Auf der Suche nach einer deutschen Identität

[Haro]

Hallo zusammen!

Auf der Webseite des Hölderlin-Preises sind die Richtlinien verlinkt. Ziemlich kurz und knapp, aber die wesentlichen Punkte für diese Diskussion dürften sein:

4. a) Der Preis wird als allgemeiner Literaturpreis für hervorragende Leistungen vergeben.
b) Der Preis wir für ein bereits veröffentlichtes Werk verliehen.

8. Der Preisträger wird aufgrund von Vorschlägen der einzelnen Jury-Mitglieder in offener
Wahl durch einfache Stimmmehrheit gewählt. Bei Stimmengleichheit entscheidet die
Stimme des/der Vorsitzenden.

Der Preis wird also im Gedenken an Hölderlin vergeben, hat aber inhaltlich nichts mit Hölderlin zu tun.

Gruß
Haro

[Hera Klit]

Es gibt einfach Dinge, die muss man voraussetzen, egal, was in irgendeinem Pamphlet steht.

Ich werde Literatur von solchen Leuten nicht mit der Kneifzange anfassen.

Liebe Grüße
Hera

[Günter Wendt]

[RaiBruHerte]

Wenn er in New Yorker Hotelzimmer schreiben kann, ist das für ihn schön. Aber man sollte es ihm nicht vorwerfen- zumal unter den Nazis viele deutschsprachige und Biodeutsche auswandern mussten und nur ausserhalb der Nazigriffweite schreiben konnten.
Wenn er in öffentlichen Reden versteht , sich zu präsentieren und Key-Wörter nennt, dann ist das halt Selbstmarketing. Kann man mögen, muss man aber nicht. Neid ist hier fehl am Platze.
Skeptisch gegenüber Preisträgerliteratur zu sein ist auch nicht immer hilfreich. Habt Mut und lest das Zeug unvoreingenommen.

[Hera Klit]

Es geht doch darum, dass sich einer internationalisiert, weil deutsch nicht preiswürdig ist.

[Haro]

[Gast]

Geht es tatsächlich darum, dass sich hier jemand "internationalisiert", wie du schreibst @Hera Klit?

[quote="Hera Klit"]Hölderlinpreisträger schreiben ihre Romane
in New Yorker Hotelzimmern und prahlen damit.
Diese Weltoffenheit lässt man ihnen durchgehen.
Das macht sie erst preiswürdig.[/quot

Diese Zeilen könnte man auch als Ablehnung von Weltoffenheit und schnöden Neid interpretieren.

Neid ist die Eifersucht darüber, dass sich Gott auch mit anderen Menschen außer mit uns beschäftigt.
Ernst R.  Hauschka



 

[Hera Klit]

Es werden hier deutsche Literaturwurzeln nicht wahrgenommen (man kennt Hölderlin nicht!), da fehlt mir die Kontinuität.
Wenn Houellebecq schreibt, ist Frankreich im Fokus und die französische Literaturgeschichte präsent und das liebe ich.
Solche Autor*Innen wünsche ich mir aus Deutschland und keine unreifen Youtuber,
die jemanden kennen, der schon mal Eselsohren in ein Hölderlinwerk gemacht hat.

[MacWrite]

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und diesen ganzen Thread durchzulesen, nachdem ich eher zufällig darauf gestoßen bin.

Vielleicht passt dazu ein Zitat des Vorsokratikers Heraklit:

"Seinen Unverstand zu bergen ist besser als ihn zur Schau zu stellen."

[Hera Klit]

Es ist kaum einer fähig ein vernünftiges Argument vorzubringen nur Denunziationen, wie üblich (Deutschtümelei, Neid, Unverstand...).

Man kennt das ja mittlerweile, aber Leute, das ist zu wenig!

[Haro]

[Hera Klit]

Du glaubst, du bringst Argumente?

Du berührts den Kern, um den es mir geht gar nicht.

[Haro]

[holg]

[Haro]

[Günter Wendt]

[nebenfluss]

Du berührst den Kern, um den es mir gar nicht geht.
vs.
Du berührst den Kern, um den er mir geht, gar nicht.

Sind zwei sehr verschiedene Aussagen.

[nebenfluss]

[Hera Klit]

Also, wer bei der Rede gerührt ist, von dem möchte ich nicht verlangen, mein Gedicht zu verstehen.

Das wäre echt zu viel verlangt.

Liebe Grüße
Hera

[Günter Wendt]

[Hera Klit]

Lest irgendeine Preisrede von Martin Walser, dann begreift ihr, was ich meine.

Liebe Grüße
Hera