18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Tod und Tanz - Schauspiel des Grauens (Akt 1)


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Wunderkind512
Erklärbär


Beiträge: 3



Beitrag26.01.2024 13:11
Tod und Tanz - Schauspiel des Grauens (Akt 1)
von Wunderkind512
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich traue mich mal, die ersten Versuche und Ergebnisse meiner Geschichte hier zu veröffentlichen. Konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen ☺️

Frankreich, 1793

Blau...Weiß...Rot.

Die drei Farben beherrschen seit geraumer Zeit das Leben in der Stadt. Sie leuchten wie Sterne auf den Straßen. Tanzen im Takt zum Rhythmus des Herbstwindes auf Fahnen.
So wie die Blüten der Lilien die Natur in neuer Farbenpracht erstrahlen lassen, so durchbrechen jene Farben an allen Ecken die grauschwarze Rüstung des Molochs, genannt Paris.

Seit jenem schicksalhaften Tag haben diese Farben nicht nur das pulsierende Herz der Könige fest im Griff. Auch meine wiederkehrenden Träume.

Ach, hätte mich doch der Erschaffer nur ohne Augenlicht diese Welt betreten lassen. Nur ich und mein Kosmos in Schwarz. Wie wäre wohl mein Dasein verlaufen? Doch sollte es nicht so sein. Meine Augen sahen etwas, was nicht für sie bestimmt war. Wie ein Schauspieler auf einer Bühne, welcher nicht zum Stück gehört, nicht in diesem Akt mitspielt, stand ich da.

Die Zeit machte einen Halt.
Der Raum, zuweilen paradox, blieb in stetiger Bewegung und wurde immer enger. Meine Erinnerung, gleich einem Plagegeist, wird mich, so befürchte ich, bis zu meinem letzten Atemzug verfolgen.

Blau war der Himmel an jenem Tag. Weiß der Schnee. Rot das Blut.

Tosende Mengen, geleitet von Hass und Grausamkeit, peitschten wie die Wellen des ungestümen Ozeans über die Gassen.
Die goldene, schwere Krone auf dem stolzen Haupt der göttlichen Bestie Paris begann zu wackeln. Unrühmlich wurden ihre kostbaren Gewänder aus Brokat im allzu weltlichen Morast zertrampelt.

Meine, nein, unsere Schicksalsfäden wurden in den Momenten neu gesponnen. Ja, sogar die einer ganzen Nation.
Ich war bis dahin eine kleine und unbedeutende Figur auf der grossen Bühne gewesen. Meine Schritte bewegten mich zwischen meiner Arbeit und meinem Wohnhaus. Meine Familie bestand allein aus meiner jüngeren Schwester. Der Pfad zu ihr war die einzige, gelegentliche Abweichung und Abwechslung.

Ich durchforste meine Gedanken. Als wäre ich in einem Kerker eingesperrt und ihr Gefangener. Sie lassen mich nicht los.
Kein Schlüssel, der meine Ketten löst und mich befreit. Erbarmungslos umarmen meine Erinnerungen mich und nehmen mich gefangen. Immer und immer wieder.

Ein Blick zurück...
Der eisig kalte Wind war im Machtkampf mit den Strahlen der Sonne, die sich seit langer Zeit wieder zeigte.
Als würde sie alles ausschliesslich für sich beanspruchen, strahlte sie hell und erwärmend am Himmel und forderte den Schnee am Boden heraus.
Der wiederum knisterte mit jedem Tritt, so dass ihre einzigartigen Flocken unter meiner Sohle in tausend Teile zersprangen. Wer vermag zu sagen, wer hier wen verspottete?

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1239
Wohnort: An der Elbe


Beitrag26.01.2024 13:39

von Arminius
Antworten mit Zitat

Ein bisschen viel Pathos für meinen Geschmack, und zu wenig Handlung (soll das ein Prolog werden?).
Ein paar Anmerkungen:
Tanzen im Takt zum Rhythmus des Herbstwindes auf Fahnen. Ein schönes Bild. Tanzen im Takt zum Rhythmus des Herbstwindes am Fahnenmast" wäre eine etwas geschmeidigere Alternative.
Ach, hätte mich doch der Erschaffer nur ohne Augenlicht diese Welt betreten lassen. Wegen der Dopplung im nächsten Satz.
Die Zeit machte einen Halt. Das klingt sehr hölzern. Lass sie einfach stehen bleiben.
peitschten wie die Wellen des ungestümen Ozeans über die Gassen Durch die Gassen trifft es besser.
grossen Bühne großen Bühne.
Meine Schritte bewegten mich zwischen meiner Arbeit und meinem Wohnhaus. Das würde ich ändern.
Wer vermag zu sagen, wer hier wen verspottete? Warum der Zeitenwechsel?

Dass es sich um die Zeit der Französischen Revolution handelt, bringst Du gut rüber. Aber der übertriebene, nicht mehr zeitgemäße Pathos und Wortschwulst würde mich spätestens jetzt vom Weiterlesen abhalten. Mancher Satz wirkt geradezu maniriert. Vor lauter Wortdrechselei scheinst Du die Handlung zu vernachlässigen.
Gib uns doch ein paar Hintergrundinformationen, wohin Du mit Deiner Geschichte tendierst. Das wäre hilfreich für die Einordnung und Bewertung.
Gruß
Arminius


_________________
A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Wunderkind512
Erklärbär


Beiträge: 3



Beitrag27.01.2024 00:06

von Wunderkind512
pdf-Datei Antworten mit Zitat

@Arminius

Vielen Dank für dein Feedback und für deine Kritik 😊

Ich verstehe dein Argument mit "zu viel Pathos". Aber ich habe die Sprache bewusst so gewählt und mit Absicht vieles überspitzt dargestellt.
Wie du es auch sagst, wirkt das alles "nicht mehr zeitgemäß". Da die Handlung nicht in der Gegenwart spielt, soll die Sprache auch das teilweise wiedergeben. Die Geschuchte ist vielleicht nicht in der (Literatur)Sprache des 18. Jahrhunderts geschrieben. Doch sollte sie auch bewusst nicht in einem "modernen" Schreibstil sein.
Habe absichtlich übertriebene Beschreibungen verwendet. Oft negativ zugespitzt. Oder als Gegenstück positiv zugespitzt. Habe Farben oder Vergleiche aus der Natur genommen.
Es war eine sehr turbulente, chaotische Zeit. Glanz und Prunk trifft auf Armut und Elend. Und es war (natürlich) auch für viele eine grausame Zeit.

Bei wenig Handlung stimme ich dir teilweise zu. Vielleicht wäre das als Prolog tatsächlich besser geeignet. Es soll erstmal den/die Leser/in in diese chaotische, dunkle, grausame Welt einführen.
Um dann, quasi im Sinne oder der Idee der Revolution, nach und nach den Blick auf den Protagonisten zu richten. Also von der "grossen Welt" zum "kleinen Bürger". Es sind später auch ein paar Fantasy und/oder Horror/Mystery Elemente vorhanden😊
Auch versuche ich zwischendurch eine direkte und einfache Sprache zu verwenden. Um die Gegensätze zwischen Adel und Bourgeoisie darzustellen. Nicht zu vergessen natürlich die Kirche. Welche auch immer wieder auftaucht.

Die Verbesserungsvorschläge für den Text finde ich alle sehr gut und werde ich versuchen umzusetzen. Danke dafür 😊

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen meine Gedankengänge erläutern. Wie erwähnt, verstehe ich es aber durchaus, wenn du sagst, du würdest nicht mehr weiterlesen wollen wegen dem Stil. 😊
Ich werde hier mal noch hinzufügen wie es weitergehen würde. Es ist alles noch in der Alpha-Phase sozusagen 😄

Danke nochmal für deine Antwort 😊
LG Wunderkind512
(Unten der weitere Verlauf)

Niemand konnte mir die Frage beantworten, was geschah. Da stand es nun. Das Haus, welches meiner Schwester als Bleibe diente. Vielmehr das, was davon übrig war. Die Flammen hatten alles verschlungen. Die leblosen Körper und ihre Seelen mitgenommen. Für eine Ewigkeit.

"Keine Überlebenden!"
Meine Ohren vernahmen nur diese Worte.

Die Welt, meine Welt, hielt den Atem an. Stille. Nichts als Stille. Dunkle, bedrohliche Wolken bedeckten in rasender Geschwindigkeit das Himmelsgewölbe.
Sie waren im Einklang mit den pechschwarzen Balken, die nicht vom grausamen Feuer niedergerissen wurden.
Kalt. Erdrückend. Ohne Mitgefühl.

Eine grässliche, laute Kakophonie aus unzähligen Kehlen holte mich rasch zurück in die Ebene der Lebenden.

"Die Königin ist tot!"

Frankreich hatte an diesem Tag seine Königin verloren. Abertausende Augen sahen zu.
Ich hatte an jenem Tag meine Schwester verloren. Niemand war bei ihr.
Der Kopf der gottgegebenen Monarchie wurde bewusst und zielgenau abgetrennt. Mein Herz hingegen wurde unerwartet und barbarisch rausgerissen.

Ein Sonnenstrahl durchbrach die unüberwindbar scheinende Wolkendecke. Wie ein glänzender Speer durchbohrte er die Finsternis. In diesem Licht schimmerte für einen kurzen Augenblick so etwas wie Hoffnung und Wärme.

Blau waren ihre Augen gewesen.
Weiss ihre Haut.
Rot die Lippen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
yung44156
Schneckenpost
Y


Beiträge: 14



Y
Beitrag23.02.2024 02:05
Re: Tod und Tanz - Schauspiel des Grauens (Akt 1)
von yung44156
Antworten mit Zitat

Wunderkind512 hat Folgendes geschrieben:


Frankreich, 1793 (das war nach der franz. Revolution, während der Rätreregierung unter Montesque (hab jetzt nicht Google befragt) oder? Das würde ich zur Klarstellung einfach ergänzen. Sind nicht alle so Geschichtsnerds, aber das war eine gruselige Zeit)

Blau...Weiß...Rot.

Die drei Farben beherrschen seit geraumer Zeit das Leben in der Stadt. Sie leuchten wie Sterne auf den Straßen. (du willst mit deinen Worten viel Stimmung machen, aber verbreitet "leuchten" wirklich die richtige Stimmung?) Tanzen im Takt zum Rhythmus des Herbstwindes auf Fahnen.
So wie die Blüten der Lilien die Natur in neuer Farbenpracht erstrahlen lassen, so durchbrechen jene Farben an allen Ecken die grauschwarze Rüstung des Molochs, genannt Paris.(da passt das leuchten jetzt schon. Aber wie soll ich die Farben jetzt finden? Bringen die Farben Hoffnung oder Schrecken?)

Seit jenem schicksalhaften Tag haben diese Farben nicht nur das pulsierende Herz der Könige fest im Griff. Auch meine wiederkehrenden Träume.

Ach, hätte mich doch der Erschaffer nur ohne Augenlicht diese Welt betreten lassen. Nur ich und mein Kosmos in Schwarz.(ohne Augenlicht wäre dein innerer Kosmos ja ein ganz anderer, weil du weniger Eindrücke von der Welt zu verarbeiten hättest) Wie wäre wohl mein Dasein verlaufen? Doch sollte es nicht so sein. Meine Augen sahen etwas, was nicht für sie bestimmt war. Wie ein Schauspieler auf einer Bühne, welcher nicht zum Stück gehört, nicht in diesem Akt mitspielt, stand ich da.

Die Zeit machte einen Halt.
Der Raum, zuweilen paradox, blieb in stetiger Bewegung und wurde immer enger. Meine Erinnerung, gleich einem Plagegeist, wird mich, so befürchte ich, bis zu meinem letzten Atemzug verfolgen.

Blau war der Himmel an jenem Tag. Weiß der Schnee. Rot das Blut.

Tosende Mengen, geleitet von Hass und Grausamkeit, peitschten wie die Wellen des ungestümen Ozeans über die Gassen.
Die goldene, schwere Krone auf dem stolzen Haupt der göttlichen Bestie Paris begann zu wackeln. Unrühmlich wurden ihre kostbaren Gewänder aus Brokat im allzu weltlichen Morast zertrampelt.

Meine, nein, unsere Schicksalsfäden wurden in den Momenten neu gesponnen. Ja, sogar die einer ganzen Nation.
Ich war bis dahin eine kleine und unbedeutende Figur auf der grossen Bühne gewesen. Meine Schritte bewegten mich zwischen meiner Arbeit und meinem Wohnhaus. Meine Familie bestand allein aus meiner jüngeren Schwester. Der Pfad zu ihr war die einzige, gelegentliche Abweichung und Abwechslung.

Ich durchforste meine Gedanken.(Meine Gedanken erdrückten mich) Als wäre ich in einem Kerker eingesperrt und ihr Gefangener. Sie lassen mich nicht los.
Kein Schlüssel, der meine Ketten löst und mich befreit. Erbarmungslos umarmen meine Erinnerungen mich und nehmen mich gefangen. Immer und immer wieder.

Ein Blick zurück...
Der eisig kalte Wind war im Machtkampf mit den Strahlen der Sonne, die sich seit langer Zeit wieder zeigte.
Als würde sie alles ausschliesslich für sich beanspruchen, strahlte sie hell und erwärmend am Himmel und forderte den Schnee am Boden heraus.
Der wiederum knisterte mit jedem Tritt, so dass ihre einzigartigen Flocken unter meiner Sohle in tausend Teile zersprangen. Wer vermag zu sagen, wer hier wen verspottete?


Eine meiner Aufgaben an meinem Schreibwerk ist derzeit, dass ich mehr Symbolik in meine Geschichten (auch Horror und Thriller) bringen sollte. Ich hab davon eindeutig zu wenig.

Du hast zu viel Symbolik. Sollten uns zusammentun Very Happy

Ohne, dass es sich reimt, ist das eigentlich schon ein lyrischer Text. Finde ich aber gerade zu viel des Guten. Als Leser überlegst dir bei jedem Satz: "Was bedeutet das nun genau?"
... und kommst dann aber nicht mit dem Lesen weiter.

Als Schreiber tust dir schwer, dass sich all die Bedeutungen nicht widersprechen und dass die Symbolik nicht Selbstzweck, sondern eben auch Zeit zum Atmen hat und etwas bedeutet.

Bleib dran, aber denk daran, du hast noch so viele textliche Gelegenheiten, um schöne Formulierungen einzubauen. Die Geschichte wird ja noch länger und deshalb muss nicht jeder Satz so bedeutungsschwanger sein.
Weißt was ich mein?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Einstand
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Rechtschreibung, Grammatik & Co
Semikolon und Apostroph
von Golovin
Golovin Rechtschreibung, Grammatik & Co 13 25.04.2024 22:56 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links
Neue Seminare des BVjA
von Raven1303
Raven1303 Kurse, Weiterbildung / Literatur, Links 0 24.04.2024 21:00 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
freie Lektoren und Testleser
von Colina
Colina Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 22 23.04.2024 22:41 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Verlagsveröffentlichung
SPRINGS OF THE YELLOWSTONE RIVER und ...
von Alfred Wallon
Alfred Wallon Verlagsveröffentlichung 1 22.04.2024 19:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Gliederung, Strukturierung und zeitli...
von BerndHH
BerndHH Plot, Handlung und Spannungsaufbau 26 20.04.2024 07:10 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Nina

von Ralphie

von Mercedes de Bonaventura

von EdgarAllanPoe

von Hitchhiker

von Abari

von Jocelyn

von _narrative

von MT

von MDK

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!