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Wunderkerze´s wundersamer Wortlikör - Heitere Gedichte für alle, die da Trübsal blasen


 
 
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wunderkerze
Eselsohr
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Beitrag29.07.2023 13:06

von wunderkerze
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Die Geschichte von Gnugel, Jämo und Waschkim

Ein Eskimo mit Mütze
stand über einer Pfütze.
Und auch ein fetter Igel
besah den blanken Spiegel.

Da kam ein altes Gnu heran,
dem fehlte rechts ein Weisheitszahn.
Und auch des Gnus Gehörne
war nicht mehr richtig vörne:

Ein O-Bus ohn´ Gestänge
war neidisch auf´s Gepränge.
Er wollt´ es ihm entreißen
das Gnu fing an zu beißen. –  

Bald fing man an zu plaudern,
der Igel ohne Zaudern,
der Eismann sehr verhalten,
´s lag nicht am Wind, dem kalten.

Wer hört´ in diesen Breiten
je einen Igel streiten?
Wer sah in Eiseslauben
je einen O-Bus rauben? –
 
Von fern erklang Geläute,
ein Jäger mit der Beute:
ein Waschbär, noch in Seife,
im Haar ´ne kesse Schleife.

Vom Bade weggetrieben,
unterm Heulen seiner Lieben. –
Allmählich wurd´es dunkel
trotz heller Stern´ Gefunkel.

Und auch der Pfütze Spiegel
erstarrt´ zum Kältesiegel.
„Kommt alle mit nach Hause,
ich mach´ ne tolle Jause!“

Der Eskimo mit Mütze!
„Es gibt auch rote Grütze!“
Wer könnt vor hohen Meeren
je ein Grog verwehren?

Allmählich wurd´ es kirrig
und die Gesellschaft wirrig.
Das Gnugel tanzte Polka,
der Jämo gar Kabolka,

das Waschkim ohne Schleife
ritt auf ´nem Stückchen Seife,
und auch des Gnus Gehörne
war endlich wieder vörne –

nicht auf des Gnues Stirne,
doch vor des Huskeys Hirne.
Der Eskimo mit Grütze
macht drauß´ ne neue Pfütze.


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Beitrag06.08.2023 17:47

von wunderkerze
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Der Tropfen

                                            E
                                           in
                                           Tr
                                           op
                                          fen
                                         über
                                       Bier und
                                     Schnitzeln
                                 beginnt des Esse
                             rs Nase arg zu kitzeln,
                          denn der hat einen starken
                      Schnupfe, und er beschließt den
                     Quälgeist abzutupfen. Jedoch der
                     Tropfen, er ist schneller er fällt he
                       rab, gerad auf diesen Teller zer
                         platzt dort auf der Jägersoße
                            hart neben einem dicken
                                   Semmelkloße


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wohe
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Beitrag07.08.2023 13:35

von wohe
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Sich kaputt lachen
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Beitrag14.08.2023 17:59

von wunderkerze
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Dünenerlebnis 2

Ein wunderliches Ding mit Stiel und feinem Köpfchen,
verziert mit einem silberklaren Tröpfchen,
stand steif und fest auf einer Dünenwiese,
darüber beugte sich Louise.

Ach, ist der schön, rief sie mit heiterem Entzücken,
nicht lang gemuckt, den werd´ ich pflücken
und schnell in meinen Garten pflanzen
und mit den Zwergen Tango tanzen.

Schon griff sie munter zu mit schlanken flinken Händen
und will das Pilzding aus dem Boden wenden,
doch ach, der feste Stiel war nicht zu knicken,
da half kein Drehen und kein Rücken.

Verdammt, rief sie voll Ärger, alter sturer Stängel,
wart ab, ich krieg dich noch, verflixter Bengel!
Versucht´ erneut, dass ihr der Fund gelänge.
Der Stiel: So fest wie Zelt-Gestänge.

Verärgert gab sie auf. Louisens Laune war nicht heiter.
Doch da, ´ne Stimme rief: O mach doch weiter! –
Geschah es wohl in sommerlichen Dünen
am heißen Badestrand auf Fünen.


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Beitrag20.08.2023 15:20

von wunderkerze
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Ein feiner Pinkel

Ein Pinkel, lange unbeweibt,
und von Gestalt ganz schön beleibt,
will sich ´ne gute Hausfrau suchen,
denn er liebt Milchkaffee und Kuchen.

Der Vorsatz gilt. Er macht sich fein,
doch ach!, der Pinkel ist recht klein,
wenn auch charakterlich d i e Perle –
doch Frauen mögen große Kerle.

Frustrabel ist des Pinkels Suchen.
Verflucht sind Milchkaffee und Kuchen!
Und ist mal eine auch geneigt,
Herrje –  – des Sängers Zunge schweigt.

Dann eben nicht!, denkt er ganz praktisch,
jedoch sein Stolz, der ist galaktisch.
Die Wangen glatt, im Haar Pomade,
das Kinn erhoben, stramm die Wade,

ha!, keine Stümpf´, jedoch Gamaschen
und Löcher in den Hosentaschen –
So zieht er keck, trotz wenig Geld,
als Feiner Pinkel durch die Welt.


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Beitrag27.08.2023 14:14

von wunderkerze
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*


                     Das Kreuz mit den Haustieren

                             Da kommt mein Hund.
                        Er küsst mich auf den Mund,
                          doch meine Lipp´ist wund.
                           Er ist ein junger Spund,
                           mit einem rosa Schlund,
       Meine Katze, schon dick und kugelrund, legt ihre Tatze auf
    meine Glatze, das ist nicht ganz gesund. Da sieht sie die Ratze.
 Mit´nem Satze – Mir wird es jetzt zu bunt – ist sie auf der Mratze.     
    Da kommt Atze, zu dieser späten Stund!, und ruft: Sie hat se!   
                           Die Katze und den Hund,                       
                             in einem kühlen Grund
                            ich sie in Spanien fund.
                             Fliegt mein Kanari fein,
                           gerad´auf mein Köpfelein
                             mit einem Schnäbelein
                             wie güld´nes Elfenbein.
                              und blanken Äugelein.
                           Ich denk´, es will herein.
                             Doch nein, doch nein,
                              in meinem Köpfelein
                       da sind schon andre Vögelein.

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Beitrag04.09.2023 13:52

von wunderkerze
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Fülle des Lebens

Die Liebe ist zum Trinken da,
der Wein ist zum Verlieben da,
dein Mund ist zum Genießen da,
die Augen sind zum Küssen da,
die Kraft ist zum Verschwenden da,
dein Haar ist zum Beschuppern da,
der Schmerz ist zum Versiegen da,
dein Lachen ist zum Staunen da,
der Kummer ist zum Weinen da -
es ist doch einfach alles da!
Drum zög´re nicht und sage:
JAAA!

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Beitrag18.09.2023 18:04

von wunderkerze
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Ich sehe gerade, dass mein Gedicht "Das Kreuz mit den Haustieren" keine Kreuzform hat, wie im Original. In der Vorschau war das aber der Fall.  
Nun weiter.


Das dürre Wort

Ich fand ein Wort im Blätterwald,
das ich gesucht, und das man selten findet,
wo sich die Republik in Krämpfen windet.
Ein dürres Wort nur, doch uralt.
Seit vielen, vielen Jahren.

Doch endlich fand ich´s, freute mich,
als hätt´ die rechte Braut ich jetzt gefunden.
Ich lief zum Nachbarn, sagt´es unumwunden.
Doch der schalt böse: Will ich nich´!
Das dürre Wort heißt: Sparen!

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Beitrag24.09.2023 10:59

von wunderkerze
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Krüppelreime

Die Amöbe steckt voll Plasma.
Eine Polizistin sagt: Na, blas ma!

Iss doch noch was von dem Feta!
Lieber nicht – vielleicht mal speta!

Die da ist uns Hermanns Frieda.
Ach! Sie kommt schon wieda nieda.

Der Fahnder sagt: Dies ist Herr Lehmann!
Der Kommissar darauf: Na gut, vernehm wa´n!

Ham Se mal ne Wäscheklamma?
Sicherlich! Die Klamma ham ma!

Elkes Küche riecht nach Hering.
Tagelang sucht sie den Eh´ring.

Das ist meine Schwester Klara.
Und der hübsche Kerl? Ihr Fahra.

I komme grad aus Goam
und foahr jetzt wieda hoam.

Zum Schollen-Braten braucht man Butta,
nicht nur hier, auch in Kalkutta.  

Zugabe

An wen denkst du, Abel?
An niemand! Ich denk an Kain.

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Beitrag02.10.2023 20:33

von wunderkerze
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Sprüche zur Apfelsai-son

Ein Apfel mit ´nem Maden-Mal –
auch der ist CO2-neutral.

Er sieht den Baum vor lauter Äpfeln nicht.

Apfelmus und Frauenkuss –
manchmal geradezu ein Muss.

Auch die dicksten Äpfel haben kurze Stiele.

Ein Apfel fällt selten allein.

Bäume äpfeln meist im Stehen,
Pferde aber auch im Gehen.

Apfelmus und Apfeltaschen
kann man auch im Dunkeln naschen.

Ein saurer Apfel ist besser als ein süßer Wahn.

Apfelmus und Apfelkuchen
sollst nicht unter Buchen suchen.

Er hat einen Adamsapfel wie ein Stechapfel.

Wangen, wie die Äpfel rot,
sprechen nicht von großer Not.

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Beitrag08.10.2023 17:50

von wunderkerze
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September

Der Sommer zieht Pantoffeln an,
denn er ist alt geworden.
Es geht nicht mehr so recht voran,
besorgt blickt er nach Norden.

Da lauert einer hinterm Wald,
der macht ihm kalte Füße.
Der Herbst mit seiner Sturmgewalt
bestellt schon schöne Grüße.

Er nimmt den goldnen Pinsel her
der letzten Sonnenstrahlen,
und streicht ein paarmal kreuz und quer
den Wald bunt anzumalen.

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Beitrag15.10.2023 20:26

von wunderkerze
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Die Ballade vom Ritter mit dem Holzgebiss

Ein Ritter, jung und kühn, der alten Sippe ganzer Stolz,
verlor bei schwarzer Nacht einst seine dritten Zähne,
 – ich schäm´ mich fast, dass ich´s  erwähne –
denn das Gebiss, ja das Gebiss – es war aus Holz.

Aus edlem, festen Span und reichlich dickem Kleister,
mit Fäden fein zum Halten gar beim Beißen,
und schön bemalt mit guter Farb´, der weißen,
er ließ es fertigen bei einem hochberühmten Meister.

Wie kam´s? Es war des Ritters schnödes Missgeschick
und nicht des Alters räuberische Hände,
dass seine Zunge keine Barriere fände.
Und dann – ach, ach! Hier die Ereignisse auf einen Blick.

Auf einem Ritterfest geschah´s im großen Köln am Rhein:
Das Ross sprang hoch, jedoch recht kürzlich,
und machte drum den Ritter stürzlich.
Der Sand, der Sand war weich, doch nicht der ekle Stein.

Da lag er nun, der Rittersmann, im Kreise seiner Zähne,
der Helm zerbeult, der Mund zerbläut,
im Zwölfuhrmittags Kirchgeläut,
und helles Blut entquoll wie eines Feuerengels Strähne.

Ihr sagt: Ein Ritter, dreist und wild in tollen Schlachten,
der beißt doch nicht, er haut und sticht,
so hat ein Zahn doch kein Gewicht,
wer, Teufel, sagt ihr Leut´, würd´ ihn darum verachten?

Doch ach, ihr Leut, denkt ihr denn gar nicht an die Minne?
An´s Stelldichein auf grüner Au,
am Waldesrand mit einer schönen Frau?
Des Ritters Sinn: Dass er der Allerliebsten Herz gewinne?

Nun muss nicht jeder Ritter, weder tags noch in der Nacht,
will er ´ne holde Herrin sich erwählen,
von heißer Lieb und ew´ger Treu erzählen,
Doch eines sollt´ er können: Lachen. Drauf hab er Acht.

Er tut es wohl. Doch ach! Sie sieht in seines Mundes Gähne
und senkt verstört die holden Lider.
Sie denkt bei sich: Mit dem? Nie wieder!
Aus ihrem Augenpaar tropft nicht die kleinste Träne.

Doch unzerbrechlich ist des edlen Ritters kühner Stolz,
wenn auch sein Blut zu Eis geronnen.
Zu herrlich sind der Minne hohe Wonnen.
Ein Gebiss muss her, ruft er, und sei es auch aus Holz! –

Nun hält er´s in der Hand, das selten kostbare Gebilde,
er legt´ es an, den Gaumen zu gewöhnen –
soll´n ihn die Brüder doch verhöhnen!
Will reiten schnell zu seiner Braut in spe Mathilde.

Sein frohes Herz erfasst erneute Liebesglut.
Zu sich ruft er den feschen Knappen:
He! Striegle mir den schellsten Rappen!
Was lange währt, denkt er, wird endlich, endlich  gut.

Geschwind jagt er dahin durch Wald und rote Heide,
durch Fluss und Tal und schwarzes Moor,
Schon steht Mathild´ erwartungsvoll am hohen Tor,
ihr gold´nes Haar erglänzt wie köstliches Geschmeide.

Er springt vom Pferd: He Knapp´, versorg´ das edle Ross!,
die Wangen rot, der Sinn voll Heiterkeit.
Sie neigt das Haupt, das Tor steht weit –
der Blicke Glut: Verwundert sieht´s der Knappen Tross.

Am Linden-Brunnen lassen sich die Liebesleute nieder.
Des Lautenschlägers heit´res Spiel:
erspart dem Ritter Worte viel.
Ein Gaukler eilt herbei, sein Kleid so bunt wie Pfau-Gefieder.

Mathilde sieht ihn gern und klatscht vergnüglich in die Hände.
Der Ritter lacht befreit –
und sein Gebiss fliegt weit –
vergaß er doch die allzu zarten Halte-Bände.

Ritt nach Jerusalem, hinein ins heilige Land,
wo er mit wenig echten Zähnen
unter fürchterlichen Sarazenen
im Kampf die ewige Ruhe fand.

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wohe
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Beitrag15.10.2023 21:19

von wohe
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Hatten eben noch kein Kukident, die Ärmsten.
Habe endlich mal wieder gelacht, was heutzutage wahrlich nicht einfach ist.
Dank dafür.
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Beitrag16.10.2023 14:24

von wunderkerze
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Wie schön!
Auch dir Dank für diese Mitteilung.

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Beitrag23.10.2023 20:26

von wunderkerze
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Nachgestellte Vorstellung

Hab schon so manches eingestellt
und mich noch nicht mal vorgestellt!
Nun also sei´s hier nachgestellt,
dass man mich nicht für´n Bazi hält.

Wie ich denn ausseh? Wie ein Held,
und immer aus dem Ei gepellt.
Wie alt ich bin? Wie schimmlig Geld!
Und wo ich woh´n? In Bielefeld!

Die Schule hat mich kaum erhellt,
mir öfter nur den Tag vergällt.
War immer froh, wenn´s Pause schellt´.
dass ´s Paukerl endlich ´s Goscherl hält.

Ich dicht`, weil´s mich zusammenhält,
die Deck´ mir nicht auf´s Köpfli fällt.
 Gedichterl sind hervor geschnellt,
und haben manchen arg verprellt.
 
Hat da nicht gerad der Hund gebellt?
Mei´ Muse ist´s! Warum denn, gelt,
hat sie schon wieder nicht geschellt?
Solange sie Kartoffeln schält

und mich nicht mit Geschnarche quält,
da bin ich gern mit ihr vermählt.
Ich hoff´, dass euch mein Zeugs gefällt!
Wenn nicht, dann fahrt doch übern Belt.

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Beitrag30.10.2023 21:29

von wunderkerze
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Blasmusik mal anders

1
Blase gerne die Trompete
ganz zur Freud von Margarete.
Liebt sie doch Trompetenklänge,
meint, es seien Engelssänge.

Bläst auch selbst, die süße Kleine,
und ganz gern beim Mondenscheine.
Schaut mich an, ihr Blick ist heiter,
und schon geht das Blasen weiter.

2
Hab im Hintern ne Posaune,
blas, dass Pflaumen falln vom Baume,
ganz zur Freud von Hannelore,
meint, sie sei im Kirchenchore.

Hört der hohen Orgel Brausen,
hört im Stadtwald Stürme sausen.
Bläst dann auf ´nem krummen Horne.
Und da bläst sie nur von vorne.

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Beitrag06.11.2023 14:11

von wunderkerze
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Der Mann mit den strammen Waden

Ein Mann aus Baden-Baden
war stolz auf seine Waden.
Sogar im Schneegestöber
zog er nichts warmes öber.

Was war´n das auch für Teile!
So fest wie Brückenseile!
Die Form wie bei Melönen,
ein Anblick zum Verwöhnen.

Und allemal beim Tänzen,
wie konnte er da glänzen!
Dazu paar nette Witze:
kam mancher Rock in Hitze.

Doch eines Nachts im Jänner
drang Frost in seine Kämmer.
Die Waden, s´íst zum Heulen,
bekamen alle Beulen.

Wie reifen Maises Kölben
sah man sie sich jetzt wölben.
Dahin der Waden Glätte
getrübt die Freudenstätte.

Na gut, trotz kleiner Schäden,
noch immer stramme Wäden.
Kein Grund sie zu verstecken
und Seelenwunden lecken,

und sich auch noch genieren,
als hätt er schlimme Viren.
Ha! Trotz der kalten Tege
ging froh er seiner Wege.

Kein Beinkleid wollt er leiden
und jeden Strumpf vermeiden.
Die Anblick war ihm lieber,
sogar bei Schneegestieber.

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Beitrag13.11.2023 16:06

von wunderkerze
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Dornröschen als Dichterin

Dornröschen sitzt in ihrer Kammer,
in ihrem Blick der lange Jammer.
Zwar hat der Prinz sie wach geküsst,
doch seit ´ner Woch´ wird er vermisst.

Sie denkt verstört: Es ist zu dumm!
Die lange Weil´ bringt mich noch um!
Ach, ach! Ich fühl mich ja so nichtig -
was mach ich bloß? Ach was! Dann dicht´ ich!

Einst sprach Herr Zaratus-
tra trara trara tra Raben
ziehen über die Pusz-
ta tata tata Tataren
mögen kein Rühr-
ei eiei eiei ei-
gentlich auch kein Pürr-
he´ hehe hehe hehe.

Was? Die Verse sind nicht heiter?
Pah!, dann schlaf ich einfach weiter.
Irgendwann in hundert Jahren
werd ich dann schon Ruhm erfahren.

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Beitrag20.11.2023 21:49

von wunderkerze
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Verpasstes Leben

Irgendeiner namens Pistor,
ein bekannter Polyhistor,
schrieb nen Haufen von Romanen
mit den Taten seiner Ahnen.

War ein Meister im Gestalten,
konnte Empathie entfalten,
mal behutsam, mal dramatisch,
und sein Ruhm wuchs bald quadratisch.

Doch dann kam des Geistes Wende
als er kam ans Lebensende.
Konnte zwar der Welt viel geben,
doch vergaß er selbst zu leben.

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Beitrag27.11.2023 14:35

von wunderkerze
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Novemberlied

Ich wandre dahin
über herbstliches Laub,
so grau ist die Welt,
wie Straßenstaub.

Kein Vögelchen singt
im kahlenden Wald,
wie tot liegt das Feld,
überfroren und kalt.

Was der Winter wohl bringt?
Ein frostiges Lied?
Mir macht es nichts aus:
ich hab ja mein Lieb.

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Beitrag04.12.2023 17:25

von wunderkerze
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Die Geburt des Schneemanns

Kommt Kinder! Rollt, schiebt, zögert nicht!
Gebt ihm eine Gestalt und ein Gesicht!
Die Möhre da und die Steine – ja, s´ist gut!
Setzt einen Topf ihm auf das Haupt – als Hut!

Einen Besen klemmt ihm unter den Arm –
zum Wehren dem frechen Krähenschwarm.
Auf nun, Kinder! Vollendet das Werk!
Macht einen Riesen aus ihm, keinen Zwerg!

Da steht er nun, gestaltet von Kinderhand,
bestaunt wie ein Geschöpf aus fernem Wunderland.
Doch was ist das? Kann das denn sein?
Ein Stimmchen, fast wie Glöckchen so rein.

„Euer dampfender Atem, Kinder, macht mich froh,
euer helles Lachen und Singen ebenso.
Bin selbst nicht fähig für Späße und Scherz,
habe ach!, leider ein eiskaltes Herz.

Doch mein guter Pate, der grimmige Frost
umarmt mich heut Nacht und spendet mir Trost.
Dann genieß´ ich das Leben mit stolzer Brust!
Denn bald kommt wieder Tauwetterfrust!“

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wunderkerze
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wohe
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Alter: 71
Beiträge: 641
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W
Beitrag04.12.2023 21:33

von wohe
Antworten mit Zitat

Zum Novemberlied:
so einfach, so knapp, so treffend.
Zitat:
Was der Winter wohl bringt?
Ein frostiges Lied?
Mir macht es nichts aus:
ich hab ja mein Lieb.

Klingt vordergründig kitschig, kommt aber richtig gut.
Nett! Winterabendstimmungstimmulierend.
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