Direkte Rede und Absätze davor und dahinter

[Golovin]

Muss ich die direkte Rede immer frei stehen lassen in einem Absatz? Wie sieht es zum Beispiel hiermit aus, hier schließt sich ein Satz an, der sich direkt auf das Zitat bezieht.

     »Wir bedanken uns im Voraus bei Ihnen und wünschen Ihnen beste Gesundheit.« So verabschiedet sich die Krankenkasse in ihrem Werbebrief zur Zahnzusatzversicherung bei B.

Oder hiermit (neuer Sprecher)
Sein Blick wurde ernst. "Nimm bitte das Geld."
Oder eben:
Sein Blick wurde ernst.
     "Nimm bitte das Geld."

Gibt es hier eine Regel?
Danke!
Andi

[abentroth]

[Golovin]

Danke. Dann ist es also je nach Stimmigkeit bzw. Bedeutung des Zitats variierbar. Gut zu wissen.

[Maunzilla]

Man macht einen Absatz, wenn entweder der Sprecher oder das Thema wechselt.

[Golovin]

Die Frage zielte aber darauf ab, ob bestimmte Anmoderationen in derselben Zeile stehen dürfen, zb.

er blickte ernst. "..."

er blickte ernst.
"..."

[Günter Wendt]

Wenn du „Anmoderation“ schreibst, klingt das für mich nach einer Radiosendung. Etwas wird anmoderiert. „Und nun, liebe Hörer, haben wir den Sänger Peter Popp am Mikro. Jeder kennt seinen Song Blow The Fart, aber wer ist das eigentlich der so einen Quatsch verzapft? Moin Poppy!“

Direkte Rede, oder ein Dialog, auch Monolog als direkte Rede, ergibt sich aus dem Kontext, aus einer Szenenentwicklung.
Entweder direkt davor oder direkt dahinter sollten, alleine wegen der Nachvollziehbarkeit, ersichtlich sein, wer was sagt.
Nicht so:
Er flippte aus.

„Bla bla bla!“

Sondern so:

„Bla bla bla!“
Er flippte aus. (und hier darf ruhig die Mimik oder Gestik erwähnt werden)
Sein Gegenüber wollte ihn beruhigen und flüsterte: „Nicht so laut, bitte.“
Oder besser:

Mit wutverzerrtem Gesicht warf er die Hände in die Luft und rief: „Bla bla bla!“
„Ja wie … bla bla bla?“, ratlos blickte ihn seine Frau an.
„Weil es bla bla bla ist!“
„Ist es aber nicht!“
„Doch ist es.“
Seine Frau hatte die Faxen dicke. Sie erstach ihren Mann mit einer Stricknadel.
„Das haste jetzt davon.“

[Günter Wendt]

[Willebroer]

Ob man einen Absatz mit Durchschuß/Leerzeile oder Einzug kennzeichnet, ist reine Gestaltungssache und keine Pflicht. Wenn beides fehlt und noch Flattersatz dazukommt, kann man oft nicht mehr erkennen, ob es sich um einen Absatz oder neue Zeile handelt.

Was zusammengehört, sollte auch zusammen bleiben, also was jemand sagt und (gleichzeitig oder kurz danach) tut.

[Merlinor]

Hallo Golovin

Ich würde das in einer Zeile schreiben. Sprecher und Gesprochenes gehören ja zusammen.

Also:
Er blickte ernst. "Nimm Bitte das Geld."

LG Merlinor

[Bananenfischin]

Ein Grundsatz, an dem es sich orientieren lässt: Ein Umbruch erfolgt bei Sprecherwechsel und/oder wenn einer Rede Handlungen und Beschreibungen folgen, die nicht mehr den aktuellen Sprecher betreffen (und natürlich unabhängig von Dialogen, wenn ein neuer Sinnabschnitt beginnt).

Beispiel:
Anne griff nach dem Quietscheentchen. "Mir egal, ich bade jetzt", sagte sie und stieg in die Wanne.
"Blöde Kuh!", knirschte Benni. "Dich kümmert null, dass ich GZSZ gern mit dir zusammen gucken würde!" Er schlug mit der Hand gegen den Türrahmen und warf ihr einen vernichtenden Blick zu, bevor er verschwand. Kurz darauf begann der Fernseher zu plärren.
"Geht doch!" Anne reckte sich und gab der Tür einen Schubs, die daraufhin sanft ins Schloss fiel. Endlich Stille.

[Taranisa]

Genauso handhabe ich das ebenfalls. So ist auch immer klar, was zusammengehört.

[Ralphie]

Hallo, Golovin! Alles ist erlaubt. Der eine macht es so, der andere so.

[Golovin]

Danke Ralphie, so ganz hab ich nicht mehr durchgeblickt. Auch wenn es sicher gut gemeint war von allen.

[Maunzilla]

Wie immer bei solchen Fragen: Quot capita, tot sententiae.