den Ausgestoßenen gehangen? Die Pointe ist wohl ok, aber wie du zu ihr gelangst, nicht wirklich.

Ich würde empfehlen, dir entweder mehr Mühe hinsichtlich der Reime zu geben und auf Genitivkonstruktionen zu verzichten oder eine freiere Art des Dichtens zu versuchen. Regeln gibt es bekanntlich keine mehr. Rolling Eyes  Wink

Dennoch halte ich diesen Versuch, die Welt für sich verständlich zu machen, für gar nicht mal so schlecht. Vorausgesetzt, man liest den Text mit ausreichend Ironie.

Grüße,

Todorov
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Shawnee Smith
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 4



Beitrag01.04.2009 18:33
Danke :)
von Shawnee Smith
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke für deine Kritik!!

Mit "Gehorsam" meine ich nicht, dass der Mensch gehorsam ist, sondern dass es heißt "Gehorsam", also dass der Mensch gehorchen soll. Bis er eben nicht mehr kann.

Mit der letzten Storphe woltle ich eigentlich sagen:
Nachts (Kann auch als Synonym stehen für einen Platz/Zeit, der fern ist von allen Menschen) finden sich die "Ausgestoßenen", die Menschen zusammen, die mit unserer Welt und dem Druck nicht klargekommen sind. Viele kümmern sich einfach viel zu wenig um solche Menschen, und das ist dann das Resultat. Das wollte ich mit "Da wir nie an ihnen gehangen" sagen. Sie sind mit der Gesellschaft, dem Gesellschaftsdruck nicht zurechtgekommen und haben sich komplett abgeschottet. War es das, was Probleme bereitet hat, zu verstehen?
Oder liegt es an der Wortwahl?

Na, auf jeden Fall, Danke!
ich werde nochmal drüberschauen und gucken, wie ich das besser formulieren kann!

Grüße, Shawnee
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