Literarisch: auch ein Genre?

[aliken]

Ich wollte meinen Roman im Exposé als literarisch bezeichnen. Dann hat eine Lektorin gemeint, "literarisch" sagen die anderen, im Nachhinein über dein Werk, wenn es gewohnte Strukturen bricht (oder so ähnlich). Genauso sieht sie das Wort "anspruchsvoll".
Im englischen Sprachraum sehe ich "literary fiction" als eine eigene Kategorie (kein Genre, aber trotzdem eine Schublade, in die man sich selbst schieben darf).
Was sagt ihr?

[Bananenfischin]

Ein passender Begriff wäre wohl "Gegenwartsliteratur". Das ist zwar kein sehr konkret definierter Begriff, lenkt aber die Erwartung in die richtige Richtung. Wenn dein Roman nicht wirklich astreine "Literatur-Literatur" (E-Literatur) ist, wäre auch "gehobene Unterhaltung" eine mögliche Begrifflichkeit. In Zusammenhang mit "Coming of Age" bzw. "Entwicklungsroman" (habe gelesen, dass du in diesem Bereich schreibst) dürfte das passen.

[aliken]

Ah, verstehe. Bei mir stand tatsächlich auch "zeitgenössischer Entwicklungsroman" -- und da hat sie gemeint, dass "zeitgenössisch" hier überflüssig wäre. Ist es das Gleiche wie Gegenwartsroman? Und meinst du, drückt "Entwicklungsroman" allein schon aus, dass es keine Trivialliteratur ist?

[Bananenfischin]

Ich finde "zeitgenössisch" nicht überflüssig, würde aber den Begriff "Gegenwartsliteratur" bevorzugen. Also einfach: "Gegenwartsliteratur, Entwicklungsroman" oder "gegenwartsliterarischer Entwicklungsroman".

[aliken]

Danke, ist notiert!