Lohnt sich ein EBook only Verlag

[Filumena]

Moin,
ich bin neu hier und habe beim scrollen leider noch keine Antwort auf meine Frage gefunden. Vielleicht habe ich bei der Suchfunktion etwas übersehen dann bitte daraufhinweisen oder verlinken. Danke. Ich schreibe historische Romane (Regency) und bin auf der Suche nach einem Verlag. Bei den Großen möchte ich es nicht versuchen, weil ich unbekannt bin und mir ehrlich gesagt keine Chancen ausrechne. Agenturen wären eine Möglichkeit, aber kommt man da heutzutage unter? Ich habe auch von sogenannten Ebook only Verlagen gelesen, wo der Roman nur online erscheinen würde. Ist so etwas seriös und lohnt sich das? Für mich wäre es aus dem Grund interessant, weil sie auch Regency im Programm haben. Danke für alle Erfahrungen!!!(Gerne auch Tipps zu kleineren Verlagen die Regency verlegen)

[bangotha01]

Ich weiß von Digital Publishers, die sind ein Ebook Verlag und bringen aber auch Bücher im POD Verfahren heraus. Ich bin Rezensentin dort und finde den Verlag sehr sympathisch. Leider wurde ich damals abgelehnt, weil mein Manuskript nicht der Zielgruppe entsprach. Ich würde es versuchen. Mehr als eine Absage kannst du schließlich nicht erhalten. Einen Verlag rein nur fürs Ebook würde ich persönlich nicht nehmen. Da kannst du auch ins Selfpublishing gehen. Lg

[Filumena]

Ich dachte an dotbooks aber digital publisher schaut auch interessant aus. Die machen wohl auch Hörbücher? Ich werde mein Glück einfach herausfordern es scheint keine schlechte Adresse für den Einstieg zu sein. Aber wer weiß, wie streng das Auswahlverfahren dort ist. So klein ist dieser Verlag glaube ich nicht, macht zumindest den Eindruck als hätten sie ein umfangreiches Portfolio. In welchem Genre schreibst du, dass man dich abgelehnt hat?

[Gedankenvogel]

Ich würd es erstmal bei Agenturen versuchen. Was hast du zu verlieren? Danach kannst du immer noch über Ebook-only oder andere Möglichkeiten nachdenken.

Ich bin als absoluter Neuling bei einer großen Agentur untergekommen, 6 Monate später liegt mir ein Angebot eines großen Publikumsverlages vor, das ich angenommen habe. Es geht also. Ich habe auch nicht dran geglaubt - hätte ich es aber gar nicht erst versucht, wäre ich nie eines besseren belehrt worden.

[bangotha01]

Ich schreibe Romance. Aber meine Zielgruppe war ihnen zu jung, da ich mich mit Young Adult beworben habe.

[Erdnuggelchen]

Hey,

ich kann dich nur ermutigen, den DP-Verlag anzuschreiben.
Ich unterzeichnete ca. 2 Wochen nach Kontaktaufnahme den Vertrag, ohne Agentur.
Die machen super Werbung, auch in Zusammenarbeit mit Thalia, Weltbild, Hugendubel usw.
Außerdem besteht die Option auf ein Hörbuch.

Mein Debüt erscheint dort im Sommer 😌

Viel Erfolg!

[Niederrheiner]

[ZatMel]

Eine Bekannte hat schon ihr drittes Buch bei dp und sie ist immer noch begeistert. Sie schreibt Romance ab 21. Das Hörbuch kam früher immer automatisch mit dem ebook raus. Ob das noch so ist weiß ich nicht. Und ja, die Werbung ist schon ziemlich gut.

[Rodge]

Moin, moin,

warum sich beschränken? Warum suchst Du dir nicht einige Agenturen heraus, die in deinem Genre tätig sind und schreibst sie (per Mail mit Exposé und Textauszug) an. Gibt es nach 6 Wochen keine Kontaktaufnahme ist es nicht unmöglich, dass noch etwas kommt, allerdings wird es mit jedem Tag unwahrscheinlicher. Du könntest Dir dann einige ebook-only bzw. Imprint Verlage anschauen und die ebenfalls anschreiben.

Die Reihenfolge ist wichtig, da es Agenturen nicht mögen, wenn Du dich vorher bei Verlagen beworben hast.

[hannah.ramone]

Für mich war der eBook-Only-Vertrag das Sprungbrett zu einem Buch im Hautprogramm mit Print. Finde so was lohnt sich immer

[Reiselustige]

[bubbly.broccoli]

Vielen Dank für den Tipp zu digital publishers, das klingt in der Tat ganz spannend! Werde ich mir auch auf die Liste schreiben

[Erdnuggelchen]

Wobei ein unbekannter Autor anfangs eher kein Hörbuch angeboten bekommt; da wird erstmal geschaut, wie das eBook läuft. Im Vertrag wird es jedoch als Option aufgelistet.

[Koubert]

Ich habe mich eben an diesen Thread erinnert, als ich zufällig über diesen Beitrag von Nina George in der Federwelt gestolpert bin:

https://www.autorenwelt.de/blog/federwelt/mein-roman-als-e-book-only-grosse-chance-oder-literatur-zweiter-klasse

Er ist zwar schon ein paar Jahre alt, grundsätzlich halte ich aber Vieles von dem, was dort erwähnt wird, noch für aktuell.

Ein Bekannter von mir aus meiner regionalen Schreibgruppe hat letztes Jahr ein Angebot von dem oben genannten Digital Only Verlag erhalten. Ich habe ihn gerade nochmal nach den Konditionen gefragt (auch, weil ich selbst im Moment für mich rausfinden will, ob das eine Option für mich wäre):

Honorar: 300 Euro
Tantiemen: 12 % des Nettoverkaufspreises für das E-Book, 20 % fürs Hörbuch (für das sich aber vorerst nur die Rechte gesichert werden sollte, keine Garantie auf Produktion also).
Außerdem die Einräumung diverser Nebenrechtsverwertungen, die zumindest für den Durchschnittsmenschen ohne Expertise im Verlagswesen und im Vertragsrecht schwer einzuschätzen sind. Inwiefern es ein Lektorat gegeben hätte, war nicht klar zum Zeitpunkt des Angebots, zumindest wurde es nirgends erwähnt.

Er hat sich gegen eine Zusammenarbeit entschieden. Im ersten Moment dachte ich: Verrückt, da hat er endlich ein Vertragsangebot, und dann lehnt er das ab. Als er mir dann aber die oben genannten Konditionen gezeigt hat, konnte ich ihn verstehen. Und das noch mehr, nachdem ich mal in eine Hörprobe und eine Leseprobe zweier groß beworbener Krimis aus dem Hause reingehört/reingelesen habe. Schon auf den ersten zwei Seiten habe ich bei beiden offensichtliche Fehler gefunden, über die ich sofort gestolpert bin.

Ich persönlich habe diese Option nun für mich ausgeschlossen, zumindest bei diesem Verlag.

[Erdnuggelchen]

Ich denke, die Angebote sind individuell und lassen sich nicht pauschalisieren. Ich würde laut Vertrag für ein Hörbuch z.B. 50 % bekommen. Die HörPROBEN im Internet (Spotify etc.) sind von der Qualität her nicht mit den offiziellen Hörbüchern gleichzusetzen, da muss man unterscheiden
Bezüglich der Fehler im Text ... der Autor liest als LETZTER durch, bevor das eBook veröffentlicht wird; davor wird der Text durch viele Hände gereicht und geprüft. Rechtschreibfehler schleichen sich auch in Bücher "großer" Verlage ein. Grüße