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Langley Gänsefüßchen
Beiträge: 34 Wohnort: Wien
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14.01.2023 18:27 Gute Software zum Plotten - nur einen Schritt von KI-Manuskripten entfernt? von Langley
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An anderer Stelle hier im Forum habe ich ja darüber bisschen gejammert, dass ich scheinbar nicht in der Lage dazu bin, meinem Manuskript einen gehörigen Spannungsbogen zu verpassen.
Auf das Thema will ich jetzt gar nicht weiter eingehen... sondern auf den erstaunlichen Fund von Autoren-Software, die schon so viel kann, das ich mir gar nicht zu träumen erhofft habe.
Für mich selbst ist das benutzen einer Software erst beim nächsten Buch interessant, da ich alles schon erledigt habe, was ein Programm (ich meine im speziellen DramaQueen) angeblich kann, wäre für die Zukunft aber vielleicht interessant.
Ich arbeite u.a. auch als Illustratorin und Grafikerin, da ist ja gerade eine riesen Welle um die Erzeugung von Bildern durch künstliche Intelligenz. Vereinfacht gesagt gibt man Schlagworte ein wie "Weihnachtsbaum" "Lichter" "Picasso" - und es wird anhand dieser Beschreibung ein Bild im Stile Picassos erstellt.
KünsterlInnen laufen Sturm, vor allem hat irgendwo ein Bild einer KI einen Wettbewerb gewonnen - und die händisch gemalten Bilder somit ausgestochen. Viele fürchten um ihre Existenz oder zumindest Wertschätzung. Die Resultate der KIs sind nicht perfekt, doch in ein paar Jahren sieht es vielleicht schon anders aus. Der Schaffensprozess in der Kunst wird teilweise automatisiert - und dies fürchte ich auch für das Medium Schreiben.
Hat jemand den gleichen Eindruck?
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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14.01.2023 18:42
von Caliban
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Hab mit Midjourney und Nightcafe herumgespielt, hat mich null überzeugt. Bevor ich da Stunden verballer, bis ich was hab, was ungefähr so ist, wie ich's haben will, und ich dann eine Menge nacharbeiten müsste, mach ich's lieber gleich selbst.
Für jemanden ohne Grafik- / Illustrationserfahrung mag das was anderes sein, aber die Ergebnisse gleichen sich, je nach Plattform, schon sehr (Stil, Farbpalette, Motive etc). Wenn ich mir dann vorstelle, das Tausende von Leuten dieselben Begriffe eingeben, kann ich mir schon vorstellen, was am Ende bei rauskommen würde.
Bei AIs für's Schreiben seh ich noch weniger Probleme, weil die die erforderte Komplexität (Charakterentwicklungen, Mehrdimensionalität, Spannung, höchstmögliches Drama etc.) im Moment nicht umsetzen können. Falls sie das wirklich jemals können sollten, werde ich das sicher nicht mehr erleben.
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Langley Gänsefüßchen
Beiträge: 34 Wohnort: Wien
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15.01.2023 15:42
von Langley
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Ja, in der nahen Zukunft sind die KI wahrscheinlich nicht in der lage, komplexe Handlungen und Mehrschichtiges gut auszuarbeiten.
Aber ich stelle es mir so vor wie bei der Grafik: mittlerweile macht man im unteren Preissegment kaum mehr eigene Logos, man bedient sich aus einem vorgefertigten Pool. Und momentan ist es bei KIs so, dass man vorgefertigte Blogeinträge oder Werbetexte kaufen kann (könnte). Die sind wirklich alle generisch, aber ich glaube, so fängts an. Man könnte sich Textteile einer KI nehmen und sie zu einem einigermaßen vernünftigen Buch zusammenstellen, also sodass man sich einige Passagen einfach schreiben lässt.
Du hast aber absolut recht, dass man da viel zeit zum Einarbeiten nehmen muss. Ich selbst habe ja auch gar keine Geduld für sowas, wie gesagt evtl. versuche ich es beim nächsten Buch.
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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15.01.2023 15:48
von F.J.G.
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Hey Langley,
ich habe auf meinem Computer folgendes installiert:
- Papyrus Autor
- Scrivener
- Scapple
Zum kreativen Schreiben nutze ich nur noch ersteres und ich liebe es!
Scrivener hatte ich früher mal am Wickel, jetzt nicht mehr. Bestes Feature des Programmes: Ein Namensgenerator.
Scapple wiederum ist prima für Mind Maps geeignet, allerdings inzwischen auch nicht mehr mein täglich Brot, da Papyrus eine ganz ähnliche Funktion hat.
Ich kann mir ein Schreiben ohne Papyrus nicht mehr vorstellen. Kannst ja mal bei mir im fünften Bezirk vorbeischauen und es dir anschauen …
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Muzzlehatch Wortedrechsler
Beiträge: 98
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15.01.2023 16:09
von Muzzlehatch
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Für das puristische, ablenkungsfreie Schreiben benutze ich am liebsten die freiverfügbare Software Calmly Writer, die bewusst auf jeglichen Schnickschnack verzichten, aber sehr elegant, minimalistisch, ja geradezu Zen-gleich daherkommt und im Vollbildmodus verwendet werden kann, was jegliche Verlockungen auf der Taskleiste, die dem Schreiben abträglich sein könnten, unsichtbar macht. Gibt's für Windows, Mac und Linux. Für die anschließende Layout-Arbeit kopiere ich dann alles in Word. Ebooks erstelle ich am Schluss mit calibre, ebenfalls Freeware für alle gängigen Plattformen.
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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15.01.2023 16:11
von F.J.G.
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben: | Für das puristische, ablenkungsfreie Schreiben benutze ich am liebsten die freiverfügbare Software Calmly Writer, die bewusst auf jeglichen Schnickschnack verzichten, aber sehr elegant, minimalistisch, ja geradezu Zen-gleich daherkommt und im Vollbildmodus verwendet werden kann, was jegliche Verlockungen auf der Taskleiste, die dem Schreiben abträglich sein könnten, unsichtbar macht. |
Gibt es in Papyrus Autor auch, da nennt es sich "Schreibfokus".
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 55 Beiträge: 3227 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.01.2023 16:12
von Taranisa
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Obwohl ich Papyrus auf dem Rechner habe, nutze ich doch (als Gewohnheitstier) fast nur Word.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1955 Wohnort: Wurde erfragt
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15.01.2023 16:17
von F.J.G.
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Natürlich kann man auch mit Word Bücher schreiben.
Man kann ja auch in einer Telefonzelle Violine spielen …
(*duckundweg*)
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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15.01.2023 16:19
von Caliban
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Obwohl ich Papyrus auf dem Rechner habe, nutze ich doch (als Gewohnheitstier) fast nur Word. |
Ich schreib den nächsten Roman in Word in Verbindung mit Languagetool. Da scheint die Rechtschreibkorrektur noch besser als mit dem Dudenkorrektor zu sein. Vom Papyrus brauch ich bis auf Navigator, Rechtschreibkorrektur und Stilanalyse zum Finden der Wortwiederholungen nichts, ergo versuch ich's mal so.
Scapple nutze ich auch. Vor allem am Anfang.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5454 Wohnort: OWL
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15.01.2023 16:42
von Willebroer
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Kojote hat Folgendes geschrieben: | Natürlich kann man auch mit Word Bücher schreiben. |
Man kann sogar ohne Word Bücher schreiben.
Aber niemals ohne Kaffee oder Tee.
Jedenfalls was mich anbelangt
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
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15.01.2023 17:34
von Maunzilla
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Muzzlehatch hat Folgendes geschrieben: | Für das puristische, ablenkungsfreie Schreiben benutze ich am liebsten die freiverfügbare Software Calmly... |
Etwas, das ich absolut nicht nachvollziehen kann. Vielleicht bin ich auch grundsätzlich anders gestrickt als andere Menschen Katzen... aber ich hatte noch die das Gefühl, beim Schreiben dadurch von der Arbeit abgelenkt und an der Ausführung selbiger behindert zu werden, nur weil mein Programm mir mehr Funktionen zur Verfügung stellt als eine Schreibmaschine von 1920.
Ich glaube, jemand, der sich so leicht ablenken läßt, sollte gar keinen Computer benutzen, sondern nur ein Blatt Papier und einen Füller, und in einem fensterlosen Zimmer sitzen, denn selbst an einer Schreibmaschine von 1920 könnte man in Versuchung geraten, am Farbband herum zu nesteln, an an der Mechanik herumzuspielen, oder einem Auto auf der Straße hinterher zu schauen...
Wenn das Herumspielen mit dem Ribbon-Menü attraktiver ist, als an seinem Text zu arbeiten, dann stimmt eindeutig etwas mit dem Text nicht.
Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Aber niemals ohne Kaffee oder Tee. |
Du hast Kekse und Schokolade vergessen.
Ich glaube nicht, daß KI Künstler arbeitslos machen wird. Seit mehr als 50 Jahren besteht die moderne Kunst im Wesentlichen aus gestaltlosen Klecksereien, die auch ein Dreijähriger oder ein mäßig begabter Schimpanse fabrizieren kann. Dennoch geben Leute Hunderttausende Euronen dafür aus, statt sich um 10€ Leinwand und drei Tuben Farbe zu kaufen und sich das in fünf Minuten selber hinzupinseln.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Muzzlehatch Wortedrechsler
Beiträge: 98
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15.01.2023 17:51
von Muzzlehatch
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Ich glaube, jemand, der sich so leicht ablenken läßt, sollte gar keinen Computer benutzen, sondern nur ein Blatt Papier und einen Füller, und in einem fensterlosen Zimmer sitzen, denn selbst an einer Schreibmaschine von 1920 könnte man in Versuchung geraten, am Farbband herum zu nesteln, an an der Mechanik herumzuspielen, oder einem Auto auf der Straße hinterher zu schauen...
Wenn das Herumspielen mit dem Ribbon-Menü attraktiver ist, als an seinem Text zu arbeiten, dann stimmt eindeutig etwas mit dem Text nicht. |
Vielen Dank für die Tiefenanalyse. Ich hätte nie gedacht gedacht, aus meiner Vorliebe für ästhetischen und funktionalen Minimalismus so viel über meine Arbeitsdisziplin und die Qualität meiner Texte schließen zu können …
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2843
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15.01.2023 17:55
von Maunzilla
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Du hast nicht von Ästhetik, sondern von Ablenkung gesprochen. Das sind zwei sehr unterschiedliche Motive.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Muzzlehatch Wortedrechsler
Beiträge: 98
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15.01.2023 17:59
von Muzzlehatch
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Du hast nicht von Ästhetik, sondern von Ablenkung gesprochen. Das sind zwei sehr unterschiedliche Motive. |
Dann lies dir meinen Beitrag nochmal mit weniger Ablenkung durch.
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Langley Gänsefüßchen
Beiträge: 34 Wohnort: Wien
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15.01.2023 20:59
von Langley
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Kojote hat Folgendes geschrieben: | Natürlich kann man auch mit Word Bücher schreiben. |
Genau das tue ich
Ich habe vor über 10 Jahren im 19. Bezirk gewohnt in Wien und unter mir ein Schriftsteller, eher Poet. Dem habe ich aus meiner damaligen Firma (habe als Grafikerin in einer Firma, die Büroartikel hergestellt hat gearbeitet), ab und zu Durchschlagpapier mitgebracht. Er hat alles noch per Hand geschrieben!!
Ich denke irgendwann in der Vergangenheit waren Autoren/Autorinnen genauso geflasht von Kurzbefehlen wie Ausschneiden---> Einsetzen, wie ich heute von der Möglichkeit eines Tools zur Plotbearbeitung Da muss man sich vielleicht einfach nur rantrauen. Allein die Nutzung von Word statt handschriftlich vereinfacht ja so viel (glaub ich?).
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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15.01.2023 21:56
von Caliban
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Dramaqueen ist ja eher was fürs Drehbuchschreiben, wenn ich nicht irre. Habs mir mal angesehen, aber fand die Funktionalität total übertrieben.
Ich nutze im Moment Scapple für eine grobe Planung / Brainstorming, manchmal noch eine Tabellenkalkulation für einzelne Handlungsstränge oder Charakterentwicklungen. Die einzelnen Szenen dann Stichpunktartig in Papyrus.
Allerdings hab ich eine Menge Theorie im Kopf, wenn ich einen neuen Roman in Angriff nehme. Hab mal angefangen, meinen Prozess niederzuschreiben. Vielleicht ist ja was für dich dabei.
h++ps://erichschreiner.de/workshop-story-structure/
Btw, viele Autoren schreiben mit Word. In Verbindung mit Languagetool ist das Papyrus absolut ebenbürtig, wenn man den übrigen Klimbim nicht braucht. LanguageTool kostet natürlich, aber alle Fehler, die ich finde, muss meine Korrektorin später nicht ausmerzen. Spart also langfristig Geld. Die Papyrus Updates kosten auch einiges (obwohl man sie natürlich nicht machen muss, wenn man nicht will).
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