war/ hatte ersetzen - Zwang

[chriffie]

Mir ist aufgefallen, dass ein Tipp hier lautet: Ersetze das ständige war und hatte durch Verben.

Gut, dachte ich mir und überlegte.

Bei Erzählungen im Präsens gibt es das Problem nicht.

Bei Erzählungen im Präteritum schon, denn aus dem Verb sein wird war und aus haben hatte.
Dann kommt die Vorzeitigkeit hinzu, das Plusquamperfekt und schon sind war und hatte ständig im Spiel.

Was soll ich nun tun?
Bei Rückblenden muss ich ins Plusquamperfekt, sonst ist es unlogisch, selbst wenn es nur für drei Sätze ist.

Was meint ihr dazu?

[DasProjekt]

WENN es nur drei Sateze sind, musst du bei Rueckblenden ins Plusquamperfekt, sonst wird es unlogisch. Das ist richtig. Drei Saetze ist aber auch die Grenze. Wird deine Rueckblende laenger, kannst du nach 2 bis 3 Saetzen im Plusquamperfekt problemlos ins Praeteritum wechseln, ohne dass der Lesefluss leidet, der Leser merkt das dann schon, dass du immer noch in der Rueckblende bist.

Probier es aus (ich musste es auch ein paarmal probieren, ehe ich merkte, dass es funzt) und achte auch mal beim Buecherlesen drauf. Wirst merken, das funzt  

[Brynhilda]

Genau das hat Ralphie auch gesagt.  
Kurz im Plusquamperfekt die Rückblende beginnen und dann langsam wieder ins Präteritum gleiten.

[talegal]

... außerdem geht es ja beim Killen von war und hatte nicht um deren Verwendung als Hilfszeitwörter im Plusquamperfekt (die du minimieren kannst wie von Brynhilda und DasProjekt beschrieben), sondern um deren einfallslose Verwendung als Hauptzeitwörter:

Sie hatte das ständige Gefühl der Unzulänglichkeit -> Sie kämpfte gegen das ständige Gefühl der Unzulänglichkeit
Es war stockdunkel, als sie durch den Wald gingen -> Im Wald mussten sie sich den Weg mit ihren Handydisplays ausleuchten

Ich selbst habe gerade den x-ten Revisionsdurchgang meines Romans hinter mir und war erstaunt wie viel sich ersetzen lässt und wie gut das dem Text tut.

LG