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Textauszug meiner Heldenreise: "Die Steine von Jasana"


 
 
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DrFugazi
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 47
Beiträge: 7



Beitrag02.09.2023 17:50
Textauszug meiner Heldenreise: "Die Steine von Jasana"
von DrFugazi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe Schriftsteller,
hier ist mein Einstand in Form eines kurzen Textauszuges meiner Heldenreise. Den Plot habe ich bereits gut vorangebracht, aber noch nicht abgeschlossen. Auch ändere ich hier ständig noch Dinge ab, wenn ich spontan neue Ideen habe.

Exposé:
⁃ Nebenfigur des Protagonisten verschwindet
⁃ Protagonist begibt sich auf eine Heldenreise um die verschwundene Nebenfigur zu finden
⁃ Die Umstände des Verschwindens bleiben ungewiss
⁃ Die Dauer der Reise setzt die Umstände puzzleteilartig als Geschichte zusammen
⁃ Steine mit verschiedenen Fähigkeiten bestimmen die Reise und setzen neue Ziele
⁃ Zu beginn ist nur ein Stein in der Geschichte enthalten. Weitere Steine folgen im Verlauf der Reise

Textauszug:
Plötzlich stockte er. Es gab diesen bestimmten Bereich innerhalb der Scheune, in der die Überreste von Vater's Bootswrack lagen. Sie brachten es einfach nicht über das Herz, die alten Planken, Teile der Aufbauten und sonstiges Kleinod anderweitig zu entsorgen. Sowohl Joran als auch Ditz mieden diese Ecke mehr oder weniger. Es tat einfach weh, an die schicksalhaften Ereignisse erinnert zu werden. Deshalb war alles sehr eingestaubt und wirkte sehr antiquiert. Was Ditz plötzlich innehalten lies, war dieser leichte blaue Lichtschein. Tausende Male zuvor wanderten seine Blicke in die Ecke und noch nie zuvor war dort ein Schimmer auszumachen. Auch Sonnenstrahlen von Außen kamen nicht in Frage, weil die Sonne zu früher Morgenstunde diesen Bereich gar nicht erreichen konnte.

Also ging er langsam und vorsichtig zu dem Punkt in der Ecke, der ihn so sehr irritierte. Die Holzdielen quietschten unter seinen Füßen. Eines konnte man im Schuppen wirklich nicht. Sich leise bewegen. Außer man war in der Lage dazu vielleicht über den alten Holzboden zu schweben. Seine Fußspuren wurden im dichter werdenden Staub immer stärker zu sehen. Die aufgewirbelte Luft kitzelte allerdings in seiner Nase und er musste niesen. Dadurch schreckte er irgendetwas in der anderen Ecke der Scheune auf. Er horchte und hörte ein leises Rascheln in einer dunklen Nische. Es war wahrscheinlich eine Maus, die es nicht gewohnt war, dass man ihren Tagesablauf durch diesen Krach störte. Hier gab es einige Tiere, die man einfach nicht davon abhalten konnte sich hier einzunisten. Eine Art Koexistenz sozusagen. Nach dem das geklärt war, lief er weiter.

Als er bei dem Stapel der ungewollt unschönen Erinnerungen ankam, konnte er den bläulichen Schein etwas besser erkennen. Staubpartikel tänzelte in dem schwachen Licht. Das verlieh der Szene etwas magisches. Die Quelle des Licht befand sich aber eher im hinteren Bereich und wurde durch die Bootsplanken verdeckt. Er streckte seine Hand aus. Sehr langsam. Es kam ihm seltsam vor, das schicksalsbehaftete Holz zu berühren. Behutsam Griff er nach der größeren Planke, die vorne angelehnt war und hob sie vorsichtig zur Seite. Das Holz war leichter, als er es in Erinnerung hatte. Wahrscheinlich kam es ihm deswegen so vor, weil er seit der notgedrungenen Einlagerung deutlich größer und kräftiger geworden war. Immerhin war er jetzt 16 und auf dem besten Wege, ein erwachsener Mann zu werden. Das Holz war in den Jahren außerdem völlig durchgetrocknet und leichter geworden. Das Licht war weiterhin sehr gedämpft. Er hob die restlichen Holzplanken zur Seite und lehnte sie an die Wand. Dahinter verbargen sich zwei kleinere Regale und ein Schränkchen, das ehemals zur Einrichtung des Steuerhauses des Fischerbootes gehörte. Die beiden Regale schob er kurzerhand nach links und rechts weg und betrachtete den kleinen Hängeschrank. Hier kam er der dem Ganzen schon näher. Die Schrankfront bestand aus zwei Flügeltüren, die man mit Hilfe von kleinen Haken an den zugehörigen Ösen an den Seiten fixieren konnte. Das war wichtig, wenn es draußen auf See höheren Wellengang gab und das Boot kräftig durchgeschaukelt wurde. Darunter befanden sich zwei kleine Schubladen, die man ebenfalls seefest machen konnte. Aus der linken Schublade strömten an den Rändern das merkwürdige Leuchten heraus. Das blaue Leuchten strahlte nun grell in den Raum. Er war neugierig und schockiert zugleich und Streckte die Hand aus. E wurde weder Wärme noch Kälte durch das Licht erzeugt. Dann griff er hinein.

Er zuckte zusammen und seine Hand verkrampfte. Dann durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Sein kompletter Körper wurde von Energie durchflutet. Er geriet in Panik. Es fühlte sich so an, als würde es ihn gleich zerreißen. Da war aber noch etwas. Ein anderes Gefühl und er konnte beim besten Willen nicht sagen, wie er es einordnen konnte. Es fühlte sich irgendwie, wie sollte man sagen, gut an. Und plötzlich war alles vorbei. Sein Körper erschlaffte und fiel zu Boden. Er atmete mit schnellen und intensiven Zügen, als ob er gerade einen schnellen Sprint  vollzogen hätte.

Das ist mein Erstlingswerk und ich bin mir sicher, dass das dem erfahrenen Schriftsteller und Leser nicht entgeht.

Viele Grüße
Sebi

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abentroth
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 257



Beitrag03.09.2023 09:32
Re: Textauszug meiner Heldenreise: "Die Steine von Jasana"
von abentroth
Antworten mit Zitat

DrFugazi hat Folgendes geschrieben:
Den Plot habe ich bereits gut vorangebracht

Du hast eine klare Vorstellung von Deiner Geschichte, das zeigt auch die nachfolgende Aufzählung der Stationen Deiner Heldenreise.


Was geschieht?
Ditz, 16 Jahre alt, fällt im Schuppen ein seltsames blaues Leuchten auf. Es dringt aus dem Wrack von Vaters Boot, das im Schuppen eingelagert ist. Er sucht nach der Quelle des Leuchtens. Als er sie findet, durchfährt ihn ein Energiestoß.


Was fällt mir auf?
Für meinen Geschmack ist Dein Text zu sehr mit Erklärungen und Beschreibungen überfrachtet. Du könntest straffen und/oder dem Leser fürs Verständnis wichtige Informationen anders vermitteln.


Beispiel: Der erste Absatz
DrFugazi hat Folgendes geschrieben:
Plötzlich stockte er. Es gab diesen bestimmten Bereich innerhalb der Scheune, in der die Überreste von Vater's Bootswrack lagen. Sie brachten es einfach nicht über das Herz, die alten Planken, Teile der Aufbauten und sonstiges Kleinod anderweitig zu entsorgen. Sowohl Joran als auch Ditz mieden diese Ecke mehr oder weniger. Es tat einfach weh, an die schicksalhaften Ereignisse erinnert zu werden. Deshalb war alles sehr eingestaubt und wirkte sehr antiquiert. Was Ditz plötzlich innehalten lies, war dieser leichte blaue Lichtschein. Tausende Male zuvor wanderten seine Blicke in die Ecke und noch nie zuvor war dort ein Schimmer auszumachen. Auch Sonnenstrahlen von Außen kamen nicht in Frage, weil die Sonne zu früher Morgenstunde diesen Bereich gar nicht erreichen konnte.

Wenn das der Einstiegssatz in die Story ist, ersetze "er" durch "Ditz". Dann weiß der Leser gleich, wem er da auf seinem Weg durch den Schuppen folgt.
Dieser ganze Absatz könnte sehr verdichtet werden. Etwas in der Art von

    Ditz stockte. Im Hintergrund der Scheune, dort,
    wo das Wrack von Vaters altem Boot lag, breitete
    sich ein blauer Schimmer aus.


würde bereits genügen, mich (als Leser) neugierig zu machen. Dass mit dem Wrack ein schicksalhaftes Ereignis verbunden ist, lässt sich auch später noch unterbringen.

Gern gelesen!
Gruß,
abentroth
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Dyrnberg
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Beiträge: 569
Wohnort: Wien


Beitrag03.09.2023 09:49

von Dyrnberg
Antworten mit Zitat

Zitat:
Plötzlich stockte er. Es gab diesen bestimmten Bereich innerhalb der Scheune, in der die Überreste von Vater's Bootswrack lagen. Sie brachten es einfach nicht über das Herz, die alten Planken, Teile der Aufbauten und sonstiges Kleinod anderweitig zu entsorgen. Sowohl Joran als auch Ditz mieden diese Ecke mehr oder weniger. Es tat einfach weh, an die schicksalhaften Ereignisse erinnert zu werden. Deshalb war alles sehr eingestaubt und wirkte sehr antiquiert. Was Ditz plötzlich innehalten lies, war dieser leichte blaue Lichtschein. Tausende Male zuvor wanderten seine Blicke in die Ecke und noch nie zuvor war dort ein Schimmer auszumachen. Auch Sonnenstrahlen von Außen kamen nicht in Frage, weil die Sonne zu früher Morgenstunde diesen Bereich gar nicht erreichen konnte.


Ich sehe es wie mein Vorposter: Mir ist es etwas zu unnötig kompliziert erzählt und dabei sprachlich zu unbestimmt. Beispiele:

"Es gab diesen bestimmten Bereich innerhalb der Scheune..."

"Sowohl Joran als auch Ditz mieden diese Ecke mehr oder weniger."

In beiden Sätzen ginge es viel einfacher, viel klarer: Dort, in der Ecke der Scheune, lag Vaters Bootswrack. Da braucht es für mich als Leser keinen "bestimmten Bereich", den sie "mehr oder weniger" mieden.


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Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
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Arminius
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Beitrag03.09.2023 10:03

von Arminius
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Hallo DrFugazi,
die Szenerie (räudiger Bootsschuppen) passt schon mal gut. Wie bereits angemerkt verlierst Du dich etwas im Belanglosen. Das Hauptaugenmerk sollte sein, Spannung zu erzeugen, die RezipientInnen zu fesseln und bei der Stange zu halten. Abschweifungen stören da nur. Auch wenn Du dich von allen nicht unbedingt notwendigen Adverbien und Adjektiven trennst (50%), wird der Text straffer, die Geschichte gewinnt an Stringenz.
Soweit meine Einschätzung.


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DrFugazi
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Beitrag03.09.2023 11:07
Danke
von DrFugazi
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Kritik und Anmerkungen.

Das hilft mir sehr weiter, den Text und die Geschichte zu verbessern.

@abendroth
Das war nicht der Einstieg in die Geschichte. Zuvor sind schon einige Dinge geschehen.

Was ich mir unbedingt abgewöhnen muss, ist der Drang alles zu detailliert zu beschreiben.

Schönen Sonntag für alle
Sebi
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Drakenheim
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Beitrag16.09.2023 15:43
Re: Textauszug meiner Heldenreise: "Die Steine von Jasana"
von Drakenheim
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Für einen ersten Entwurf nicht übel. Du liest dich wie jemand, der seine Geschichte klar vor Augen hat, und in seinem Kopf mit den Wörtern ringt, um seine Geschichte einzukleiden und nach draußen zu tragen. Wäre das mein Text, ich würde in der nächsten Phase rupfen und reißen. Den ersten Satz (oder Absatz) streichen, Füllwörter identifizieren, schwache Formulierungen auswringen, mehr Power reinbringen. (Höhö, Hör mal wer da hämmert.)

DrFugazi hat Folgendes geschrieben:
Textauszug:
Plötzlich stockte er. Es gab diesen bestimmten Bereich innerhalb der Scheune, in der die Überreste von Vater's Bootswrack lagen. (Wo ist der heiße Brei? Ah, da:) Die Reste von Vaters Bootswrack lagen auf der anderen Seite der Scheune. Sie brachten es einfach nicht über das Herz, die alten Planken, Teile der Aufbauten und sonstiges Kleinod anderweitig zu entsorgen. Sowohl Joran als auch Ditz mieden diese Ecke mehr oder weniger. Es tat einfach weh, an die schicksalhaften Ereignisse erinnert zu werden. Es tat einfach weh, an diesen Schicksalsschlag erinnert zu werden, deswegen mieden er und Joran diese Ecke. Deshalb war alles sehr eingestaubt und wirkte sehr antiquiert. (Meh. gibt es keine schöne, bildhafte Formulierung? Warte, vielleicht...) Jetzt war es hier eingestaubt wie in einem aufgegebenen Antiquariat. Einzelne Staubflocken schwebten im bläulichen Lichtschein. Was Ditz plötzlich innehalten lies, war dieser leichte blaue Lichtschein. Ditz hielt inne. Tausende Male zuvor wanderten waren seine Blicke in die Ecke gewandert und noch nie zuvor war dort ein Schimmer auszumachen hatte er dieses blaue Schimmern bemerkt. Auch Sonnenstrahlen von Außen kamen nicht in Frage, weil die Sonne zu früher Morgenstunde diesen Bereich gar nicht erreichen konnte.


Drakenheim im Verschlimmbesserungsmodus hat Folgendes geschrieben:
Textauszug:
Die Reste von Vaters Bootswrack lagen auf der anderen Seite der Scheune. Sie brachten es nicht über das Herz, die alten Planken, Teile der Aufbauten und sonstiges Kleinod zu entsorgen. Es tat einfach weh, an diesen Schicksalsschlag erinnert zu werden, deswegen mieden er und Joran diese Ecke. Jetzt war es hier eingestaubt wie in einem aufgegebenen Antiquariat. Einzelne Staubflocken schwebten im bläulichen Lichtschein. Ditz hielt inne. Tausende Male waren seine Blicke in die Ecke gewandert und noch nie zuvor hatte er dieses blaue Schimmern bemerkt. Sonnenstrahlen von Außen kamen nicht in Frage, weil die Sonne zu früher Morgenstunde diesen Bereich nicht erreichen konnte.


Alles Vorschläge, bitte nichts davon zu ernst nehmen, aber so würde wohl meine erste Überarbeitung aussehen. Und nächsten Monat würde dann die zweite folgen.
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DrFugazi
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Alter: 47
Beiträge: 7



Beitrag16.09.2023 19:00
DAAANKE
von DrFugazi
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Hi Drakenheim,

ich freue mich über alle Hilfestellungen, die ich bekommen kann.

Du hast recht. In der Theorie habe ich bisher nur gebüffelt, wie man eine Story aufzieht, ein Plot erstellt und mit Protagonisten und Antagonisten spielt und versucht, niemals den Leser zu verlieren.

Mein Gerüst ist auch soweit schon ganz gut. Beim Formulieren tue ich mich noch etwas schwer.

Aber irgendwie muss man ja anfangen und dann ist es sehr hilfreich, wenn einem erfahrene Schreiber dabei helfen.

Ich schicke meinen Anfang gleich noch mal als Antwort hier rein. Editieren geht nicht mehr.

LG
Sebi
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DrFugazi
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Alter: 47
Beiträge: 7



Beitrag16.09.2023 19:09
So startet das Buch
von DrFugazi
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„Komm' aus den Federn Ditz, die Sonne geht bald auf!“. Joran stand im Rahmen der geöffneten Holztür und kühle Luft zog in die Stube. Es war sowieso nicht besonders warm in seiner Schlafnische und Ditz zog seine Decke über den Kopf. Darunter war noch so schön muckelig warm. Der Kamin war längst in der Nacht erkaltet. Die Nächte waren noch sehr frostig und vom Frühling war weit und breit noch nichts zu erahnen. Die Sonnenaufgänge fanden allerdings immer früher statt als noch wenige Wochen zuvor. „Los, jetzt mach’ nicht wieder so ein Drama daraus!“. Im Gegensatz zu Joran war Ditz morgens eher langsam und trödelte sich wach. Das konnte auch schon mal länger dauern. Aus Erfahrung wusste er, dass es keinen Sinn hatte, sich noch mal umzudrehen und seinen Bruder zu ignorieren. Joran würde nicht locker lassen. Dieser Tag spielte schließlich eine ganz besondere Rolle für sie. Seine Gedanken schwankte zurück in die Vergangenheit.

Die beiden Brüder wuchsen zusammen mit ihrem Vater auf. Er war Fischer von Beruf und hatte es nicht gerade leicht. Wenn man diesen Beruf ausübte, musste man körperlich schwer schuften und so war er meist bereits auf den Beinen, bevor andere sich überhaupt in ihrer Schlafstätte noch mal umdrehten und weiter schlummerten. Die Mutter von Ditz und Joran, Agnes, war leider bereits während der Schwangerschaft mit Ditz schwer krank. Als Ditz 2 Jahre alt war, erlag sie ihrer schweren Krankheit. Er konnte sich von daher nur durch Erzählungen von Vater und Bruder ein Bild seiner Mutter machen und hatte selbst keine richtige Erinnerung mehr an sie. Was er von ihnen hörte war allerdings schön. Seine Mutter war ein ganz besonders fürsorglicher und freundlicher Mensch. Jeder in Lorkheim mochte sie gerne und teilte nur gute Erinnerungen an sie. So lebten sie nach ihrem viel zu frühen Tod zu dritt in der Fischerkate nahe des Flusses. Während Ditz noch zu klein zum Fischen war, musste Joran schon sehr früh mit anpacken. Es mussten immerhin drei hungrige Mäuler gestopft werden und Reparaturen standen auch ständig an. So spielten sie sich über die Jahre zu einem guten Team ein und jeder hatte seine Rollen auszuführen. Und je älter Ditz wurde, desto mehr Aufgaben kamen für ihn zusätzlich dazu. Der Vater Grunbert war ein strenger Mann. Er musste schließlich nach dem Tod seiner geliebten Agnes, die Erziehung und den harten Beruf unter einen Hut bringen. Er konnte regelrecht ausrasten, wenn die Dinge nicht in seinem Sinne liefen, aber das lag einzig und alleine daran, dass er oft überlastet war. Das wussten die beiden Brüder, bzw. Joran erklärte seinem kleinen Bruder, warum Vater manchmal so gereizt reagiert. Er konnte seinen Vater verstehen. Sie alle litten unter dem Verlust von Agnes. Aber so blieb natürlich wenig Spielraum für eigene Interessen. Die Anzahl an täglichen Aufgaben schienen wie ein unendlicher Stapel, der eher höher wurde, als dass er irgendwann schrumpfte.

Ditz war unter anderem für den Verkauf des frischen Tagesfangs auf dem Marktplatz  zuständig. Das machte ihm großen Spaß. Er hatte dadurch regelmäßig Kontakt zu anderen Menschen in der Region. Eigentlich bestand diese besagte Region eher aus dem direkt angrenzendem Dorf Lorkheim. Wenn bloß nicht die ganze Schlepperei der Ware gewesen wäre. Die Tage, Monate und Jahre vergingen.

Dann allerdings passierte etwas, was das ganze Leben schon wieder für alle Zeiten verändern sollte. Dieses mal war es eines dieser Ereignisse, die man nicht absehen konnte und alle sehr plötzlich traf.

Grunbert fuhr eines Tages zum Fischen auf den Fluss. Es zog ein Unwetter auf, das die Gegend rund um Lorkheim heimsuchte, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Fluss wuchs in kurzer Zeit zu einem reißenden Strom heran und der Wasserspiegel wuchs unaufhörlich schnell an und überwältigte die Ufer. Alles, was ihm im Weg stand, wurde hinfort gerissen und landete vermutlich irgendwann weit draußen auf hoher See. Das Wetter überraschte Viele, da vorher keine Anzeichen dafür zu erkennen waren. Grunbert war genau zu dieser Zeit zum Fischen draußen auf dem Fluss. Zu allem Überfluss hatte er an diesem Tag die Fischereigründe weiter draußen ausgesucht. Das war deutlich weiter in offenem Gewässer als sonst. Die neuen Fischgebiete sollten vielversprechend sein und ihnen zusätzliche Einnahmen bescheren. Das sollte sich nun allerdings als Problem erweisen. Die Gebiete befanden sich nahe am bereits überfluteten Flussdeltas.  Überall im Wasser lauerten plötzlich Gefahren. Das Fischerboot des Vaters wurde von einem mitgerissenen Baum regelrecht zerschreddert und Grunbert war seit dem nicht mehr gesehen. Als der Regen und der Sturm abklangen, wurden Überreste seines Bootes ein paar Kilometer weiter am Flussufer gefunden. Ab diesem Zeitpunkt waren die beiden Brüder auf sich alleine gestellt.

Joran wurde jetzt etwas vehementer. „Steh’ auf Du Faulpelz, oder soll ich Dich an den Beinen voraus aus dem Bett zerren?“. Apropos Bett; eigentlich handelte es sich dabei um eine Holzpritsche, die mit Decken ausleget war. Es war nicht komfortabel, aber als unbequem konnte man es auch nicht bezeichnen. Die beiden hatten nach dem Verschwinden des Vaters die alte Holzhütte ein bisschen umgestaltet und jeder hatte sein kleines Separee für sich. Diese grenzten direkt an den Gemeinschaftsraum, in dem der große Kamin ihnen immer wohlige Wärme spendete. An Holz mussten sie nicht sparen. Sie waren quasi großräumig davon umgeben. Hier im Norden gab es viel Wald. Nicht nur zum Heizen benötigten sie genügend Holz, sondern auch um den Räucherofen im Hof und die kleine Kochstelle in der Hütte anzufeuern. Ditz kochte für sein Leben gerne und experimentierte auch gerne herum. Manchmal zum Leid und manchmal zum Wohle seines Bruders. Joran war eher etwas einfacher gestrickt, wenn es um die Mahlzeiten ging. Trotzdem wusste Ditz immer sehr genau, wann er Joran einen Gaumenschmaus zubereitet hatte. Sein Bruder war sehr sparsam, was Lob und überhaupt Gefühle betraf. Mit der Zeit konnte er sämtliche Gesichtszüge deuten und wusste, wann er eine Punktlandung geleistet hatte.

„DIIIIIIITZ! Hör’ endlich auf zu träumen. Das ist jetzt meine letzte Warnung. Du weißt welcher Tag heute ist und ich würde mir wünschen, dass Du Dir das stärker zu Herzen nehmen würdest! Also los jetzt! Und keine Trödeleien mehr. Wir müssen los.“ Gut, das war der Zeitpunkt, wo es hieß, sich auf kalte Füße vorzubereiten. Der Holzboden war zum Frühlingsbeginn immer sehr kalt. Joran hielt ihm seine Hand entgegen und Ditz zog sich daran hoch. Als kleine Aufmerksamkeit bekam er einen Klaps auf den Hinterkopf. Brüder bleiben halt Brüder. Aber so langsam kam sein Kreislauf in Gang. Er suchte sich schnell seine Kleidung zusammen und suchte nach seiner Angel, nur wo genau war sie?.

Lange war es her, dass die beiden das letzte Mal gemeinsam geangelt haben. Sie kamen wirklich viel zu selten dazu. Ein Tag im Jahr war jedoch für sie zur absoluten Pflicht geworden. Der Tag, an dem Vater verschwand. Jedes Jahr ließen sie am Nulltag, wie sie ihn nannten, die tägliches Arbeit liegen. Dann begaben sie sich gemeinsam zu der Uferstelle, an der die Wrackteile des väterlichen Fischerbootes angespült wurden. Es war so etwas wie eine heilige Stätte für beide, so etwas wie ein Tempel. Am Nulltag saßen sie gemeinsam am Ufer und hielten ihren Angeln in den Fluß. Ob sie dabei wirklich erfolgreich Fische fingen, war ihnen dabei gar nicht so wichtig. Es ging darum sich Geschichten zu erzählen und die Erinnerungen an Früher am Leben zu erhalten. 3 Jahre war es nun her und ihnen kam es so vor, als wäre es erst gestern gewesen. Damit die Erinnerungen nicht verblassten und Grunbert in ihren Köpfen am Leben blieb, pflegten sie die Tradition und ließen an diesem Tag alles andere stehen und liegen.

"Ich bin fertig", sagte Ditz, "aber meine Angel muss noch im Schuppen liegen. Ich gehe kurz rüber und hole sie. Warte Du ruhig hier". Er öffnete die Tür und trat in die kühle Morgenluft hinaus. Ein Nebelschleier lag über der Landschaft. Es war ein schönes Gefühl die Morgenfrische tief einzuatmen und in sich aufzunehmen. Der Himmel begann sich langsam leicht orange zu färben. Das Licht übernahm ab jetzt immer mehr die Oberhand. Entschlossenen Schrittes machte er sich auf den Weg. Der Schuppen lag direkt gegenüber von der Hütte. Er überquerte den Hof, den sie unter anderem oft dazu nutzten die Fischereinetze zu flicken. Hier war genügend Platz für Allesmögliche. Auch ihr Räucherofen stand hier. Denn frisch geräucherter Fisch wurde ihnen im Dorf regelrecht aus den Händen gerissen und der Ofen war beinahe täglich in Betrieb. Sie räucherten nach alter Tradition. Wenn der Räucherofen seine Aufgabe verrichtet und qualmte, dann duftete die ganze Umgebung nach Buchenholz und Räucherwerk. Heute allerdings blieb der Ofen auf dem Hof kalt.

Als Ditz vor der Schuppentür stand, kam es ihm so vor, aus den Augenwinkeln eine Bewegung ausgemacht zu haben. War Joran ihm doch gefolgt? Er schaute in Richtung Waldrand, um zu überprüfen, was genau diesen Eindruck verursacht haben konnte. Er sah hohe Gräser und Büsche, die sanft im Wind schaukelten. Die alte Weide stand traurig und weise am Ufer des Lapo. Ansonsten war nichts auszumachen, was ungewöhnlich gewesen sein könnte. Das war wahrscheinlich nur Einbildung, murmelte Ditz leise vor sich hin, während er am alten Schloß der Schuppentür fummelte. Immer klemmte das olle Ding. Vielleicht sollte man nach zwanzig Jahren doch endlich mal über einen Ersatz nachdenken. Das Thema wollte er demnächst mal mit einbringen. Nach einigen Versuchen, die immer rabiater wurden, gelang es Ditz das verrostete Schloß zu öffnen. Endlich! Er schob das große Holztor zur Seite und ein Duft aus abgestandene Luft flog ihm entgegen. Er mochte diesen Geruch eigentlich ganz gerne. Altes Holz, Stroh, Werkzeuge und mehr, vermischten sich zu einer vertrauten Atmosphäre. Der Schuppen war leider sehr dunkel, weil sie die Fensterläden verschlossen hatten. Schlechtes Wetter hatte sich zuvor angekündigt und dann versuchten sie immer alles so dicht und sicher wie möglich zu machen. So benötigte es ein wenig Zeit bis Ditz' Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nach und nach konnte er den Innenraum besser wahrnehmen. Die schmalen Lücken zwischen den Holzbrettern der Wand ließen zum Glück genügend Licht durch, um sich etwas orientieren zu können. Aufgrund des Staubes  in der Luft, sah man Lichtstrahlen, die wie magische Objekte im Raum standen. Darin schwebten Partikel, die der ganze Szene viel Anmut verleiten. Direkt links neben dem Tor befand sich die kleine Werkbank, die sie des öfteren für kleinere Reparaturarbeiten nutzten. An der Wand dahinter hingen viele Feilen, Hämmer, Zangen und auch sehr spezielle Werkzeuge für Bootsausbesserungen oder Ähnlichem. In einer Nische, hinter der Werkbank lehnte seine Angelrute an der Wand. Eigentlich ein ganz einfaches Ding. Im letzten Jahr hatte er zwischen Flussufer und Wald eine schöne gerade Weidenrute gesucht, die er anschließend präpariert hat und ihr dadurch viel Stabilität gegeben hat. Einfach aber gut. Die ein oder andere Mahlzeit hatte sie ihnen beschert. Es gab natürlich nicht immer nur Fisch. Auf ihrem kleinen Anwesen hatten sie ein kleines Feld und mehrere Beete mit verschiedenen Gemüsesorten angelegt. So waren sie immer recht gut versorgt. Auch im Winter war ein bisschen eingelegtes Grünzeug besonders gesund.
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Arminius
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Beitrag16.09.2023 22:19

von Arminius
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Hallo DrFugazi,
gleich zu Anfang stellst Du die Familie nach und nach namentlich vor. So weiß man schon recht früh, mit wem man es zu tun hat. Das ist kein Nachteil, wenn es sich nicht gleich um ein Dutzend Personen oder mehr handelt. Daumen hoch

Meine Anmerkungen vom 03.09. haben noch Gültigkeit. Versuche, die Geschichte zu straffen und Unwesentliches wegzulassen. Die Retrospektiven nehmen m.E. zu viel Raum ein. Klar, das Bedürfnis, so viel wie möglich gleich am Anfang erzählen zu wollen, ist mächtig. Aber das Verhältnis zur Handlung muss stimmen und da passiert eben noch nicht viel.
Ein paar konkrete Beispiele, wo man ansetzen könnte:

50% der Adverbien und Adjektive streichen.

Wörter wie eigentlich, allerdings, immer, sehr, sowieso, ziemlich oder bzw. streichen.

Wiederholungen vermeiden (Die Mutter von Ditz und Joran, Agnes, war leider bereits während der Schwangerschaft mit Ditz schwer krank. Als Ditz 2 Jahre alt war, erlag sie ihrer schweren Krankheit). Vorschlag: ...an der sie starb, als...
Er suchte sich schnell seine Kleidung zusammen und suchte nach seiner Angel,

Joran stand im Rahmen der geöffneten Holztür ...stand in der Tür reicht völlig, um die Szene zu beschreiben.

Wörtliche Rede in neuer Zeile beginnen.

Eigentlich bestand diese besagte Region eher aus dem direkt angrenzendem Dorf Lorkheim. Siehst Du das Einsparpotenzial?

Die Nächte waren noch sehr frostig und vom Frühling war weit und breit noch nichts zu erahnen. Vorschlag: Die Nächte hielten den Frühling frostig auf Distanz.

Er war Fischer von Beruf. Das reicht vollkommen.

Ich sehe viel Einsparpotenzial. Du könntest den Text glatt um 1/4 bis 1/3 verschlanken, z.B. so:
Der Fluss wuchs in kurzer Zeit zu einem reißenden Strom heran und der Wasserspiegel wuchs unaufhörlich schnell an und überwältigte die Ufer. Alles, was ihm im Weg stand, wurde hinfort gerissen und landete vermutlich irgendwann weit draußen auf hoher See.

„DIIIIIIITZ! Hör’ endlich auf zu träumen. Das ist jetzt meine letzte Warnung. Du weißt welcher Tag heute ist und ich würde mir wünschen, dass Du Dir das stärker zu Herzen nehmen würdest! “ Das kommt sehr gestelzt, altklug und maniriert daher. So redet kein Junge mit seinem Bruder. Hast Du Geschwister? Habt ihr im Alter Deiner Protagonisten tatsächlich so miteinander geredet?

Der Himmel begann sich langsam leicht orange zu färben. Das Licht übernahm ab jetzt immer mehr die Oberhand. Viel zu lang und zu kompliziert. Vorschlag: Der Himmel färbte sich orange. Es wurde langsam heller.

Sind meine (rein subjektiven) Anmerkungen nützlich für Dich?


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DrFugazi
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Beitrag17.09.2023 14:52

von DrFugazi
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Arminius hat Folgendes geschrieben:
Hallo DrFugazi,
gleich zu Anfang stellst Du die Familie nach und nach namentlich vor. So weiß man schon recht früh, mit wem man es zu tun hat. Das ist kein Nachteil, wenn es sich nicht gleich um ein Dutzend Personen oder mehr handelt. Daumen hoch

Meine Anmerkungen vom 03.09. haben noch Gültigkeit. Versuche, die Geschichte zu straffen und Unwesentliches wegzulassen. Die Retrospektiven nehmen m.E. zu viel Raum ein. Klar, das Bedürfnis, so viel wie möglich gleich am Anfang erzählen zu wollen, ist mächtig. Aber das Verhältnis zur Handlung muss stimmen und da passiert eben noch nicht viel.
Ein paar konkrete Beispiele, wo man ansetzen könnte:

50% der Adverbien und Adjektive streichen.

Wörter wie eigentlich, allerdings, immer, sehr, sowieso, ziemlich oder bzw. streichen.

Wiederholungen vermeiden (Die Mutter von Ditz und Joran, Agnes, war leider bereits während der Schwangerschaft mit Ditz schwer krank. Als Ditz 2 Jahre alt war, erlag sie ihrer schweren Krankheit). Vorschlag: ...an der sie starb, als...
Er suchte sich schnell seine Kleidung zusammen und suchte nach seiner Angel,

Joran stand im Rahmen der geöffneten Holztür ...stand in der Tür reicht völlig, um die Szene zu beschreiben.

Wörtliche Rede in neuer Zeile beginnen.

Eigentlich bestand diese besagte Region eher aus dem direkt angrenzendem Dorf Lorkheim. Siehst Du das Einsparpotenzial?

Die Nächte waren noch sehr frostig und vom Frühling war weit und breit noch nichts zu erahnen. Vorschlag: Die Nächte hielten den Frühling frostig auf Distanz.

Er war Fischer von Beruf. Das reicht vollkommen.

Ich sehe viel Einsparpotenzial. Du könntest den Text glatt um 1/4 bis 1/3 verschlanken, z.B. so:
Der Fluss wuchs in kurzer Zeit zu einem reißenden Strom heran und der Wasserspiegel wuchs unaufhörlich schnell an und überwältigte die Ufer. Alles, was ihm im Weg stand, wurde hinfort gerissen und landete vermutlich irgendwann weit draußen auf hoher See.

„DIIIIIIITZ! Hör’ endlich auf zu träumen. Das ist jetzt meine letzte Warnung. Du weißt welcher Tag heute ist und ich würde mir wünschen, dass Du Dir das stärker zu Herzen nehmen würdest! “ Das kommt sehr gestelzt, altklug und maniriert daher. So redet kein Junge mit seinem Bruder. Hast Du Geschwister? Habt ihr im Alter Deiner Protagonisten tatsächlich so miteinander geredet?

Der Himmel begann sich langsam leicht orange zu färben. Das Licht übernahm ab jetzt immer mehr die Oberhand. Viel zu lang und zu kompliziert. Vorschlag: Der Himmel färbte sich orange. Es wurde langsam heller.

Sind meine (rein subjektiven) Anmerkungen nützlich für Dich?


Hallo Arminius,

Deine Anmerkungen sind sowas von nützlich für mich.

Ohne Lektorat und Unterstützung durch andere wird wohl kein Autor seine Werke veröffentlichen vermute ich.

Allerdings werde ich wohl erst, unter Berücksichtungen der vielen hilfreichen Tipps, weiterschreiben und am Ende den bisherigen Text noch mal überarbeiten. Ich glaube, dass ich sonst den Fokus verliere.

Vielen Dank und schönen Sonntag!
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DrFugazi
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Beitrag17.09.2023 14:52

von DrFugazi
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Arminius hat Folgendes geschrieben:
Hallo DrFugazi,
gleich zu Anfang stellst Du die Familie nach und nach namentlich vor. So weiß man schon recht früh, mit wem man es zu tun hat. Das ist kein Nachteil, wenn es sich nicht gleich um ein Dutzend Personen oder mehr handelt. Daumen hoch

Meine Anmerkungen vom 03.09. haben noch Gültigkeit. Versuche, die Geschichte zu straffen und Unwesentliches wegzulassen. Die Retrospektiven nehmen m.E. zu viel Raum ein. Klar, das Bedürfnis, so viel wie möglich gleich am Anfang erzählen zu wollen, ist mächtig. Aber das Verhältnis zur Handlung muss stimmen und da passiert eben noch nicht viel.
Ein paar konkrete Beispiele, wo man ansetzen könnte:

50% der Adverbien und Adjektive streichen.

Wörter wie eigentlich, allerdings, immer, sehr, sowieso, ziemlich oder bzw. streichen.

Wiederholungen vermeiden (Die Mutter von Ditz und Joran, Agnes, war leider bereits während der Schwangerschaft mit Ditz schwer krank. Als Ditz 2 Jahre alt war, erlag sie ihrer schweren Krankheit). Vorschlag: ...an der sie starb, als...
Er suchte sich schnell seine Kleidung zusammen und suchte nach seiner Angel,

Joran stand im Rahmen der geöffneten Holztür ...stand in der Tür reicht völlig, um die Szene zu beschreiben.

Wörtliche Rede in neuer Zeile beginnen.

Eigentlich bestand diese besagte Region eher aus dem direkt angrenzendem Dorf Lorkheim. Siehst Du das Einsparpotenzial?

Die Nächte waren noch sehr frostig und vom Frühling war weit und breit noch nichts zu erahnen. Vorschlag: Die Nächte hielten den Frühling frostig auf Distanz.

Er war Fischer von Beruf. Das reicht vollkommen.

Ich sehe viel Einsparpotenzial. Du könntest den Text glatt um 1/4 bis 1/3 verschlanken, z.B. so:
Der Fluss wuchs in kurzer Zeit zu einem reißenden Strom heran und der Wasserspiegel wuchs unaufhörlich schnell an und überwältigte die Ufer. Alles, was ihm im Weg stand, wurde hinfort gerissen und landete vermutlich irgendwann weit draußen auf hoher See.

„DIIIIIIITZ! Hör’ endlich auf zu träumen. Das ist jetzt meine letzte Warnung. Du weißt welcher Tag heute ist und ich würde mir wünschen, dass Du Dir das stärker zu Herzen nehmen würdest! “ Das kommt sehr gestelzt, altklug und maniriert daher. So redet kein Junge mit seinem Bruder. Hast Du Geschwister? Habt ihr im Alter Deiner Protagonisten tatsächlich so miteinander geredet?

Der Himmel begann sich langsam leicht orange zu färben. Das Licht übernahm ab jetzt immer mehr die Oberhand. Viel zu lang und zu kompliziert. Vorschlag: Der Himmel färbte sich orange. Es wurde langsam heller.

Sind meine (rein subjektiven) Anmerkungen nützlich für Dich?


Hallo Arminius,

Deine Anmerkungen sind sowas von nützlich für mich.

Ohne Lektorat und Unterstützung durch andere wird wohl kein Autor seine Werke veröffentlichen vermute ich.

Allerdings werde ich wohl erst, unter Berücksichtungen der vielen hilfreichen Tipps, weiterschreiben und am Ende den bisherigen Text noch mal überarbeiten. Ich glaube, dass ich sonst den Fokus verliere.

Vielen Dank und schönen Sonntag!
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Christof Lais Sperl
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Beitrag17.09.2023 16:09

von Christof Lais Sperl
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Vater's? Etwas magisches? Zu viele Fehler. Sorry.

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Beitrag17.09.2023 16:52

von DrFugazi
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Vater's? Etwas magisches? Zu viele Fehler. Sorry.


Ich bedanke mich für Deine konstruktive Kritik.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag17.09.2023 17:56

von Christof Lais Sperl
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Na ja, Kritik darf ja noch kommen,  aber die Form muss erstmal überarbeitet werden. Klingt hart,  ist aber so.

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Christof Lais Sperl
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Beitrag17.09.2023 17:58

von Christof Lais Sperl
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Na ja, Kritik darf ja noch kommen,  aber die Form muss erstmal überarbeitet werden. Klingt hart,  ist aber so. Sonst klingt das doch alles schon ziemlich professionell.

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