|
|
Autor |
Nachricht |
Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6413 Wohnort: 50189 Elsdorf
|
03.01.2024 19:14
von Ralphie
|
|
|
In Köln schneite es. Das wäre ein ungewöhnlicher Anfang.
|
|
Nach oben |
|
|
tscheims Leseratte
T
Beiträge: 106
|
T 17.01.2024 00:43
von tscheims
|
|
|
Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe, mit dem Wetter zu beginnen:
1. Direkter Einfluss auf die Handlung und/oder eine der (Haupt-)Figuren
2. Indirekter Einfluss für die Stimmung: um diese zu unterstreichen oder z.B. einen plötzlichen Wechsel größer erscheinen zu lassen (z.B. lauwarmer Frühlingstag, an dem jemand mit einer Axt Menschen tötet) oder ein trügerisches Bild hervorzurufen (z.B. Kaffeekränzchen auf der sonnigen Terrasse, bei dem etwas Grausames geplant wird). |
Da bin ich voll deiner Meinung.
|
|
Nach oben |
|
|
Jojojo Wortedrechsler
J
Beiträge: 55
|
J 17.01.2024 07:51
von Jojojo
|
|
|
Bei "Millionen von Sandkörnern" kam mir sofort der Widerspruch gegen die Zahl in den Sinn. Hat da etwa jemand nachgezählt? Oder was ist das für eine Form von Wissen?
Bei dem Lied des Windes hätte mich zumindest noch interessiert, um was es in dem Lied ging.
Wetter finde ich einen guten Einstieg, wenn es eben die Handlung zumindest verändert. Sicherlich wäre der geplante Mord auch bei Sonnenschein geschehen, aber weil jetzt alle Zufahrtsstraßen durch umgestürzte Bäume versperrt sind, kann der Kommisar nicht dort und dort hingelangen. Das Wetter wird eine Art Taktgeber durch seine Auswirkungen.
|
|
Nach oben |
|
|
Arminius Reißwolf
Alter: 65 Beiträge: 1241 Wohnort: An der Elbe
|
17.01.2024 14:42
von Arminius
|
|
|
Kommt auf die Geschichte an. Man denke an die Friedhofsszene in Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker". Da passt das Wetter wie die Faust auf's Auge. Es gibt aber auch Geschichten, die vollkommen ohne Wetter auskommen.
Als Motorradfahrer habe ich eine besonders innige Affinität zur Witterung und baue sie gerne als Verstärker in eine sich steigernde Auseinandersetzung ein ("Brothers in arms" in der Prosa Werkstatt). Da bin ich ganz bei Günter Wendt.
Das Wetter kann auch eine entscheidende Rolle bei Kampfhandlungen spielen (https://www.weltderwunder.de/blitz-und-donner-wie-das-wetter-kriege-beeinflusst/).
Übertreiben würde ich es allerdings nicht. Ein täglicher "Wetterbericht" wäre kontraproduktiv. Gelegentliche Hinweise auf die Jahreszeit (oder die Erwähnung des Monats) reichen meist aus, es sei denn, man beschreibt eine Extremwettersituation oder eine exotische Klimasphäre.
_________________ A mind is like a parachute. It doesn´t work if it is not open (Frank Zappa)
There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life (Frank Zappa)
Information is not knowledge. Knowledge is not wisdom. Wisdom is not truth. Truth is not beauty. Beauty is not love. Love is not music. Music is the best (Frank Zappa) |
|
Nach oben |
|
|
Ginderella_writing Gänsefüßchen
Beiträge: 41
|
18.01.2024 10:46
von Ginderella_writing
|
|
|
Wie bei allem kann es gut oder schlecht sein.
Also erstmal einen Absatz die Witterungsbedingung lesen möchte ich nicht *gähn* - da bin ich gleich raus.
Wenn es aber nun ein Satz ist und dann zum Prota/Figur schwenkt, dann ist es was anderes. Vor allem wenn es eben Extremwetter oder ungewöhnliches Wetter ist, das auch die Handlung beeinflusst.
Dann kann es richtig Spannung aufbauen. Wenn es aber eigentlich nichts zur Sache tut und man es nur schreibt, weil einem nichts besseres einfällt: besser nicht machen.
|
|
Nach oben |
|
|
Hugin_Hrabnaz (N)Ich-Erzähler
Alter: 48 Beiträge: 248 Wohnort: Ulm
|
18.01.2024 13:22
von Hugin_Hrabnaz
|
|
|
Ginderella_writing hat Folgendes geschrieben: | Wie bei allem kann es gut oder schlecht sein.
Also erstmal einen Absatz die Witterungsbedingung lesen möchte ich nicht *gähn* - da bin ich gleich raus.
Wenn es aber nun ein Satz ist und dann zum Prota/Figur schwenkt, dann ist es was anderes. Vor allem wenn es eben Extremwetter oder ungewöhnliches Wetter ist, das auch die Handlung beeinflusst.
Dann kann es richtig Spannung aufbauen. Wenn es aber eigentlich nichts zur Sache tut und man es nur schreibt, weil einem nichts besseres einfällt: besser nicht machen.
|
In dem Punkt, dass es gut oder schlecht (gemacht) sein kann, bin ich natürlich bei dir.
Was "einen Absatz" lang "die Witterungsbedingung lesen" angeht, bin ich eher anderer Meinung, wobei das natürlich auch völlig nutzlos und schlecht gemacht sein kann, aber es gibt schlechte "softe" und schlechte "harte" Einstiege.
Dass jemand übers Wetter schreibt, "weil ihm nichts Besseres einfällt", wäre natürlich der Supergau. Dann sollte er vielleicht Metereologe sein und darin aufgehen, und Sachbücher hierüber schreiben. Aber ich glaube tatsächlich nicht, dass jemand, der halbwegs weiß, was er will, und was er tut, einfach nur aus dem Grund übers Wetter schreibt, dass er nicht weiß, was er sonst schreiben soll. Die Vorstellung finde ich schon ziemlich derb.
Im Endeffekt wird es in den allermeisten Fällen sowieso nicht nur eine Beschreibung des Wetters sein, sondern ein Beschreibung des Wetters, der Location, der Landschaft etc... und das werden die meisten Autoren zu dem Zweck machen, um a) die Welt vorzustellen, in der wir uns bewegen, und um b) die Stimmung des Szenarios zu bebildern, bevor wir den handelnden Figuren begegnen. Das - da bin ich ganz und gar Tolkien-Jünger - darf für mich auch gerne mal etwas länger dauern. Wenn jemand natürlich zwei Seiten lang beschreibt, was jeder einzelne Regentropfen tut, dann wird es irgendwann vielleicht zäh, aber für mich dürfen die ersten Seiten eines Buches sehr gerne das literarische Äquivalent zu einer ausgedehnten Kamerafahrt über ein Gebirge sein, bei dem man einen Steinbock über die Felsen springen sieht, während am Hang eine Lawine abgeht und sich ein Adler durch den Sturm zum Horst kämpft, bevor die Kamera dann näher in die Täler hinein fährt und letztlich in einer Höhle landet, wo der Protagonist sich an einem Feuer wärmt und die hartgefrorenen Handschuhe abstreift usw... In einem solchen Kontext fände ich einen Einstieg der Marke: "Es war stürmisch im Hochgebirge. Hans wärmte sich in einer Höhle am Feuer und war froh, nicht von der Lawine ins Tal gerissen worden zu sein." eher fad. Da kann man dann schon ein, zwei, drei Seiten lang erst einmal die Berge, die Tiere, das Wetter wirken lassen.
Aber das ist natürlich immer von Genre, Situation und Erzählstil abhängig. Da ich primär Fantasy- und Epik-Freund bin, softe Einstiege und intensives Worldbuilding mag, und exakt nichts mehr hasse als Zeitraffer und Hektik, oder schnelle Schnitte im Film, komme ich mit (Auch-)Wetter-Einstiegen meistens sehr gut klar und wähle sie auch selbst gerne als Einstieg in eine Geschichte oder in ein Kapitel. Aber natürlich nicht, weil mir nichts anderes einfällt, sondern weil ich genau das haben will. Dass sich der Leser erst einmal im Geiste - und in Ruhe - neben den Protagonisten setzt und einfach dabei ist, die Stimmung aufnehmen kann, sich umschauen kann, die Welt durch die Augen des Protagonisten sehen kann, bevor jemand überhaupt etwas tut. Das ist für mich die Phase des Ankommens in der fiktiven Welt.
Wenn das manchem zu langatmig ist, dann kann ich das gut akzeptieren. Kann er ja was anderes lesen.
|
|
Nach oben |
|
|
strixaluco Gänsefüßchen
S
Beiträge: 19
|
S 25.01.2024 20:25
von strixaluco
|
|
|
Wenn die Beschreibung gut gemacht ist, dann mag ich den Einstieg über das Wetter sehr gerne. Es sollte (für mich persönlich) die Stimmung widerspiegeln, in die ich als Leserin versetzt werden soll.
|
|
Nach oben |
|
|
Walex Wortedrechsler
Beiträge: 64 Wohnort: Südwestdeutschland
|
29.01.2024 16:44
von Walex
|
|
|
Ein gelungener Bucheinstieg ist für mich, wenn er nicht beliebig und nicht zu abgedroschen ist.
Ich persönlich mag es in meinen Krimis gerne, wenn eine der Figuren gleich in den ersten Zeilen vorkommt; aber ein atmosphärischer Einstieg kann auch fesseln - und somit auch eine Wetter- oder Landschaftsbeschreibung, wenn sie nicht zu ausschweifend ist. Zumindest bei Krimis und Thrillern würde ich zu Beginn keine zu lange Wetter- oder Landschaftsbeschreibung erwarten - bei anderen Genres eher. Aber auch hier gibt es natürlich gelungene Ausnahmen.
_________________ Lesen stärkt die Seele (Voltaire) |
|
Nach oben |
|
|
|
|
Seite 2 von 2 |
Gehe zu Seite 1, 2 |
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen. In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
|
Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Buch | Empfehlung | Empfehlung | Empfehlung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|