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Asche: Eine Klima-Dystopie


 
 
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Muzzlehatch
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Beiträge: 98



Beitrag16.01.2023 16:56

von Muzzlehatch
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Ein analog unsinniges Argument wäre: "Wenn du dein Cover vom professionellen Grafiker machen lässt, kannst du den Text auch gleich vom professionellen Ghostwriter schreiben lassen."

Hat als Ratschlag ähnlichen Charme.
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V.K.B.
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Beitrag16.01.2023 20:50

von V.K.B.
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Damit hier auch mal was hoffentlich Nützlicheres als KI-Cover Bashing kommt, hier meine Leseanmerkungen. Da du in der PN gesagt hattest, könne auch im Forum sein, schreibe ich sie mal hier in den Faden, vielleicht interessiert es andere ja auch. Aber Achtung, wenn man die Geschichte noch unvoreingenommen lesen will, meine Besprechung enthält natürlich Spoiler!

Zitat:
Womit sie auch gerade beschäftigt war, die in Decken gehüllte Gestalt hält inne, der Drehstuhl, auf dem sie kauert, quietscht wie in einem erschrockenen Aufschrei


Zitat:
Ihre Gehaltsvorstellungen müssten Sie also dämpfen


Zitat:
Der Fremde ist exzentrisch
Mir kam er eher geistig verwirrt vor. Als ob er noch routiniert an Dingen festhält und Arbeiten weiterführt, die zu einer Welt gehören, die schon lange vergangen scheint.

Zitat:
Wären nicht die heruntergebrannten Kerzenresten
Kleiner Tipp: Text statt selbst korrekturzulesen von einer Text-to-speech-Engine (da tut es die allersimpelste kostenfreie) vorlesen lassen und dabei den Text mitlesen, dann findet man auch solche Fehler, die man sonst gar nicht wahrnimmt. Seit ich das mache entdecke ich jedenfalls immer wesentlich mehr als nur beim Lesen.

Zitat:
genauso wie das Weihnachtsgestecks bei der Telefonanlage


Zitat:
der Docht der vierten Kerzen


Zitat:
In phosphorigem Grün leuchten die Buchstaben auf, sobald der Kerzenschein auf die schwarze Fläche des Monitors fällt, wie eine Beschwörung der frühen 80er Jahre, und unweigerlich frage ich mich, wie unerträglich die Verzweiflung einer Seele sein muss, um sich von einem solchen Werk digitaler Nekromantie Trost zu erhoffen.
Das sind zwar an sich tolle Sätze, aber ich finde gerade, du hast zu viele davon, denn das geht schon gefühlt die letzten fünf Seiten so. Ich würde mich auf einige wenige, aber dafür richtig gute konzentrieren, denn langsam werden diese ausufernder Beschreibungen, auch wenn sehr atmosphärisch, dennoch langweilig. Ein bisschen straffen würde der Geschichte hier mMn guttun.
Edit nach vollständigem Lesen: oder auch nicht, denn es gibt ja gar keine klassische Geschichte und geht tatsächlich nur um die detaillierte Momentaufnahme und Atmosphäre. Hier hatte ich noch mit falscher Erwartungshaltung gelesen, nämlich eine Kurzgeschichte mit Handlung aus dem Horror-Genre erwartet.

Zitat:
und den beiden Schaufensterpuppen
Ah, hier also auch Ligotti-Anleihen, die immer wieder ad nauseam zu erwähnen Laughing

Zitat:
Es ist die schlagartige Feststellung, dass sich mein gerade erst gefasster Plan, so trivial er zunächst gewirkt haben mag, als riskanter erweisen könnte, als es mir lieb ist.
Diesen dem Leser aber trotz sehr naher ich-Perspektive immer noch nicht verraten zu haben könnte man natürlich als billigen Spannungstrick  ankreiden. Auch wenn das noch so tope-haft ist, ich merke bei sowas immer, wie der Erzähl-Magier mit mir zu spielen versucht, weil ich ihm in die (gezinkten) Karten blicken kann.
Edit nach vollständigem Lesen: Oder doch nicht, denn ich hatte mehr erwartet als nur einen Grund, rausgelassen zu werden.

Zitat:
Eine Stille, so quälend, dass es körperliche Schmerzen bereitet,
beansprucht erfüllt jede einzelne Sekunde.


Zitat:
Und die Sicherheitsbelehrung fehlt auch noch, junges Fräulein!«
Erst hier, auf Seite 21 von 25, wird mir klar, es mit einem weiblichen Protagonisten zu tun zu haben. Bisher hatte ich sie als Mann gelesen und wahrgenommen, was mich jetzt irritiert. Weiß nicht, ob ich Hinweise überlesen habe, aber das könntest du am Anfang schon deutlicher machen. Anderseits stellt sich natürlich die Frage, in wie weit das Geschlecht des Protas überhaupt relevant ist, aber irgendwie erscheint es mir so. Ganz Sexismusbefreit bin ich anscheinend noch nicht, wenn ich vom Gefühl schon wissen will, ob ich von einem Mann oder einer Frau lese, ohne das logisch erklären zu können, aber gefühlt ist es so.

Zitat:
Sie waren ja benommen, als Sie hier anfingen.


Zitat:
was der Wahnsinniger nur mit einem verdrießlichen Schnauben bemerkt.
Jetzt kommt noch ein bisschen Body-Horror dazu?

Zitat:
»Sie sollten Ihre Maske aufsetzen. Ich persönlich
halte es ja nur für eine Grippe. Aber Sie wissen ja, die Behörden ...«
Soll anscheinend eine Corona-Anspielung sein, aber für mich wirkt sie deplatziert. Wie lange ist die Epidemie denn her? Hier funktioniert das World-Building für mich nicht, denn vorher war die Rede von Gerüchten über atomar eskalierte Kriege um die letzten noch bewohnbaren Landstriche. Die Gesellschaft muss also schon lange zusammengebrochen sein. Aber so gefährlich Klimawandel auch sein mag, das passiert nicht über Nacht. Doch rückblickend erscheint es (mit der Beschreibung des Raums oben) jetzt so, als solle genau das passiert sein.

So, jetzt bin ich am Ende angelangt. Sofort kommt die Frage auf: Was für ein Plan? Ach so, ja, den Umschlag mitzunehmen, um rausgelassen zu werden, weil der Wahnsinnige denkt, man wolle zur Post. Aber so wie du vorher auf den Gedanken rumgeritten hast, hatte ich die Erwartungshaltung, da würde viel mehr hinterstecken.

Was bleibt am Ende übrig? Ein Monument der Hoffnungslosigkeit, eine Momentaufnahme eines Tags nach der Apokalypse, aber ohne Plot oder Handlung. Du kannst toll beschreiben, das ist deine Stärke, aber genauso, wie deine dichten, atmosphärischen Beschreibungen zum Weiterlesen motivieren, verlierst du dich auch darin, und die Geschichte sich letztendlich auch. Nicht falsch verstehen, das soll kein Verriss sein, ich habe sie gerne gelesen. Aber am Ende frage ich mich schon etwas nach dem Sinn. Hier scheint mir das zentrale Element gespiegelt: Der Fabrikchef, der immer noch an seiner alten Welt festhält und so tut, als hätte sein Handeln noch irgendeine Bedeutung, als Sinnbild einer Erzählung aus einer vergangenen Welt, in der es eigentlich nichts mehr zu erzählen gibt. Darin liegt für mich auch die Stärke der Geschichte, und dass sie auch ohne Plot funktioniert. Trotzdem bleibt sie etwas hinter meinen Erwartungen zurück, denn Wendigo Diner hat mir letztendlich doch besser gefallen. Irgendwas fehlt mir hier letztendlich, vielleicht ist es wirklich eine Handlung. Wobei es natürlich auch ein Kunststück darstellt, über 25 Seiten "nur" ein Monument der Hoffnungslosigkeit zu zeichnen, ohne dass es beim Lesen so langweit, das man abbrechen oder querlesen möchte. Letzteres habe ich auch nicht getan, aber ich könnte mir vorstellen, dass es einigen Lesern ab der Hälfte so gehen könnte.

Danke für deine Geschichte und ich hoffe, du kannst mit meiner Rückmeldung was anfangen,
Veith


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Gast







Beitrag17.01.2023 12:40

von Gast
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben:
@Oskar: Ich befürchte, deine beiden Beiträge sagen mehr über dich als über mich oder meine Texte aus. Aber das ist generell so eine Sache im Internet. Scheinst den Thread jedenfalls nicht in Gänze gelesen zu haben.


Wieso schreibst du über eine Klima Dystopie? Über solch ein Thema zu schreiben, (ganz unabhängig davon, was dann als Ergebnis bei rauskommt; kann natürlich genial sein), ist zunächst einmal in unseren Tagen nicht sehr originell, oder? Es entspricht dem ABSOLUTEN Mainstream. Genauso wie es dem Mainstream entspricht, sich irgendwelche Fotos mittels Software aufzuhübschen und so einen künstlerischen Eindruck vorzugaukeln. Und wenn nun alle Welt über Klimawandel redet und alle darüber publizieren (ja, alle Welt publiziert darüber, und zwar in den verschiedensten Textgattungen), was ist das? Vielfalt? Oder Einfalt? Und falls es Einfalt sein sollte, woher kommt die?
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Muzzlehatch
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Beiträge: 98



Beitrag17.01.2023 13:00

von Muzzlehatch
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Hi Veith,

sowohl vorhin per PN als auch hier noch mal allergrößten Dank für dein Feedback. Auch wenn es nicht durchweg positiv ausfällt, ist es für mich sehr wertvoll. Einige Schwächen oder Eigenarten der Story waren mir bereits beim Schreiben bewusst bzw. wurden von mir bewusst in Kauf genommen, weil ich andere Aspekte der Geschichte nicht dafür opfern wollte. Aber natürlich sind nicht alle Schwächen intendiert.

Mir fällt es leichter, Fließtext darauf Bezug zu nehmen, als einzelne Zitate aus deinem Beitrag zu referenzieren. Warum wird glaube ich im Folgenden deutlich.

Wie bereits vorweg angedeutet, hatte das Schreiben von "Asche" durchaus therapeutischen Charakter für mich. In der Anfangszeit der Pandemie, im ersten Lockdown war ich selbst in einer Situation, dass meine Branche im Koma lag und ich teilweise völlig allein am Arbeitsplatz (nicht im Homeoffice) war und zumindest triviale Verwaltungsakte normal arbeiten musste. Damals wusste man als Laie ja noch nicht wirklich, ob in wenigen Wochen die ganze Welt Bergamo sein würde oder man in einem Monate über die ganze Aufregung lachen würde. Daher kann mir während der Arbeit oft der Gedanke: "Interessiert in zwei Wochen überhaupt noch irgendjemanden, was ich hier mache?"

Insbesondere in den dunklen Frühjahrsmorgenstunden war das eine ganz morbide Atmosphäre, bei der damals schon die meisten in "Asche" enthaltenen Bilder und Szenen in meinem Kopf entstanden. Da ich damals aber Schwierigkeiten hatte, dazu einen Plot zu entwickeln, der den Spannungsbogen einer Horror-Story beschreibt, ohne die gängigen Weltuntergangs-Klischees (Mutanten, Zombies Kannibalen Gangs, Überlebensdrang vs. Moral usw.) wiederzukäuen, hatte ich das Projekt zur Seite gelegt und erst Wendigo Diner geschrieben.

Abgesehen von meiner Vorliebe für räumlich begrenzte Settings, hatte ich für "Wendigo Diner" keinerlei vorherige Ideen, nicht mal den Drang, das titelgebende Monster zu verwenden. Stattdessen hatte ich damals lediglich das Ziel einen halbwegs funktionierenden Plot im Stile Lovecrafts mit Mystery, Twists und Eskalation am Ende zu schreiben. Diesen habe ich dann auch tatsächlich auf einem weißen Stückpapier (bzw. einem leeren Word-Dokument) wie am Reißbrett durchkonstruiert habe, was mir glaube ich einigermaßen gelungen ist. Mit Wendigo Diner bin ich jedenfalls (u.a. wegen deiner wohlwollenden Besprechung) auch rückblickend noch weitgehend zufrieden.

"Wendigo Diner" hatte aufgrund seiner Entstehungszeit 2020 natürlich auch die ein oder anderen Bezüge auf die Pandemie: Der krankhafte Vampirismus/Kannibalismus mit tierischen Aspekten als Analogie für die zunehmende Gefahr von Zoonosen aufgrund von Massentierhaltung und das Vordrängen und Zerstören "wilder" Lebensräume, Anspielungen auf die spanische Grippe sowie das Lockdown-artige Setting im Diner.

Die Idee für "Asche" schwirrte allerdings danach noch immer in meinem Kopf herum. Anders als bei "Wendigo Diner", das ich wie gesagt bewusst in der Machart von Lovecraft durchgeplottet habe, war mir bei "Asche" allerdings zunehmend klar, dass diese Story weniger der normalen Pulp-Horror-Strukur folgen, sondern eher einen vagen, alptraumhaften Charakter haben müsste. Daher auch der Bezug zu Thomas Ligotti.

Ligotti hat meines Erachtens zwar auch Stories geschrieben, die dem Lovecraft'schen Werk inhaltlich oder zumindest strukturell ähneln und mir deshalb auch gut gefallen (einer meiner Favoriten ist "Die Kokons", weniger "Das letzte Fest des Harlekins"). Charakteristischer für ihn finde ich jedoch die Geschichten, deren Handlung offener und ohne klassischen Spannungsbogen mit reißerischer Eskalation auskommen. Mein absoluter Liebling ist seine Story "Die Abendschule", in der der / die Protagonist*in (?) davon erfährt, dass ein geheimnisvoller Lehrer obskurer Lehrstoffe, die nicht weiter präzisiert werden, nach längerer Zeit wieder in der Stadt sei, um seine Schüler zu unterrichten, woraufhin der Leser durch ein nächtliches, von menschlicher wie baulicher Degeneration erfülltes Schulgebäude geführt wird. Die durch die Beschreibungen erzeugte Atmosphäre ist für mich so dicht, dass ich die Story ebenfalls mehrfach lesen kann, auch wenn ich weiß, dass die Story eigentlich nicht auf einen tatsächlichen Höhepunkt hinausläuft.

Das habe ich bei "Asche" ebenfalls versucht. Mir ging es weniger um einen Plot (der kaum vorhanden ist), als vielmehr um das ausgiebige Suhlen in der Atmosphäre, das Entdecken des Settings und den Charakter des Fabrikbesitzers.

Aus Letzterem ergibt sich der Kern der Story, den ich mit einem Fachterminus zusammenfassen würde: kognitive Dissonanz.

Der Fabrikbesitzer wird zwar teilweise sowohl innerlich als auch äußerlich als sehr abstoßend beschrieben. Gleichzeitig habe ich mich bemüht, ihn auch als Opfer darzustellen und dabei in fast schon (intelligenter) marxistischer Tradition nicht aufgrund moralischer Verwerflichkeit, sondern seiner wegen systemischen Funktion als Kapitalist als arme Seele darzustellen. In meinem Berufsleben habe ich viele Unternehmer mit gigantischen Egos kennengelernt, deren gesamte Identität auf ihrem Selbstverständnis als wohlhabende, hartarbeitende Macher fußt. Dabei habe ich mich oft gefragt, wie diese Menschen in sich zusammenfallen würden, wenn ihnen all dies genommen wird.

Gleichzeitig wollte ich jene kognitive Dissonanz darstellen, mit der wir gleichzeitig Klimaschutz betreiben, aber insbesondere im beruflichen / wirtschaftlichen Leben der Antagonismen im kapitalistischen System wegen fortwährende Wachstumszwänge befolgen müssen und alte Arbeits- und Konsumfetische weiterhin pflege.

Diese Dissonanz kristallisiert sich im Setting der Endzeit natürlich am stärksten heraus, weswegen der Mangel an Plot wahrscheinlich schon eine Berechtigung hat.

"Aber am Ende frage ich mich schon etwas nach dem Sinn. Hier scheint mir das zentrale Element gespiegelt: Der Fabrikchef, der immer noch an seiner alten Welt festhält und so tut, als hätte sein Handeln noch irgendeine Bedeutung, als Sinnbild einer Erzählung aus einer vergangenen Welt, in der es eigentlich nichts mehr zu erzählen gibt. Darin liegt für mich auch die Stärke der Geschichte, und dass sie auch ohne Plot funktioniert."

Damit hast du es besser formuliert, als ich es gekonnt hätte. Ich behaupte jetzt einfach frech, dass es genauso von mir intendiert gewesen sei. Nein, ohne Spaß. Deine Interpretation gefällt mir sehr, sehr gut.

Ich gebe dir aber Recht, dass der "Plan" mit dem Gang zur Post Erwartungen weckt, die nicht im Ansatz eingelöst werden. Allerdings war der Hintergedanke dabei tatsächlich, dass der grandiose Befreiungsplan nicht unsagbar elaboriert ist, sondern schlicht darin besteht, sich der wahnhaften Belanglosigkeit des Fabrikbesitzers zu ergeben, was viele Berufstätige und insbesondere Arbeitnehmer (ich gebe das als Arbeitgeber gerne zu) wahrscheinlich selbst auf andere Ebene nur allzu gut kennen.

Auf den ersten Seiten der hatte ich auch noch einen Protagonisten im Kopf. Nicht absichtlich, sondern weil es bei mir (und wahrscheinlich auch dir) schlicht der Default-Mode ist. Beim Erwachen in der Fabrik hatte ich allerdings meine Meinung geändert und lediglich für mich offen gelassen, ob ich das Geschlecht im Laufe der Story offenbare oder nicht. Letztlich habe ich mich dann dafür entschieden, das "Fräulein" als solches vom Fabrikbesitzer bezeichnen zu lassen. Das halte ich für die Geschichte auch nicht für ganz unwesentlich. Hier und dort habe ich auch (zugegeben sehr subtile) Hinweise auf das Geschlecht eingebaut: Beim Erwachen in der Fabrikhalle lässt die erschrockene Reaktion der Frau darauf schließen, dass sie sich sorgt, ihrer Kleider entledigt worden zu sein. Auch wirken die vielen Indizien für Grenzüberschreitungen mit sexuellem Bezug, die beim Durchschreiten der Büros entdeckt werden, aus Sicht eines weiblichen Charakters noch einmal deutlich als aus männlicher Perspektive, ohne dass ich abstreiten will, dass es für einen Mann eine ähnlich unerfreuliche Erfahrung sein kann / muss.

Bzgl. des World Building: Meine Vorstellung war, dass Mitteleuropa u.a. aufgrund extremer Hitzewellen und daraus resultierender Waldbrände in Russland / Zentralasien mit Asche bedingter Verdunklung des Himmels (ähnlich wie bei historischen Vulkanausbrüchen; z.B. das bekannte "Jahr ohne Sommer" 1816) ein paar Jahre ununterbrochenen Winters mit Hungersnöten, Entvölkerung usw. durchgemacht hat. Der Bezug auf nukleare Katastrophen war aus Sicht der Protagonistin eher spekulativ gemeint. Mitteleuropa ist zum Teil verstrahlt. Das jedoch weniger aufgrund eines globalen Atomkriegs, sondern wegen havarierter Atommeiler, die lange Zeit ohne menschliche Kontrolle waren. Unter dem Zerfall der Zivilisation litt in diesem Szenario auch die Nachrichtenlage. Deshalb gibt es auch nur Gerüchte darum, dass in anderen Teilen der Welt Konflikte um bewohnbare Gebiete nuklear eskaliert sind, aber eher zwischen Regional- als Weltmächten, z.B. zwischen Indien und Pakistan oder Israel und den arabischen Staaten.

Das nur als Hintergründe, die vielleicht interessieren, aber nicht als Rechtfertigung gemeint sein sollen. Eine perfekte Story sollte natürlich ohne weitschweifige Kommentare auskommen.

Nichtsdestotrotz bin ich für dein ausführliches Feedback sehr dankbar. Es ist extrem wertvoll, für das Geschriebene mehr zurück zu bekommen als "liest sich gut" oder dergleichen. Das kann ich gar nicht genug betonen.

Daher: Besten Dank, Veith!
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Muzzlehatch
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Beitrag17.01.2023 13:03

von Muzzlehatch
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Zitat:
Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben:
@Oskar: Ich befürchte, deine beiden Beiträge sagen mehr über dich als über mich oder meine Texte aus. Aber das ist generell so eine Sache im Internet. Scheinst den Thread jedenfalls nicht in Gänze gelesen zu haben.


Wieso schreibst du über eine Klima Dystopie? Über solch ein Thema zu schreiben, (ganz unabhängig davon, was dann als Ergebnis bei rauskommt; kann natürlich genial sein), ist zunächst einmal in unseren Tagen nicht sehr originell, oder? Es entspricht dem ABSOLUTEN Mainstream. Genauso wie es dem Mainstream entspricht, sich irgendwelche Fotos mittels Software aufzuhübschen und so einen künstlerischen Eindruck vorzugaukeln. Und wenn nun alle Welt über Klimawandel redet und alle darüber publizieren (ja, alle Welt publiziert darüber, und zwar in den verschiedensten Textgattungen), was ist das? Vielfalt? Oder Einfalt? Und falls es Einfalt sein sollte, woher kommt die?


Dann sollte keiner von uns mehr eine Liebes-, Horror-, Kriegs-, Western-, SciFi-, Erotik-, Sport-, Alkoholiker-, Missbrauchs-, Drogen-, Roadtrip-, XXX-, usw.-, etc-, ...-Story mehr schreiben. Wurde ja alles schonmal GANZ GENAUSO gemacht und kommt andauernd in den Medien ... Merkst du selbst, oder?
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Gast







Beitrag17.01.2023 13:27

von Gast
Antworten mit Zitat

Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben:
@Oskar: Ich befürchte, deine beiden Beiträge sagen mehr über dich als über mich oder meine Texte aus. Aber das ist generell so eine Sache im Internet. Scheinst den Thread jedenfalls nicht in Gänze gelesen zu haben.


Wieso schreibst du über eine Klima Dystopie? Über solch ein Thema zu schreiben, (ganz unabhängig davon, was dann als Ergebnis bei rauskommt; kann natürlich genial sein), ist zunächst einmal in unseren Tagen nicht sehr originell, oder? Es entspricht dem ABSOLUTEN Mainstream. Genauso wie es dem Mainstream entspricht, sich irgendwelche Fotos mittels Software aufzuhübschen und so einen künstlerischen Eindruck vorzugaukeln. Und wenn nun alle Welt über Klimawandel redet und alle darüber publizieren (ja, alle Welt publiziert darüber, und zwar in den verschiedensten Textgattungen), was ist das? Vielfalt? Oder Einfalt? Und falls es Einfalt sein sollte, woher kommt die?


Dann sollte keiner von uns mehr eine Liebes-, Horror-, Kriegs-, Western-, SciFi-, Erotik-, Sport-, Alkoholiker-, Missbrauchs-, Drogen-, Roadtrip-, XXX-, usw.-, etc-, ...-Story mehr schreiben. Wurde ja alles schonmal GANZ GENAUSO gemacht und kommt andauernd in den Medien ... Merkst du selbst, oder?


Ja, vielleicht sollte man das so handhaben. Alle Welt schreibt doch heute. Selbst so Typen wie du und ich? Woher kommt dieses Massenphänomen? Irgendwelche Typen, Hausfrauen und sonstige untalentierte Menschen (ich zähle mich mit dazu) veröffentlichen in Herrscharen dämliche Textchen auf solchen seiten wie dieser hier. Dann ist von avataren die Rede. Irgendein Oskar unterhält sich beispielsweise mit irgendeinem Muzzlehatch. Und die Typen, die diese Seite hier verwalten, gestalten und davon vielleicht sogar leben, schreiben ganz unverblümt das Wort "Schriftsteller!!!" unter die Fotos der Avatare. Und irgendwann kommt es zu der Kuriosität, dass die Leutchen tatsächlich anfangen zu glauben, sie seien welche. Aber werkel ruhig nur weiter an DEINER Klimadystopie Smile  (Tipp von mir: Wenn du originell sein willst.... Verwende doch das altmodische Wort Apokalypse statt Dystopie. Das ist nicht so ausgelutscht wie das Wort Dystopie) P.S. What is datt für einen Profilfoto bei dir? Selbst gezeichnet? Oder nur mit KI irgendwas verunglimpft? P.S.2 Zu deinem Titelbild für dein Buch: Schaut nicht unbedingt dämlich aus, aber neugierig macht es garantiert nicht. Da muss sich die KI aber noch gewaltig steigern.
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Muzzlehatch
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Beitrag17.01.2023 13:53

von Muzzlehatch
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Zitat:
Ja, vielleicht sollte man das so handhaben. Alle Welt schreibt doch heute. Selbst so Typen wie du und ich? Woher kommt dieses Massenphänomen? Irgendwelche Typen, Hausfrauen und sonstige untalentierte Menschen (ich zähle mich mit dazu) veröffentlichen in Herrscharen dämliche Textchen auf solchen seiten wie dieser hier. Dann ist von avataren die Rede. Irgendein Oskar unterhält sich beispielsweise mit irgendeinem Muzzlehatch. Und die Typen, die diese Seite hier verwalten, gestalten und davon vielleicht sogar leben, schreiben ganz unverblümt das Wort "Schriftsteller!!!" unter die Fotos der Avatare. Und irgendwann kommt es zu der Kuriosität, dass die Leutchen tatsächlich anfangen zu glauben, sie seien welche. Aber werkel ruhig nur weiter an DEINER Klimadystopie Smile  (Tipp von mir: Wenn du originell sein willst.... Verwende doch das altmodische Wort Apokalypse statt Dystopie. Das ist nicht so ausgelutscht wie das Wort Dystopie) P.S. What is datt für einen Profilfoto bei dir? Selbst gezeichnet? Oder nur mit KI irgendwas verunglimpft? P.S.2 Zu deinem Titelbild für dein Buch: Schaut nicht unbedingt dämlich aus, aber neugierig macht es garantiert nicht. Da muss sich die KI aber noch gewaltig steigern.


Warum ist es per se nicht originell über die Klimakrise zu schreiben? Egal was das Genre oder der Inhalt ist: Ein pauschales Urteil abzugeben, ohne den Text gelesen zu haben und wissen zu können, ob dem Thema ein origineller Aspekt abgewonnen wurde oder nicht, sagt mehr über die Vorurteile des Kritikers als über den Adressaten aus.

Ähnliches Beispiel:

Zitat:
Woher kommt dieses Massenphänomen? Irgendwelche Typen, Hausfrauen und sonstige untalentierte Menschen."


Hältst du Hausfrauen generell für untalentiert? Würde wieder mehr über dich als über irgendjemanden anderen aussagen.

Zitat:
Tipp von mir: Wenn du originell sein willst.... Verwende doch das altmodische Wort Apokalypse statt Dystopie. Das ist nicht so ausgelutscht wie das Wort Dystopie


Äh, ... das Wort Apokalypse ist nicht ausgelutscht? Das ist humoristisch gemeint, oder?

Dystopie ist hingegen die zutreffende Genre-Bezeichnung und dessen sprachlichen Wurzeln im Altgriechischen / Lateinischen ebenfalls nicht gerade neu sind.

Zitat:
P.S. What is datt für einen Profilfoto bei dir? Selbst gezeichnet?  Oder nur mit KI irgendwas verunglimpft?


Smartes Denglisch. Das ist der Charakter Muzzlehatch aus dem Buch "Titus Alone" von Mervyn Peake gezeichnet von Mervyn Peake, bedeutsamer britischer Autor, Maler und Illustrator. Auch hier wieder: Dass du dich an meinem Profilbild aufhängst, ist bemerkenswert.

Zitat:
P.S.2 Zu deinem Titelbild für dein Buch: Schaut nicht unbedingt dämlich aus, aber neugierig macht es garantiert nicht. Da muss sich die KI aber noch gewaltig steigern.


Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die anderen Kommentatoren hier (und andernorts) fanden es gut und waren zunächst der Ansicht, es sei professionell erstellt worden. Deine Kommentare erwecken aber auch generell den Eindruck, dass du den Thread nicht wirklich aufmerksam / vollständig gelesen hast und lieber schnell deine Meinung über mich raushauen willst, was mich, nachdem ich all deine Fragen beantwortet habe, dazu bringt, dir auch eine neugierige Frage zu stellen:

Mit welcher Motivation schreibst du solche Beiträge, die bar jeder inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Geschrieben sind und sich auf launisches, vorurteilsbehafteten Herummäkeln an der Person des Autors, seines Profilbilds oder des Covers beschränken? Meinst du, irgendjemanden damit zu helfen oder ist das für dich lediglich ein Ventil für irgendetwas?

Ich will nicht pathologisiere, aber psychologisch betrachtet finde ich die Frage durchaus spannend, denn eventuell gehst du damit ja nicht nur den direkten Adressaten auf den Wecker. Wenn ich die Art und Weise, wie V.K.B. und andere Feedback geben, mit deinen Kommentaren vergleiche, kommst du schlicht sehr gehässig, arrogant und unsympathisch rüber. Nimm's nicht persönlich. Vielleicht bist du im Reallife der liebste Mensch der Welt. Aber deiner Außendarstellung tust du damit keinen Gefallen.
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Globo85
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Beitrag17.01.2023 14:17

von Globo85
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Hey Muzzlehatch,

auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung und eine weitere Stimme für Cover=großartig!

Lass dich nicht verunsichern!
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Muzzlehatch
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Beitrag17.01.2023 14:21

von Muzzlehatch
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Globo85 hat Folgendes geschrieben:
Hey Muzzlehatch,

auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung und eine weitere Stimme für Cover=großartig!

Lass dich nicht verunsichern!


Besten Dank! Zumindest mit dem Cover bin auch 100% zufrieden, aber das ist wie gesagt abgesehen von der Auswahl und Komposition mit dem Schriftzug nicht mein Verdienst.
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V.K.B.
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Beitrag17.01.2023 23:49

von V.K.B.
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben:
Anders als bei "Wendigo Diner", das ich wie gesagt bewusst in der Machart von Lovecraft durchgeplottet habe, war mir bei "Asche" allerdings zunehmend klar, dass diese Story weniger der normalen Pulp-Horror-Strukur folgen, sondern eher einen vagen, alptraumhaften Charakter haben müsste.
Damit habe ich auch keine Probleme. Ich denke, mein Hauptproblem beim Lesen, sofern es denn eins gab, ist, dass ich, zumindest anfänglich, mit falschen Erwartungen an den Text gegangen bin. Präziser gesagt, auch wenn ich diese Begriffe eigentlich ungern verwende, hatte ich hier nicht erwartet, E-Lit zu lesen. Und das ist der Text für mich, aber das wurde mir eben erst sehr spät klar. Und für E-Lit gelten natürlich ganz andere Regeln als für Unterhatungsliteratur, und man geht auch anders an den Text heran. Freut mich, dass es mir trotzdem noch gelungen ist, die Essenz herauszuziehen, wie du ja bestätigt hast.

Zitat:
Ich behaupte jetzt einfach frech, dass es genauso von mir intendiert gewesen sei. Nein, ohne Spaß.
Ich hab auch nicht daran gezweifelt, meine Interpretation war auch keineswegs kritisch gemeint. Für mich funktioniert die Geschichte. Sieh die anderen kritischen Anmerkungen meinerseits also eher einer wohl unterschwelligen Enttäuschung geschuldet, nicht Wendigo Diner 2 zu lesen oder zumindest einen spiritual successor (Entschuldige den Anglizismus, aber die deutsche Übersetzung des Begriff finde ich doof) davon, sondern etwas ziemlich anderes. Was aber natürlich nicht heißt, dass ich es schlecht fand.

Zitat:
Mein absoluter Liebling ist seine Story "Die Abendschule"
Meine Favoriten sind "Les Fleurs" und "Gas Station Carnivals". Witzig: "The Night School" ist tatsächlich mal in eine meiner Catbouncer-Parodien ("Die Gaslaternen der Waldlichtungsschulen") mit eingeflossen (auch wenn die hauptsächlich vorher erwähnte "Gas Station Carnivals" und die Filme "Compliance" (2012) sowie "Gaslight" (1944) auf die Schippe nimmt und sich munter der Yakuza-Tropes von Takashi Miike bedient).

Zitat:
Daher: Besten Dank, Veith!
Da nicht für. Gerne geschehen.

Zitat:
Alle Welt schreibt doch heute. Selbst so Typen wie du und ich? Woher kommt dieses Massenphänomen? Irgendwelche Typen, Hausfrauen und sonstige untalentierte Menschen (ich zähle mich mit dazu) veröffentlichen in Herrscharen dämliche Textchen auf solchen seiten wie dieser hier. Dann ist von avataren die Rede. Irgendein Oskar unterhält sich beispielsweise mit irgendeinem Muzzlehatch. Und die Typen, die diese Seite hier verwalten, gestalten und davon vielleicht sogar leben, schreiben ganz unverblümt das Wort "Schriftsteller!!!" unter die Fotos der Avatare. Und irgendwann kommt es zu der Kuriosität, dass die Leutchen tatsächlich anfangen zu glauben, sie seien welche. Aber werkel ruhig nur weiter an DEINER Klimadystopie
Ich würde auf sowas an Stelle des Autors gar nicht antworten. Was soll das denn? Und wie wird man überhaupt Schriftsteller? Einfachste Antwort: Man nennt sich so. Zweiteinfachste Antwort: Man erstellt Schriften, die andere lesen. Hat jemand getan, den Text zu lesen, ich zum Beispiel. Und ich bezeichne mich selbst durchaus auch als "Schriftsteller". Hab zwar noch keinen Bestseller geschrieben und werde (nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ich oft abseits vom Mainstream in obskuren Nischen unterwegs bin) wohl auch niemals mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet werden. Aber ich habe schon einige Kurzgeschichten in Anthologien von Verlagen veröffentlicht. Der von dir angegriffene Autor Geschichten im Selfpublishing. Ich denke, da darf man sich schon "Schriftsteller" nennen. Der Koch von Dorfgrill-Restaurant ist schließlich auch Koch, auch wenn er keine Fernsehshow hat und keine Topfserien nach ihm benannt werden. Und das sagt auch nichts darüber aus, wie das Essen bei ihm schmeckt. Deine Aussagen hier sind einfach nur arrogant und toxisch.  So, und jetzt zieh ruhig wieder über meinen Avatar her. Ich werde es dir da nicht gleichtun, sondern denke mir nur meinen Teil.

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kioto
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Beitrag20.01.2023 15:16

von kioto
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Ich finde absolut nichts verwerflich daran, das Cover einer KI zu überlassen, denn ein Autor ist SCHRIFTsteller und nicht Graphiker.

St. Florians-Prinzip. Das Problem ist folgendes. Die KI schöpft ja keine Bilder sondern stückelt sie aus im Netz befindlichen Bildern zusammen, natürlich mit Anpassungen und ersetzt damit den Graphiker. Ihr "Wissen" über die Semantik beschränkt sich auf die Beschlagwortung und Bildvergleich.

Natürlich könnte ich jetzt als mäßig talentierter, etwas fauler aber sparsamer "möchte gern Autor" sagen, gebt mir eine KI für Texte, die generiert mir das Buch und die Illustrationen und fertig ist das Buch. Texte gibt es genug, auch hier auf der Seite.

Die Gefahr ist, dass mittelfristig der Zugang zu Kunst im Netz weitgehend eingeschränkt wird, den auch Graphiker wollen leben.

Wie fändest Du das?


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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Magpie
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Beitrag21.01.2023 14:37

von Magpie
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Herzlichen Glückwunsch auch von mir!

Das Cover gefällt mir sehr gut und auch das Thema!

Von meiner Seite aus und vielleicht zu deiner Beruhigung: ich bin durchaus schon ein älterer Hase, was das Schreiben von Dystopien angeht, und habe bereits 2014 eine "Klima-Dystopie" in einem Verlag veröffentlicht. Das Thema wird seit dem nicht weniger aktuell, im Gegenteil!
Und ja, es heißt heute modernerweise "Dystopie", das ist die völlig korrekte Bezeichnung dieser Untergruppe der Sciencefiction, die auch von Verlagen so einsortiert wird (zu Zeiten George Orwells waren es noch "Zukunftsromane").
"Apokalyptisch" gibt es meines Wissens nicht als Genre, und "Postapokalyptisch" ist idR etwas anderes.

Ich persönlich finde es etwas schade, wenn in diesem Forum Autorenkolleg:innen mit unstimmigen Behauptungen und Endlosdiskussionen attakiert werden, wenn sie einfach nur ihr Buch vorstellen wollen, in dem zumeist unendlich viel Arbeit und Herzblut steckt. Wir sollten hier besser sein!
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Muzzlehatch
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Beitrag21.01.2023 14:57

von Muzzlehatch
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Magpie hat Folgendes geschrieben:
Herzlichen Glückwunsch auch von mir!

Das Cover gefällt mir sehr gut und auch das Thema!

Von meiner Seite aus und vielleicht zu deiner Beruhigung: ich bin durchaus schon ein älterer Hase, was das Schreiben von Dystopien angeht, und habe bereits 2014 eine "Klima-Dystopie" in einem Verlag veröffentlicht. Das Thema wird seit dem nicht weniger aktuell, im Gegenteil!
Und ja, es heißt heute modernerweise "Dystopie", das ist die völlig korrekte Bezeichnung dieser Untergruppe der Sciencefiction, die auch von Verlagen so einsortiert wird (zu Zeiten George Orwells waren es noch "Zukunftsromane").
"Apokalyptisch" gibt es meines Wissens nicht als Genre, und "Postapokalyptisch" ist idR etwas anderes.


Vielen Dank für die lieben Worte, Magpie. Freut mich sehr.
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V.K.B.
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Beitrag21.01.2023 18:39

von V.K.B.
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Zitat:
kioto hat Folgendes geschrieben:
Die KI schöpft ja keine Bilder sondern stückelt sie aus im Netz befindlichen Bildern zusammen, natürlich mit Anpassungen
Ich kenne mich nicht mit KI-Programmierung aus, in sofern kann ich das nur als Blackbox betrachten und mutmaßen. Ich denke nicht, dass Dall·E und Konsorten einfach nur Versatzstücke von anderen Bildern zusammenpasten und dann Filter drüberlegen. Sonst könnte man das Ding gar nicht im Netz anbieten, denn jedes davon erstellte Bild wäre Urheberrechtsverletzung. Auch habe ich Dall·E schon sehr abstruses Zeug malen lassen, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nicht im Netz zu finden war, auch nicht in Versatzstücken. Ich denke eher, die KIs haben eine Datenbank von Formen, und passen den Darstellungsstil den Vorbildern an, womit sie trainiert wurden. Das unterscheidet sich aber nicht wesentlich vom Lernprozess eines jungen Künstlers, der sich auch erstmal anschauen würde, wie andere etwas umgesetzt haben, um daraus zu lernen.

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kioto
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Beiträge: 442
Wohnort: Rendsburg


Beitrag21.01.2023 20:15

von kioto
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Hallo,
Hier mehr Infos zur Dall-E KI.

Gruß Werner


_________________
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Muzzlehatch
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 98



Beitrag22.01.2023 11:41

von Muzzlehatch
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Die Myriaden an Bildern, die online zu finden sind, existieren ja nicht isoliert, sondern immer in Verbindung mit Code und Text. Findet man Beispiel auf der Seite eines Unternehmens ein Stock-Foto von motiviert arbeitenden Büroangestellten in einem Meeting-Raum, dann ist im Quellcode der Website zu dem Bild mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Textbeschreibung hinterlegt, die beispielsweise angezeigt werden kann, wenn das Bild selbst aus irgendwelchen Gründen nicht geladen / angezeigt werden kann. Die Textbeschreibung könnte schlicht lauten "Group of business people in a meeting room". KIs wie Dall-e werden mit diesen Bild+Text Daten trainiert. In schier endlosen Schleifen übt die KI, aus Input-Daten (einer Textbeschreibung) den richtigen Output (das Bild) zu generieren, wobei der Erfolg über die bereits vorhandenen, realen Bilder geprüft wird. Dieser Lernprozess erfolgt oft über sogenannte neuronale Netze, bei denen die KI die Beziehungen zwischen Eingangs-Variablen und ihre Gewichtungen bei jeder Lernschleife selbstständig anpassen, um die Ergebnisse zu optimieren. Das heißt, die KI lernt zwar über bereits vorhandene Bilder. Die generierten Bilder sind aber keine Versatzstücke bereits vorhandener Bilder, sondern komplett neu generiert und oftmals über Zufalls- bzw. Chaos-Funktionen mit kreativen Freiraum versehen. Das bereits Vorhandene fungiert quasi als Referenz oder Inspiration, ganz ähnlich wie bei menschlichen Künstlern.
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