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RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 306
Wohnort: Rheinf


Beitrag15.08.2023 17:01

von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

Brombärchen hat Folgendes geschrieben:
Sorry, bei den Jahreszahlen habe ich den Text falsch verstanden.
Aber ich frage mich trotzdem, inwiefern das Kaiserreich, Nazideutschland und die DDR miteinander und der derzeitigen Situation auf einen Nenner gebracht werden können.


1989 oder 1945 oder 1918 In diesen Jahren endeten "Staatsformen" die ich als minderdemokratisch nennen möchte. aber jede Jahreszahl müsste
besonders betrachtet werden. Gerade 1989 endete mit der DDR eine Diktatur (nach westlicher Lesart), aber gerade dieses Ende wurde eben nicht von Idioten herbeigeführt. Sondern von Mutigen.
Warum es nun dort so blau blau blüht , ist mir ein Rätsel? Bei meinem Versuch, in Facebook mit Gegenrede dort einige Wildpferde einzufangen, komme ich immer schneller an meine zivilen Grenzen. Und ziehe den Rückzug an, bevor ich mich  dort radikalisiere.
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Heribert
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 229
Wohnort: Landshut


Beitrag15.08.2023 17:17

von Heribert
Antworten mit Zitat

Um Gottes Willen, jetzt weiß ich, warum es ein Missverständnis gibt; ich habe mich falsch ausgedrückt! Nein, ich meine nicht, dass die die Idioten sind, die das System gestürtzt haben, sondern die, die das System mit getragen haben. Die Mitläufer. Die standen dann da wie doof. Die Linientreuen.

Jetzt wird ein Schuh daraus! Wink
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Brombärchen
Eselsohr


Beiträge: 258



Beitrag15.08.2023 18:12

von Brombärchen
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Lieber Heribert,
Also ich hab dich an der Stelle schon so verstanden. Ich habe andere Kritikpunkte. Mein erster und wichtigster; ich misstraue der Wut. Und dass du viel zu allgemein bleibst, sowohl in der Problemanalyse, als auch in der Lösung.
Aber erst mal will ich mich bei dir entschuldigen. Das Gedicht hat mich aufgeregt (das macht Wut halt, andere ängstlich und dann wütend. Wut und sein Geschwister die Selbstherrlichkeit sind sehr viel gefährlicher, als Dummheit oder Unfähigkeit. Denn sie machen auch die Verständigen dumm und leider auch grausam.), und obwohl ich mich dann ernsthaft bemüht habe, freundschaftlich zu schreiben, sind mir passiv aggressive Elemente reingerutscht. Bin ich einfach doch noch negativ gewesen.
Wie also verteidige ich die, die du angreifst, ohne dich dabei anzugreifen? Hm. Die Meisten, die sich in meiner Misere befinden, sagen, glaube ich, einfach gar nichts. Aber das ist auch eine Form des negativen Handelns.
Deswegen ist Gandhi mein Vorbild. Ich versuche es. Aber können, kann ich es deswegen noch lange nicht.
Liebe Grüße von brombärchen


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Heribert
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 229
Wohnort: Landshut


Beitrag16.08.2023 11:11

von Heribert
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Hallo, Brombärchen,
was für ein Gedicht meinst Du? Ich habe hier keines eingestellt.
Ich glaube, wir haben beide komplett unterschiedliche Ansatzpunkte. Ich finde ja gar nicht, dass man jeden, der gerade angegriffen wird, verteidigen muss. Eines weiß ich: es gibt Gut und Böse, und wer sagt uns, ob wir richtig einschätzen, was gut und was böse ist?

Ich habe da ein Beispiel: Es gibt da diesen alten Film "Die Zeitmaschine" von 1960. Da kommt der Prota in ein Zeitalter, in dem die Morlocks unter der Erde leben und die etwas naiven Eloy darüber. Alles geht seinen Gang; die Eloy fressen Früchte, die Morlocks Eloy. Dann kommt der Gutmensch George und redet den Eloy ein, dass die Morlocks Scheiße sind und schon stürzt die Erde ein und alles brennt und fliegt in die Luft ...

Das liegt in unserer Natur. das Beste wollen und nur alles verschlimmern ... Deswegen: Gut und Böse ist mir einfach zu einfach. Da muss es noch etwas anderes geben. Und das nennt sich wahrscheinlich Natur.
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Brombärchen
Eselsohr


Beiträge: 258



Beitrag16.08.2023 12:11

von Brombärchen
Antworten mit Zitat

Hallo Heribert,
Aus meiner Sicht ist vieles was du schreibst widersprüchlich. Sowohl in deinem Ausgangstext, als auch jetzt.
Heribert hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Brombärchen,
was für ein Gedicht meinst Du? Ich habe hier keines eingestellt.
Ich glaube, wir haben beide komplett unterschiedliche Ansatzpunkte. Ich finde ja gar nicht, dass man jeden, der gerade angegriffen wird, verteidigen muss. Eines weiß ich: es gibt Gut und Böse, und wer sagt uns, ob wir richtig einschätzen, was gut und was böse ist?

Das stimmt natürlich. Deswegen braucht es den Austausch. Demokratie funktioniert nur, wenn jeder seinen Standpunkt vertritt, aber auch offen ist für die Meinungen anderer. Was das angeht scheint mir Deutschland nach wie vor nur ein Entwicklungsland. 1848 sind da wohl die Würfel gefallen.
Zitat:

Ich habe da ein Beispiel: Es gibt da diesen alten Film "Die Zeitmaschine" von 1960. Da kommt der Prota in ein Zeitalter, in dem die Morlocks unter der Erde leben und die etwas naiven Eloy darüber. Alles geht seinen Gang; die Eloy fressen Früchte, die Morlocks Eloy. Dann kommt der Gutmensch George und redet den Eloy ein, dass die Morlocks Scheiße sind und schon stürzt die Erde ein und alles brennt und fliegt in die Luft ...

Ich finde, ein schlechtes Beispiel. Sollen sich die Eloys fressen lassen?

Zitat:

Das liegt in unserer Natur. das Beste wollen und nur alles verschlimmern ... Deswegen: Gut und Böse ist mir einfach zu einfach. Da muss es noch etwas anderes geben. Und das nennt sich wahrscheinlich Natur.

Aber gerade dein Ausgangstext macht doch genau das. Es gibt die „Idioten“, die zu allen Zeiten für alles Übel verantwortlich waren. Und die „Autoritäten“, denen die Unfähigen einfach vertrauen müssen. (Aus meiner Sicht hat das mit Demokratie wenig zu tun) Ab und zu wird einer gefressen, aber hey, la vita e bella.
In Wirklichkeit glaube ich, dass das „weiter wie bisher“ nicht mehr funktioniert. Die Wirtschaftsflüchtlinge und die Frauen im Iran oder der Türkei, die gegen Misogynie kämpfen, zeigen das deutlich.
Kompetenz ist wichtig.
Aber die KernKompetenzen einer Demokratie sind Toleranz und Mitgefühl, sowie der Mut seine Bedürfnisse adäquat zu äußern, damit man überhaupt die beste Lösung für alle finden kann.
Würden wir in einer echten Zivilisation und Demokratie leben, dann hätten wir uns um diese Probleme gekümmert, bevor sie zu recht an unsere Tür klopfen. Weil es unsere sind.
Liebe Grüße von brombärchen:)


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Heribert
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 229
Wohnort: Landshut


Beitrag17.08.2023 19:58

von Heribert
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Zitat:
Das stimmt natürlich. Deswegen braucht es den Austausch. Demokratie funktioniert nur, wenn jeder seinen Standpunkt vertritt, aber auch offen ist für die Meinungen anderer.


Tut mir echt Leid, aber wenn mir jemand erzählt, dass es beispielsweise mehr als zwei Geschlechter gibt, dann möchte ich mich mit dem oder der einfach nicht austauschen, weil diese Theorie einfach Unsinn ist. Irgendwo ist mal Schluss mit Toleranz, nämlich dann, wenn man in den Schmarren kommt und droht, ins Plim-Plum-Land zu abzugleiten.

Zitat:
Würden wir in einer echten Zivilisation und Demokratie leben, dann hätten wir uns um diese Probleme gekümmert, bevor sie zu recht an unsere Tür klopfen. Weil es unsere sind.


Mei, Du kleiner Idealist, ich sehe richtig die Herzchen, Blümchen und hellblauen Delfine um Dich herumsurren. Was erwartest denn Du von der Menschheit smile extra ? Nach tausenden Kriegen in tausenden Jahren haben die Menschen noch immer nicht begriffen, mit was ein Krieg überhaupt beginnt. Wie war das mit den Waffenlieferungen? Oder in andere (jungsteinzeitliche) Kulturen einmischen und denen erklären, wie demokratischer Westen geht? Ach, und geopolitisch waren Massenimigrationen immer schon der Auftakt zum Konflikt. Oh, Mann, Träumereien! Ein guter Geschichtsunterricht und ein nüchterner Verstand würden helfen. Aber was solls ...

Wie ich schon sagte, die Fronten sind verhärtet, die Meinungen festgefahren. Deshalb hat diese Diskussion - äh, dieser Austausch - kaum einen Sinn. Ist aber gut, wenn man trotzdem drüber redet. Die Einsichten kommen stets erst, wenn alles im Arsch ist.

Aber eigentlich hat ja so ein Gequatsche von mir und Dir, nichts in einem Autorenforum zu tun. Glaub ich.

Liebe Grüße

Ps. Ich bete übrigens jeden Morgen an meinem Arbeitsplatz in einer frühgotischen Kapelle für den Weltfrieden. Hoffe, Jesus erhört mich.
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag17.08.2023 22:06

von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Heribert hat Folgendes geschrieben:


Wie ich schon sagte, die Fronten sind verhärtet, die Meinungen festgefahren. Deshalb hat diese Diskussion - äh, dieser Austausch - kaum einen Sinn. Ist aber gut, wenn man trotzdem drüber redet. Die Einsichten kommen stets erst, wenn alles im Arsch ist.

Aber eigentlich hat ja so ein Gequatsche von mir und Dir, nichts in einem Autorenforum zu tun. Glaub ich.

Liebe Grüße

Ps. Ich bete übrigens jeden Morgen an meinem Arbeitsplatz in einer frühgotischen Kapelle für den Weltfrieden. Hoffe, Jesus erhört mich.


Eigentlich hat so ein Gequatsche es verdient, in Verse oder Geschichten ausgedrückt zu werden.

Sicher kann man darüber in einem  Autorenforum locker darüber reden. Aber - schließlich sind wir exakt die Menschen die die Erde versaut haben und Kriege führen - führt es irgendwann zu Streit, Zerwürfnis und Krieg.   
Betrachten wir unsere Situation realistisch: die Welt ist im Eimer. Jetzt kann jeder diesen Eimer bunt anmalen mit Peace-Zeichen und 70er Jahre Prilblumen, oder mit religiösen Motiven schmücken. Sieht gut aus. Aber holt wirklich irgendeiner die Erde aus der Tonne? Ja! 1 Million Menschen von 7 Milliarden! Bringt aber nichts, weil knapp 7 Milliarden Menschen die Erde mit ihren Füßen treten.

Also lasst uns lieber den ganzen Kram in Geschichten packen, in wohlgesetzte Worte.
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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 614
Wohnort: Bayern


H
Beitrag17.08.2023 22:14

von HansGlogger
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Heribert hat Folgendes geschrieben:


Aber eigentlich hat ja so ein Gequatsche von mir und Dir, nichts in einem Autorenforum zu tun. Glaub ich.

Glaubt irgendeiner hier, dass je ein Beitrag hier zur Weltlage und Politik etwas an den Ansichten eines anderen geändert hätte? Sinnloses Gequatsche, so kann man es nennen.


Liebe Grüße
ebenfalls Hans

Ps. Ich bete übrigens jeden Morgen an meinem Arbeitsplatz in einer frühgotischen Kapelle für den Weltfrieden. Hoffe, Jesus erhört mich.

Hegel schrieb: »Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.«

Je älter ich werde, um so fatalistischer. Wird wohl recht gehabt haben, der alte Hegel. So bleibt nur beten.

Allein den Betern kann es noch gelingen,
Das Schwert ob unsren Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.

Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Elend bringen.

Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,

Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.




Reinhold Schneider
1936 in einer damals schon altertümlichen Sprache geschrieben.

Quelle
https://www.weyeriana.de/ibg/artikel/db_114_2016_16-41.pdf


_________________
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Lothar Zenetti, Was keiner wagt
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2865



Beitrag17.08.2023 22:22

von Günter Wendt
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Hallo Hans, schöne letzte Worte zu dem Thema hier.
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Heribert
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 51
Beiträge: 229
Wohnort: Landshut


Beitrag18.08.2023 10:46

von Heribert
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Zitat:
Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Elend bringen.


Schön.
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Gast







Beitrag18.08.2023 11:32

von Gast
Antworten mit Zitat

Heribert hat Folgendes geschrieben:
Was erwartest denn Du von der Menschheit


Und was erwartest du von einem Autorenforum, @Heribert, wenn du deinen Text in die Werkstatt stellst, also damit nicht nur Feed-Back, sondern auch inhaltliche, formelle Auseinandersetzung und Kritik wünschst?
Dazu passt nicht, dass du deinen Text, den du selber als "Wuttirade" bezeichnest, ausschließlich und nur in deinem Sinne diskutiert und verstanden wissen willst.
Jemanden, der sich ernsthaft mit deinem Text über "Idioten" auseinandersetzt, wie @Brombärchen bezeichnest du als "kleinen Idealisten" und auch seine Kommentare hältst du für "sinnloses Gequatsche". Das ist nicht nur sehr unfreundlich, es widerspricht auch der Intention, seine Texte der Diskussion zu stellen.
Wenn ich deine Kommentar-Erwiderungen lese wie, Zit:
"... Was mich an unserer Zeit stört ist, dass einige Dinge offensichtlich falsch oder dumm sind..." dann scheint für dich völlig klar zu sein, dass du zu denjenigen gehörst, die einige Dinge - im Gegensatz zu anderen "Idioten" - immer "richtig" und "Intelligent" beurteilen.

Wir googeln:
Im Gleichnis: Die blinden Männer und der Elefant untersucht eine Gruppe von Blinden – oder von Männern in völliger Dunkelheit – einen Elefanten, um zu begreifen, worum es sich bei diesem Tier handelt. Jeder untersucht einen anderen Körperteil (aber jeder nur einen Teil), wie zum Beispiel die Flanke oder einen Stoßzahn. Dann vergleichen sie ihre Erfahrungen untereinander und stellen fest, dass jede individuelle Erfahrung zu ihrer eigenen, vollständig unterschiedlichen Schlussfolgerung führt.

Im Sinne deines Textes: Nicht jeder, der eine andere Meinung vertritt, als du, muss zwingend ein "Idiot" oder ein "kleiner Idealist" sein ...
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Brombärchen
Eselsohr


Beiträge: 258



Beitrag18.08.2023 13:38

von Brombärchen
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Okay du willst es also nicht blümchenhaft:) Gerne, dann sage ich es dir ganz direkt. Die größte Schwäche deines Textes ist, dass er in seiner Kernaussage, die eigentlich auch die Einzige ist, in sich komplett selbstwidersprüchlich ist. Denn du machst als größte und einzige Schwäche in deiner „fachmännischen“ Analyse eines ganzen Jahrhunderts ((Denn darunter macht es der Fachmann ja nicht.) Ich geh mal einfach davon aus, dass du die Fahne der Demokratie hochhalten wolltest, und werte deswegen deine Jahreszahlen als Bezeichnung von Spannen; 1870-1918( ich würde dir nicht raten ab 1890 zu zählen, das wäre zwar nicht weniger idiotisch, aber weniger demokratisch) , 1933-1945 und 1955-1989.) aus, dass die Idioten das Ruder in die Hand bekommen, anstatt der Fachleute. Und hier liegt das Problem, denn dein Text ist selber völlig idiotisch. Ergo plädierst du dafür, dass man dir selbst nicht zuhören soll. Was vielleicht auch besser wäre.
Völlig unreflektiert und nahezu inhaltlos ist deine einzige Analyse jeglicher politischer und gesellschaftlicher Probleme in Deutschland innerhalb von mehr als hundert Jahren, dass die Idioten ans Ruder gekommen sind und die Fachleute vertrieben haben. Aber du bleibst dem Leser schuldig zu definieren, was ein Idiot eigentlich ist, außer gewissen, vagen Andeutungen, die, wenn man sie zwischen den Zeilen liest, darauf hindeuten müssen, dass es sich bei den Idioten um Frauen und Migranten handelt. Denn die sind nun mal die Gruppen, die von der Politik in den letzten Jahren verstärkt mittels Gesetzgebung und Initiativen in das Arbeitsgeschehen eingebaut wurden, beziehungsweise deren Gleichstellung gefördert wurde. Aber wie gesagt, du hältst dich bewusst vage, um nicht kritisiert werden zu können. Ist dein Text wirklich ein Loblied auf die Demokratie, wie einige Leser dies in deinen Text hineingelesen haben? Das wage ich zu bezweifeln. Wie ich schon angeführt habe, ist allein deine Ausführung, dass die Fachkräfte das Sagen haben sollen (also die Autoritäten) und die Laien die Klappe zu halten haben, völlig undemokratisch. Doch auch deine Jahreszahlen, die du in deiner Kritik anführst, sind extrem irritierend. Warum sagst du nicht einfach die undemokratischen Systeme? Meinst du mit 1918 1870-1918 und warum dann nicht gleich 1813-1918? Oder gleich von der Steinzeit bis 1918? Denn wo hat es je vor der Weimarer Republik eine Demokratie auf deutschem Boden gegeben? Und warum vergleichst du deine Jahreszahlen (1918, 45, 89) mit dem heutigen Zustand? Inwiefern empfindest du die modernen Verhältnisse als undemokratisch und sogar mit Nazideutschland vergleichbar? Also ist dieser Text nicht nur inhaltlich idiotisch, sondern auch von seiner Machart dilettantisch. Und so erfüllst du leider selbst eben jene beiden deiner Kriterien nicht, nämlich dass diejenigen, die in einer Demokratie etwas zu sagen haben, weder dumm noch unfähig sein sollten. (Eine Haltung, die mit Demokratie aber auch gar nichts zu tun hat, aber sowohl vom Kaiserreich, Nazideutschland als auch der DDR, in allerdings jeweils ganz unterschiedlicher und absolut notwendig zu differenzierender Ausprägung praktiziert wurde)
Dein Text ist leider beides. Was ich dir versucht habe auf freundliche und mitfühlende Art und Weise zu vermitteln. Aber dafür scheinst du nicht intelligent genug zu sein, um das zu verstehen. Einfach Schweigen zu deinem Text kann ich aber leider auch nicht, da er in einem öffentlichen Raum steht und es deshalb zu meinem demokratischen Selbstverständnis gehört, meine Meinung zu einer Meinung zu sagen, die ich schädlich für die Demokratie halte. Und das ist bei deinem Text der Fall! Denn er ist vage und in sich widersprüchlich, bedient Stereotypen, schürt Vorurteile und Feindbilder. Jeder kann aber bei ungenauer Lektüre in ihn hinein lesen, was er will. Wie an den Kommentaren zu deinem Text zu erkennen ist. Es ist eine Wutrede, ohne irgendetwas genau zu benennen und so kann jeder, der selber inneren Frust und Groll hat, davon schnell für sich eingenommen werden. Und dann vereint das viele Menschen in unreflektierter Rage, die in Wirklichkeit ganz unterschiedlicher Meinung sind. ( Da du dich ja gerne als Geschichtslehrer in die Brust wirfst, fallen dir die entsprechenden historischen Vorbilder solcher Reden sicher ein) Und dies ist nun wirklich schädlich und deswegen ist es wichtig zu reflektieren, sich auszutauschen und zu präzisieren, was denn überhaupt gemeint ist und ob man denn mit Jemandem auf die Barrikaden steigt, der überhaupt für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit kämpft oder vielleicht doch eher für die Restaurierung des Kaiserreichs und die Unterdrückung Anderer? Oder was auch immer. Solltest du tatsächlich für die Demokratie in deinem Text eingetreten sein, ist dieser völlig dilettantisch, aber dann könnte man  wenigstens konstruktive Kritik an dem Text äußern, an welchen vielen Stellen er überall selbstwidersprüchlich ist und tatsächlich die Demokratie demontiert, statt zu festigen. Was ich an früherer und an dieser Stelle nochmal getan habe.
Und lies jetzt bitte nicht wieder irgendwas in meinen Text hinein, was ich nicht gesagt habe. Über zwei Geschlechter oder Massenimmigrationen oder Kriege in „frühsteinzeitlichen“ Kulturen.
Wenn mein Wunsch nach einer reflektierten, sachlichen und menschenwürdigen Diskussion bei dir nur Unterstellungen und Häme hervorbringt, hoffe ich, dass du diese Sprache jetzt besser verstehst.
Wie gesagt ich wollte und will dich nicht verletzen. Tut dieser Text das trotzdem, ist das der Sache geschuldet und deiner eigenen Borniertheit.
Ich hoffe wir verstehen uns.


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Heribert
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Beitrag18.08.2023 16:59

von Heribert
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Zitat:
Ich hoffe wir verstehen uns.


Nein, "Brombärchen", das tun wir bestimmt nicht.
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F.J.G.
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Alter: 33
Beiträge: 1955
Wohnort: Wurde erfragt


Beitrag18.08.2023 17:25

von F.J.G.
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Ich habe mir nicht alle Antworten auf Heriberts Text durchgelesen, aber an anderer Stelle hätten diese Zeilen durchaus die Eignung gehabt, zu einem ausgewachsenen Shitstorm zu führen.

Das DSFo ist für Schriftsteller (und die es werden wollen) da und nicht als Sammelhort für Claqueure, die abenteuerliche politische Statements bejubeln – denn nach solchen scheint Heribert gefischt zu haben. Man sollte solche Botschaften eher einem Ringelnatz oder einem Tucholsky überlassen. Nur dazu müsste man auch deren handwerkliches Geschick sein Eigen nennen können.

Bitter aufgestoßen ist mir das demonstrative Koppeln von geschlechtergerechter Sprache und, ich sag mal, "Idiotentum".

Wenn schon politische Botschaft, dann bitte nicht mit dem Holzhammer.


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