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Und Gott sprach


 
 
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1243
Wohnort: An der Elbe


Beitrag30.09.2023 11:41
Re: Und Gott sprach
von Arminius
Antworten mit Zitat

Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Arminius hat Folgendes geschrieben:
Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Was Choleryka hier stark verkürzt anprangert sind historische Fakten.

Mag sein, aber indem er die AkteurInnen mit Ungeziefer gleichsetzt, rückt er sich und seinen Duktus in eine Ecke, in der er sicher nicht gerne gesehen werden will (vermute ich mal).


Verstehe jetzt nicht.
Wenn er schreibt:

„ Aber ich gönne ihm keine Pfarrer und anderes Kirchenungeziefer,
die sich über ihn definieren.“

was ich mit dem „Ungeziefer“ assoziiere und verbinde, was ich beschrieben habe (Missbrauch und Vergewaltigungen), sind das meine Interpretationen von „Ungeziefer“ in der Kirche.
Vielleicht erklärt er es selbst?
Letztendlich sagt er indirekt, dass er diesem erwähnten „Gott“ solche nicht gönnt. Das ist nichts verwerfliches, das ihn in eine „Ecke“ stellt. In welche denn?

Es geht nur um das Wort Ungeziefer. Indem er es in seinem Kontext benutzt, begibt er sich auf die gleiche Ebene derjenigen, denen er dieses Attribut zuschreibt. Schon möglich, dass er keine Berührungsängste hat mit Vokabular, das im Dritten Reich benutzt wurde, um bestimmten Bevölkerungsgruppen das Menschsein abzusprechen. Auch spätere Vergleiche mit "Ratten und Schmeißfliegen" hat man zu Recht scharf verurteilt.
Auch wenn ich dem Text inhaltlich nicht widerspreche, halte ich diese spezielle Wortwahl für problematisch. Ein einziges unpassendes Wort kann einen kompletten Text desavouieren.


_________________
A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa)
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V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6155
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag30.09.2023 13:57

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Kojote hat Folgendes geschrieben:

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
anbetracht der Kritiken würde ich sagen, dein Gedicht war ein voller Erfolg


Ah ja. So hoppelt der Hase.
Auf gut Deutsch: Du stimmst in Cholyrikas Gesang ein.
Das ist per se nicht verwerflich.
Aber bitte sei doch so nett und trenne deine persönliche Meinung, die hier im "Gedicht" repräsentiert wird, von der Etikette ab, die für ein respektvolles Miteinander eingehalten werden sollte.

Denn:
Cholyrika hat hier Menschen – Menschen aus Fleisch und Blut, Menschen wie dich und mich – als "Ungeziefer" bezeichnet. DAS ist der springende Punkt!

Bist du sicher, dass du weiterhin diesem Narrativ anhängen möchtest? Ich hoffe, ich habe dich nur missverstanden.


Vielleicht habe ich das Gedicht falsch verstanden, aber ich habe es beim Lesen als gewollte Provokation empfunden, religiösen Leuten vor den Kopf zu stoßen. Wenn ich dann in den Kritiken sehe, wie sich Leute vor den Kopf gestoßen und beleidigt fühlen, sage ich: war ein voller Erfolg. Der Autor hat erreicht, was er wollte. Aber das ist keine Zustimmung, sondern ethisch wertneutral und sagt nur: es funktioniert, wie es funktionieren soll. Würde ich von einer Guillotine auch sagen, obwohl ich vehementer Gegner von Todesstrafe bin.

Mit der Bezeichnung "Ungeziefer" habe ich allerdings kein Problem, da Menschen streng betrachtet sowieso Ungeziefer sind. Parasiten nämlich, die nicht nur gedankenlos ihresgleichen, sondern auch noch ihre Welt zugrunderichten. Ich spreche mich auch selbst nicht davon frei. Hauptsache, ich hab meinen Kaffee oder bequeme Baumwollkleidung, wie es denjenigen geht, die das Zeug haben pflücken müssen, darüber denke ich doch gar nicht nach.

Gottesdienst meinte ich jetzt nicht in der Form, fröhlich im Wald rumzusitzen und Lieder zu singen, wie es Lutheraner manchmal tun, da bin ich als Kind ja selbst gerne mal hingegangen. Nein, ich meinte zweifelhafte "Dienste" für Gott, Missionierung (durchaus auch mit Gewalt), Kreuzzüge (Deus lo vult!), konzentrationslagerähnliche Umerziehungsheime für "gefallene" Mädchen (diesbezüglich sind die Evangelikalen aus den USA gerade schwer in Südamerika beschäftigt), oder Flugzeuge in Gebäude fliegen (ich mache da keinen Unterschied, wie man seinen Gott nennt). Und das Wort "Gottesdienst" finde ich generell blasphemisch. Weil Gott eben keine Diener braucht.


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Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 751



Beitrag30.09.2023 14:22

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Und das Wort "Gottesdienst" finde ich generell blasphemisch. Weil Gott eben keine Diener braucht.


Dieses Wort könnte man auch anders auslegen, nämlich als Dienst Gottes an den Menschen. Ob diese Auslegung menschenfeindlich ist, weiß ich nicht.
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1243
Wohnort: An der Elbe


Beitrag30.09.2023 14:31

von Arminius
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Mit der Bezeichnung "Ungeziefer" habe ich allerdings kein Problem, da Menschen streng betrachtet sowieso Ungeziefer sind.

Wenn man die ganze Menschheit als solches betrachtet (und sich selbst nicht ausnimmt), dann kann man das akzeptieren. Auf eine bestimmte Gruppe gemünzt halte ich es für nicht akzeptabel. Das ist lingua tertii imperii, ganz gleich, wer gemeint ist.


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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 614
Wohnort: Bayern


H
Beitrag30.09.2023 14:48

von HansGlogger
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Der Autor hat erreicht, was er wollte.


Bei mir nicht.
Der Text ist einfach nur langweilig, die ihn bestätigenden Kommentare auch. Alles schon gesagt, Nur halt noch nicht von jedem, um ein Wort meines Lieblings-Philosophen aufzugreifen.  Wen der Text trotzdem noch "triggert", dem empfehle ich Psalm 103.

Edit: Rest gelöscht


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Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag01.10.2023 01:50

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Und das Wort "Gottesdienst" finde ich generell blasphemisch. Weil Gott eben keine Diener braucht.


Dieses Wort könnte man auch anders auslegen, nämlich als Dienst Gottes an den Menschen. Ob diese Auslegung menschenfeindlich ist, weiß ich nicht.


 Für einfach gestrickte Menschen ist alles Gottes Dienst an uns. Alles.
Das ist … ziemlich schräg …

Gottesdienst ist meist ein Dienst an und für einen Gott, dessen „Regeln“ von Menschen für Menschen verrichtet wird. Diese Menschen reden sich ein, dass sie ihm näher sind, wenn sie etwas machen (sagen, tun oder singen) von dem eine Oberkaste ihnen gesagt hat, dass es „Gottes Regeln“ seien. Gottesdienste sind meist speichelleckerisch anbiedernde Rituale, damit der „Gottesdienstausführende“ möglichst weit vorne in der Reihe steht.
Dazu ist denen alles Recht. Opfergaben in allen Formen und Lebensstadien. Sich selbst als Opfergabe in einem Dienst an Gott auszuliefern, oder andere als Opfer. Alles nur um sich ganz vorne an der Theke Gottes bedienen zu lassen.
Je größer das Opfer, desto näher an Gott.
Wenn das nicht menschenfeindlich ist, ist jeder Krieg im Namen eines Gottes, jede Bluttat im Namen einer Religion, jede Gewalttat (physisch oder psychisch) der wahre Gottesdienst.

(Meine koreanischen Bekannten lachen sich, nebenbei bemerkt, über diese ziemlich bizarre Meinung gerade kaputt)
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 471



Beitrag09.01.2024 09:26

von Cholyrika
Antworten mit Zitat

Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Gottesdienst ist meist ein Dienst an und für einen Gott, dessen „Regeln“ von Menschen für Menschen verrichtet wird. Diese Menschen reden sich ein, dass sie ihm näher sind, wenn sie etwas machen (sagen, tun oder singen) von dem eine Oberkaste ihnen gesagt hat, dass es „Gottes Regeln“ seien. Gottesdienste sind meist speichelleckerisch anbiedernde Rituale, damit der „Gottesdienstausführende“ möglichst weit vorne in der Reihe steht.
Dazu ist denen alles Recht. Opfergaben in allen Formen und Lebensstadien. Sich selbst als Opfergabe in einem Dienst an Gott auszuliefern, oder andere als Opfer. Alles nur um sich ganz vorne an der Theke Gottes bedienen zu lassen.
Je größer das Opfer, desto näher an Gott.
Wenn das nicht menschenfeindlich ist, ist jeder Krieg im Namen eines Gottes, jede Bluttat im Namen einer Religion, jede Gewalttat (physisch oder psychisch) der wahre Gottesdienst.

(Meine koreanischen Bekannten lachen sich, nebenbei bemerkt, über diese ziemlich bizarre Meinung gerade kaputt)



Hallo,
da ist wohl der beste Beitrag, den ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Und dafür möchte ich einfach mal Danke sagen, weil es mir so viel Inspiration gibt und mich mal wieder mal erdet.
Ein bisschen über den Tellerrand hinaus.
Und so was lese ich einfach zu wenig.


Danke
Michael


_________________
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag09.01.2024 10:29

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Günter Wendt hat Folgendes geschrieben:
Gottesdienst ist meist ein Dienst an und für einen Gott, dessen „Regeln“ von Menschen für Menschen verrichtet wird. Diese Menschen reden sich ein, dass sie ihm näher sind, wenn sie etwas machen (sagen, tun oder singen) von dem eine Oberkaste ihnen gesagt hat, dass es „Gottes Regeln“ seien. Gottesdienste sind meist speichelleckerisch anbiedernde Rituale, damit der „Gottesdienstausführende“ möglichst weit vorne in der Reihe steht.
Dazu ist denen alles Recht. Opfergaben in allen Formen und Lebensstadien. Sich selbst als Opfergabe in einem Dienst an Gott auszuliefern, oder andere als Opfer. Alles nur um sich ganz vorne an der Theke Gottes bedienen zu lassen.
Je größer das Opfer, desto näher an Gott.
Wenn das nicht menschenfeindlich ist, ist jeder Krieg im Namen eines Gottes, jede Bluttat im Namen einer Religion, jede Gewalttat (physisch oder psychisch) der wahre Gottesdienst.

(Meine koreanischen Bekannten lachen sich, nebenbei bemerkt, über diese ziemlich bizarre Meinung gerade kaputt)



Hallo,
da ist wohl der beste Beitrag, den ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Und dafür möchte ich einfach mal Danke sagen, weil es mir so viel Inspiration gibt und mich mal wieder mal erdet.
Ein bisschen über den Tellerrand hinaus.
Und so was lese ich einfach zu wenig.


Danke
Michael


Moin Michael,
ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass jeder erkennt, dass Mord im Namen einer Religion Mord ist und bleibt. Genauso wie Gewalt, die gegen solche angewendet wird die gegen religiöse Gesetze nach Meinung von selbsternannten Stellvertretern einer Gottheit bestraft werden, religiös-legalisiert wird, nichts anderes ist als die Befriedigung menschlicher Instinkte.
Dabei ist es egal, ob islamisch-fundamentalistisch oder christlich-irgendwas begründet. Völlig egal ob Iran, Jemen oder Morde in den USA durch Evangelikaner oder Ku-Klux-Klan.
Ich sage es mal so: Gott würde sich im Grab umdrehen, wenn es ihn gäbe.
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RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 306
Wohnort: Rheinf


Beitrag09.01.2024 13:04

von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

"Ich sage es mal so: Gott würde sich im Grab umdrehen, wenn es ihn gäbe."
der Spruch ist gut. Erst Gott für unnütz erklären(vielleicht sogar seine Existenz bezweifeln), dann ihn schnell für ein Bonmot erschaffen, ihn dann sterben zu lassen, damit dieser Gott wegen Fehlverhalten "seiner" Geschöpfe sich nach Meinung von G.W. sich im Grab zu drehen habe.
Quasi bettelt eine Krankheit um ein heilendes Plazebo, um die schmerzende OP umgehen zu können.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag09.01.2024 13:25

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

RaiBruHerte hat Folgendes geschrieben:
"Ich sage es mal so: Gott würde sich im Grab umdrehen, wenn es ihn gäbe."
der Spruch ist gut. Erst Gott für unnütz erklären(vielleicht sogar seine Existenz bezweifeln), dann ihn schnell für ein Bonmot erschaffen, ihn dann sterben zu lassen, damit dieser Gott wegen Fehlverhalten "seiner" Geschöpfe sich nach Meinung von G.W. sich im Grab zu drehen habe.
Quasi bettelt eine Krankheit um ein heilendes Plazebo, um die schmerzende OP umgehen zu können.



https://deutsch.lingolia.com/de/grammatik/verben/konjunktiv#:~:text=Was%20ist%20der%20Konjunktiv%3F,in%20der%20indirekten%20Rede%20wiederholen.

„ Konjunktiv II
Konjunktiv II verwenden wir, wenn wir über etwas sprechen, das zurzeit nicht möglich ist. Auch in der indirekten Rede oder bei besonders höflichen Fragen/Aussagen nehmen wir Konjunktiv II.“

Da es sich bei dem von dir zitierten Satz NICHT um Konjunktiv I, sondern um Konjunktiv II handelt, schreibst du dich gerade um Kopf und Kragen.


Nachtrag
Wenn du bitte genau lesen und analysieren würdest WAS ich geschrieben habe? Es geht um etwas völlig anderes.
Grob umschrieben geht’s um „Mord und Gewalt, im Zusammenhang mit durch Menschen gemachte religiöse Gesetze“.
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Cholyrika
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 60
Beiträge: 471



Beitrag16.01.2024 10:22

von Cholyrika
Antworten mit Zitat

Nochmal zu religiösen "Gesetzen"
Der Sinn solcher Gesetze bleibt mir verborgen, denn etwas gesetzlich zu regeln geht ja einher mit Verboten, die zur Strafe führen.
Und das ist dann der Grund für Leid, Gewalt und all die schlimmen Dinge. Die dann aber nicht zu bestrafen sind.

Das ist echt schräg und führt auch weiterhin nur zu Toten und Leidenden.


ML


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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag16.01.2024 12:32

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Nochmal zu religiösen "Gesetzen"
Der Sinn solcher Gesetze bleibt mir verborgen, denn etwas gesetzlich zu regeln geht ja einher mit Verboten, die zur Strafe führen.
Und das ist dann der Grund für Leid, Gewalt und all die schlimmen Dinge. Die dann aber nicht zu bestrafen sind.

Das ist echt schräg und führt auch weiterhin nur zu Toten und Leidenden.


ML


Verfolgt man aufmerksam die historische Entstehung von religiösen „Gesetzen“, konzentrieren wir uns mal auf den Monotheismus, sind es durchweg von einer Machtelite erstellten und in Jahrtausenden verfeinerten, angepassten Gesetze, die auch abgeschwächt „Gebote“ genannt werden.
Einige stammen wohl noch aus einer Zeit, als man festgestellt hat, dass Inzucht mit nahen Verwandten zu Totgeburten oder Krüppeln und anderen organischen Schäden führt. (Das Nichtbegehren vom eigenen Vater, Mutter und Kind.)
Andere sind eindeutig der Sippenherrschaft geschuldet. (Das Nichtbegehren eines Partners von anderen)
Und dann die, die einer Stammesführung das alleinige Recht zu töten gibt.
Viele Gebote sind also Werkzeuge einer Elite ihre Macht zu erhalten.
Naja…das Verbot von stehlen, lügen, betrügen usw. geht dann auch in die Richtung.
Genauso wie die „Gebote“, die es verbieten anderen Machthabern (Göttern) zu folgen.

Das Einzige, dass man den Christen zugute halten könnte wäre, dass sie ihr Oberhaupt (Papst) wählen. Also halbwegs demokratisch. Halbwegs. Weil auch hier eine Elite nur wahlberechtigt ist.

Manchmal denke ich, was wäre wenn … es den Monotheismus wie heute nie gegeben hätte. Viele Götter. Männliche, weibliche - vielleicht auch „diverse“?
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Drakenheim
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Alter: 44
Beiträge: 391
NaNoWriMo: 50166
Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag16.01.2024 17:04

von Drakenheim
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Cholyrika hat Folgendes geschrieben:
Nochmal zu religiösen "Gesetzen"
Der Sinn solcher Gesetze bleibt mir verborgen, denn etwas gesetzlich zu regeln geht ja einher mit Verboten, die zur Strafe führen.
Und das ist dann der Grund für Leid, Gewalt und all die schlimmen Dinge. Die dann aber nicht zu bestrafen sind.

Das ist echt schräg und führt auch weiterhin nur zu Toten und Leidenden.


ML


Das ist eine echt schräge Sichtweise. Der Sinn von Gesetzen ist, die Schwachen zu beschützen. Das funktioniert, wenn jeder sich an die Gesetze hält und niemand stiehlt, mordet oder andere vertreibt.

Schwierig wird es, wenn die Starken, die die Gesetze durchsetzen sollen, sich selber nicht daran halten. Wie bringt man die dazu, sich im vollen Umgang an die gleichen Gesetze zu halten?
Wir können an ihre Einsicht appellieren. (Was Einsicht voraussetzt.)
Wir können an ihr Mitleid appellieren. (Was Mitleid voraussetzt)
Wir können ihnen Angst machen. Angst hat jeder. Aber wie? (Zum Beispiel mit noch stärkeren menschlichen Verbündeten. Oder einem mythischen Verbündeten, der für Strafe im Nachleben sorgen kann).

Ich sehe nicht, dass die Menschheit eine funktionierende Antwort gefunden hat. Es geht immer wieder schief.

Zur Textarbeit selber kann ich nicht viel beitragen. Solche Dinge habe ich als Teenager von anderen Teenagern zu lesen gekriegt. Das gibt mir nichts Neues, keinen Kick.
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fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 615



Beitrag16.01.2024 17:08

von fabian
Antworten mit Zitat

Das klingt für mich alles sehr ausgedacht – im Sinne von herbeiphantasiert, was speziell Günther da gerade geschrieben hat.
Aber er ist ja nicht der einzige, der, wie mir scheint, "logische Tatsachen" aus dem Hut zaubert.
Historische Entwicklungen quasi "logisch" ableiten – ist das nicht purer Idealismus?
Durchweg von Machteliten erstellt – was soll das z.B. konkret heißen?
Und wer von uns hier ist aus dem Stand heraus in der Lage, folgender Aufforderung nachzukommen:
Verfolgt man aufmerksam die historische Entstehung von religiösen „Gesetzen“ ... und insofern die daran anschließend vorgetragenen "Argumente" und Tatsachenbehauptungen kritisch zu würdigen?

Wenn wir so miteinander reden – begeben wir uns dann nicht in die Rolle des nackten Kaisers?

Nochmal: ich meine nicht den Autoren persönlich, aus dessen Beitrag ich gerade die Zitate gezogen habe, und ich werde jetzt auch nicht versuchen, meinen Eindruck durch systematische forenweite Textexegese zu untermauern, aber irgendwie passen doch oft Aussagebedeutung und ein Diskursniveau auf Smalltalk-Höhe nicht so richtig zusammen.

Aber was soll's – ist bloß ein kleiner OT-Einschub, wahrscheinllich bin ich bloß wetterfühlig.

Nichts für ungut.


_________________
Wer an einem aufgeräumten Schreibtisch sitzt, wer das schafft, kennt keine Gnade.
Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag16.01.2024 19:36

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

fabian hat Folgendes geschrieben:
Das klingt für mich alles sehr ausgedacht – im Sinne von herbeiphantasiert, was speziell Günther da gerade geschrieben hat.
Aber er ist ja nicht der einzige, der, wie mir scheint, "logische Tatsachen" aus dem Hut zaubert.
Historische Entwicklungen quasi "logisch" ableiten – ist das nicht purer Idealismus?
Durchweg von Machteliten erstellt – was soll das z.B. konkret heißen?
Und wer von uns hier ist aus dem Stand heraus in der Lage, folgender Aufforderung nachzukommen:
Verfolgt man aufmerksam die historische Entstehung von religiösen „Gesetzen“ ... und insofern die daran anschließend vorgetragenen "Argumente" und Tatsachenbehauptungen kritisch zu würdigen?

Wenn wir so miteinander reden – begeben wir uns dann nicht in die Rolle des nackten Kaisers?

Nochmal: ich meine nicht den Autoren persönlich, aus dessen Beitrag ich gerade die Zitate gezogen habe, und ich werde jetzt auch nicht versuchen, meinen Eindruck durch systematische forenweite Textexegese zu untermauern, aber irgendwie passen doch oft Aussagebedeutung und ein Diskursniveau auf Smalltalk-Höhe nicht so richtig zusammen.

Aber was soll's – ist bloß ein kleiner OT-Einschub, wahrscheinllich bin ich bloß wetterfühlig.

Nichts für ungut.


Du darfst es „herbeiphantasiert“ nennen. Ich bin es gewohnt und bereits durch andere Dinge hier im Forum abgehärtet. Wink

Es ist meine Meinung zu den religiösen Regeln, die sich, wie dir auch jeder Theologe bestätigen wird, aus tausenden von Jahren heraus entwickelt haben.

Mit den Machteliten meine ich das „religiöse Adelsgeschlecht“ aus Bischöfen, Kardinälen und Päpsten bestehend.
Dass seit der Entstehung des Monotheismus sich entwickelnde Kastensystem einer Priesterkaste, hat sich bis heute so entwickelt, dass sich (zum Beispiel) im Islam eine Strömung entwickelt hat, die besondere Härte gegenüber „Ungläubigen“, und jenen die gegen religiöse Gesetze verstoßen haben, zeigt.
Wir erinnern uns an die katholische Inquisition, die es bis heute mit geänderten Namen gibt.
Und: Ja. Jeder kann es im Net recherchieren, sowohl in christlichen Quellen, als auch überall sonst, die sich SERIÖS mit diesem Thema auseinandersetzen.

Oder ist dir lieber wenn ich meine Meinung in einfachen Worten wiedergebe?
Religiöse Institutionen dürfen Gewalt anwenden, die sie bei anderen als Verstoß gegen religiöse Verbote beurteilen.
Dieses aus dem finstersten Mittelalter, und noch weiter zurück liegenden Zeiten, hergeleitete Recht „im Namen Gottes“ zu quälen und zu töten, findet man in jeder anderen weltlichen Machtstruktur. Guantanamo? (Ein Beispiel)
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fabian
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Beitrag16.01.2024 20:28

von fabian
Antworten mit Zitat

Das arme Floskelschwein.
Es starb an Überfütterung.


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Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
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Cholyrika
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Beitrag12.02.2024 16:12

von Cholyrika
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Stoße gerade auf einen Kommentar der den Psalm 103 zitiert.
Das sollte wohl Weisheit austrahlen.
Ich bin gestolpert darüber, weil es nun mal gar nicht passt.


Think about this
ML


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nebenfluss
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Beitrag12.02.2024 19:51

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Was ich für mich nicht nachvollziehen kann: Warum LI sich davon überhaupt tangiert fühlt.
Ich habe mit der Kirche auch nichts am Hut. Ich halte mich fern und das war's. "Urbi et orbi" ist eine Radionachricht an Ostern. Fünfzehn Sekunden weghören kriege ich gerade noch hin.
Klar, man kann's auf solche Weise ansprechen und sich wundern, dass im 21. Jahrhundert da immer noch von irgendwem der empörte Blasphemie-Vorwurf kommt. Vernunft (was ich dafür halte) ist immer noch kein Konsens. Trotz Missbrauch, Frauenunterdrückung und Terrorakte im Namen irgendeines Gottes.
Aber so wirkt der Text auf mich halt nicht. LI scheint sich persönlich belästigt zu fühlen, und ich begreife nicht, warum.


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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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nebenfluss
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Beitrag12.02.2024 19:51

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Sorry, Doppelpost wegen Fehlermeldung.

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Franziska
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Beitrag13.02.2024 09:39
Egopus?
von Franziska
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Was für ein geiler ignoranter Scheiß, den man wenn man betrunken ist auch noch versteht.
Ist man nüchtern und beseelt, weiß man, bei diesem Menschen gibt es nichts auszurichten.
Spiel weiter, immerhin hast du mit deiner Provokation die Leute aus ihrem Trott gerissen. Manche Menschen haben außer Provokation nichts mehr drauf. Die sind so verletzt vom Leben.
Du auch? Tut mir Leid. Trink mal paar Wochen nichts und denk dann n0chmal über Gott nach, dann fällt dir was anderes ein.
Befriedigung hast du durch deine arrogante Textur gekriegt, irgendwann funktioniert das nicht mehr, aber an dem Punkt bist du nicht.

ich bin sauer, weil ich das gelesen hab.

Servus grüß dich
franz


_________________
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Noam Chomsky
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Cholyrika
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Beiträge: 471



Beitrag25.03.2024 17:14
Re: Egopus?
von Cholyrika
Antworten mit Zitat

Franziska hat Folgendes geschrieben:
Was für ein geiler ignoranter Scheiß, den man wenn man betrunken ist auch noch versteht.
Ist man nüchtern und beseelt, weiß man, bei diesem Menschen gibt es nichts auszurichten.
Spiel weiter, immerhin hast du mit deiner Provokation die Leute aus ihrem Trott gerissen. Manche Menschen haben außer Provokation nichts mehr drauf. Die sind so verletzt vom Leben.
Du auch? Tut mir Leid. Trink mal paar Wochen nichts und denk dann n0chmal über Gott nach, dann fällt dir was anderes ein.
Befriedigung hast du durch deine arrogante Textur gekriegt, irgendwann funktioniert das nicht mehr, aber an dem Punkt bist du nicht.

ich bin sauer, weil ich das gelesen hab.

Servus grüß dich
franz


Jetzt mal ehrlich,
nach so vielen Jahren, die wir uns kennen, ist das Deine Kommentierung?
Ich bin sauer, weil ich das gelesen hab.

Brauchst nicht sauer sein, denn Deiner Interpretation folgend ist es ja genau das, was ich erreichen möchte.
Konsequent wäre einzig die Nichtkommentierung gewesen.
Aber da scheint dann auch die eigene Eitelkeit so stark ausgeprägt, dass man sich doch zu Wort melden muss um Teil dieser ganzen "Provokation" zu sein.

Ich bin ein gläubiger Mensch,
aber kein Idiot.
Ich trinke keinen Alkohol,
und ich provoziere nur des Provozierens Willen.

Einfach und erfolgreich,
oder wie es andere sagen: Scheiß Typ Smile

So bin ich ( Cholyrika / Egopus / Lyders )
So bin ich nicht ( Michael )

Aber subsummiert bin ich ja Gott ( Ebenbild )
und dann ist es auch schon wieder egal.
Das war der Sinn des Textes.
Leider nicht verstanden.
Versetzung gefährdet

LG
ML


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